• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

Wie gut ist die wissenschaftliche Grundlage bei "psychischen Krankheiten"?

Eels sind die ultimative Depri-Band in meinen Augen:



danke für den Hinweis,
kannte ich nicht
klingt gut

nur düster ist es nicht wirklich,
es löst sich nichts auf
und es wirkt auf mich nicht bedrohlich

ich höre keine Verzweiflung
und auch keine Verabschiedung



Eels ist depressive Musik für tatsächlich Depressive. Da braucht es keine Überbetonungen. Das läuft auf der subtilen Ebene ab.




 
Werbung:
Eels ist depressive Musik für tatsächlich Depressive. Da braucht es keine Überbetonungen. Das läuft auf der subtilen Ebene ab.


auch das ist niveauvoller Indie-Pop
auch das kannte ich nicht
auch das klingt gut

aber vergleich das doch mal mit der musikalischen Entwicklung von Tim Buckley

 
der nächste Kandidat, der in andere Sphären abgewandert ist, lebt immerhin noch

David Sylvian hat das letzte Mal 1999 ganz normale Musik gemacht


danach wurde er übernommen
 
Es ist therapeutisch sinnvoll, wenn sich ein Depressiver nicht mit Partymusik beschallt, um die Stimmung zu verbessern, sondern seinem Zustand angemessen mit etwas traurigem, dieser Einklang der Gefühle tröstet viel besser. Nur man sollte beachten, Menschen, die nicht depressiv sind, zieht solche Musik runter und sie bekommen schlechte Stimmung. Deshalb ist Beschallung der Wohnung oder gar des Hauses mit anderen Menschen nicht förderlich. Wie gesagt, einen unheilbar psychisch kranken Menschen gibt es nicht, auch nicht ein chronisch Kranker, es gibt stets Möglichkeiten die Stoffwechselstörung im Gehirn positiv zu beeinflussen aber es gibt das Problem, dass sich der Betroffene selber in seinem Leid für unheilbar hält, die Symptome verstärkt, um so deutlich zu machen, dass er ein ganz großes Opfer ist. Jedoch gibt es nur selten offizielle Entschädigungen bei psychischen Krankheiten und deshalb ist es besser die Selbstheilungskräfte zu aktivieren, als darauf zu drängen, dass endlich jemand kommt und das Leid lindert. Die Gefahr, dass sich das Gehirn nicht von außen bereinigen lässt, sondern nur von innen ist groß und dann wäre das Betteln um Zuwendung aussichtslos. Die verletzte Seele kann sich regenerieren, wenn man mit ihr im Verhalten, Denken und Fühlen entsprechend umgeht.
 
Nur man sollte beachten, Menschen, die nicht depressiv sind, zieht solche Musik runter und sie bekommen schlechte Stimmung.
wenn ich mir einen alten Film anschaue, kann es sein, daß mir die Tränen in die Augen schießen
danach geht es mir aber besser als vorher

das Anhören von Depri-(dark-)Musik ist eine Art homöpathische Therapie gegen Depressionen
auch die Komponisten bleiben länger gesund

Edward-Ka-Spell macht das seit 1981 so

 
Es ist therapeutisch sinnvoll, wenn sich ein Depressiver nicht mit Partymusik beschallt, um die Stimmung zu verbessern, sondern seinem Zustand angemessen mit etwas traurigem, dieser Einklang der Gefühle tröstet viel besser.

Genau so ist es. Es ist zwar kein Heilmittel, aber da einer der schlimmsten Aspekte einer depressiven Stimmung der ist, dass man denkt, man sei der einzige, dem es so geht, fühlt man sich nicht mehr so alleine, wenn man entsprechende Stimmung auch im Außen erlebt.


Danke. Den kannte ich noch nicht.

Hier ist noch einer meiner Lieblings-Depri-Songs:

 
Die psychiatrische Diagnose beruht, mehr oder weniger und nach wie vor, auf einer reinen Verhaltensanalyse. Man hat dafür einen international gültigen Katalog von Kriterien aufgestellt, die Internationale Klassifikation psychischer Störungen (fünftes Kapitel der ICD-10), aber mit den Diagnosen der sonstigen Medizin, Röntgenbild, Blutwerte o.ä. ist das nicht vergleichbar.

