AW: Was spricht für und was gegen den Schöpferglauben?
Kreativität ist subjektiv und kein Argument für einen Schöpfer. Belair57 hat
es schon angesprochen: Einen Asteroideneinschlag kann man auch als
kreativ, oder aber als sadistisch bezeichnen. Die Ästethik der Natur ist
keineswegs ein Argument für oder gegen einen solchen Schöpfer. Gegen
einen Schöpfer, wie er in den sog. "heiligen Schriften" beschrieben wird,
spricht allerdings sehr vieles. Angefangen mit einer einfachen
mathematischen Rechnung: Sehr viele Götter, die für sich beanspruchen, der
einzig wahre zu sein, ergeben eine sehr geringe Wahrscheinlichkeit für einen
tatsächlichen solchen Gott.
Ansonsten geht es mir wie 5Zeichen: Über irgendein erschaffendes Wesen
außerhalb unseres Universums und vor unserer Zeit ist es kaum möglich
Aussagen zu machen.
Kreativität ist subjektiv, wir sind Subjekte und die Instanz, die das Gesamtkunstwerk und die die vielfachen Kunstwerke in ihm hervorgebrachgt hat (im wort Kunst steckt das wort können) hat logischweise mehr Intelligenz und mehr Freiheit als der Mensch sie besitzt. Die Menschen können einen Holztisch herstellen, aber nicht die Erde, sie können den Holztisch aus verschiedenen Holzschichten anfertigen, aber keine Erde aus verschiedenen Gesteinsschichten. Jemand/etwas anderer/ anders hat die Erde geschöpft und zwar so, dass Leben in ihr möglich ist, dafür müssen so viele Komponenten (Mondabstand, Sonnenabstand usw) perfekt zusammenpassen, dass allein die Tatsache, dass Leben auf der Erde möglich ist, schon auf eine höhere Intelligenz verweist, die das so eingerichtet/ermöglicht hat. -> das Argument ist also vorhanden. Die Ästhetik der Natur ist sehr wohl ein Argument für einen Schöpfer, denn die Ästhetik ist so wunderbar, dass sie jedes menschliche individuelle Können auf unendliche Weise übertrifft und seinerserits wieder auf einen Schöpfer verweist.
Die Götter in den heiligen Schriften verweisen auf das Absolute. Immerhin muss bedacht werden, dass die Verfasser der heiligen schriften Menschen waren und daher der menschliche Anteil im Zustandekommen berücksichtigt werden muss.
Ich schätze 5 Zeichen sehr, doch ich muss nur meine Wahrnehmung auf den Kosmos richten. So kann ich (zumindest ein bißchen) Gott schauen, ein Wesen, dass ihn auf diese Weise ins Dasein gerufen hat und ermöglicht, dass er nachwievor ist, bzw die Ordnung, die in ihm wirkt, für die Ordnung zu einem überwiegenden Teil verantwortlich ist. (auch der Mensch hat Freiheit und Verantwortlichkeiten)
Dieser Kosmos ist so unbegreiflich, den menschlichen Horizont/das menschliche Fassungsvermögen übersteigend, das Absolute als schöpfende kreative Kraft so groß, dass Katastrophen aus menschlicher Perspektive, also Katastrophen, die deshalb Katastrophen sind, weil der Mensch sie so deutet, den menschlichen Horizont übersteigen und als kleines winziges relativ unbedeutendes menschliches Wesen kann ich nur entweder über Katastrophen, über Leid klagen, anklagen oder das Leid, das Vorhandensein von menschlichen Katastrophen/Leid annehmen, im Wissen, dass ich in der absoluten Wirklichkeit geborgen bin und das Leid im Vergleich zur Größe und zum Wunder der absoluten Wirklichkeit eine verschwindende Größe ist.