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Wie ich mir als Atheist das Phenomen Gott erkläre

Meine Frage war ja auch.
Was glaubt ihr beiden, warum existiert das Universum und seine Regeln.
Ich hatte glauben, deshalb ja auch fett gesetzt. Ich weiss, das jeder sie anders beantwortet. Deshalb ist sie ja so interessant.

Mich interessiert, welche evtl. für mich befriedigen Alternativen zu Gott es in dieser Frage gibt. In der es um den reinen Glauben geht, denn wir können aufgrund der gesetzten Regeln es definitiv niemals herausbekommen.

Mich interessiert wie Atheisten, die sich meistens auf die Wissenschaft und die reale Welt beziehen, sie beantworten, da sie die reale Welt betrifft, aber nicht aus ihr zu erklären ist.
Ich hoffe, du verstehst mich jetzt vielleicht ein bisschen besser?

Um den Kreis mit dem Anfangsthread zu schliessen. Es wäre schön wenn wir uns telepathisch verständigen könnten. :) :)
 
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Warum das Universum existiert? Das ist die eine Frage, die mal jemand so beantwortet hat, daß es nur existiert, weil wir es sehen können. Gäbe es kein Leben in diesem Universum, dann würde es auch keiner wahrnehmen. Wäre es dann trotzdem existent?

Nun, dieses "warum" kann ich mir nicht erklären, so wenig wie ich mir das "es war schon immer da" erklären kann. Auch der Big Bang hilft da nicht weiter, denn selbst wenn dort alle Gesetze aufhören zu existieren, so muß der Big Bang ja irgendwie in die Existenz gekommen sein und das nicht aus dem Nichts!

Noch interessanter ist die Frage, warum wir existieren. Verfolgt man die Geschichte etwas intensiver, so geht man heute davon aus, daß am Anfang ja nur Wasserstoff war, der sich dann zum rest geformt hat. Sieht man sich jedoch die DNA eines Lebewesens an, so erkennt man zwar eine "einfache" Struktur, muß jedoch zugestehen, daß die Komplexität überwältigend ist. Die Wahrscheinlichkeit, daß sich dieses DNA System nach den Regeln der Evolution und des kosmischen Zufalls gebildet hat, wurde einmal so beschrieben: "Das ist genau so, wie wenn ein Wirbelsturm über einen Schrottplatz fegt und danach steht eine fertige Boing 747 vor dir!"

Hier neige ich jedoch der Theorie zu, daß das Leben irgendwann in der kambrischen Periode auf die Welt kam (Komet etc). Das jedoch löst die Frage auch wieder nicht, woher das Leben als solches dann herkommt und wie oder warum es entstanden ist.

Ich selbst gehe davon aus, daß die Bausteine des Lebens System immanent sind und überall im Universum vorhanden sind. Sobald die Bedingungen irgendwie vorhanden sind, fängt Leben an.

Das letzte "warum" lasse ich absichtlich unbeantwortet und kann damit leben, da ich mir über meine Beschränktheit als Mensch bewußt bin. Wir denken nur in schlappen drei Dimensionen (Einstein hat noch eine, aber die meisten verstehen das eh nicht), wir sehen nicht viel, hören noch weniger und riechen können wir auch nichts. Was soll uns dann die Einsicht in dieses "warum" geben? An dieser Stelle nur zur Verdeutlichung: Als der Tsumani über Indien gefegt ist, wurden keine Tiere getötet. Die Elefanten und andere sind schon Tage vorher ins Landesinnere geflohen. Die Menschen sind noch am Strand geblieben, also die Welle schon vor ihnen stand.

Ich sehe aber zur Zeit keinen Grund meine fehlende Antwort mit einem traditionellen Gottesbegriff auszufüllen. Ich kann mit dieser offenen Frage durchaus leben.
 
Ich sehe aber zur Zeit keinen Grund meine fehlende Antwort mit einem traditionellen Gottesbegriff auszufüllen. Ich kann mit dieser offenen Frage durchaus leben.

kommt es vor,
daß Du Dinge,
die Du gerne tun würdest,
nichts tust,
weil Du keine Begründung dafür hast,
diese zu tun?

angenommen,
Du würdest diese Dinge allein aus einem guten Gefühl heraus tun,
und Du würdest gefragt:
'wieso tust Du das?'

was wäre Deine Antwort

zum Beispiel:
ein Umweltschützer versucht zu verhindern,
daß ein wenige Meter schmaler Wiesenstreifen mit einzigartiger Fauna und Flora
durch Anlage eines Entwässerungsgrabens zerstört wird

was ist seine Begründung?

auf physikalisch-mathematischem Wege hat er keine Chance,
sein Interessen gegenüber den physikalisch-mathematischen Interessen
der Ökonomen ... durchzusetzen
 
@scilla

Sehe zwar den Zusammenhang zum Thema nicht ganz, aber die Antwort ist:

Nein. Wenn ich etwas tun will, dann reflektiere ich das Für und Wider und dann tue ich es.

