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Zeit vor dem Urknall

Umstrittene Theorien, wie eine Urknall-Singularität, dienen dazu, die Materie als Ursprung allen Seins zu belegen.
Auch Stephen Hawking (der anfänglich Verfechter dieser Theorie war) erkannte, dass sie große Schwachstellen hat. Er schrieb in seinem Buch “Eine kurze Geschichte der Zeit”:
“Inzwischen habe ich meine Meinung geändert und versuche jetzt, andere Physiker davon zu überzeugen, dass das Universum nicht aus einer Singularität entstanden ist.”

Ja, zugegebenermaßen hat die Urknalltheorie etwas Göttliches an sich. Da ruft dann mal einer "Es werde Licht!", und mit einem gewaltigen Bumms beginnt auf einen Schlag das Universum, wenn auch für die ersten Millionen Jahre etwas wuselig. Aber war es schließlich nicht immer so: Wenn man an die Grenzen des rational erklärbaren kommt, dann bringt man "Gott" ins Spiel. Allerdings ist dieser Grenzbereich mit den Jahrhunderten immer enger geworden, ganz verschwunden ist er aber nicht.

Natürlich kann man die Singularität verneinen, nur: Was setzt man dann an ihre Stelle? Ein ewiges, schon immer existentes Universum?
Das war die ursprüngliche Annahme, aber zumindest derzeit sieht es kaum danach aus. Denn es gibt keine Indizien dafür, unser Universum wäre älter als rund 13,4 Mrd. Jahre.

Nach der Aufassung des Ausnahmewissenschaftlers Rupert Sheldrake folgt das Universum nicht Gesetzen, sondern vielmehr einer Art "Gewohnheit". Demnach ist das, was wir physikalische Gesetze nennen, nicht ewig und unerschütterlich in Stein gemeisselt, sondern vielmehr das Ergebnis einer Art Manifestation langer Zeiträume, die umso stabiler wird, je länger sie besteht.
Nach Sheldrake sind die Vorgänge und Objekte, die die längste Geschichte haben, die stabilsten: Protonen, Neutronen, Elektronen usw. usf. Sie folgen Gewohnheiten, die bereits so lange existieren, dass sie sich zu (für uns als solche wahrgenommenen) ehernen Gesetzen manifestiert haben.

Folgerichtig und im Umkehrschluss müsste es ein sich änderndes Verhalten neuer Substanzen geben, die ihre Gewohnheiten erst finden müssen.
In einem seiner Bücher gibt er eine Reihe von Beispielen, in denen dies seiner Meinung nach passiert ist. Neue Verbindungen, erstmals synthetisiert und in der Natur ohne Beispiel, die plötzlich ihr Verhalten ändern. Da ist eine neue Substanz erst flüssig, um nach Jahren zum Feststoff zu werden, und keiner kann, ums Verrecken nicht, den alten Zustand wieder herstellen. Ein ermittelter Syntheseweg für ein HIV-Medikament funktioniert auf einmal nicht mehr, und keiner bekommt den alten Prozess wieder zum Laufen.

Erklärt wird dies klassisch durch Kristallisationskeime, die dann eben doch durch ein unzulässigerweise gekipptes Fenster oder eine Aktentasche am falschen Ort eingeschleppt wurden. Nur: Es ist auch schon vorgekommen, dass dergleichen zeitgleich an so entfernten Orten wie England & Australien an Pharmaunternehmen auftrat, und wie das funktionieren soll, das weiß keiner.
 
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Wenn es mehr Materie im Weltall gibt, als für die kritische Masse zum Urknall notwendig
ist, dann sollte man sie finden können.
Eigentlich doch eher das Gegenteil. Angenommen es gibt Etwas das NICHT zum Universum gehört. Angenommen nur ein Teil deses Etwas hat das Universum geformt. Dann ist der überschüssige Teil eben gerade nicht Teil dieses Universums. Und somit ist dieses überschüssige Etwas gerade nicht für uns im Universum zu finden.

Davon abgesehen gibts hier weitere Verirrungen, die teils schon thematisiert wurden:

- Ein Urknall kann nicht aus einer kritischen Masse heraus stattfinden, weil stattfinden ein zeitlicher Prozess ist. Die Zeit ist aber Bestandteil des Universums. Diese Vorstellung und sprachliche Formulierung des Stattfindens eines Urknalls setzt also schon das voraus, was überhaupt erst entstehen soll.

- Ein Urknall kann nicht aus Materie heraus stattfinden, da Materie Bestandteil des Universums ist. Die Vorstellung von und sprachliche Formulierung von Materie setzt also schon das voraus, was überhaupt erst entstehen soll.

