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Zeit vor dem Urknall

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Offensichtlich war die Singularität schon veränderlich und somit durch die Zeitlichkeit gesegnet.

Die Singularität ist letztlich ein rein theoretisches Konstrukt, an dass man sich nur annähern kann. Allerdings hat sich die Wissenschaft diesem Konstrukt bereits bis auf winzige Sekundenbruchteile genähert.
Ich kann mich nur wiederholen:
Die Zeit ist eine Eigenschaft unseres Universums und unserer Physik. Ohne Materie und Raum existiert keine Zeit. In der Singularität findet unsere Physik nicht statt, ergo ist der Begriff der Zeit in ihr bedeutungslos. Die Zeit beginnt erst mit dem Urknall.
 
Nicht nur von Materie im Raum, sondern generell von Veränderung. Aber Achtung, der Begriff 'Veränderung' aber beinhaltet wiederum Zeit. Insofern ist das Wesen von Zeit ident mit dem Wesen von Veränderung bzw beinhalten dasselbe, höchsten aus unterschiedlichen Blickpunkten.

Nunja, das Gedankenspiel von Schrödingers Katze ist ja so eine Umsetzung aufs Makroskopische. Und in der Tat gibt es keinerlei Beobachtung die einen Hinweis darauf gibt, dass etwas, was nicht beobachtet wird, dennoch existiert. Wäre ja auch prinzipiell undenkbar, wie so ein Hinweis zu bewerkstelligen sei.
Aber, hier greift einerseits die Intuition und andererseits Occhams Rasiermesser, dass man davon ausgeht.
Das Postulat, das etwas in die Nichtexistenz wechselt, wenn man es nicht beobachtet, bringt keinerlei Erkenntnis oder sonstigen Nutzen, also lässt man es bleiben.

Nicht wirklich ungeklärt. Mathematik ist eine Sprache, die sich dazu eignet Eigenschaften des Universums darzustellen, so wie Deutsch eine Sprache ist, in der man einen Hund benennen kann. Die Entität, die sprachlich als "Hund" bezeichnet wird, existiert auch ohne der Deutschen Sprache, aber ohne der Deutschen Sprache gäbe es den Begriff "Hund" nicht.

Naja, ist so wie in den USA ein Hund anders heißt (dog) als bei uns. Aber dennoch ist die Sprache unserer sehr ähnlich. Wenn Aliens eine ganz andere Mathematik haben als wir, dann nicht, weil deren physische Welt anders ist, sondern weil sie sie womöglich ganz anders begreifen. So haben auch Tiere nachweislich eine andere Mathematik, sie können beispielsweise nicht weit zählen. Das machen sich Tierbeobachter zu Nutze, indem sie beispielsweise ein Zelt aufstellen, von dem aus sie Tiere beobachten wollen, ohne dass sie sie beobachtet fühlen. Dazu gehen sie beispielsweise zu dritt in das Zelt und kurz darauf kommen zwei wieder raus und entfernen sich. Die Tiere glauben dann, dass das Zelt leer ist, weil sie hierbei nicht zweiten 2 und 3 unterscheiden können.
Aber, es gab (oder gibt gar noch?) Menschengruppen abseits der Zivilisation, deren Kultur ohne Zahlen auskommt.

Unser ganzer Denkprozess ist auf Logik und somit auf Kausalität aufgebaut. Verabschiedet man sich davon, verabschiedet man sich vom rationalen Denken ebenfalls.
Selbst die unbewussten Denkprozesse von Tieren basieren auf Kausalität - das Tier frisst, weil die absehbare Folge daraus die Sättigung ist. Es flüchtet, weil die Konsequenz der Alternative wahrscheinlich nachteilig sein wird. Ohne Kausalität gäbe es keine Handlungen.

