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Wie steht ihr zu Homöopathie und Placeboeffekt?

Sowas kann letztlich nur jeder für sich entscheiden
und ich habe dir auch nur mitgeteilt, wie ich es sehe.
Ich sehe da genau das Problem Subjektivität gegen Objektivität oder Persönliches gegen Wissenschaft.
Es ist ein Unterschied, ob mir jemand sagt, Du stirbst morgen oder ob die Statistik sagt, 10% der Leute sterben morgen.
Ich bin für Beides, wobei man entscheiden muss, wann man eher das Eine oder das Andere für angemessener hält.
Bei Aspirin habe ich z.B. nicht die Erfahrung gemacht, dass es schneller wirkt als es im Blut aufgelöst ist, also keinen Placeboeffekt bei mir hat.
Das heisst nicht, dass es bei anderen Personen auch keinen Placeboeffekt hat. Andererseits kann ich auch manchmal, wenn sich Kopfweh bemerkbar macht, befinden, dass ich das nicht brauche und es abstellen (tief atmen, Loslassen des stresses, Ruhe zulassen).
Das Neue, das ich weiter oben ansprach, wäre ein Gegengewicht zur Wissenschaft, mehr Zulassen von Subjektivität.
 
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@CarlMoor

Ich wurde schon von Forsa angerufen, für gesellschaftspolitische Fragen und Wahlumfragen. Deshalb kenne ich die wissenschaftlichen Defizite, die bei mündlichen Befragungen entstehen. Wenn man eine wissenschaftliche Studie zu medizinischen Themen macht, dann muss objektiv feststellbar sein, ob die Symptomatik besser wurde oder verschwand usw. Und, wie gesagt, braucht es eine ausreichende Zahl Probanden mit der Krankheit, deren Therapie untersucht werden soll.
 
Es gibt ein Buch des Ausnahmewissenschaftlers und Wissenschaftskritikers Rupert Sheldrake, in dem der Autor solche und andere Prozesse in Frage stellt.
Ich habe einiges von Sheldrake gelesen, es wundert mich, dass er von Dir positiv eingeschätzt wird. Also ich finde ihn auch gut, aber ich dachte, er sei Dir zu esoterisch. Obwohl diese Zuschreibung eigentlich oft nur benutzt wurde, um Diskutanten zu diskreditieren.
Man kann sich allerdings auch auf seinen Irrwegen verrennen, die Wissenschaftsgeschichte ist voll davon.
Ja, irgendwann wird man dann den neuesten Erkenntnissen gegenüber misstrauisch.
Neuerdings soll man Antibiotika nicht bis zu Ende nehmen, die letzten 30 Jahre galt das als schwerer Fehler. Usw.

Allerdings stehen auch Peer Review, randomisierte Doppelblindstudie und manches an der Statistik in der Kritik, die ganze Methodik ist m.E. vorselektierend. Ich sehe das Problem also schon grundsätzlicher, aber habe kein Problem damit anzuerkennen, dass die Wissenschaft auch wunderbare Fortschritte macht.
 
Es ist ein Unterschied, ob mir jemand sagt, Du stirbst morgen oder ob die Statistik sagt, 10% der Leute sterben morgen.
Ich bin für Beides, wobei man entscheiden muss, wann man eher das Eine oder das Andere für angemessener hält.
Ich bin für beides kann man schlecht sagen, weil sich beides nahezu ausschließt.
Man kann nicht sagen, was eine statistische Annäherung nun konkret für ein Individuum bedeutet.
 
Ich wurde schon von Forsa angerufen, für gesellschaftspolitische Fragen und Wahlumfragen. Deshalb kenne ich die wissenschaftlichen Defizite, die bei mündlichen Befragungen entstehen. Wenn man eine wissenschaftliche Studie zu medizinischen Themen macht, dann muss objektiv feststellbar sein, ob die Symptomatik besser wurde oder verschwand usw. Und, wie gesagt, braucht es eine ausreichende Zahl Probanden mit der Krankheit, deren Therapie untersucht werden soll.
Ja, ich nehme Deine Hinweise ja auch ernst.
Es ist sauschwer eine gute Studie zu erstellen und genügend Teilnehmer zu haben.
Dann kommen noch Schönungen bis zu offenen Fälschungen dazu, die zahlreicher sind, als man glauben möchte.
Aber das möchte man eben auch nicht glauben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich glaube das Grundproblem hier ist, dass Du Dich irrst, wenn Du meinst, dass ich hier auf Seiten der Wissenschaft argumentiere.
Ich bin da ambivalent, auf der einen Seite ist vieles aus...
Ich kenne dich schon gut genug, um zu wissen, wie du tickst. Es geht mir hier um die ganz konkrete Frage, wo du dich nur formal hinter dem Wissenschaftsbegriff versteckst.
 