- Die wissenschaftliche Theorie des Urknall beschreibt - entgegen dem Alltagsverstädnnis davon - NICHT die Entstehung oder den Anbegin des Universums. Sie beschreibt vielmehr die Entwicklung des Universums aus einem Zustand mit extrem hohen Dichten heraus. Die Singularität ist auch nicht als realer physikalische Zustand zu verstehen, sondern sie stellt vielmehr die Grenzen der heutigen physikalischen Theorien dar und die Notwendigkeit einer vereinheitlichten Theorie der Quantengravitation für eine weitergehende Beschreibung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn wir mit Kategorien hantieren, beispielsweise der Kategorie "Zeit", dann haben wir diese zu definieren. Denn ohne eine Definition der Kategorie ist der Begriff selbst wertlos. Anderenfalls könnten wir auch behaupten, die Zeit sei dasselbe wie Fußpilzsalbe.

In der Grundlage ist die Zeit die Beschreibung der Veränderung von Materie im Raum: Vorher war das Objekt X and der Position Y, nachher war es an Position Z. Nur durch die Existenz der Materie kann es ein vorher und nachher geben, denn ohne sie ist die Definition der Zeit nicht erfüllt.
Nicht nur von Materie im Raum, sondern generell von Veränderung. Aber Achtung, der Begriff 'Veränderung' aber beinhaltet wiederum Zeit. Insofern ist das Wesen von Zeit ident mit dem Wesen von Veränderung bzw beinhalten dasselbe, höchsten aus unterschiedlichen Blickpunkten.
Eine Folgerung aus der Quantentheorie - existiert der Mond also nicht, wenn ihn keiner anschaut?
Man sollte nicht vergessen, dass die Quantentheorie subatomare Vorgänge beschreibt und auch nur innerhalb dieses Rahmens gültig ist. Jenseits dessen, im makroskopischen Bereich, heben sich alle Quanteneffekte gegenseitig auf, weshalb wir in einer Welt der klassischen Mechanik leben.
Die Übertragung der Quantentheorie auf makroskopische Verhältnisse und/oder der Versuch etwas aus ihr auf unsere makroskopische Welt abzuleiten: Das ist ein völliger Schwachsinn, den nur Esoteriker betreiben, um ihrem Geschwurbel einen "wissenschaftlichen" Anstrich zu verleihen.
Nunja, das Gedankenspiel von Schrödingers Katze ist ja so eine Umsetzung aufs Makroskopische. Und in der Tat gibt es keinerlei Beobachtung die einen Hinweis darauf gibt, dass etwas, was nicht beobachtet wird, dennoch existiert. Wäre ja auch prinzipiell undenkbar, wie so ein Hinweis zu bewerkstelligen sei.
Aber, hier greift einerseits die Intuition und andererseits Occhams Rasiermesser, dass man davon ausgeht.
Das Postulat, das etwas in die Nichtexistenz wechselt, wenn man es nicht beobachtet, bringt keinerlei Erkenntnis oder sonstigen Nutzen, also lässt man es bleiben.
Klar kann ein Beobachter die Naturgesetze nur innerhalb seiner Wahrnehmung/Erkenntnis konstruieren. Was soll er denn auch sonst tun?
Messgeräte sind dann die Hilfsgeräte, um für uns grundsätzlich nicht wahrnehmbare Vorgänge zu einer Wahrnehmbarkeit zu transformieren, z.B. durch eine Messanzeige.

Der Versuch des Beobachters, uns unbegreiflichen Phänomenen einen verständlichen Sinn zuzuschreiben: Nichts anderes ist Wissenschaft, im Kern: Ein Modell, eine Modellvorstellung. Und ja, merke: Die Landkarte ist nicht die Landschaft.
Nur: Bei einer Wanderung in unbekanntem Terrain kann eine Landkarte sehr nützliche Dienste leisten. Denn mit ihr komme ich ans Ziel, und mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit kann ich sogar vorhersagen, wann ich an der Klosterkapelle denn ankommen werde. Gut, komme ich zwischendrin in einen Schneesturm, dann nicht, an der grundsätzlichen Gültigkeit der Landkarte ändert dies aber nichts.