Der Urknall ist eine intuitive und widerspruchsfrei Extrapolation von Beobachtungen - und nachträgliche Beobachtungen haben von der Theorie postulierte Sachverhalten bestätigt. Das ist zwar kein Beweis ihrer Richtigkeit, aber macht diese Theorie umso brauchbarer.
Bislang gibt es einfach keine plausiblere und elegantere Theorie über die Entstehung des beobachteten Universums.
Zugegeben, UNSER Denkprozess fußt auf Logik, der daraus folgenden Kausalität. Wir als, sich ihrer selbst bewusst, Beobachter unseres Universums verleihen diesem im Bereich unserer Beobachtungsfähigkeit erst Existenz. Aber wir können nur ein dreieinhalbdimensionales Universum wahrnehmen. Vierdimensional wäre es nur, wenn wir auch Wirkung auf unsere Vergangenheit ausüben könnten. Zeit existiert nur als Konzept um unserer Endlichkeit Struktur zu geben. Alle "Naturgesetzlichkeiten" leiten wir von unseren beschränkten Wahrnehmungen der Welt ab. Wunderbar das Beispiel mit den zwei Eimern die von Pantoffeltierchen sowie Amöben bevölkert sind. Sie fragen sich, ob es noch andere Wesen in ihrer wahrgenommenen Welt gibt. Also ersinnen sie Methoden der Kommunikation. Die Pantoffeltierchen haben elektromagnetische Zellen zur Kommunikation, die Amöben Flimmerhärchen. Also gehen sie davon aus, dass andere Wesen im Universum die zielgerichteten Signale modulierter Flimmerhärchen, zum Erfolg führen müsste. Die Pantoffeltierchen senden unter gleicher Intention, aufgrund ihres Wissens mit elektromagnetischen Signalen, die sich an der naturgesetzlich definierten Frequenz dieser Signale orientieren. Kein Kontakt. Allein im Kosmos.
Wir sind genauso beschränkt, deshalb fordere ich ja u. a. die Akzeptanz uns umgebender Zustände akausaler Natur. Usw. Das naheliegendste Beispiel sehen wir gern an Fenstern. Bienen oder Fliegen sehen hinter dem Glas ihr Ziel. Wie soll sich ihnen erschließen, dass es ein Medium gibt, dass die Freiheit zeigt aber sie nicht gewährt? Und da sehe ich uns. Entweder helfen wir der Biene oder durch Zufall findet sie den Weg um das Fenster herum. Das ist unsere einzige Chance, durch solche Zufälle ebenso unvorstellbare Einblicke universeller Natur zu gewinnen. Egal ob wir durch "beschränkte" Mathematik oder sonstige Wissenschaft ein Modell des Urknalls ersinnen, es ist nicht mehr wert als für eine Amöbe das entzünden eines Streichholzes. Also nix.
Alle Zeit, materielle Eigenschaften oder Wellen- und Strahlensalat sind Abfall. Von nichts. Einstein, oder eher seine kluge Frau?, stellt einige, schlüssige erscheinende Behauptungen auf. Doch wenigstens sagt er, dass es Theorien sind. Nach meiner rein philosophischer Sicht von Zeit (für mich ist die Gegenwart nur das Abreiten einer ideellen Welle von der Genese zur Entropie), ignoriert Einstein wesentliche konzeptionelle Eigenschaften "unserer" Zeit. Egal, wir sind. Reicht das nicht? :)
 
Ist Veränderung nichts weiter als ein Bestandteil unseres Weges der Entropie, einfach des Alterns?
Zeit ist ja von uns Menschen ersonnen um unserem kurzen Leben eine Struktur zu geben. Tiere haben sicher auch ein Zeitempfinden, aber eher intuitiv. Wir haben unser Konzept an unsere Mathematik gefesselt.
 
