AW: Was ist der Mensch?
Der Schöpfungsbericht der Priesterschrift hebt sich dadurch von der ägyptischen Weltanschauung zu dieser Zeit, dass nur Pharaonen und Könige Repräsentanten Gottes sind, deutlich ab. Ist darin der Grundstein für unsere Demokratie gelegt worden? Alle Menschen, privilegiert und unprivilegiert sind Repräsentnaten Gottes. Oder das Schlagwort der franz. Revolution: egalite´ - Es dürfte in Genesis1 wohl bereits grundgelegt sein.
ja so sehe ich es schon - jeder Mensch hat als Mensch einen individuellen Wert, der nicht von Bildung oder Abstammung, Geschlecht, gesellschaftlicher Stellung, Vermögen etc. abhängig ist......
fragt sich was aus "Gleichheit" gemacht wird......
Gleich
macherei ist nicht vernünftig - es geht wohl eher um Gleich
wertigkeit - darum, jeden Menschen in seiner Einzigartigkeit und mit seinem persönlichen Hintergrund anzunehmen und trotzdem die Unterschiede zu berücksichtigen.....
Teilen - was geteilt werden kann......
Besitz, Wissen, Freude, Ungemach etc. .....Leben......einschliesslich der geistigen Fähigkeiten.....
wobei bei letzteren zu sagen ist, dass es hier eben nicht darum geht umzuverteilen - das geht nicht - aber eben darum, die mögliche Verantwortung für das Gemeinwohl entsprechend der geistigen Fähigkeiten zu übernehmen und dabei nicht "abzuheben" sondern sich eigentlich immer bewusst zu machen - und das ist eine tägliche Übung - das nur über den Dienst für und am Mitmenschen eine langfristige Änderung der Verhältnisse und Zustände auf diesem Planeten erreicht werden kann.....
jemand hat einmal die Frage an mich gerichtet:
was würdest du tun, wenn du wirklich frei wärst?
meine Antwort, die mir ohne Zögern sofort über die Lippen kam, war:
der Schöpfung dienen.....
nichts anderes kann mensch tun, wenn er/sie wirklich frei ist.....
und indem er "dieses Kreuz" - weil genau das ist es letztlich - auf sich nimmt - begibt mensch sich wieder in die Unfreiheit, weil er die Bindung akzeptiert, nicht nach seinem eigenen Gutdünken und zum eigenen Vorteil zu handelen, sondern sich stets der Menschheit als ganzes verpflichtet fühlt.....
also unter dem Gesichtspunkt, dass derjenige der dient eben auch was zu sagen hat, würde ich dir hinsichtlich deiner Aussage über die Pharaonen und Könige beipflichten.....wenn er zum Wohle des Volkes handelt, dann könnte auch ein absoluter Herrscher "Demokratie" verkörpern und repräsentieren.....
Friedrich der II. von Preussen hat es seinerzeit passend formuliert:
Ich bin der erste Diener meines Staates.....
er war schon ein Kind der "Aufklärung" und stand in Kontakt mit dem grössten Philosophen seiner Zeit - genau wie Katharina II. von Russland eine Politik betrieben hat, die bis zu einem gewissen Punkt - von Voltaire, mit dem auch sie einen Briefwechsel unterhielt, geprägt war.....
trotzdem konnten diese beiden Monarchen nur das umsetzen, was zu ihrer Zeit möglich war - hätten sie mehr versucht, wäre am Ende nichts geblieben.....
weises und vernünftiges Handeln bedingt immer einen Kontext und die Erkenntnis des Machbaren.....
der Sonnenkönig - Ludwig XIV. von Frankrich - hat zu seiner Zeit den Staat und die Macht des Staates gefestigt.....
das Wohlergehen des Volkes, war damals eher zweitrangig......das Volk war damals wohl eher eine "unbekannte Grösse" - eine gesichtslose Masse - und auch nicht durch Schulbesuche gebildet.....
Bildung erzeugt in den Menschen Selbstbewusstsein, regt zum Denken an weckt den Wunsch nach Veränderung - im Sinne von Verbesserung.....das macht es für absolute Herrscher
heute schwer zu regieren.....und in Frankreich wurde ja wirklich erst durch die Revolution 1789 eine (blutige) Veränderung der Zustände erzwungen.....
derzeit haben wir oft auch das Gefühl, wenn wir das Handeln vieler Politiker betrachten, sie sind Anhänger des Absolutismus - das Volk scheint nur lästig zu sein....Pech, dass es alle paar Jahre zur Urne gebeten werden muss......
jetzt dachte ich schon, das der Text wieder nicht zum Thread passt - aber er passt glatt mal......
diesmal poste ich "richtig"