Das "Formelwerk" kommt nicht aus dem Nichts. Es ist ein Resultat aus der Mathematik, der formalsten aller Philosophien, und der grundsätzlichen Annahme ihrer Gültigkeit. Ob die Mathematik als solche eine rein "menschengemachte" Mathematik ist oder ob sie eine Eigenschaft des Universums darstellt, ist eine bis heute ungeklärte Frage.
Nicht wirklich ungeklärt. Mathematik ist eine Sprache, die sich dazu eignet Eigenschaften des Universums darzustellen, so wie Deutsch eine Sprache ist, in der man einen Hund benennen kann. Die Entität, die sprachlich als "Hund" bezeichnet wird, existiert auch ohne der Deutschen Sprache, aber ohne der Deutschen Sprache gäbe es den Begriff "Hund" nicht.
Im ersten Fall könnten Aliens eine ganz andere Mathematik haben als wir. Letzteres ist das, was die Mehrheit der Mathematiker vertritt, oder wie es einmal einer von ihnen formulierte: Die Mathematik ist das Betriebssystem des Universums.
Naja, ist so wie in den USA ein Hund anders heißt (dog) als bei uns. Aber dennoch ist die Sprache unserer sehr ähnlich. Wenn Aliens eine ganz andere Mathematik haben als wir, dann nicht, weil deren physische Welt anders ist, sondern weil sie sie womöglich ganz anders begreifen. So haben auch Tiere nachweislich eine andere Mathematik, sie können beispielsweise nicht weit zählen. Das machen sich Tierbeobachter zu Nutze, indem sie beispielsweise ein Zelt aufstellen, von dem aus sie Tiere beobachten wollen, ohne dass sie sie beobachtet fühlen. Dazu gehen sie beispielsweise zu dritt in das Zelt und kurz darauf kommen zwei wieder raus und entfernen sich. Die Tiere glauben dann, dass das Zelt leer ist, weil sie hierbei nicht zweiten 2 und 3 unterscheiden können.
Aber, es gab (oder gibt gar noch?) Menschengruppen abseits der Zivilisation, deren Kultur ohne Zahlen auskommt.
Wenn wir uns von der Kausalität verabschieden, dann brauchen wir hier eigentlich überhaupt nicht mehr reden, denn dann gibt es nichts mehr zu bereden. Fällt mir vom Balkon ein Blumentopf auf den Kopf, dann wird daran alle Meditation, Yoga und magische Beschwörung nichts ändern - wie ich dann schmerzlich erfahren muss.
Unser ganzer Denkprozess ist auf Logik und somit auf Kausalität aufgebaut. Verabschiedet man sich davon, verabschiedet man sich vom rationalen Denken ebenfalls.
Selbst die unbewussten Denkprozesse von Tieren basieren auf Kausalität - das Tier frisst, weil die absehbare Folge daraus die Sättigung ist. Es flüchtet, weil die Konsequenz der Alternative wahrscheinlich nachteilig sein wird. Ohne Kausalität gäbe es keine Handlungen.
Mit dem Konzept des Urknalls ist es wie mit dem absoluten Nullpunkt oder der Unendlichkeit: Man kann sich diesen nähern, erreichen kann man sie aber nicht. Allein schon deshalb ist die Frage nach einem "vorher" völlig irrelevant.
Im Übrigen gibt es durchaus andere wissenschaftliche Konzepte als den Urknall, sie sind aber genauso unbewiesen und nach dem derzeitigen Stand der Wissenschaft auch unbeweisbar.
Der Urknall ist eine intuitive und widerspruchsfrei Extrapolation von Beobachtungen - und nachträgliche Beobachtungen haben von der Theorie postulierte Sachverhalten bestätigt. Das ist zwar kein Beweis ihrer Richtigkeit, aber macht diese Theorie umso brauchbarer.
Bislang gibt es einfach keine plausiblere und elegantere Theorie über die Entstehung des beobachteten Universums.
 
Umstrittene Theorien, wie eine Urknall-Singularität, dienen dazu, die Materie als Ursprung allen Seins zu belegen.
Ganz und gar nicht, außerdem ist die "Urknall-Singularität" keine Theorie, sondern eine Singularität ist ein eventueller (nicht notwendiger!) Teil der Urknall-Theorie.
Auch Stephen Hawking (der anfänglich Verfechter dieser Theorie war) erkannte, dass sie große Schwachstellen hat. Er schrieb in seinem Buch “Eine kurze Geschichte der Zeit”:
“Inzwischen habe ich meine Meinung geändert und versuche jetzt, andere Physiker davon zu überzeugen, dass das Universum nicht aus einer Singularität entstanden ist.”
Er war der Meinung, wenn man das alles auf eine Singularität zurückführen würde, bräuchte man die “Hand Gottes” zur Erklärung und das wäre die Stelle, an der die Wissenschaft kollabiert.
Nicht erst Hawking erkannte, dass den Möglichkeiten von Naturwissenschaften 'natürliche' Grenzen gesetzt sind - und unser Blick in der Vergangenheit des Universums mit der kosmischen Hintergrundstrahlung endet. Frühere Perioden können nicht "direkt" beobachtet werden, aber über andere Zugänge kann man plausible Aussagen über sie treffen.
Ich selbst stehe heute auf dem Standpunkt, dass Materie, wie von Prof. Hans Peter Dürr immer wieder betont wurde, nur der geronnene Geist (und somit die Kruste des Geistes) ist.
Achja..."geronnener Geist". DAS hat tatsächlich das Prädikat "Quantenschwurblerei" verdient. So ist auch der Computer im Prinzip nur "geronnene Software" und somit deren Kruste. Oder mancher Helm nur eine Kruste, die über einem Hohlraum platziert ist.
Seit über hundert Jahren weiß man, durch die Erkenntnisse der Quantenphysik, dass Materie nicht aus Materie besteht.
Wie aber entsteht nun Materie ?
Ausgangspunkt ist Potentialität, das Feld aller Möglichkeiten. Das ist zunächst nur ein Beziehungsgsgefüge (schon Gestalt aber noch ohne Substanz).
Dieser Ausgangszustand hat einen Wellencharakter.
Willkürliche Eingriffe, wie z. B. Beobachtungen und Messungen, führen dazu:
- dass die Frequenz abnimmt
- dass die Wellenlänge zunimmt
- dass Schwingungen statisch werden und gezwungen sind: einen bestimmten Zustand anzunehmen bzw. eine bestimmte Wahrscheinlichkeit zu erzeugen
- dass Teilchen entstehen (und somit Realität)
Fazit: Die Potentialität kollabiert und eine konkrete Reaktion wird erzwungen.
Aus virtuellen Beziehungsstrukturen mit bereits vorhandenen Gestaltungsmöglichkeiten wird konkrete Realität.
Auweia. Wenn die Schamanin Helga über ihre Wundergeister spricht, vergewaltigt sie ebenso Begriffe, von der sie keine Ahnung hat, die sich aber irgendwie "toll" anhören und dafür empfängliche Laien in ihren Bann ziehen können.
Und immer, wenn derart Dampf produziert wird, jubelt wer? :lachen:
 