Zugegeben, UNSER Denkprozess fußt auf Logik, der daraus folgenden Kausalität. Wir als, sich ihrer selbst bewusst, Beobachter unseres Universums verleihen diesem im Bereich unserer Beobachtungsfähigkeit erst Existenz. Aber wir können nur ein dreieinhalbdimensionales Universum wahrnehmen. Vierdimensional wäre es nur, wenn wir auch Wirkung auf unsere Vergangenheit ausüben könnten. Zeit existiert nur als Konzept um unserer Endlichkeit Struktur zu geben. Alle "Naturgesetzlichkeiten" leiten wir von unseren beschränkten Wahrnehmungen der Welt ab. Wunderbar das Beispiel mit den zwei Eimern die von Pantoffeltierchen sowie Amöben bevölkert sind. Sie fragen sich, ob es noch andere Wesen in ihrer wahrgenommenen Welt gibt. Also ersinnen sie Methoden der Kommunikation. Die Pantoffeltierchen haben elektromagnetische Zellen zur Kommunikation, die Amöben Flimmerhärchen. Also gehen sie davon aus, dass andere Wesen im Universum die zielgerichteten Signale modulierter Flimmerhärchen, zum Erfolg führen müsste. Die Pantoffeltierchen senden unter gleicher Intention, aufgrund ihres Wissens mit elektromagnetischen Signalen, die sich an der naturgesetzlich definierten Frequenz dieser Signale orientieren. Kein Kontakt. Allein im Kosmos.
Wir sind genauso beschränkt, deshalb fordere ich ja u. a. die Akzeptanz uns umgebender Zustände akausaler Natur. Usw. Das naheliegendste Beispiel sehen wir gern an Fenstern. Bienen oder Fliegen sehen hinter dem Glas ihr Ziel. Wie soll sich ihnen erschließen, dass es ein Medium gibt, dass die Freiheit zeigt aber sie nicht gewährt? Und da sehe ich uns. Entweder helfen wir der Biene oder durch Zufall findet sie den Weg um das Fenster herum. Das ist unsere einzige Chance, durch solche Zufälle ebenso unvorstellbare Einblicke universeller Natur zu gewinnen. Egal ob wir durch "beschränkte" Mathematik oder sonstige Wissenschaft ein Modell des Urknalls ersinnen, es ist nicht mehr wert als für eine Amöbe das entzünden eines Streichholzes. Also nix.
Alle Zeit, materielle Eigenschaften oder Wellen- und Strahlensalat sind Abfall. Von nichts. Einstein, oder eher seine kluge Frau?, stellt einige, schlüssige erscheinende Behauptungen auf. Doch wenigstens sagt er, dass es Theorien sind. Nach meiner rein philosophischer Sicht von Zeit (für mich ist die Gegenwart nur das Abreiten einer ideellen Welle von der Genese zur Entropie), ignoriert Einstein wesentliche konzeptionelle Eigenschaften "unserer" Zeit. Egal, wir sind. Reicht das nicht? :)
Es reicht zum Überleben, aber die Neugier, die Neigung, Neues zu suchen und davon zu träumen ist ein zentraler Teil des Menschseins.
 
Es reicht zum Überleben, aber die Neugier, die Neigung, Neues zu suchen und davon zu träumen ist ein zentraler Teil des Menschseins.
Stimmt. Korreliert mit meinen Gedanken über Theorien intelligenten, außerirdischen Lebens. Zwar wird dort auch über das notwendige Zeitfenster zur Begegnung gesprochen, wegen der überall Millionen Jahre dauernden Entwicklung zu höherem Leben. Doch wie wir bei unseren Sauriern und auch neben uns existierenden hochentwickelten Organismen gesehen haben, fehlen allen zwei menschliche Eigenschaften: Die komplexe Sprache und die damit formulierbare Suche nach einem Sinn des Lebens. Ich glaube einfach nicht an die Theorie, dass einzig der Überfluss an Kohlenhydraten unser Gehirn fit für mehr als Intelligenz gemacht haben soll. Intelligenz ist nicht nur bei Affen vorhanden die sich Werkzeug bauen. Die, wie auch bei Hunden beobachtbar, durch Humor oder geplante Jagdstrategien auffallen. Intelligenz und Bewusstsein sind zwei trennbare Eigenschaften. Gerade weil auch Philosophen und Hirnforscher wie Thomas Metzinger durch Experimente ahnen, dass der Sitz unseres Bewusstseins nicht zwangsläufig das Gehirn ist. Da ich jeglichen "Göttlichen", religiös verbrämten Einfluss auf uns ablehne, spekuliere ich auf ein "Universum von Geist", welches als immaterielle zweite Seite unseres beobachtbaren, materiellen Universum dient. Das uns bei idealen Bedingungen eine Art neutraler Beseelung gewährt. Jedenfalls mag ich diesen Gedanken eher, als unsere Klugheit auf rein evolutionäre Prozesse zu schieben. Würde aber jene stören, die sich das "Macht Euch die Welt untertan" in biblischem Sinne interpretieren.
Nichtsdestotrotz, Seele schlägt leider nicht animalische Konditionierung. Das Sinnfreie Leben um uns herum wird uns um weitere Millionen Jahre überdauern ...
 
