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Aristoteles und seine Philosophie aus heutiger Sicht

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Dass die "orginellsten Denker" bisher nicht veröffentlicht worden, ist natürlich bedauerlich (falls diese These zutrifft).

Das ist weniger eine These und vielmehr (philosophische) Spekulation. Immerhin jedoch rational, nachvollziehbar und als bloßes Gedankenspiel preisgegeben.

Wenn man einige Zeit historisch arbeitet, stößt man (bzw. ich) gelegentlich auf Aussagen (Randanmerkungen oder scheinbar zufällige Notizen), die irgendwie aus der Zeit zu fallen scheinen. Das kommt nicht oft vor - eigentlich fast nie. Aber wenn es dann doch passiert, das fasziniert.

Zuletzt war das ein Trupp von Bauern um 1500, die richtig schlau und modern dachten - jedenfalls hielt ein Stadtschreiber deren Auftreten und Argumentation fest. Wenig später wurden abertausende Bauern brutal abgeschlachtet und dieses Jahr wird Luther gefeiert.

Modernes Denken ist eines, in der Moderne leben davon bisweilen sehr verschieden.

Gruß
Phil
 
Ja, der wiedergeborene Luther möchte ich nicht sein, auch wenn er vom Aussehen her mein Zwillingsbruder sein könnte...

Martin_Luther3.jpg
 
Ich bin jetzt nicht der große Heidegger-Experte, aber von Aristotles kann ich bei Heidegger nichts finden... Heideggr enthält wahrscheinlich mehr Nietzsche, Parmenides, Herklit oder Hegel, als Aristoteles... Für meine Begriffe ist da völlige Fehlanzeige... Heidegger hat nicht einmal gemerkt, dass der Satz vom (zureichenden) Grund in der Metaphysik des Aristoteles voll präformiert ist (Met I,1) und in der Antike weite Verbreitung fand, ja, bei Plotin, den Heideger nur äußerst schlecht gelesen hat, voll ausgesprochen wird... Heidegger hingegen findet den Satz vom Grund erst bei Leibniz... Und so entstand eine fürchterliche Geschichtsklitterung, die sich heute in jedem Lexikon findet... Alle haben nur geglaubt, was sich Heidegger bei absolut unvollständiger Rezeption der Philosophiegeschcihte geboten hat...


Dann ist dir wohl Sein und Zeit völlig unbekannt oder? Man lese doch einfach §1 von Sein und Zeit und beachte wie Aristoteles hier philosophisch ins Spiel gebracht wird....Zudem kann man natürlich im selbem Atemzug die Heidegger Gesamtausgabe empfehlen..
 
Das ist weniger eine These und vielmehr (philosophische) Spekulation. Immerhin jedoch rational, nachvollziehbar und als bloßes Gedankenspiel preisgegeben.

Wenn man einige Zeit historisch arbeitet, stößt man (bzw. ich) gelegentlich auf Aussagen (Randanmerkungen oder scheinbar zufällige Notizen), die irgendwie aus der Zeit zu fallen scheinen. Das kommt nicht oft vor - eigentlich fast nie. Aber wenn es dann doch passiert, das fasziniert.

Zuletzt war das ein Trupp von Bauern um 1500, die richtig schlau und modern dachten - jedenfalls hielt ein Stadtschreiber deren Auftreten und Argumentation fest. Wenig später wurden abertausende Bauern brutal abgeschlachtet und dieses Jahr wird Luther gefeiert.

Modernes Denken ist eines, in der Moderne leben davon bisweilen sehr verschieden.

Gruß
Phil


Nun von mir aus, kann man das auch eine (philosophische) Spekulation (klingt aber in meinen Ohren auch schon etwas nach einer These). Die Rationalität dabei , habe ich auch nicht in Frage gestellt.

Ich bin ja kein Dogmatiker und höre auch gern anderen Sichtweisen zu, auch wenn diese oft/manchmal nicht mit meiner übereinstimmen.

Und ja natürlich ist Luther "bekannter", als die genannten Bauern...Aber so scheint ja die "Überlieferung" eben zu sein.

Wobei sich die Frage stellt, was genau das Moderne eben ausmacht...im Gegensatz zum Antiken...