Ja, zugegebenermaßen hat die Urknalltheorie etwas Göttliches an sich. Da ruft dann mal einer "Es werde Licht!", und mit einem gewaltigen Bumms beginnt auf einen Schlag das Universum, wenn auch für die ersten Millionen Jahre etwas wuselig. Aber war es schließlich nicht immer so: Wenn man an die Grenzen des rational erklärbaren kommt, dann bringt man "Gott" ins Spiel. Allerdings ist dieser Grenzbereich mit den Jahrhunderten immer enger geworden, ganz verschwunden ist er aber nicht.
Nun, viele Wissenschafter und Philosophen vermuten tatsächlich einen Zusammenhang zwischen den abenländischen Religionen und der Urknalltheorie. Beide beinhalten einen einmaligen Schöpfungsakt und eine einmalige Existenz. In Indien, wo die Welt als ewiger Kreislauf begriffen wird, hätte sich die Urknalltheorie wohl eher nicht etablieren können. Will man das, könnte man die Urknalltheorie erweitern, indem man postuliert, das sich aktuell expandierende Universum würde ich in ferner Zukunft wieder zusammenziehen, kollabieren und daraus nach einem "weiteren Urknall" ein neues Universum manifestieren. Und schon hätte man wieder einen "ewigen Kreislauf". Aber, das sind Hirngespinste, für die es keinerlei physischen Hinweise gibt. Außerdem postulieren sie eine unserer universellen Zeit übergeordneten "Metazeit", die sich über die verschiedenen Urknalle erstrecken würde, was aber wiederum so unvorstellbar ist wie die vielzahl an Raumdimensionen, die manche Stringtheorien postulieren.
Natürlich kann man die Singularität verneinen, nur: Was setzt man dann an ihre Stelle? Ein ewiges, schon immer existentes Universum?
Das war die ursprüngliche Annahme, aber zumindest derzeit sieht es kaum danach aus. Denn es gibt keine Indizien dafür, unser Universum wäre älter als rund 13,4 Mrd. Jahre.

