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wie wichtig ist sex in einer beziehung?

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Wow interessantes Thema.
Sex ist eine Sache für sich. Der eine braucht es 3-5 mal am Tag der andere nur einmal die Woche *g*.
Obwohl ich zugeben muss das ich niemanden kenne wo das zweite zutrifft.
Ich würde nur zu gern Erfahren was genau hinter den Trieben des Menschen steckt. (Sorry das ich das jetzt so ausdrücke)
Liegt das nur an den Hormonen???
Wenn ja lassen die sich manipulieren???
Und wodurch??

Naja ich schätze es gibt bestimmt ne antwort darauf. Aber ob das wieder auf alle trifft ist unwahrscheinlich.
 
Hallo miteinander,

gerne würde ich etwas sinniges zum Thema beisteuern, nur kann ich dazu im Grunde absolut nichts beisteuern, zumindest nichts was Sex und/oder Beziehungen beträfe, denn man sollte hierfür vermutlich zumindest ein Minimum an eigenem, lebenspraktischen Erfahrungsgut besitzen.

@Binchen,

deine Frage lautet, wie oft der Koitus in einer Sexualbeziehung als normal gelten kann? Nehmen wir einmal an, dreimal in der Woche sei der Norm entsprechend. Dann müsste ich mich fragen, was an mir derart abnormal sei, dass ich weder jemals Sex praktizierte, noch in einer festen Beziehung stehe? Ich glaube die Norm ist - vom statistischen Standpunkt abgesehen - absolut unbedeutend, der Individualfall dagegen ist bedeutend.

Die Wertekonstellation in einer Beziehung und die Beziehungsphilosophie ist zudem wichtig, was verbinden die Menschen (Partner) jeweils mit ihrer Sexualität, welche persönlichen Wertevorstellungen und Lebensansichten sind gegeben?

Ich empfinde das Lebewesen Mensch in dieser Hinsicht als höchst paradox. Einerseits sind wir von zahlreichen Trieben dominiert, welche unseren gesamten Werdegang und unser Sein letztlich deutlich prägen, andererseits kann es Menschen geben, die sich mit diesen Tatsachen nicht anfreunden können und intensive Widerstände - trotz brutalstem Triebdruck - hegen. Ich fühle mich z.B. gequält, gequält von meinen Trieben und Sexualbedürfnissen. Meine Vernunft führt mir immerfort die Zwanghaftigkeit dieser Sache ansich vor Augen und diese daraus resultierenden Widerstände bedingen einen heftigen innerlichen Kampf. Manchmal wünschte ich mir, eine dieser beiden dominanten Parteien (Intellekt oder Triebhaftigkeit) wäre nicht länger gegeben.

Zwar könnte ich es mir nicht vorstellen ohne meinen Intellekt zu sein, andererseit vereitelt mir dieser die ansicht natürlichste Sache der Welt zur Gänze. Da stellt sich mir als erstes die Frage, wieso ist dies der Fall?

Grüße,

Philipp
 
love, not war

Philipp:
Einerseits sind wir von zahlreichen Trieben dominiert, welche unseren gesamten Werdegang und unser Sein letztlich deutlich prägen, andererseits kann es Menschen geben, die sich mit diesen Tatsachen nicht anfreunden können und intensive Widerstände - trotz brutalstem Triebdruck - hegen. Ich fühle mich z.B. gequält, gequält von meinen Trieben und Sexualbedürfnissen. Meine Vernunft führt mir immerfort die Zwanghaftigkeit dieser Sache ansich vor Augen und diese daraus resultierenden Widerstände bedingen einen heftigen innerlichen Kampf. Manchmal wünschte ich mir, eine dieser beiden dominanten Parteien (Intellekt oder Triebhaftigkeit) wäre nicht länger gegeben.
Der Sexualtrieb ist ein ganz natürlicher Trieb des Menschen.
Wie der Trieb, etwas zu essen.
Ohne Essen können wir nicht lange leben.
Daher wäre es nicht sehr schlau, den Nahrungstrieb "besiegen" zu wollen, obwohl das einige Extreme dennoch versuchen - entweder sterben sie, oder sie fangen einfach wieder an, zu essen.
Wer nicht ißt, bekommt Hunger.
Wer regelmäßig ißt, hat keinen Hunger und er kann das Essen genießen.

Genau so verhält es sich mit dem Sexualtrieb.
Nur daß uns hier einige Extreme einzureden versuchen, man solle dem Sexualtrieb nicht nachgeben - denn im Gegensatz zur Nahrungsverweigerung kann man trotz Sexverweigerung lange leben.

Es bildet sich ein notorischer Mangel an sexueller Befriedigung - und wie jede Unterdrückung eines natürlichen Triebes, führt diese Unterversorgung zu einer gesteigerten Aggressivität.

Diese erhöhte Gewaltbereitschaft kann dann wieder prima eingesetzt werden, um andere zu bekämpfen.

Make love, not war!
- mehr, als ein Wahlspruch ...
 
Sexualität problematisieren

Hallo Alzii,

in bin mir der Natürlichkeit und Lebensnotwendigkeit bzw. Essentialität der sexuellen Triebe und Prägungen durchaus bewusst, hier sehe ich auch keine Problematik. Aufgrund jener Faktizität werde auch ich vermutlich eines Tages einen Lebenspartner und in der Folge auch Kinder haben. Nein, mir geht es nicht darum Sexualität zu verleugnen, verdrängen oder als schmutzig etc. zu betiteln, mir geht es um die Tatsache, dass Menschen sich über die eigenen Triebe und natürlichen Zwänge teilweise bewusst werden können und demzufolge ihnen gegenüber einen kritischen und beizeiten sogar widerständlichen Standpunkt einnehmen können. Diese Fähigkeit, über welche ich in sehr ausgeprägtem Maße verfüge, ist das, was ich in obigem Beitrag als paradox bezeichnete.

