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Zeit vor dem Urknall

Mit dem Fortschritt der Wissenschaft ist es (einem engl. Limerick zufolge) einfach so: Man liegt falsch, und falsch, und falsch und falsch ... aber eben auch weniger, und weniger, und weniger und weniger.
Es ist vielmehr so, dass die wissenschaftlichen Modelle die Welt immer besser und besser und besser beschreiben.
Die Annahme, dass ein Modell die Realität wäre ist ein Fehler, den ja in erster Linie die laienhafte Anwender der Modelle begehen, nicht
die Wissenschafter, die jene Modelle erstellen. Insofern ist ein "liegt falsch" in den meisten Fällen nicht die passende Bezeichnung für den
Sachverhalt.

Und, die Einsteinsche Relativitätstheorien waren zwar arg umstritten, aber ich würde nicht meinen, dass sie das heute noch ernsthaft wären.
 
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Insofern ist ein "liegt falsch" in den meisten Fällen nicht die passende Bezeichnung für den
Sachverhalt.
"Falch liegen" stimmt vor allem deshalb nicht, weil wissenschaftliche Theorien auf Empirie beruhen und somit nicht falsch werden, da die zugrundelegende Empirie weiterhin zutrifft. Es ist vielmehr so, dass die Theorien mit der Zeit durch genauere, präzisere Theorien ersetzt werden, welche auch für sehr ungewöhnliche Bedingungen und Situationen zutreffen. Beispielsweise ist die Newtonsche Gravitationstheorie nicht wirklich "falsch" in der Anwendung auf die allermeisten Fälle. Die allermeisten Ingenieuere der Welt arbeiten weiterhin mit dieser Theorie. Sondern die Newtonsche Gravitationstheorie wurde eben erweitert und verallgemeinert auf zusätzliche, absonderliche Situationen. Wir haben heute umfassendere, präzisere Theorien, welche die Empirie noch besser beschreiben, aber das macht die früheren Theorien nicht irgendwie plötzlich grundverkehrt.

PS: sehe gerade, dass Giacomo das auch schon sinngemäss geschrieben hat.
 
"Falch liegen" stimmt vor allem deshalb nicht, weil wissenschaftliche Theorien auf Empirie beruhen und somit nicht falsch werden, da die zugrundelegende Empirie weiterhin zutrifft.
Ich weiß was du meinst, aber Induktionen können sich durchaus als 'falsch' herausstellen, was auch die Erkenntnis von Einstein in Bezug auf Newton beinhaltete. Im Falle der Newtonschen Mechanik machte die Einsteinsche zwar in der Theorie, aber nicht in der Anwendung überholt, und wer es ganz genau nimmt weiß in der Anwendung, dass die Newtonsche Mechanik nicht exakt richtig ist, aber in den meisten Fällen ausreichend genaue Ergebnisse liefert.
Daher wird sie auch heute noch angewandt und unterrichtet, also ob sie "richtig" wäre.

Auch in der angewandten Mathematik werden Abbrüche von unendlich langen Reihen (Kettenabbruch) nicht als Fehler angesehen - außer, der Abbruch erfolgt zu früh.
 
Die menschliche Intelligenz hat sich aus der Evolution entwickelt, bringt Intelligenz doch generell einen Überlebensvorteil. Aber, jene Intelligenz hat sich nicht notwendigerweise entwickelt, und ein Überangebot als Nahrung war auch nicht der zwingende Grund. In vielen Bereichen und über die Zeit der Erdgeschichte hat es immer wieder Überangebote an Nahrung gegeben, aber das führte dazu, dass das Leben sprießte, nicht unbedingt die Intelligenz.
Ich behaupte sogar das Gegenteil - ein Nahrungsüberangebot macht Intelligenz vielmehr obsolet bzw sogar nachteilig im Konkurrenzkampf. Denn, wenn ein Nahrungsüberfluss vorhanden ist, braucht man keine Intelligenz um Nahrung zu finden und, Intelligenz benötigt Energie - von der zwar dann ausreichend vorhanden ist, aber dieser Energieeinsatz wäre noch besser für die Reproduktion eingesetzt.
Analoges sehen wir in unserer Gesellschaft: wir leben mit einem ausgesprochenem Nahrungsüberschuss, und es sind nicht die hellsten Köpfe, die die höchste Reproduktionsrate haben.

Die Evolution selbst hat zwar eine durchgehende "Strategie", aber ihr Verlauf wird von Umständen vorgegeben, und diese sind zufällig. So war der "Siegeszug" der Säugetiere offensichtlich eine Folge jenes Asteroideneinschlages, der die Saurier von der Erde tilgten.
Es ist nicht davon auszugehen dass, wenn man einer Biosphäre nur ausreichend Zeit geben würde, sich irgendwann "intelligentes Leben" bilden müsste.
Mir ging es nicht um Intelligenz an sich. Sondern, dass sie nicht ursächlich sein muss um Bewusstsein (eben notwendig um nach einem Sinn des Lebens zu suchen) zu erlangen. Selbst über Jahrmillionen gibt es immer noch nur eine Spezies, also wir, die das nachweislich tut. Na ja, vielleicht nicht alle :)
 
Es ist vielmehr so, dass die wissenschaftlichen Modelle die Welt immer besser und besser und besser beschreiben.
Die Annahme, dass ein Modell die Realität wäre ist ein Fehler, den ja in erster Linie die laienhafte Anwender der Modelle begehen, nicht
die Wissenschafter, die jene Modelle erstellen. Insofern ist ein "liegt falsch" in den meisten Fällen nicht die passende Bezeichnung für den
Sachverhalt.

