Original geschrieben von Georg
Wenn jemand an sich selbst gearbeitet hat, und es geschafft hat ein höheres Bewußtsein zu entwickeln ( wie z.B. der Dalai Lama ) ist es erst möglich, wirklich friedlich zu sein. Aber dafür muß man etwas tun um dies zu erreichen, man muß an sich selbst arbeiten und versuchen sich weiter zu entwickeln.
Ein geistig und körperlich einigermaßen gesunder Mensch wird wohl nicht so schnell auf die Idee kommen, sich einen Arm abzuhacken oder sich die Zähne auszubrechen.
Verlangt dieses Verhalten eine "tiefere" Einsicht oder ein "höheres" Bewußtsein?
Wohl kaum.
Anderen Wesen Schmerzen und Leid zuzufügen geht einem dagegen wesentlich leichter von der Hand, weil wir deren Schmerzen nicht direkt spüren und auch selbst nicht mit deren Behinderungen leben müssen.
Es hat auf den ersten Blick sogar Vorteile, Andere zu beschränken und zu beschneiden, denn dadurch vergrößert sich der eigene Bewegungsspielraum. Aber auf wen treffen wir dann bei unseren Ausflügen - auf Behinderte und Beschnittene.
Nicht sehr erfreulich und vielleicht wird man ja selbst ein "Opfer"?
Wer durch sein Verhalten die Schmerzen und das Leid anderer erhöht, dessen Umgebung ist auch mehr von Schmerz und Leid geprägt, und als Kind seiner Umgebung fällt dieser Schmerz und dieses Leid in irgend einer Form wieder auf ihn zurück.
Daher ist ein freundlicher und friedvoller Umgang mit Anderen, für mich nicht an eine Art "höheres Bewußtsein" geknüpft. Friedliches Zusammenleben ist mE ein Gebot der Vernunft, wie es vernünftig ist, sich nicht selbst zu verstümmeln.
Doch scheint es systematische Bestrebungen zu geben, uns, wider alle Vernunft, die Selbstverstümmelung schmackhaft zu machen.