Ja, ich nehme Deine Hinweise ja auch ernst.
Es ist sauschwer eine gute Studie zu erstellen und genügend Teilnehmer zu haben.
Dann kommen noch Schönungen bis zu offenen Fälschungen dazu, die zahlreicher sind, als man glauben möchte.
Aber das möchte man eben auch nicht glauben.
Forsa hat inzwischen einiges korrigiert. Ich habe im Netz oft schon diese Befragung thematisiert, sodass ich manchmal das Gefühl habe, ich habe das Institut erst auf ihr Problem hingewiesen. Ein Grundproblem bei Forsa war immer, dass die SPD schlechtere Umfragewerte hat(te) als sie in der Wahl dann tatsächlich realisiert wurden. Und das, obwohl Forsa Chef Güllner langjähriges SPD Mitglied ist/war. Mir war klar, woher diese Fehler strukturell kommt und beschrieb das öffentlich sehr oft. Demgegenüber liefert das Institut INSA die Ergebnisse der AfD relativ genau, obwohl man weiß, dass der Chef des Instituts Binkert der AfD sehr nahe steht. INSA arbeitet bei Wahlumfragen aber am wissenschaftlichsten von allen Instituten.
 
Es geht mir hier um die ganz konkrete Frage, wo du dich nur formal hinter dem Wissenschaftsbegriff versteckst.
Wenn ich zu der Wissenschaft stehe, würde ich mich nicht dahinter verstecken, sondern dazu bekennen.
Das passiert auch durchaus öfter. Ich entscheide das von Fall zu Fall, auf der Basis der Gesamtheit der aktuellen Daten, die ich durch eigene Erfahrungen, glaubwürdige Erzählungen, Forschungsdaten, philosophische Einordnung usw. dazu gewonnen habe.
Sofern mich etwas überhaupt umfassend genug interessiert, dass ich mir eine Meinung bilden kann.
 
Und das, obwohl Forsa Chef Güllner langjähriges SPD Mitglied ist/war. Mir war klar, woher diese Fehler strukturell kommt und beschrieb das öffentlich sehr oft. Demgegenüber liefert das Institut INSA die Ergebnisse der AfD relativ genau, obwohl man weiß, dass der Chef des Instituts Binkert der AfD sehr nahe steht. INSA arbeitet bei Wahlumfragen aber am wissenschaftlichsten von allen Instituten.
Wo liegt der Unterschied?
 
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Ich habe einiges von Sheldrake gelesen, es wundert mich, dass er von Dir positiv eingeschätzt wird. Also ich finde ihn auch gut, aber ich dachte, er sei Dir zu esoterisch. Obwohl diese Zuschreibung eigentlich oft nur benutzt wurde, um Diskutanten zu diskreditieren.

Nur, weil ich einen Autoren lese, heisst das ja nicht, ich müsste ihm alles glauben. Oder an seiner Feder kleben. Man wird nicht automatisch ein gläuber Christ, weil man die Bibel liest, ein Kommunist, weil man Marx liest oder ein Erotoman, weil man Casanova liest.
Für mich ist bei einem Sachbuch entscheidend, dass ein Autor auch angibt, wie er auf seine Schlüsse denn gekommen ist. Gute Sachbücher tun auch genau das, schlechte nicht. Letztere postulieren nur, das hatte ich auch schon, und ja: Das ist mir in der Tat dann zu esoterisch.

Sheldrake ist ein Außenseiter, keine Frage, aber wenigstens kommt er aus der wissenschaftlichen Ecke (und das ist ja schon einmal etwas anderes, als wenn eine Heilpraktikerin einen Ernährungsratgeber schreibt, und irgendwelche unbegründeten Postulate aufstellt). Er ist auch niemand, der die wissenschaftliche Methodik als solche in Frage stellt, vielmehr kritisiert er eher zuwenig Wissenschaft oder zu kleinkariertes Denken.

Sheldrake hat auch starke Fallbeispiele, und nicht längst widerlegte Stories, tausendmal wiedergekäut. Das rätselhafte Verhalten von Haustieren etwa, dass sich einer formalen Erklärung zu entziehen scheint und von vielen berichtet wird (und das ich auch schon selbst erlebt habe). Oder auch die merkwürdigen Veränderungen der Reaktionen neuer chemischer Substanzen, die sich nach ein paar Jahren manchmal einstellen, und kein Mensch kann erklären, warum dies eigentlich passiert.

Das finde ich spannend, und ich finde: Rupert Sheldrake stellt die richtigen und auch ernst zu nehmenden Fragen. Ob er allerdings auch die richtigen Antworten auf diese Fragen findet: Das steht auf einem ganz anderen Blatt.
 
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