Und, die Einsteinsche Relativitätstheorien waren zwar arg umstritten, aber ich würde nicht meinen, dass sie das heute noch ernsthaft wären.
Na ja, gerade die Relativitätstheorie ist eine Theorie. Wollte nur den passenden Aphorismus zum Thema zitieren, von Nikolaus Cybinski: Werden wir je so klug sein, den Schaden zu beheben, durch den wir es wurden?
 
Mir ging es nicht um Intelligenz an sich. Sondern, dass sie nicht ursächlich sein muss um Bewusstsein (eben notwendig um nach einem Sinn des Lebens zu suchen) zu erlangen. Selbst über Jahrmillionen gibt es immer noch nur eine Spezies, also wir, die das nachweislich tut.
Du meinst also, dass Intelligenz keine notwendige Voraussetzung für Bewusstsein sei?
Kannst du das irgendwie begründen?
 
Na ja, gerade die Relativitätstheorie ist eine Theorie. Wollte nur den passenden Aphorismus zum Thema zitieren, von Nikolaus Cybinski: Werden wir je so klug sein, den Schaden zu beheben, durch den wir es wurden?

Ich zitiere hier einmal Wikipedia zum Begriff Theorie:

"Eine Theorie ist im allgemeinen Sprachgebraucheine durch weitgehend spekulatives Denken gewonnene Erkenntnis oder ein System von Lehrsätzen, aus denen sich eine Erkenntnis ableiten lässt. [...]
Im wissenschaftlichen Sprachgebrauch dagegen ist eine Theorie ein System (möglichst objektiver) wissenschaftlich begründeter Aussagen, das geeignet ist, Gesetzmäßigkeiten zu erklären und Prognosen über die Zukunft zu erstellen; berühmte Beispiele sind die Evolutionstheorie und die Relativitätstheorie."

Einsteins Allgemeine Relativitätstheorie (1915) ist geradezu das Musterbeispiel für die Vorhersage eines kosmischen Ereignisses aufgrund der zuvor erarbeiteten Theorie: Die Ablenkung des Lichts eines Sterns durch die Gravitation der Sonne, die in der Messung eine scheinbare Verschiebung der Sternenposition bewirkt, die erstmalig während einer Sonnenfinsternis im Jahr 1919 durch Arthur Stanley Eddington bewiesen werden konnte.
 
Nicht nur von Materie im Raum, sondern generell von Veränderung. Aber Achtung, der Begriff 'Veränderung' aber beinhaltet wiederum Zeit. Insofern ist das Wesen von Zeit ident mit dem Wesen von Veränderung bzw beinhalten dasselbe, höchsten aus unterschiedlichen Blickpunkten.
Ich denke nicht, dass die Veränderung an sich ident ist mit dem Wesen von Zeit. Man kann höchstens sagen, die veränderliche und bewegliche Materie klärt nur die Ursache der Zeit - also eine ursächliche Bedingung, die es zulässt, dass wir Zeitabstände überhaupt messen können.
Natürlich braucht die Veränderung und die Bewegung der Materie seine Zeit - aber es erklärt nicht das Wesen der Zeit.
 
Ich denke nicht, dass die Veränderung an sich ident ist mit dem Wesen von Zeit. Man kann höchstens sagen, die veränderliche und bewegliche Materie klärt nur die Ursache der Zeit - also eine ursächliche Bedingung, die es zulässt, dass wir Zeitabstände überhaupt messen können.
Nicht nur messen im Sinne von quantifizieren, sondern überhaupt um sie zu erfahren.
Ist anschaulich bei einem Foto: Auf dem Abbild verändert sich nichts, auf bzw in ihm vergeht keine Zeit.
Das physische Foto hingegen erfährt Zeit, indem es beispielsweise vergilbt oder "mit der Zeit" Flecken, Risse, etc bekommt.
Natürlich braucht die Veränderung und die Bewegung der Materie seine Zeit - aber es erklärt nicht das Wesen der Zeit.
Ja, sowie die Zeit Veränderung braucht.
Aber was meinst du mit "Erklärung des Wesens der Zeit"?
 
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Nicht nur messen im Sinne von quantifizieren, sondern überhaupt um sie zu erfahren.
Ist anschaulich bei einem Foto: Auf dem Abbild verändert sich nichts, auf bzw in ihm vergeht keine Zeit.
Das physische Foto hingegen erfährt Zeit, indem es beispielsweise vergilbt oder "mit der Zeit" Flecken, Risse, etc bekommt.

Ja, sowie die Zeit Veränderung braucht.
Aber was meinst du mit "Erklärung des Wesens der Zeit"?
Mich hat gewundert, dass du die Veränderung mit dem Wesen der Zeit in Verbindung bringst.
Derweil wurde die Frage: Was das Wesen der Zeit eigentlich ist, noch nicht plausibel beantwortet. Weltweit ist diese Frage noch offen, genauso wie die Dunkelheit des Raumes, auch das ist immer noch ein Mysterium ... meint Prof. Lesch ……
 


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