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Was ist Beziehungsfähigkeit?

Was ist das Schwierigste in Beziehungen?

  • Leute kennenlernen

    Stimmen: 2 6,7%
  • Sich verständigen

    Stimmen: 3 10,0%
  • Gemeinsamkeiten entwickeln

    Stimmen: 0 0,0%
  • Das (alltägliche) Miteinander gestalten

    Stimmen: 8 26,7%
  • Konflikte bewältigen

    Stimmen: 9 30,0%
  • Sich in der Beziehung entwickeln und entfalten

    Stimmen: 6 20,0%
  • Sich aus einer Beziehung lösen

    Stimmen: 2 6,7%

  • Umfrageteilnehmer
    30
AW: Was ist Beziehungsfähigkeit?

Liebe Leute!

Hätte ich geschwiegen, wäre ich ein Philosoph geblieben, möglicherweise.

Doch mag ich nicht schweigen, denn ich möchte euch hiermit meine Wertschätzung bekunden, Lilith und Frankie, und zwar für eure Ehrlichkeit.

Respekt!

Mit freundlichen Grüßen
Raphael
 
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AW: Was ist Beziehungsfähigkeit?

Beziehungsfähigkeit ist für mich, den anderen als den Menschen wahrzunehmen der er ist und ihn so zu akzeptieren, ohne ihn dabei verändern zu wollen.

Wie schrecklich. Eigentlich sollte ein Psychologe so eine Frage nicht stellen. Dass ich damals meine Diplomarbeit ausgerechnet zum Thema "Konfliktfähigkeit" schreiben wollte, hatte mir ja so manchen kritischen Blick eingetragen. Das sei ja ziemlich kompliziert, wenn man mal darüber nachdenkt... ist kompliziert. Und jetzt frage ich also: was ist Beziehungsfähigkeit. Ich fange auch gleich mit einer These an: es gibt keine Beziehungsfähigkeit ohne Konfliktfähigkeit. Und noch einer Behauptung: es wimmelt nur so von Beziehungsstörungen um uns herum. Was tun? Ehrlich: ich frage um Rat.
 
AW: Was ist Beziehungsfähigkeit?

Liebe Leute!

Hätte ich geschwiegen, wäre ich ein Philosoph geblieben, möglicherweise.

Doch mag ich nicht schweigen, denn ich möchte euch hiermit meine Wertschätzung bekunden, Lilith und Frankie, und zwar für eure Ehrlichkeit.

Respekt!

Mit freundlichen Grüßen
Raphael

Danke Raphael!
:blume1:
 
AW: Was ist Beziehungsfähigkeit?

Wie machst du denn das so im alltäglichen Leben? *neugierig frag*

:blume1:

Nobody is perfect ... und ich bin NICHT nobody. Deswegen scheitere ich auch das eine oder andere Mal an meinen Ansprüchen. Jedoch ... wenn ich mit Menschen zusammen bin und ein Verhalten des anderen regt mich besonders auf, dann frage ich mich: Was will mir das aufzeigen? Manchmal komme ich dahinter, manchmal muss ich wohl noch eine Nacht darüber schlafen, manchmal steckt einfach dahinter, dass ich nicht bei mir selbst bleibe ... und deswegen eigene Probleme in andere hineinprojeziere.

... und wie mache ich das also im alltäglichen Leben? ... jeden Morgen von neuem versuchen, ein umgänglicher und glücklicher Mensch zu sein und nicht alten Fehlern (den eigenen und den vermeintlich anderer) nachhängen.
 
AW: Was ist Beziehungsfähigkeit?

Hallo miteinander!

Auf eine gewisse Art bin ich schon beziehungsfähig, aber nur auf eine gewisse und nicht uneingeschränkt, sondern mit vielen Wenns und Abers.

Vor 30 Jahren haben meine Frau und ich einander kennen gelernt, beide waren wir junge Lehrer, die an die selbe Schule versetzt wurden.
Meine erste Frage an meine zukünftige Frau ließ schon die Romantik erahnen, zu der ich fähig bin: "Host a Auto?!"
Meine Frau bejahte, und so begann alles.

Aber sie merkte bald, dass ich recht kompromisslos meinen eigenen Ideen nachging und überhaupt ein bisschen schräg war.
Daran hat sich bis heute nichts verändert.