Nach der Aufassung des Ausnahmewissenschaftlers Rupert Sheldrake folgt das Universum nicht Gesetzen, sondern vielmehr einer Art "Gewohnheit". Demnach ist das, was wir physikalische Gesetze nennen, nicht ewig und unerschütterlich in Stein gemeisselt, sondern vielmehr das Ergebnis einer Art Manifestation langer Zeiträume, die umso stabiler wird, je länger sie besteht.
Nach Sheldrake sind die Vorgänge und Objekte, die die längste Geschichte haben, die stabilsten: Protonen, Neutronen, Elektronen usw. usf. Sie folgen Gewohnheiten, die bereits so lange existieren, dass sie sich zu (für uns als solche wahrgenommenen) ehernen Gesetzen manifestiert haben.
Ich meine, hier geht es um die Thermodynamik und darum, dass das, was sich manifestiert bzw was sich ausbildet, Wahrscheinlichkeiten folgt.
Dass alles, was denkbar ist, prinzipiell möglich ist, aber vom Meisten die Eintrittswahrscheinlichkeit so gering ist, dass es wiederum SEHR WAHRSCHEINLICH ist, dass es selbst innerhalb von Milliarden Jahren nie auch nur irgendwo eintritt.
Ein anschauliches Beispiel hat ein Mathematiker gezeigt. Wir kennen das Kartenset von 52 Karten (je 13 Karo, 13 Pik, 13 Herz und 13 Treff bzw Kreuz). Wenn man die Karten gut durchmischt, also die Reihenfolge der Karten zufällig wird, dann ist es praktisch VÖLLIG SICHER, dass jene 52 Karten noch niemals, absolut niemals irgendwo auf dieser Welt in dieser Reihenfolge geordnet waren. Wenn man den Stapel nimmt und wieder durchmischt, dann erhält man eine neue Ordnung, die ebenfalls mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit noch niemals irgendwo auf dieser Welt erzielt worden ist.
Warum? Es gibt "52 Faktorielle" Möglichkeiten, diese 52 Karten zu sortieren. Das sind etwa 8*10^67 Möglichkeiten. Wenn man annimmt, dass es jenes Kartensystem seit mittlerweile 500 Jahren gibt (keine Ahnung, aber 500 Jahre ist eine gute Zahl) und weltweit in jeder Sekunde 1 Million mal gemischt worden ist, dann haben sich mittlerweile 1,6*10^16 Ordnungen realisiert. Das heißt, die Wahrscheinlichkeit, dass eine zufällige Ordnung sich mittlerweile mehr als einmal manifestiert hätte, liegt im Bereich von 10^-50 ("im Bereich", denn der Quotient dieser beiden Zahlen ist NICHT die exakte Wahrscheinlichkeit), was jener Wahrscheinlichkeit entspricht, dass zwei Menschen zufällig ein Proton oder Neutron der Erde auswählen und dabei das gleiche Proton oder Neutron erwischen.
Folgerichtig und im Umkehrschluss müsste es ein sich änderndes Verhalten neuer Substanzen geben, die ihre Gewohnheiten erst finden müssen.
In einem seiner Bücher gibt er eine Reihe von Beispielen, in denen dies seiner Meinung nach passiert ist. Neue Verbindungen, erstmals synthetisiert und in der Natur ohne Beispiel, die plötzlich ihr Verhalten ändern. Da ist eine neue Substanz erst flüssig, um nach Jahren zum Feststoff zu werden, und keiner kann, ums Verrecken nicht, den alten Zustand wieder herstellen. Ein ermittelter Syntheseweg für ein HIV-Medikament funktioniert auf einmal nicht mehr, und keiner bekommt den alten Prozess wieder zum Laufen.
Also mir ist kein belegtes Beispiel dafür bekannt, bei dem sich Naturgesetze plötzlich unwiederbringlich geändert hätten.
Erklärt wird dies klassisch durch Kristallisationskeime, die dann eben doch durch ein unzulässigerweise gekipptes Fenster oder eine Aktentasche am falschen Ort eingeschleppt wurden. Nur: Es ist auch schon vorgekommen, dass dergleichen zeitgleich an so entfernten Orten wie England & Australien an Pharmaunternehmen auftrat, und wie das funktionieren soll, das weiß keiner.
Nun, es gibt manche Rahmenbedingungen, die sich unumkehrlich geändert haben.
So hat der Mensch auf der Erde durch sein Hantieren mit Radioaktivität diverse Nuklide erschaffen, die seitdem überall zu finden sind und zeitlebens nie mehr verschwinden werden.
So ist diese Umstand eine bekannte Methode, um die Echtheit von alten Gemälden zu überprüfen. Finden sich in der Farbe oder sonstwo (Rahmen, Leinwand, etc...) Nuklide, die es erst seit den 1950ern gibt, ist es nunmal kein echter, unverfälschter Michelangelo. ;)
 
Nicht nur von Materie im Raum, sondern generell von Veränderung. Aber Achtung, der Begriff 'Veränderung' aber beinhaltet wiederum Zeit. Insofern ist das Wesen von Zeit ident mit dem Wesen von Veränderung bzw beinhalten dasselbe, höchsten aus unterschiedlichen Blickpunkten.

Es ist die Veränderung, die die Zeit überhaupt definiert.

Nunja, das Gedankenspiel von Schrödingers Katze ist ja so eine Umsetzung aufs Makroskopische.

Schrödingers Katze ist ein reines Gedankenbeispiel zur Veranschaulichung quantenmechanischer Vorgänge. Eine reale Umsetzung dieses Experiments hat es nie gegeben und wird es nie geben. Im Übrigen bin ich der Meinung, man sollte nicht einmal in Gedankenbeispielen den Tod von Katzen mutwillig herbeiführen. ;)

Die Tiere glauben dann, dass das Zelt leer ist, weil sie hierbei nicht zweiten 2 und 3 unterscheiden können.

Es kommt darauf an, mit welchen Tieren man arbeitet. Katzen, so fand man vor wenigen Jahren heraus, können bis vier zählen - im Unterschied zum Hund, der kann das nicht. Man vermutet, es hat etwas damit zu tun, dass Katzen ihre Jungen an verschiedene Orte bringen.

Aber, es gab (oder gibt gar noch?) Menschengruppen abseits der Zivilisation, deren Kultur ohne Zahlen auskommt.