Das hat aber nichts daran geändert, dass es bei durchaus vergleichbaren Ländern (Genetik, Kultur, Lebensstandard) teils ganz deutliche Unterschiede bei den Diagnosen gibt. In den USA wird die Schizophrenie häufig diagnostiziert, in Deutschland deutlich weniger und in Frankreich fast überhaupt nicht. Wenn man jetzt nicht annehmen will, dass in dem einen oder anderen der genannten Länder die Einwohner sowieso alles Irre sind, dann gibt es dafür überhaupt keinen einleuchtenden Grund.

Teile der Psychiatrie träumen von physischen Befunden für psychische Störungen. Bislang hat man aber weder ein "Schizophrenie-Gen", noch bildgebende Verfahren gefunden, die das beweisen könnten. Tatsächlich finde ich das eher beruhigend. Denn es hat diesbezüglich schon die eine oder andere Vermutung gegeben ... nur wird dann bei demselben physischen Befund der eine psychisch krank, andere wiederum nicht. Und bei Manikern lassen sich überschiessende Transmitter-Botenstoffe nachweisen, bei frisch Verliebten allerdings genauso.

Die Psychiatrie war und ist auch mit dem Entzug der Freiheit verbunden. Bei Gesunden ist der Entzug der Freiheit - durch die Justiz - mit hohen Hürden verbunden: Es muss Beweise geben, ein Gerichtsverfahren, ein Urteil. Eine Gesellschaft muss gewährleisten, dass der Entzug der Freiheit nicht unter Umgehung der Justiz und und durch den Missbrauch der Psychiatrie erfolgt. Ein beliebtes Verfahren im Übrigen von Diktaturen, unbequeme Zeitgenossen aus dem Verkehr zu ziehen, denen man sonst nicht ans Zeug flicken kann.
Physikalische "Diagnosen" vermeintlicher psychischer Störungen könnten zu einer Art Vorverurteilung führen: Aha, Du hast die und die Gene. Du bist psychisch gestört oder wirst es bald werden, nimm Psychopharmaka oder wir sperren Dich ein. Obwohl er überhaupt nichts gemacht hat und völlig unauffällig gelebt hat.

Eine reine Verhaltungsdiagnose kann von Nachteil sein, aber auch von Vorteil. Ich zweifle nicht daran, dass in einer konservativen Provinz so mancher als "psychisch gestört" gilt, der in einer weltoffenen Großstadt nur als eine Art "harmloser Exzentriker" durchgeht.
Andererseits kenne ich die Geschichte eines Bekannten, den ein übergriffiger Psychiater (der in der Stadt jedoch als Koryphäe gilt) zwangseinweisen wollte - aber die Richterin hob das wieder auf. Das passiert zwar nicht oft (Chance, in Bayern: 1:39), es gibt es aber. Gäbe es einen physischen "Beweis", dann wäre dies wohl eher nicht möglich.
 
Teile der Psychiatrie träumen.....
Köstlich, köstlich, wie ich doch eine solche Ouvertüre als Gedankenöffner auf den ersten Blick einfach liebe........!!!

Da kann ich doch pseudo-quasi als Drittvertreter bzw. Trittvertreter eines radikal vernünftigen Realismus einpacken, sobald >> "Teile der Psychiatrie" << im Auspacken zu träumen beginnen!
:lachen: :lachen:
Tatsächlich finde ich das eher beruhigend.
Ach, ach, wie leichtsinnig Du doch dabei wirkst! - Wäre das denn dann nicht eher unprofessionell - gell? ;)

Sollte ich etwa in beunruhigender Weise dieser scheinbaren Beruhigung -traumlos - entgegenzuwirken versuchen - natürlich ohne zu fluchen ?

