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Wie steht ihr zu Homöopathie und Placeboeffekt?

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Wir schreiben hier ins Forum Texte und interagieren miteinander, ohne sichtbaren materiellen Kontakt zueinander. Ich schreibe etwas hier rein, andere lesen es und regen sich auf oder fühlen sich positiv angesprochen. Das, was da wirkt im virtuellen Bereich, sind völlig immaterielle Mechanismen. Das meiste, wenn nicht alles, was geschieht, was uns geschieht, findet sozusagen über immaterielle Träger statt. Man kann über Homöopathie denken wie man will. Aber das Argument, dass vor allem bei hohen Potenzen kein Molekül des Grundstoffs mehr vorhanden sei und deshalb Wirkung nur Placebo sei, ist Esoterik der höchsten Stufe. Wenn ich Hunger habe und ich esse ein Steak, dann verschwindet das Hungergefühl ggf. nach Auflösung des Steaks. Das Hungergefühl verschwindet aber nicht wegen des Steaks, sondern durch einen Stoffwechselprozess im Körper, der auch ausgelöst werden kann, ohne dass wir was essen. Man kennt das bei Menschen, die sich aushungern, weil sie sterben wollen. Demente in Heimen machen das oft.
 
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Der pensionierten Lehrerin und den anderen Beamten ist natürlich nicht bewusst, wie viele Kassenpatienten sterben müssen, weil es im Zweifelsfall höher priorisiert wird, dass vier Mitarbeiter täglich je zwei Stunden ihre Eierstöcke kraulen als dass lebensbedrohlich Erkrankte eine medizinische Mindestversorgung bekommen.

Das mit der Privatversicherung als Beamter ist auch so eine Sache (ich spreche nur für die Situation in DE). Ich war die längste Zeit meines Lebens in normaler Kasse versichert und eigentlich immer zufrieden (von Zahnersatz abgesehen) mit den Leistungen und der Behandlung. Zwar wurde ich auch schon falsch behandelt als Kind (eine große Narbe am Körper zeugt heute noch davon), aber das passiert - niemand ist perfekt.

Zum Thema: Leider musste ich nach der Verbeamtung in die private KV wechseln, alles andere ergibt für Beamte (jedenfalls nach derzeitigem Stand, vielleicht ändert sich das auch mal, Bestrebungen sind jedenfalls im Gange) schlicht und ergreifend keinen Sinn. Der Staat gewährt nur dann 50% Beihilfe, wenn man privatversichert ist. Früher konnte ich einfach mein Kärtchen abgeben und der Rest wurde hinter den Kulissen erledigt. Heute bekomme ich eine fette Rechnung (in der Regel die Höchstsätze) nach Hause geschickt und muss mir das Geld mühsam zurückholen. Es kann durchaus vorkommen, dass Kosten nur teilweise oder gar nicht erstattet werden und man bei Ärzten Beschwerde wegen den Abrechnungen einlegen muss, da die Sätze laut privater Kasse zu hoch angesetzt seien etc.

Ein Schnäppchen ist die private Kasse auch längst nicht mehr für Beamte. Die Kosten liegen inzwischen um die 400-500 Euro monatlich, wenn man neu beitreten muss und ggf. wegen Vorerkrankungen Risikozuschläge aufgebrummt werden.

Der Witz ist: Wenn ich keine Kosten über ein Jahr geltend mache, bekomme ich zwei Monatsbeiträge erstattet. Faktisch heißt das, dass man bis zu einem gewissen Betrag (eben alles unter ca. 800 Euro) in der Regel alles komplett selbst zahlt. Es würde sich nicht lohnen, die Kasse anzusprechen, da die "Belohnung für Wohlverhalten" (so nenne ich es lakonisch-ironisch) entfiele. Faktisch gehe ich nur noch ungern zum Arzt, seit ich privatversichert bin. Mich schreckt einerseits die Bürokratie und andererseits die selbst zu tragenden Kosten.