Genau, sie zählen dann etwa 1, 2, 3, viele.
Ihre Kultur kommt ohne Zahlen aus, weil sie keine Landwirtschaft und keinen Handel betreiben. Sie benötigen daher keine Zahlen und haben einen Zahlbegriff gar nicht erst entwickelt. Interessanterweise verhält es sich mit Farben und der Unterscheidung von Farben ganz genauso.
Wir sehen i.A. das 10er-Zahlensystem heutzutage als selbstverständlich an, ja als Norm.
Dabei ist es nur eines von vielen, welches sich wahrscheinlich deshalb durchgesetzt hat, weil wir über 10 Finger verfügen und mit diesen dann zählen und rechnen können.
Aus mathematischer Sicht hätte ein Zahlensystem auf der Basis 12 hingegen Vorteile. Denn während die 12 vier Teiler hat (2, 3, 4 und 6), hat die 10 nur zwei (2 und 5). Es gibt dann deutlich mehr Teilungen, die ganzzahlig aufgehen. Und man muss dies einst auch so gemacht haben, was in früher gebräuchlichen Mengeneinheiten noch durchschlägt: Das Dutzend (12), das Schock (5 Dutzend = 60), das Gros (12 Dutzend = 144) und das Maß (12 Gros = 1.728). Tatsächlich kann man dies im Handel hier und da noch immer sehen. Kartons mit Milch enthalten (aus welchem Grund auch immer) 12 Pack Milch und nicht etwa 10. Bei uns sind in einem Pack Eier 10 Eier, in Frankreich sind es aber 12.
A propos Frankreich:
Die französischen Kelten haben mutmaßlich auf der Basis 8 gerechnet (dann eben nicht mit den Fingern, sondern mit den Zwischenräumen der Finger), was noch immer an den französischen Zahlbezeichnungen erkennbar ist. Das französische Wort für 9 ist neuf, dasselbe Wort wie für neu. Die 9 ist also die einst "neue" Zahl, die es bislang nicht gab. 80 ist dann quatre vingt (4x20, wörtlich "vier - zwanzig") und 90 quatre vingt dix (4x20+10, wörtlich "vier - zwanzig - zehn"). Aber Franzosen machen ja bekanntlich immer alles ganz anders als der Rest der Welt.

Beschäftigt sich einmal mit der Zahlentheorie (Georg Cantor, Bertrand Russell, Kurt Gödel u.a.), dann sieht man sich sowieso schnell einer Art intellektuellem Scherbenhaufen gegenüber. Man meint immer, Zahlen genau zu kennen, denn schließlich benutzen sie wir ja auch ständig.
Hinterfragt man sie aber, so sieht es dann ganz anders aus.
Eine allgemeine Definition, was eine Zahl überhaupt ist, die gibt es bis heute nicht. Unsere Berechnungen sind rein theoretisch, denn real kommt keine Zahl ohne eine weitere Kategorie aus.
Lege ich zu 5 Äpfeln einen weiteren Apfel, so sind es 6 Äpfel. Lege ich hingegen eine Birne hinzu, so geht das nicht. Es geht nur dann, wenn ich die Kategorie ändere, z.B. 5 Äpfel + 1 Birne = 6 Früchte.

Die gesamte Mathematik beruht auf einer Reihe von logischen Beweismethoden, die bereits in der griechischen Antike entwickelt wurden, sowie der grundsätzlichen Festlegung auf zwei logische Zustände, wahr und falsch.
Die von Georg Cantor aufgestellte Kontinuitätshypothese (Anzahl der Zahlenmengen endlich oder unendlich) lässt sich mit den Mitteln unserer Mathematik jedoch nicht beweisen, sie gilt als unbeweisbar. Wenn es aber diesen Sonderfall geben kann, dann ist eine seit ca. 2.500 Jahren angewandte Beweismethode, der Beweis durch das ausgeschlossene Dritte, im Grunde ungültig. Viele, auch grundlegende Beweise basieren bis heute aber nur aufgrund dieser Beweismethode: Z.B. der Beweis der Irrationalität der Diagonale im Quadrat.

Man kann das alles für intellektuelle Spielereien halten, Mindfuck, wenn man so will - und lange Zeit hat man das auch.
Mit dem Aufkommen der Kryptographie unserer Tage, der Verschlüsselung und Entschlüsselung spielen diese Theorien aber wieder eine Rolle.
 