Ich bringe es einfach auch nicht über mein weiches Herz, ein Word-Worst-Case-Szenario einer in der Personifikation zuweisbaren Logik einer (rechts-)figürlichen "Shit-so-Frenie" in der Erkenntnismittelbarkeit einer Raster-Fahndung als Zaster-Fahndung nicht von "Vorneherein im Hintenherum" (linkuistisch) auszuschließen vermögen. :D

Bernies Sage (Bernhard Layer)
 
Zuletzt bearbeitet:
Köstlich, köstlich, wie ich doch eine solche Ouvertüre als Gedankenöffner auf den ersten Blick einfach liebe........!!!

"Teile der Psychiatrie träumen ..." - gemeint war der Bereich der Medizin (als die sich die Psychiatrie nach ihrem Selbstverständnis versteht) und deren Vertreter - und nicht etwa ihre Insassen.
Allerdings muss ich zugeben, dass die Formulierung etwas Poetisches an sich hat.

Ach, ach, wie leichtsinnig Du doch dabei wirkst! - Wäre das denn dann nicht eher unprofessionell - gell?

Leichtsinnig darf ich sein und unprofessionell auch, schließlich bin ich ja kein Psychiater. Ein Psychologe auch nicht, und ich maße mir auch nicht an, psychische oder psychiatrische (Fern-)Diagnosen aufgrund geschriebener Texte zu stellen oder gutgemeinte Ratschläge abgeben zu müssen - wie so einige andere hier.
Die Lebensphase der Küchenpsychologie habe ich mit dem Eintritt ins Erwachsenenalter hinter mir gelassen.

Echte psychische Störungen sind nichts für Menschenversteher mit Räucherstäbchen und Kräutertee. Der Nummer ist man nämlich keineswegs gewachsen, das ist was für authorisierte Profis. Einem Schwerverletzten klebt man auch kein Pflaster drauf, pustet mal und sagt: Du, das wird schon wieder.
Sondern man ruft einen Arzt und einen Krankenwagen - und genau das habe ich zweimal in meinem Leben tun müssen. Das ist nicht schön und es hinterlässt auch Narben auf der eigenen Seele, es musste aber sein. Manchmal muss man so hässliche Entscheidungen leider fällen, und i.d.R. tut man dies auch nicht allein.

Das alles hat aber nichts damit zu tun, dass ich nicht auch eine intellektuelle Meinung zur Psychiatrie haben kann.
 
Werbung:
Die verletzte Seele kann sich regenerieren, wenn man mit ihr im Verhalten, Denken und Fühlen entsprechend umgeht.
Ich würde regenerieren durch stabilisieren ersetzen. Wer ein mal schizophren war kriegt viel leichter wieder eine Psychose.
Man kann sich helfen, aber ich würde mich zB niemals trauen Auto zu fahren oder so, weil die Gefahr jederzeit da ist, dass ein psychotischer Schub kommt.
Was bei mir wöchentlich vorkommt, was mir keiner Abnimmt weil ich so "normal" dreinschaue.
Die Psychiatrie war und ist auch mit dem Entzug der Freiheit verbunden. Bei Gesunden ist der Entzug der Freiheit - durch die Justiz - mit hohen Hürden verbunden: Es muss Beweise geben, ein Gerichtsverfahren, ein Urteil. Eine Gesellschaft muss gewährleisten, dass der Entzug der Freiheit nicht unter Umgehung der Justiz und und durch den Missbrauch der Psychiatrie erfolgt.
Im Nachhinein betrachtet hätte man mich 6 Jahre lang wegsperren müssen, dabei waren es in Wahrheit nur 3 Monate.
Ja ich hab jetzt 6 Jahre durch den Tunnel gehen müssen und bin erst jetzt einigermaßen stabil und dafür gibt es für mich einen klaren Grund.
Ich weigere mich mich zu überfordern, egal was die anderen dann von mir halten.
Das ist die einzige Möglichkeit, wie ich bei klarem Verstand bleiben kann, die ich kenne.
Und mir hilft Partymusik doch sehr. Auch wenn es vlt eine negative psychodelische Komponente beinhaltet.
 
Zurück
Oben