Es geht mir also darum, dass der Mensch die evidente Selbstverständlichkeit der Sexualität problematisieren kann und dies, obwohl er ein Produkt und zugleich ein Medium der Sexualität ist.

Eigentlich wäre dies das Thema für einen separaten Thread, denn in der Threadfrage wird Sexualität als Selbstverständlichkeit vorausgesetzt, deshalb habe ich mit dem meinigen Kommentar zweifelsohne das Thema verfehlt. :rolleyes:

@Walter, was meinst du, wäre dieses Thema in einem neuerlichen Thread besser aufgehoben?

Viele Grüße,

Philipp
 
Zuletzt bearbeitet:
Hey Philipp,

das thema wurde schon des öfteren verfehlt, passiert mir auch oft, lass es so wie es ist, ist genau richtig, warum nicht - flexibel bleiben.

Eine Frage an Dich - wie stellst du dir den Fortbestand der Menschen ohne Sex vor? Muss ich mich nun künstlich befruchten lassen (pfui arrgg die Vorstellung ohne spaß von einem ...)

Sorry nicht böse gemeint, aber für was ist den der Sex gut? Hmmm, warum haben wir den Drang danach?

Und das Schöne ist, wenn es ohne zwang ist, dann kannste dabei noch die allerschönsten gefühle haben, ist das nicht ein wunderbares geschenk an uns menschen?

Andi
 
Hallo andi.hexe,

mir ist durchaus bewusst wofür der Sex gut ist und das wir ohne diesen nicht existent wären, ich bin zwar manchmal arg vergeistigt, aber dennoch nicht vollkommen auf den Kopf gefallen, so hoffe ich jedenfalls ;)

Du bezeichnest die Sexualität als Geschenk. Somit denkst du im Grunde ähnlich wie ich. Auch ich versuche der Sexualität eine Vorstellung, eine Gestalt zu verleihen. Greifen wir z.B. deine Vorstellung auf. Ein Geschenk ist ein Angebot, man muss es aber nicht annehmen, man wird hierzu nicht gezwungen. Bei der Sexualität ist es meineserachtens jedoch anders, man ist aufgrund seiner bloßen Existenz gezwungen, ein Geschlecht zu verkörpern und man ist überdies dazu genötigt, seine Triebe zu befriedigen. Ist dieser Trieb gestillt, dann hat man für einige Zeit seine Ruhe. Doch er wird immer und immer wieder aufkeimen und das gesamte Leben prägen. Man wird zu andersgeschlechtlichen Menschen keine Freundschaft haben können, welche nicht von sexuellem Begehren geprägt wäre und evtl. sogar letztlich in eine sexuelle Beziehung mündet. Jeder Mensch fragt sich sicherlich oft genug, wann nun Sex sinnig ist und wann nicht. Ob man das Recht auf Sexualität in bestimmten Situationen hat, oder ob dieses Recht nicht gegeben ist. Die Ausübung der Sexualität ist also keinesfalls omnipräsent möglich - wie z.B. das Leben - sondern allenfalls relativ.

Sexualität ist Bedingung der eigenen Existenz und in der eigenen Existenz als Wirkprinzip vorhanden. Der Mensch kann nicht darüber entscheiden ein Produkt der Sexualität zu sein, er kann jedoch über die Sexualität selbst zweifeln, dies lässt sich schwerlich leugnen.

Schamgefühl, Tabu, Lasterhaftigkeit, Sünde, Ehebruch, Bastard, Sittlichkeit, öffentliches Ärgernis, Zölibath, Enthaltsamkeit...etc.

Ich bin doch wohl nicht der Einzige, der die Tendenz aufweist, Sexualität vom Menschsein zu separieren. Ich glaube dies - im Vergleich zu manch anderen z.B. Institutionen - noch auf eine sehr vernünftige Art und Weise zu praktizieren ;)

Immerhin verleugne ich Sexualität nicht, ich kritisiere nur deren unhinterfragtes Selbstverständnis. Mit der herben Konsequenz, meinen wiederstehbaren Sexualtrieben nicht einfach folgen zu können, vorerst zumindest noch nicht.

Grüße,

Philipp
 
Zuletzt bearbeitet:
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ich grüsse dich PhilippP
Deine Art der Vorstellung über die Sexualität ist zwar einleuchtend aber kann und wird niemals in die Realität umgesetzt werden.
Man kann sich gegen diese Triebe wehren, jedoch ist dies keine positive Lösung. Man muss sich dieser Triebe hingeben und Gott danken für diese Befriedigung *g*.
Ich schätze ohne diese Gabe wäre das Leben total langweilig.
Aber ich bin auch tollerant gegenüber Menschen die nicht auf diese Weise Leben möchten.
Ich muss dir zustimmen das diese Sexualität eine Primitive Struktur hervorweisst. Sexualität gibt es schon seid unserer Existenz. Daher das primitive.
Also kommen wir zum Punkt.
Sex ist positiv in seiner Beschaffenheit und Produktivität.
Dies wird sich niemals ändern (hoff ich jedenfalls *g*).

Und zu guterletzt noch eine Frage an dich:
Hattest du wirklich noch kein Sex???

Also ich könnte es mir nicht vorstellen. Aber es ist alles möglich. *g*
 
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