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Was spricht für und was gegen den Schöpferglauben?

AW: Was spricht für und was gegen den Schöpferglauben?

1.Hi , den Schöpfer(des Universums) kann man nur an seiner Schöpfung erkennen .
Die Schöpfung ist Universum und Leben .
Da muss man suchen .
2. Seid ihr zu faul dazu ?

Zu 1.:
:ironie: Das werde ich sofort den gläubigen AnhängerInnen des Mono-Theis-mus in den Traditionen des Juden-, Christen-tums und des Islam melden ...:lachen:

Zu 2.:

:ironie: Ja, Herr Missionar ...
:lachen::lachen::lachen::lachen::lachen::lachen:
 
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AW: Was spricht für und was gegen den Schöpferglauben?

Zu 2. dann ändere das mal ! Zum Unsinn bist Du doch auch nicht zu faul .
 
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AW: Was spricht für und was gegen den Schöpferglauben?

5Zeichen schrieb:
Ich gebe keine Antworten auf Fragen, die zu groß für mich sind.
...
5Zeichen,
diese Haltung setzt allerdings die Einsicht voraus, dass bestimmte Fragen
zu groß für dich sind, und dass es keinen Sinn ergibt,
krampfhaft nach einer Antwort auf solche Fragen zu suchen.

Genau an diesem Punkt scheitern aber sehr viele Menschen,
und verrennen sich in allerlei Spekulationen.

Dieses Scheitern ist aber nicht nur bei ungebildeten Individuen anzutreffen,
sondern in gleicher Weise auch bei (Natur-)Wissenschaftern, die zur Befriedigung
ihres Dranges nach Erkenntnis ("was die Welt im Innersten zusammenhält")
eine Grenze der Sinnhaftigkeit nicht akzeptieren wollen.

Meine Zweifel an der Sinnhaftigkeit einer zu weit gehenden Fragerei
nach dem "Wozu" und "Warum" habe ich schon in anderen Zusammenhängen
artikuliert; der Einfachheit halber kopiere ich diese Beiträge hier herein.
Neugier schrieb:
...
Wenn das Warum nicht im Sinne von "wie sind die Wirkungszusammenhänge heute"
verstanden wird, sondern als
"woraus ist das jeweils als gegeben Angenommene entstanden",
dann kommt einem fortgesetzten Fragen nach dem Warum
allerdings sehr bald die Sinnhaftigkeit abhanden,
weil ja die Irrtumswahrscheinlichkeit, mit der die erhaltbaren Antworten
behaftet sind, bei jedem Schritt größer wird,
mit dem die Ursache-Wirkungskette im Rückwärtsgang abgeschritten wird.

Bekanntlich führen ja viele Wege nach Rom, d.h., eine bestimmte Wirkung
kann von unterschiedlichen Ursachen hervorgerufen werden.
Deshalb ist jeder Rückschluss von einer Wirkung auf eine bestimmte Ursache
mit einer gewissen Irrtumswahrscheinlichkeit behaftet.

Auch wenn die Irrtumswahrscheinlichkeit beim einzelnen Rückschluss
sehr klein sein mag, so läppert sich bei vielen aufeinanderfolgenden Schritten
einiges zusammen, da kann man sehr schnell im Reich der reinen esodamischen
Spekulation landen.

Die Kosmologen und die Paläontologen können ein Lied davon singen
(siehe Urknall-Spekulation).

Die Erfolgsaussichten sind vermutlich viel größer,
wenn man ein möglichst korrektes Bild davon anstrebt,
was heute Sache ist, und wie es ist,
anstatt die Ursache-Wirkungskette über Milliarden von Jahren
im Rückwärtsgang abschreiten zu wollen.
...

Und in einem anderen Zusammenhang ...
Neugier schrieb:

Erkenntnishorizonte von Gottgläubigen und Atheisten.

...

Ich möchte diese Diskussion jedoch als Gelegenheit benutzen,
mein Verständnis vom Unterschied zwischen den Erkenntnishorizonten
von Gottgläubigen und Atheisten darzulegen.

Meiner Meinung nach ist dieser Unterschied nur marginal, zumindest,
wenn Atheismus mit einer gut reflektierten Gottgläubigkeit verglichen wird.

Was meine ich mit gut reflektierter Gottgläubigkeit?

Das soll am Kontrast mit der Gläubigkeit eines etwa 7-jährigen Kindes
gezeigt werden, die noch unreflektiert ist.
Für ein solches Kind ist Gott der freundliche alte weißhaarige Herr
mit Rauschebart, der irgendwo da oben thront, auf seinem Schoß
das liebe kleine Jesulein sitzen hat, das seinerseits in einer Hand
die Erdkugel hält (der am Nordpol ein cirka viertausend Kilometer
hohes Kreuz gewachsen ist).

Dieser alte Herr hört alles, sieht alles, kann alles, weiß alles,
und wacht darüber, dass niemand etwas Unrechtes tut
(z.B. Nasenbohren, oder unerlaubt Schokolade naschen).