Es ist die Veränderung, die die Zeit überhaupt definiert.
Ich meine, Veränderung ist, was der Zeit Bedeutung gibt und sehe die Zeit als das abstrakte Konstrukt, das notwendig ist, die empirisch beobachtbaren Veränderungen zu begreifen und es ist die Veränderung, die Zeit überhaupt messbar macht. Ob diese Messbarkeit sie auch erst definiert, kann ich ad hoc nicht sagen.
Schrödingers Katze ist ein reines Gedankenbeispiel zur Veranschaulichung quantenmechanischer Vorgänge. Eine reale Umsetzung dieses Experiments hat es nie gegeben und wird es nie geben. Im Übrigen bin ich der Meinung, man sollte nicht einmal in Gedankenbeispielen den Tod von Katzen mutwillig herbeiführen. ;)
Ich weiß nicht, ob nicht schon mal jemand ein solches Experiment durchgeführt hat, aber die Durchführung brächte keinerlei Erkenntnis, denn das Interessante daran ist der Zustand der Katze im unbeobachteten Zustand, und über diesen erfährt man bei der Durchführung des Experimentes eben genau nichts. Also, Hinweis an alle Hobbyexperimentatoren: Lasst die Katzen in Ruhe!
Aber, es gibt auch andere, harmlose Beispiele. Nehmen wir die Lottoziehung. Die Leute sind gespannt, nicht bis die Ziehung statt gefunden hat, sondern bis zu dem Zeitpunkt, an dem die das Ergebnis erfahren. In ihrer Welt besteht bis zu jenem Zeitpunkt beide Möglichkeiten, nämlich dass sie entweder etwas gewonnen haben oder auch nicht. Erst ab dem Zeitpunkt, indem die über den Ausgang informiert worden sind, wurde einer dieser beiden Möglichkeit die Realität und die andere nicht. Und so verhält es sich mit allen Möglichkeiten, nicht nur bei quantenmechanischen.
Bei jenen quantenmechanischen ist lediglich das besonders, dass grundlegende Eigenschaften von Teilchen, von denen man ausgegangen ist, dass sie festgelegt seien und diverse Ausformungen miteinander nicht vereinbar wären, es offensichtlich doch sind. Anschauliches Beispiel dafür ist der Welle-Teilchen-Dualismus.
Auch scheint das quantenmechanische Beispiel die Annahme zu widerlegen, dass nur hier die Unsicherheit sich auch physisch manifestiert. Aber, das ist bei der Lottoziehung und anderen Beispielen ebenso.
Es kommt darauf an, mit welchen Tieren man arbeitet. Katzen, so fand man vor wenigen Jahren heraus, können bis vier zählen - im Unterschied zum Hund, der kann das nicht. Man vermutet, es hat etwas damit zu tun, dass Katzen ihre Jungen an verschiedene Orte bringen.
Ja, soweit das Zählen. Division, Multiplikation, etc hingegen sind ihnen kein Begriff.
Genau, sie zählen dann etwa 1, 2, 3, viele.
Die bestimmte, von der ich las, tut nicht einmal das. Alles, was in deren Sprache hin dieser Richtung existiert ist ein Ausdruck, so soviel bedeutet wie "sie sind wie zwei". Es funktioniert ja auch prinzipiell ohne Zahlen, denn Zahlen sind ja völlig abstrakte Entitäten und Lebewesen können auch ohne abstraktes Denken überleben.
Ihre Kultur kommt ohne Zahlen aus, weil sie keine Landwirtschaft und keinen Handel betreiben. Sie benötigen daher keine Zahlen und haben einen Zahlbegriff gar nicht erst entwickelt. Interessanterweise verhält es sich mit Farben und der Unterscheidung von Farben ganz genauso.
Wir sehen i.A. das 10er-Zahlensystem heutzutage als selbstverständlich an, ja als Norm.
Dabei ist es nur eines von vielen, welches sich wahrscheinlich deshalb durchgesetzt hat, weil wir über 10 Finger verfügen und mit diesen dann zählen und rechnen können.
Aus mathematischer Sicht hätte ein Zahlensystem auf der Basis 12 hingegen Vorteile. Denn während die 12 vier Teiler hat (2, 3, 4 und 6), hat die 10 nur zwei (2 und 5). Es gibt dann deutlich mehr Teilungen, die ganzzahlig aufgehen. Und man muss dies einst auch so gemacht haben, was in früher gebräuchlichen Mengeneinheiten noch durchschlägt: Das Dutzend (12), das Schock (5 Dutzend = 60), das Gros (12 Dutzend = 144) und das Maß (12 Gros = 1.728). Tatsächlich kann man dies im Handel hier und da noch immer sehen. Kartons mit Milch enthalten (aus welchem Grund auch immer) 12 Pack Milch und nicht etwa 10. Bei uns sind in einem Pack Eier 10 Eier, in Frankreich sind es aber 12.
Ja, es gab auch Kulturen, die basierend auf der 12 gezählt haben, und sie haben ebenso wie beim 10er System die Hand dazu verwendet.
Aber nicht die ganzen Finger, sondern die Fingerglieder von Zeige-, Mittel-, Ring- und kleinem Finger (sind zusammen 12), während der Daumen der Zeiger war.
A propos Frankreich:
Die französischen Kelten haben mutmaßlich auf der Basis 8 gerechnet (dann eben nicht mit den Fingern, sondern mit den Zwischenräumen der Finger), was noch immer an den französischen Zahlbezeichnungen erkennbar ist. Das französische Wort für 9 ist neuf, dasselbe Wort wie für neu. Die 9 ist also die einst "neue" Zahl, die es bislang nicht gab. 80 ist dann quatre vingt (4x20, wörtlich "vier - zwanzig") und 90 quatre vingt dix (4x20+10, wörtlich "vier - zwanzig - zehn"). Aber Franzosen machen ja bekanntlich immer alles ganz anders als der Rest der Welt.
Immerhin haben sie Rechtsverkehr. ;)
Beschäftigt sich einmal mit der Zahlentheorie (Georg Cantor, Bertrand Russell, Kurt Gödel u.a.), dann sieht man sich sowieso schnell einer Art intellektuellem Scherbenhaufen gegenüber. Man meint immer, Zahlen genau zu kennen, denn schließlich benutzen sie wir ja auch ständig.
Hinterfragt man sie aber, so sieht es dann ganz anders aus.
Eine allgemeine Definition, was eine Zahl überhaupt ist, die gibt es bis heute nicht. Unsere Berechnungen sind rein theoretisch, denn real kommt keine Zahl ohne eine weitere Kategorie aus.
Lege ich zu 5 Äpfeln einen weiteren Apfel, so sind es 6 Äpfel. Lege ich hingegen eine Birne hinzu, so geht das nicht. Es geht nur dann, wenn ich die Kategorie ändere, z.B. 5 Äpfel + 1 Birne = 6 Früchte.
Richtig, wie oben geschrieben, sind Zahlen reine Abstrakte. In der physischen Realität kommen sie nicht vor.
Die gesamte Mathematik beruht auf einer Reihe von logischen Beweismethoden, die bereits in der griechischen Antike entwickelt wurden, sowie der grundsätzlichen Festlegung auf zwei logische Zustände, wahr und falsch.
Die von Georg Cantor aufgestellte Kontinuitätshypothese (Anzahl der Zahlenmengen endlich oder unendlich) lässt sich mit den Mitteln unserer Mathematik jedoch nicht beweisen, sie gilt als unbeweisbar. Wenn es aber diesen Sonderfall geben kann, dann ist eine seit ca. 2.500 Jahren angewandte Beweismethode, der Beweis durch das ausgeschlossene Dritte, im Grunde ungültig. Viele, auch grundlegende Beweise basieren bis heute aber nur aufgrund dieser Beweismethode: Z.B. der Beweis der Irrationalität der Diagonale im Quadrat.
Die Irrationalität der Diagonale im Quadrat gilt nur für Quadrate mit rationalzahligen Kantenlängen.
Die Kontinuumshypothese (die du wahrscheinlich mit 'Kontinuitätshypothese' meintest) befasst sich mit den Mächtigkeiten von Mengen (also auch Zahlenmengen). Inwiefern das Einfluss hat auf den Beweis der Irrationalität der Diagonale in Quadraten mit rationalzahligen Kantenlängern, weiß ich nicht. Für mir ist der Beweis erbracht im Beweis, dass das Verhältnis zwischen Kante und Diagonale die Wurzel von 2 ist, kombiniert mit dem Beweis der Irrationalität der Wurzel von 2 - und der mir bekannte Widerspruchsbeweis der zeigt, dass die Wurzel von 2 keine rationale Zahl sein kann, mir keine notwendige Ableitung von der Kontinuumshypothese beinhaltet. Aber, ich bin kein professioneller Mathematiker. Wenn du also zeigen kannst, worin diese Verbindung besteht, dann wäre ich sehr daran interessiert, diese zu sehen.