Zuletzt bearbeitet:
Die menschliche Intelligenz hat sich aus der Evolution entwickelt, bringt Intelligenz doch generell einen Überlebensvorteil. Aber, jene Intelligenz hat sich nicht notwendigerweise entwickelt, und ein Überangebot als Nahrung war auch nicht der zwingende Grund. In vielen Bereichen und über die Zeit der Erdgeschichte hat es immer wieder Überangebote an Nahrung gegeben, aber das führte dazu, dass das Leben sprießte, nicht unbedingt die Intelligenz.
Ich behaupte sogar das Gegenteil - ein Nahrungsüberangebot macht Intelligenz vielmehr obsolet bzw sogar nachteilig im Konkurrenzkampf. Denn, wenn ein Nahrungsüberfluss vorhanden ist, braucht man keine Intelligenz um Nahrung zu finden und, Intelligenz benötigt Energie - von der zwar dann ausreichend vorhanden ist, aber dieser Energieeinsatz wäre noch besser für die Reproduktion eingesetzt.
Analoges sehen wir in unserer Gesellschaft: wir leben mit einem ausgesprochenem Nahrungsüberschuss, und es sind nicht die hellsten Köpfe, die die höchste Reproduktionsrate haben.

Die Evolution selbst hat zwar eine durchgehende "Strategie", aber ihr Verlauf wird von Umständen vorgegeben, und diese sind zufällig. So war der "Siegeszug" der Säugetiere offensichtlich eine Folge jenes Asteroideneinschlages, der die Saurier von der Erde tilgten.
Es ist nicht davon auszugehen dass, wenn man einer Biosphäre nur ausreichend Zeit geben würde, sich irgendwann "intelligentes Leben" bilden müsste.
 
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Alle Zeit, materielle Eigenschaften oder Wellen- und Strahlensalat sind Abfall. Von nichts. Einstein, oder eher seine kluge Frau?, stellt einige, schlüssige erscheinende Behauptungen auf. Doch wenigstens sagt er, dass es Theorien sind. Nach meiner rein philosophischer Sicht von Zeit (für mich ist die Gegenwart nur das Abreiten einer ideellen Welle von der Genese zur Entropie), ignoriert Einstein wesentliche konzeptionelle Eigenschaften "unserer" Zeit. Egal, wir sind. Reicht das nicht? :)

Es gibt kaum eine physikalische Theorie, die einerseits derartig umstritten war und ist wie die Einsteinsche. Und andererseits keine, die so oft und durch völlig verschiedene Experimente und Messungen bestätigt wurde, und zwar auf viele Stellen rechts des Kommas.
Selbst in der jüngeren Vergangenheit hat diese Tatsachen nicht jedem gefallen; als vor etlichen Jahren das amerikanische Militär das GPS aufbaute, und ihnen die Physiker sagten: Ohne die Berücksichtigung Einsteins funktioniert das nicht ... das stieß dies dem einen oder anderen Militär durchaus übel auf.
BTW: Vor einigen Jahren wurde eine letzte, bislang unbewiesene Vorhersage Einsteins schließlich bewiesen. Witzbolde hängten daraufhin der Skulptur Einsteins an der National Academy of Sciences ein Pappschild mit der Aufschrift "I told You so" (Ich hab's Euch doch gesagt!) um den Hals.

Nein, um Einstein kommt man nicht herum, seit über 100 Jahren nicht. Nicht ohne Grund gilt er als einer von zwei der genialsten Physiker überhaupt (der andere ist Isaac Newton).
Man kann aber auch sagen: Noch nicht.
Denn auch Isaac Newtons Theorie der Gravitation wird durch Einsteins Theorie im eigentlichen Sinne nicht "falsch", vielmehr handelt es sich um einen Spezialfall der Einsteinschen Theorie - unter vielen Voraussetzungen gültig, unter den irdischen sowieso. Und irgendwann wird sich die Relativitätstheorie als ein Spezialfall einer noch größeren Theorie erweisen, aber noch ist das Zukunftsmusik.

Mit dem Fortschritt der Wissenschaft ist es (einem engl. Limerick zufolge) einfach so: Man liegt falsch, und falsch, und falsch und falsch ... aber eben auch weniger, und weniger, und weniger und weniger.
 


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