Ein Erwachsener mit reflektierter Gottgläubigkeit wird hingegen
unter "Gott" nicht diesen alten Herrn mit Rauschebart verstehen,
sondern eher einen Weltenschöpfer, ein irgendwie allen bekannten Lebensformen
übergeordnetes Wesen, dem das Universum mit seiner unüberschaubar großen
und faszinierenden Vielfalt seine Existenz und sein Sosein zu verdanken hat.

Gott, als die erste Ursache, als der unbewegte Beweger, als die Brüstung,
die bei Überlegungen über die Kausalkette der Entwicklung vor dem Absturz
in die Abgründe des infiniten Regresses bewahrt.

Was und wie, genau, dieser Gott ist, das betrachtet der erwachsene
Gottgläubige als für den menschlichen Verstand nicht erfassbar,
das liegt jenseits seines Erkenntnishorizontes.


Und wie sieht das bei wissenschaftsgläubigen Atheisten aus?

Auch wissenschaftsgläubige Atheisten wissen, oder sollten es zumindest wissen,
dass ihr Erkenntnishorizont begrenzt ist, dass ihr Denken in Kausalketten
zu einer ewigen Fragerei "und was war vorher?",
eben in den infiniten Regress, führt.

Manche Atheisten haben sich als Brüstung, die vor dem Absturz
in die Abgründe des infiniten Regresses bewahrt,
den Urknall-Mythos zurechtgelegt.

Der Urknall, als die erste Ursache, als der Hervorbringer des Universums,
als Hervorbringer von Zeit, Raum, Materie, Naturgesetzen, usw..

Dieser Urknall-Mythos weist verblüffend große Ähnlichkeiten
mit dem Schöpfungsmythos der Gottgläubigen auf.
Man könnte fast meinen, es wäre der Schöpfungsmythos nach Guttenberg-Manier
kopiert, und lediglich das Wort "Gott" durch das Wort "Urknall" ersetzt worden.

Seriöse Wissenschafter können sich allerdings schon an den Fingern einer Hand
abzählen, dass beim Abschreiten einer sehr langen Kausalkette im Rückwärtsgang,
also beim Rückschließen von einer beobachteten Wirkung auf die dahinterliegende
Ursache, die dann ihrerseits wieder als Wirkung verstanden wird, deren Ursache
rückzuschließen ist, usw.,
die Wahrscheinlichkeit, dass alle Rückschlüsse richtig sind,
sehr schnell auf einen unbrauchbar niedrigen Wert schrumpft.


Schieben wir zur Illustration dieses Sachverhaltes ein paar Rechenbeispiele ein.

Wenn die Wahrscheinlichkeit, dass jeder einzelne Rückschluss einer Kausalkette
richtig ist, mit 98 % (bzw. 0,98) angesetzt wird, dann ergibt sich schon
bei einer Kausalkette aus rund 35 Gliedern eine Gesamtwahrscheinlichkeit
von weniger als 50 % (genau 0,4931);
bei 100 solchen Kausalkettengliedern ergibt sich eine Gesamtwahrscheinlichkeit
von 0,1326.

Bei einer Einzelwahrscheinlichkeit von 99,8 % (bzw. 0,998) ist schon
bei 350 Kettengliedern die Gesamtwahrscheinlichkeit unter 50 % (genau 0,4962);
bei 1000 solchen Kettengliedern ergibt sich eine Gesamtwahrscheinlichkeit
von 0,1351.

An diesen Rechenbeispielen könnte man nun in Zweifel ziehen,
ob die angenommenen Einzelwahrscheinlichkeiten richtig angesetzt sind.
Hält man sich jedoch auch vor Augen, dass sich die tatsächlich abgelaufenen
Entwicklungsprozesse des Universums, der Erde, des Lebens, etc.,
aus einer sehr sehr großen Anzahl von Teilprozessen zusammensetzen,
dass also Kausalketten mit Millionen, Billionen, oder Trillionen
von Kettengliedern vorliegen, dann ist es praktisch bedeutungslos,
ob die Einzelwahrscheinlichkeit mit 0,98, mit 0,998, oder mit 0,9998
angesetzt wird.

Die resultierende Gesamtwahrscheinlichkeit ist in jedem Fall so klein,
dass die Rückschließerei einem Kaffeesudlesen gleicht.

Ab einer bestimmten Anzahl von Gliedern der Kausalkette wird
die Gesamtwahrscheinlichkeit, dass alle Rückschlüsse richtig sind,
so klein, dass es schlichtweg nicht mehr sinnvoll ist,
mit der Rückschließerei weiterzumachen.

An diesem Punkt hat der wissenschaftsgläubige Atheist
seinen Erkenntnishorizont erreicht.
Hinter diesem Horizont herrscht dichter undurchdringlicher Nebel.


Wodurch unterscheiden sich nun Atheisten von Gottgläubigen ?

Der Unterschied besteht wohl primär darin,
dass wissenschaftsgläubige Atheisten darauf verzichten,
das außerhalb ihres Erkenntnishorizontes Liegende
irgendwie zu benennen, und ihm bestimmte Eigenschaften zuzuschreiben.


Das gilt natürlich nur,
soferne diese Atheisten nicht an den Urknall-Mythos glauben. :)
...


> Das musste auch einmal in aller Klarheit gesagt werden. <

 
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