Warum ich es tue? Dito, weil ich es tun will.

Warum sollte sich der Umweltschützer nicht durchsetzen? Die meisten verlieren nur deshalb, weil sie sich nicht die Mühe machen, die Regeln des Spiels zu verstehen und entsprechend strategisch zu handeln.
 
Warum ich es tue? Dito, weil ich es tun will.

würdest Du etwas tun wollen,
wenn Du weisst,
daß Du Dich dadurch öffentlich lächerlich machst?

Wenn ich etwas tun will, dann reflektiere ich das Für und Wider und dann tue ich es.

wenn Du es,
nach Abwägung von pro und contra,
letztendlich nicht tust

a) empfiehlst Du dann auch anderen,
es nicht zu tun?

b) überlässt Du dann anderen die Entscheidung,
was zu tun ist?

c) verlierst Du dann die Hoffnung,
daß es jemand anderes tut?

d) behälst Du dann die Hoffnung,
daß es irgendwann jemand anderes tut?

ps
sofern Antwort c) oder d) für Dich zutrifft,
hast Du definitiv ein Gottesbild

Antwort b) ist neutral und politisch dumm
 
Zuletzt bearbeitet:
@scilla

Wenn alles so einfach wäre, daß Frage x oder y zu bestimmten Ergebnissen führt, na dann hätten wir alle keine Probleme mehr.

Sich lächerlich machen geht nur, wenn man sich lächerlich empfindet. In diesem Falle sollte man Abstand nehmen, denn es fehlt ganz offensichtlich das Selbstbewußtsein und die Überzeugung für die Richtigkeit und den Erfolg des eigenen Handelns. Tip: Lies "Sun Tse: Die Kunst des Krieges".

a) jeder entscheidet für sich selbst. Ich kann nur meine eigenen Abwägungen mitteilen und der andere muß die Entscheidung dann für sich treffen. Oder bist du der Ansicht: "Leute seid nicht feige, laßt mich hinter den Baum"?

b) ja.

c) wenn es nichts taugt, warum soll es dann ein anderer tun. Würde es was taugen, dann hätte ich es wohl selbst schon getan.

d) kaum, denn ich bin wahrscheinlich der Ansicht, daß es so eh nicht geht.


Nichts ist neutral und schon garnicht dumm.
 
ein Mißstand entwickelt sich gerade,
eigentlich sollte man einschreiten,
doch der Niedergang des alten Zustandes ist schon so weit gediehen,
daß sich öffentlich lächerlich macht,
wer öffentlich Maßnahmen gegen den Niedergang fordert

Du hast für Dich entschieden, nichts zu machen,

Du könntest Dich auch herausreden
und sagen,
daß Du anderweitig eingreifen möchtest,
aber warum solltest DU das tun?

das Anderweitige setzt doch voraus,
daß es etwas ANDERES gibt,
etwas anderes WICHTIGES als das,
worüber Du gerade entschieden hast,
daß es sich für Dich nicht lohnt,
einzugreifen

Die Existenz dieses ANDEREN WICHTIGEN würde Deine Entscheidung,
die Du nach Abwägung des Für und Wider getroffen hast,
in Frage stellen

und daher die abschließende Frage:

akzeptierst Du die Existenz etwas Anderen,
welches Deine sorgfältig getroffenen Entscheidungen in Frage stellt
oder
ist für Dich die Welt DEIN WILLE und DEINE VORSTELLUNG?

ps
Du könntest mir kontern,
indem Du sagst,
daß es keinen Mißstand gibt,
da sich alle Zustände in ständiger Bewegung befinden
 
@scilla

Antwort: beides

Wer seine Handlungen oder Nicht-Handlungen selbstbewußt und verantwortlich abwägt, sieht auch immer die Möglichkeit sich verändernder Gegebenheiten, die auch die eigene Entscheidung in Frage stellen können. Auch sollten wir uns immer darüber bewußt sein, daß wir nicht alles wissen. Die Entscheidungen eines jeden Menschen sind jedoch ein Prozeß und können nur zu einer jeweiligen Zeit getroffen werden. So gesehen können sie bei einer späteren Bewertung mit zusätzlichen oder neuen Informationen auch als "falsch" erscheinen. Das ist jedoch nicht die Frage, denn entscheiden muß ich mich heute und nicht morgen.

Würde ich dies anders sehen, dann wäre ich entweder völlig entscheidungsunfähig oder so starrsinnig, daß ich wie die Lemminge in den Abgrund renne.
 
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Du triffst jetzt Deine Entscheidung (nach Abwägung des Für und Wider).

Gibt es dennoch jetzt etwas,
was Deine Entscheidung in Frage stellt
oder nicht?
 
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