Was ist mit den häufig vermuteten Vorteilen der Privatversicherten? Gebracht hat es mir gefühlt noch gar nichts. Ich wurde z.B. mehrfach von Ärzten wegen Überbelegung abgewiesen nach Umzug, denen war es offenbar völlig gleichgültig, ob ich privat oder sonstwie versichert bin. Bei meiner Frau hat nach der Geburt der Chefarzt kurz ins Zimmer geschaut, was direkt mit mehreren hundert Euro auf der Krankenhausrechnung quittiert wurde. Das musste sie witzigerweise selbst zahlen, da ein Formular (unglaublicher Papierkram!) nicht ordnungsgemäß irgendwann bei der Beihilfe abgegeben worden war, wo man die Übernahme der Chefarztkosten erstattet bekommen hätte.

Im letzten Jahr habe ich für eine Vorsorgeuntersuchung 600 Euro selbst bezahlt und nichts eingereicht. Wozu auch: Ich hätte das ja direkt wieder abgezogen bekommen von der "Wohlverhaltensbelohnung" (siehe oben).

Auch sonst finde ich das Prinzip der Privatversicherung ätzend und unsozial. Es ist für mich eine Bürde des Beamtenstatus. Ich sehne mich nach meiner Zeit als Kassenpatient.
 
Ich kannte früher mal eine Frau mit asiatischen Wurzeln, deren Vater eine gut gehende Praxis für Akupunktur hatte, wo die Patienten aus ganz Deutschland und aus Anrainerländern kamen. Er meinte, in seinem Geburtsland dürfe man Akkupunktur nur praktizieren, wenn man mindestens 6 Jahre Ausbildung Akupunktur studiert habe. In Deutschland werde hingegen staatlich vorgeschriebene kassenärztliche Scharlatanerie betrieben, wo sinnbildlich ein paar Wochenendseminare ausreichten, um fachlich stümperhaft praktizierte Akupunktur mit der Kasse abrechnen zu können. Mit der Homöopathie werde ähnlich umgegangen. Dass im deutschen System bei beiden Verfahren Kassenärzte nur Erfolge erzielten, die im Placebobereich liegen, überrasche nicht. Man erwarte auch nicht, dass jemand, der drei Wochen Arbeit mit dem Schraubenzieher übte, Flugzeuge bauen könne. In Deutschland sei Medizin ein religiöses Thema, eine Glaubensfrage.
 
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Er meinte, in seinem Geburtsland dürfe man Akkupunktur nur praktizieren, wenn man mindestens 6 Jahre Ausbildung Akupunktur studiert habe. In Deutschland werde hingegen staatlich vorgeschriebene kassenärztliche Scharlatanerie betrieben, wo sinnbildlich ein paar Wochenendseminare ausreichten, um fachlich stümperhaft praktizierte Akupunktur mit der Kasse abrechnen zu können.
Das ist nach meinem Kenntnisstand im Großen und Ganzen richtig. Es ist inzwischen etwas besser geworden, aber auch nur etwas. Man lehrt zwar inzwischen auch das Weltbild hinter der Akupunktur, hält dies aber zugleich für vergleichsweise unsinnig, nimmt aber zur Kenntnis, dass die Akupunktur in einigen Studien gut abgeschnitten hat.
Mit der Homöopathie werde ähnlich umgegangen.
Mit der Homöopathie wird anders umgegangen, weil es keine neueren oder größeren Studien gibt, bei denen der Homöopathie eine Wirklung über Placebo nachgewiesen werden konnte. Sie wird nicht in ärztlichen Fortbildungen nicht gelehrt.
Dass im deutschen System bei beiden Verfahren Kassenärzte nur Erfolge erzielten, die im Placebobereich liegen, überrasche nicht.
Das sehe ich ähnlich. Ich hätte auch Schwierigkeiten ein Verfahren lernen oder anwenden zu wollen, von dem ich von vorm herein nicht überzeugt bin.
In Deutschland sei Medizin ein religiöses Thema, eine Glaubensfrage.
Über Bande. Medizin wird als etwas dargestellt, was sich an wissenschaftlichen Kriterien orientiert und diese sind methodisch durchaus nicht schlecht, aber vorselektierend, was man allerdings inzwischen mehr und mehr reflektiert. Parallel zu dieser Einsicht und einem deutlich entspanntreren Umgang mit Alternativverfahren, ist allerdings eine erhebliche wirtschaftliche Ausrichtung der Medizin ein fundamentales Problem.
 