Die gängige Mathematik soll ja ein verlässliches Instrument sein, um die Welt zu begreifen und das Gehirn bzw die menschliche Intelligenz hat letztendlich ja nur den Zweck, "richtig" von "falsch" unterscheiden zu können. "Richtig" ist, eine Heidelbeere zu essen, wenn das tut gut. "Falsch" ist, an einem Pfeilgiftfrosch zu lecken, denn dann ist man tot. Solcher Art Entscheidungen sind da, wofür das Gehirn eigentlich konstruiert worden ist. Mit etwas Anderem hat unser Verstand ein prinzipielles Problem, denn dafür wurde er nicht gemacht - etwas anderes ist einfach nicht 'vorstellbar'. Aber, mittelbar, mit abstrakten Werkzeugen, kann man dennoch mit unvorstellbaren Entitäten arbeiten, beispielsweise auch mit zusätzlichen Dimensionen oder aber viel "einfacheren" Entitäten wie größere Mengen. Und diese größeren Mengen heißen in der Praxis nicht Millionen oder dergleichen, sondern sind schon 5 oder mehr. Hat man zwei Äpfel vor sich liegen, erkennt man sofort, dass es zwei sind. Bei drei Äpfeln geht das auch noch, mit 4 in der Regel ebenso. Ab 5 oder spätestens 6 muss man schon nachzählen, um die Größe der Menge zu erfahren (außer, die Äpfel liegen in einem bekannten Muster, wie beispielsweise der bekannten "6" aus 6 Punkten, wie sie auf gängigen Würfeln zu finden sind). Das ist dann aber eine andere Sache, denn hier geht es nicht um eine Menge, sondern um ein (1 !) Symbol, das als solches Erkannt wird, das (nachträglich) mit der Zahl 6 verknüpft ist.
Man kann das alles für intellektuelle Spielereien halten, Mindfuck, wenn man so will - und lange Zeit hat man das auch.
Mit dem Aufkommen der Kryptographie unserer Tage, der Verschlüsselung und Entschlüsselung spielen diese Theorien aber wieder eine Rolle.
Ja, es ist faszinierend, wie immer wieder Neues entdeckt wird, wobei das Neue nicht immer in weiter Ferne anzutreffen ist, sondern mitunter ganz besonders nahe. Analog dem Spruch "There's plenty of room at the bottom" von Feynman.
 
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