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Agnostizismus

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daimos schrieb:
Bin auch Agnostiker.

Wir Agnostiker haben ja immer Probleme, verstanden zu werden. Soll heißen: Man wird gleich als Atheist ad acta gelegt - "du willst dich ja nur irgendwo zwischenmogeln".
Andere werfen einem dann vor, nihilistisch zu sein, weil man wie die Atheisten nicht an einen Gott glaubt - auch sehr nett.
Bei allen Bekenntnissen, die hier offenbart werden, will auch ich gestehen, dem Agnostizismus zuzuneigen. Ich denke, in seiner scheinbaren Unentschlossenheit, sich für oder gegen die Existenz Gottes zu entscheiden, liegt beim Agnostiker ein Stück Bescheidenheit. Er weigert sich, Aussagen über etwas zu machen, das er nicht weiß, nicht wissen kann und niemals wissen wird.
Übrigens sprachlich setzt der Atheist die Existenz Gottes voraus, denn Leugnen kann man nur etwas, das vorhanden oder geschehen ist.
Gruß Ziesemann
 
fusselhirn schrieb:
@claus
könte man sagen, dass du zwar nicht an Gott glaubst, aber die Hoffnung hast es einmal zu tun?

Ja, könnte man sagen.
Es hofft der Mensch, solang er lebt.
Da geht es mir nicht anders.
Ich hoffe auch immer noch, einmal Millionär zu werden.
Oder die superstringtheorie zu verstehen.....
 
@claus
Es hofft der Mensch, solang er lebt.
Da geht es mir nicht anders.
Ich hoffe auch immer noch, einmal Millionär zu werden.
Oder die superstringtheorie zu verstehen.....
:D

@Ziesemann
Übrigens sprachlich setzt der Atheist die Existenz Gottes voraus, denn Leugnen kann man nur etwas, das vorhanden oder geschehen ist.
:confused: Der Glaube Gott existiert nicht, setzt Gottes Existenz voraus?
 
Ziesemann schrieb:
Ich denke, in seiner scheinbaren Unentschlossenheit, sich für oder gegen die Existenz Gottes zu entscheiden, liegt beim Agnostiker ein Stück Bescheidenheit. Er weigert sich, Aussagen über etwas zu machen, das er nicht weiß, nicht wissen kann und niemals wissen wird.
Niemals? Selbst das kannst du nicht sagen. Weißt du, ob und falls was nach deinem Tod kommt?

Agnostiker haben den Anspruch, ehrlich zu sein. Beide Positionen (Theismus vs. Atheismus) sind mir persönlich zu starr und behindern eine möglichst freie Basis des Philosophierens. Wenn wir noch nicht einmal optischen Täuschungen entgehen oder Wellen jenseits des Lichtspektrums sehen können, wie können wir uns dann herausnehmen, über metaphysische Gegebenheiten zu urteilen?
Um es ganz auf die Spitze zu treiben, diese letzte Frage:
Wie kannst du dir sicher sein, dass du existierst und die Welt, die du erfährst, existiert?
Übrigens sprachlich setzt der Atheist die Existenz Gottes voraus, denn Leugnen kann man nur etwas, das vorhanden oder geschehen ist.
Das ist eine Folge einer falschen Definition. Ich glaube kaum, dass Atheisten etwas "leugnen", wie du es meinst. Sie widersprechen einer theistischen These. Sie glauben daran, dass es keinen Gott gibt (starker Atheismus) bzw. sie glauben nicht daran, dass es einen Gott gibt (schwacher Atheismus). Aber auch diese Formulierungen sind nicht eindeutig. Der letzte Satz könnte ebenso auf einen Polytheisten oder einen Pantheisten zutreffen.
 
@daimos
Wie kannst du dir sicher sein, dass du existierst und die Welt, die du erfährst, existiert?
Ich denke, also bin ich.:D
Ich weiss nicht wie die Welt um mich herum ist, aber ich glaube das sie so ist wie ich sie mir vorstelle, bis jemand mich vom Gegenteil überzeugt.

Ein Agnostiker sagt aber er glaubt weder das die Welt existiert noch das sie nicht existiert. Es muss doch eine Meinung haben, oder?
Ich weiss, dass meine Meinung nicht auf Wissen sondern Annahmen basiert, aber ich habe eine Meinung.

Ein Agnostiker dürfte eigentlich keine Aussagen bezüglich Gott machen, da er ja weder an die Existenz noch an die NichtExistenz glaubt. Jede Aussage die er bezüglich Gott macht wäre ein Widerspruch zu seiner Grundeinstellung, oder?
 
Schön' guten Abend,

Ein Agnostiker dürfte eigentlich keine Aussagen bezüglich Gott machen, da er ja weder an die Existenz noch an die NichtExistenz glaubt. Jede Aussage die er bezüglich Gott macht wäre ein Widerspruch zu seiner Grundeinstellung, oder?

Letztendlich (!) geht es doch einzig um die Definition des Agnostizismus. Ich denke das Beschreiben der Anschauung des Agnsotikers gelingt nicht durch das Zuordnen zu Atheismus bzw. Theismus. Sie (die Anschauung) ist etwas Drittes, dass beide Möglichkeiten sowhol ausschließt als auch impliziert! Der Agnostiker gibt widerspruchslos (!) zu in seiner 'Beschränktheit' nicht genau wissen zu können ob Gott letzendlich existiert oder nicht.

Mfg Patrice :)
 
Vielleicht haben wir Agnostiker einfach nur zu viel Schiss unter diesen tausend Göttern der tausend Religionen den/die falsche(n) zu wählen. :p

Aber es stimmt schon, dass der Agnostizismus eine dritte Richtung ist neben bekannten Theismus und Atheismus. Aber auch der Blick zeigt wie zentriert unser Denken auf den Monotheismus ist. Im Grunde wählen wir ja nur zwischen Atheismus und Monotheismus. Dabei gibt es allein im Theismus noch den Polytheismus und den Henotheismus (der eine Mischform aus Mono- und Polytheismus darstellt). Wenn wir die theistische Ebene verlassen, begegnen wir noch Anschauungen wie dem Deismus, dem Pantheismus und dem Panentheismus.
 
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Claus schrieb:
ich war schon hundertmal in einer Kirche
aber mir ist nie ein Gott erschienen,
obwohl ich manchmal gebetet habe, er möge doch erscheinen.
das hat mir den Glauben genommen, daß er sich irgendwann zu erkennen gibt.

gelohnt hat es sich meisten doch, weil ich gern die Kirchen besuche, (besonders die katholischen und orthodoxen)
wegen der andächtigen Atmosphäre und der künstlerischen Sehenswürdigkeiten.
Wie erklärst Du Dir, dass überhaupt Kirchen gebaut wurden und werden, frägt

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