Das ist nach meinem Kenntnisstand im Großen und Ganzen richtig. Es ist inzwischen etwas besser geworden, aber auch nur etwas. Man lehrt zwar inzwischen auch das Weltbild hinter der Akupunktur, hält dies aber zugleich für vergleichsweise unsinnig, nimmt aber zur Kenntnis, dass die Akupunktur in einigen Studien gut abgeschnitten hat.

Mit der Homöopathie wird anders umgegangen, weil es keine neueren oder größeren Studien gibt, bei denen der Homöopathie eine Wirklung über Placebo nachgewiesen werden konnte. Sie wird nicht in ärztlichen Fortbildungen nicht gelehrt.

Das sehe ich ähnlich. Ich hätte auch Schwierigkeiten ein Verfahren lernen oder anwenden zu wollen, von dem ich von vorm herein nicht überzeugt bin.

Über Bande. Medizin wird als etwas dargestellt, was sich an wissenschaftlichen Kriterien orientiert und diese sind methodisch durchaus nicht schlecht, aber vorselektierend, was man allerdings inzwischen mehr und mehr reflektiert. Parallel zu dieser Einsicht und einem deutlich entspanntreren Umgang mit Alternativverfahren, ist allerdings eine erhebliche wirtschaftliche Ausrichtung der Medizin ein fundamentales Problem.
Die Kassenärzte wehren sich seit Ewigkeiten gegen eine strukturierte Ausbildungsordnung, weil diese dazu führen würde, dass die Kassenärzte die einzigen wären, welche Homöopathie und Akupunktur nicht mit der Kasse abrechnen dürften. Denn wenn man nich 12 Jahre in Vollzeit studieren möchte, bevor man Geld verdient, dann kann man sich nur für eine der drei Therapierichtungen entscheiden: Akupunktur oder Klassische Homöopathie oder Medizin nach westlichem Muster. Alle drei Ausbildungsgänge brauchen etwa 6 Jahre. In Indien ist die Homöopathie sehr weit verbreitet, in Ostasien die Akupunktur. Dort muss man sich die Fort- und Ausbildung ansehen.
 
Die Debatten um solche Themen werden fast ausschließlich pseudophilosophisch geführt, indem die Antwort im Kopf der Leute schon vorher feststeht und man das eigene Weltbild als Prämisse verwendet. Das widerspricht schon grundsätzlich Basics der angewandten Logik. Es nützt halt nix, wenn man sich formal der Wissenschaft zuordnet, aber elementar unwissenschaftlich an solche Themen herangeht.
 
Kleiner Nachtrag: Ich hab dem video "Das war s " ein like gegeben, weil es mich amüsiert hat.
Das ist die einseitige, aber konsequente Vorgehensweise der Wissenschaft, von der ich ja auch ein Teil bin.
Trotzdem gibt es eine andere Instanz, die ebenso anwendbar ist und zu Resultaten führt, ich meine das Gefühl!
Wie fühle ich mich, wenn ich ein Medikament oder Placebo (oder eine astrologische Deutung oder eine Antwort aus dem I-Ging) bekomme??
Ich fühle mich besser, gesicherter und orientierter als vorher. Das hat Einfluss auf meine unsichere Lage (Krankheit) und führt zu Gleichgewicht - gleiches Gewicht von Wissenschaft und Gefühl. MartinL und Carl Moor haben schon längst gemerkt, dass ich eine Waage bin und ich sehe das auch so! :)
 
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MartinL und Carl Moor haben schon längst gemerkt, dass ich eine Waage bin und ich sehe das auch so! :)
Darüber habe ich mir bisher keine Gedanken gemacht. Dass ich selbst seinen exakten Geburtstag richtig geraten hatte, war allein der Tatsache zu verdanken, dass meine Sonne exakt auf seiner Venus hockt, es war schon auch viel Glück dabei.
 
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