Gruß auch von mir

Philosophisticus
 
Wo bitte findet sich in Sein und Zeit etwas von Aristoteles, werter Philosophistius? Es gibt nur den Hinweis auf Aristotles, dass der sagt, Sein sei keine Kategorie, sondern bloß eine grammatisch-logische Kopula...

https://de.wikipedia.org/wiki/Kopula

Genau das Gleiche sagen Kant und in der Folge Heidegger dann auch.... Aber genau damit verstellt sich Heidegger die Lösung für das Problem des Seins, denn Sein ist tatsächlicih eine Kategorie des Verstandes... Wäre Heidegger hier nicht so dogmatisch auf Aristoteles und Kant versessen gewesen, es wäre die Lösung für all seine Probleme gewesen... Davon einmal ganz abgesehen ist Sein und Zeit ein denkbar schlechter Ratgeber, denn das Werk ist auf der ganzen Linie geschietert, und "zum Glück" nur Fragment geblieben... Absolut überbewerterer Sondermüll... Das kann man aber alles bei mir nachlesen... Ich setzt jetzt keine Links mehr... Jednefalls enthält Sein und Zeit außer die Anfangsdogmen von Aristotles kein Jota Aristoteles... Aristoteles ist ja auch kein Seinsontologe, sondern ein Subtanz- bzw. Wesensmetaphysiker... Und damit hatte Heidegger nun wirklich keinen Vertrag... Im Gegenteil, er leitet aus diesem Umstand die angebliche Seinsvergessenheit der Philosophie ab, womit er insbesondere Aristoteles meint, undstellt diese dreiste Geschichtsklitterung gleich an den Anfang von Sein und Zeit... Heidegger verwendet sich alo eher "gegen" Aristoteles, als "mit ihm"... Tatsächlich scheint Heidegger ein absolut ambivalentes Verhältnsi zu Aristoteles gehabt zu haben, den er obendrein noch schlecht gelesen hat...
 
Ich habe eine Homepage... Aber das zählt natürlich nicht... :D

Ich darf dich aus dem "Lebenslauf" zitieren? Denn egal wie es gemeint ist, es liest sich herzerfrischend ! ;)


Zu Weihnachten 2008 brachte mich eine Internetdiskussion auf die Relativitäts-
theorie. Innerhalb von nur vier Tagen eignete ich mir im Prinzip die gesamte
Relativitätstheorie an und schrieb noch am 22.12.2008 eine Neubegründung der
Relativitätstheorie. Einige Folgearbeiten schlossen sich an. Ich schickte sie an
das Max-Planck-Institut, erhielt aber nie eine Antwort. Die Arbeiten können auf
dieser Website (Homepage) nachgelesen werden.Im Verlauf des Jahres 2009 schrieb ich dann auch noch eine Neubegründung der deontologischen Ethik und des Kategorischen Imperativs. Damit hatte ich nun
nicht nur Marx und Einstein, sondern auch Kant einen empfindlichen Schlag versetzt. Ich war nun auf dem Höhepunkt meines Schaffens angelangt, und brachte meine Studien zu einem gewissen Abschluss.


Phil,

Du gefällst mir... Bist Du Professor für Philosophie , oder so?

Professor für Philosophie? Ich hatte das tatsächlich (also diese Laufbahn) einst erwogen, aber stellte bald fest, dass ich in die entsprechenden Strukturen nicht hinein passe und bereue diese Entscheidung bisher nicht. Philosophie und Geschichte bringe ich heute als Lehrer Jugendlichen näher und das verschafft mir (und meinen Klienten hoffentlich auch) große Freude; akademisch unbedarfte Menschen stellen oft herrlich "frische" Fragen, die man im Bereich der universitären ("professionellen") Philosophie in der Regel massiv autoritär beantwortet - ich musste mir auch erst wieder abgewöhnen, mein Buchwissen als Totschläger ehrlicher und vertrauensvoll vorgetragener Neugier zu missbrauchen. Die akademische Philosophie krankt vielerorts an überhängendem Textwerk, das eigenes Denken unausgesprochen als lächerliches Unterfangen erscheinen lässt.

Oder wie Seiler so schön sagte:

"Nachdem sich die Philosophie selber zum Thema wurde, hängt sie sich nun zum Hals heraus."

Grüße
Phil
 
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Also, den Seiler möchte ich so nicht mitmachen... Die Philosophie war sich selbst immer schon Thema, wie Du weißt.. Aber sonst: Respekt... Was meine autobiographischen Notitzen anbelangt, so treibe ich es teilweise auch ganz bewusst auf die Spitze... Es ist jedenflals nicht immer alles ganz bierernst gemeint... Gegen die zitierte Passage habe ich jedenfalls keinerlei Einwände... Genau so war das... Es sind eigentlich nur Protokolle meiner philosophischen Entwicklung... Dass man zu einem späteren Zeitpunkt vieles erheblich gelassener sieht ist klar... Nichts wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird...
 
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