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wie wichtig ist sex in einer beziehung?

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liebe akelei

Welcher Aspekt interessiert dich genauer?
nun mehr der aspekt, dass jemand sex nicht an erster stelle setzt, sondern auch ohne ihn auskommt ohne dass gefühl zu haben ihm fehlt was oder er/sie "braucht" es unbedingt.

dieser aspekt mal an erster stelle, denn die anderen interessieren mich auch!

logisch wir können - und wollen ja auch nichts - pauschalieren.
nur gibt es ja verschiedene richtungen und extrem gerade bei sex!
ich kenn wie gesagt frauen die "heulen" wenn der mann nicht mehr kann - nach drei mal täglich - und ich kenn frauen die jahrzehnte lang keinen "bock " mehr haben.

klar bei einer neuen beziehung ist oft auch der wunsch sich mit seinem partner sexuell zu vereinigen am anfang sehr gross, doch auch da lässt es je nach typ nach!
aber davon möcht ich gar nicht ausgehen sondern eher von einer beziehung die schon mit alltag usw. konfrontiert wurde und das päarchen schon länger zusammen sind - ein paar jahre.

so dass jeder zu seinem normalen sexualverhalten zurück gekehrt ist.
und da gibts nun halt frauen, wie gesagt, die immer noch über den mann herfallen und frauen die extra spät ist bett gehen und warten bis er eingeschlafen ist, damit sie ihre ruhe haben?

warum ist das so?
ich finde es einfach hochinteressant


gruss binchen:)
 
Warum sollte jemand der ohne Sex glücklich ist, sich einen Zwang beugen. Für denjenigen ist es eben normal. Solange er nicht zu einen Fanatiker in Sachen Enthaltsamkeit wird, ist das OK.
 
Original geschrieben von Binchen
und was ist mit denen die im rollstuhl sitzen?
oder anders impotent sind?

haben die dann keinen anspruch auf eine beziehung?


gruss binchen:)


Hoppala - setzt Du Sex und Beziehung gleich? Es gibt viele Menschen mit Handicap die in stabilen Beziehungen leben oder neue Beziehungen eingehen. Und durchaus auch sexuelle. Bei einer meiner "Betreuten" (sie war vom Hals an abwärts gelähmt) fand ich mal einen Sexratgeber für Menschen mit Handicap - sie hat's mir geliehen und ich fand's spannend.

Nur so als kleiner Einwurf - vieles können sich "Normalos" nicht vorstellen, heißt aber ja nicht daß es z.B. kein erfülltes Sexleben trotz Handicap gibt :)
 
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Ein sehr umfassendes Thema - und so vielschichtig :)

Erstmal: ich halte Sex für essentiell wichtig - auch innerhalb einer Beziehung, aber nicht nur.

Eine Beziehung muß nicht scheitern oder unbefriedigend verlaufen, wenn Sex darin keine oder nur eine untergeordnete Rolle spielt - es ist m.E. abhängig davon, ob beide Partner sich auf einen halbwegs gemeinsamen Nenner diesbezüglich einigen können. So kenne ich (das aber eher aus dem schwulen Freundeskreis) durchaus auch das "Modell", daß in langjährigen Partnerschaften, die auf Vertrauen und gemeinsam Geschaffenem basieren, Sex überwiegend außerhalb der Beziehungen gelebt wird. Ebenfalls aus dem Freundeskreis kenne ich daß eine Frau zwei "feste Geliebte" hat (sie nennt das Basisbeziehungen), alle Beteiligten aber - je nach Bedürfnis - Sexualität auch noch auf verschiedenen Spielwiesen ausleben (zwei der drei fest liierten sind in der BDSM-Szene aktiv - dort findet Sex z.T. in festgelegten "Spielsessions" statt).

Letzten Endes ist Sex auch eine Form von Kommunikation, und die empfinde ich als außerordentlich wichtig. Ein Leben ohne Sex wäre für mich nicht denkbar. Allerdings: kommt ja auch darauf an, was bzw. wie man Sex definiert. Deshalb Dein Beispiel mit der Fernbeziehung, Binchen: ich mußte grinsen (mein Schatz wohnt 500 km weit weg von mir, wir sind bald 1 Jahr "zusammen"): wozu hat man zwei Hände, Telefon, Phantasie? :D

Ohne zu sehr ins Detail gehen zu wollen: Sexualität in der Intensität wie ich sie mit meinem Freund erlebe kannte ich nicht, und das liegt keineswegs daran, daß ich bisher fast ausschließlich mit Frauen zusammen war. Stimmt, männliche und weibliche Sexualität "funktioniert" unterschiedlich (und es ist ein Gerücht, daß Frauen weniger Sexbedürfnisse haben als Männer - es ist nur meistens ein bißchen anders gelagert :)) Der Unterschied zu früheren Erfahrungen liegt tatsächlich für mich darin, daß ich zum ersten Mal erlebe, wie sich unbedingtes Vertrauen und "Loslassen" auf gelebten Sex auswirken. Ich hatte schon etliche Phasen, in denen ich lediglich One-Night-Stands wollte und genossen habe - ist auch ok, ich kann nicht finden, daß diese "Art" von Sex weniger "wert" ist als der in festen Beziehungen. Es ist nur eine andere Kommunikationsebene, sozusagen. Diesen flüchtigen, rein physischen Sexakt mit dem in einer liebevollen Partnerschaft vergleichen ist fast so wie der Vergleich zwischen Eiskrem und Steak - beides lecker, aber halt eben zweierlei ;)

Ich habe auch schon in Beziehungen gelebt, in denen die Lust ziemlich schnell verschwunden ist - weitaus schneller, als es die "Gewöhnung aneinander" eigentlich bewirken sollte. Aber egal: ich kenne das, wenn die Lust einfach nicht mehr da ist, und zumindest mir ging's so, daß dann auch die Lust auf die Beschäftigung mit dem eigenen Körper oder die Lust, wenigstens beim Anblick anderer die Phantasien in dieser Richtung zu "beflügeln" verschwand. Ich denke, das ist einfach eine Frage des Denkens und Fühlens. Zumindest meine Erfahrung ist die, daß mit dem Schwinden der Lust auch früher oder später ein Ende der Beziehung selbst eintrat. Nicht weil der Sex fehlte. Sondern weil man einander auch auf anderen Ebenen einfach nicht mehr viel zu "sagen" hatte.

Ach - und weil ich den anderen Thread diesbezüglich aus Faulheit nicht auch noch bemühen will: ich glaube nicht, daß der Mensch grundsätzlich monogam ist. Monogamie ist eine kulturelle Errungenschaft und wenn man guckt, wie Monogamie in der größeren Anzahl von Gesellschaftsordnungen sich durchgesetzt hat muß es dafür sinnvolle Gründe gegeben haben. Monogamie mag auch lebbar sein - aber ich denke schon, daß sich ein sehr großer Teil der Menschen "zügeln" muß, um monogam leben zu können. Auch wenn das heute nicht mehr primäres Ziel von Sexualität ist: sie ist dennoch TRIEB, der zur Arterhaltung, d.h. möglichst erfolgreiche Fortpflanzung mit möglichst vielen Partnerinnen dient. Deshalb wird bei Männern der Wunsch nach Polygamie wohl etwas ausgeprägter sein als bei Frauen (aber nur keinen Irrtum aufkommen lassen, meine Herren: auch Frauen naschen gerne von verschiedenen Töpfen :D)

LG, wirrlicht
 
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