MIt freundlichen Grüßen
Raphael
 
AW: Was ist Beziehungsfähigkeit?

Doch mag ich nicht schweigen, denn ich möchte euch hiermit meine Wertschätzung bekunden, Lilith und Frankie, und zwar für eure Ehrlichkeit.

Danke.

Ehrlichkeit.

Hat das schon wer als Voraussetzung für Beziehungsfähigkeit erwähnt? :)

Wenn mich Lilith nicht auf die Palme getrieben hätte, wäre ich vielleicht niemals draufgekommen, was ich eigentlich sagen will. Áber erst, wenn ich weiß, was ich sagen will, dann kann ich es sagen.

Wenn man übrigens Aristoteles so interpretiert, dass er Gefühle mit dem Verstand ausschalten wollte, dann tut man ihm unrecht.

Ich habe ihm hier Unrecht getan. Ich habe ihn nämlich so dargestellt. Und ihn für euch unsympathisch gemacht.

Aber wegen Lilith u.a. ist mir jetzt klar: Fühlen ist etwas anderes als Denken.

Beides ist unersetzbar.

Schon gar nicht das eine durch das andere.


Und jetzt glaube ich auch, dass das in einer Beziehung wichtig ist: klare Vernunft und klares Gefühl. Die auch als Gefühl und Vernunft ausgetauscht werden.

Watzlawick, der hier schon einmal Methusalem's Kritik einstecken musste, wird jetzt von mir gescholten: wieso, Watzlawick, hast du das "Beziehungsebene" und "Sachebene" genannt???? Sag einfach "Fühlen" und "Denken", und jeder kennt sich aus!!!!

lg Frankie

"An was soll i denn glaub'n, wenn net an des, was i g'spiar?" (Andre Heller)
 
Verzerrungen

aber methusalem, dass DU das alles nicht verstehst....das finde ich eigentlich echt schlimm! :haare:
(allerdings als realistin auch wieder verständlich ;))
wie bitte, sollten da die in unserer gesellschaft bestehenden spannungen friedlich abgebaut werden können?
wenn jede ehrliche - aber "unhöfliche" äußerung eines mitusers schon mit erhobenem zeigefinger geahndet wird?
wenn sich der mittelsmann persölich betroffen fühlt?
wenn eine harmlose meinungsverschiedenheit in einem forum schon auslöser für eigene ängste und selbstzweifel wird...?
mit solch mimosentum ist keinerlei mediation möglich. das muss schon klar sein!
und aufgestaute emotionen lassen sich so sicher auch nicht abbauen!
...aber psychologen hoffen halt noch immer, alles, was ihnen angst macht, langsam zu tode reden zu können...ui-ui-ui!
sozusagen: reden versus fühlen.
(methusalem - bitte fass das nicht als direkten angriff auf deine person auf! - so habe ich das nicht gemeint...du bist mir auch sehr sympathisch, wie du weißt.
ist nur eine beobachtung dessen, wie die herkömmliche psychologie auf ihre ureigensten themen reagiert...nämlich wissenschaftlich - aber ohne durchblick...
t´schuldigung, klingt schon wieder ziemlich arg...aber irgendwie find´ich, das muss mal DEUTLICH gesagt werden.)


Hallo Kathie,

in Deinen Äusserungen stecken viele Missverständnisse und Vorurteile. Erstens habe ich nicht gesagt, "dass ich das alles nicht verstehe". Zweitens ging es mir nicht um einen erhobenen Zeigefinger, sondern um Abgrenzung, um den Hinweis, dass ich nicht mit allem einverstanden bin und Unterstellungen zurückweise, die ich nicht für angemessen halte. Ich habe mich geärgert, Punkt. Das hat nichts mit "Mimosentum" zu tun und ob ich hier den Mediator spielen will, lasse ich mal offen. Drittens: "alles, was ihnen Angst macht, zu Tode reden" - was ist das nur für ein Zerrbild von Psychologen? Es geht nicht um Angst und nicht darum, etwas "zu Tode zu reden". Wissenschaftlich aber ohne Durchblick? Herkömmliche Psychologie? Was weisst Du über Psychologie und die Frage, was Durchblick in Bezug auf ein bestimmtes Thema bedeutet? Über die Möglichkeiten und Grenzen der empirischen Psychologie können wir gern eine halbe Ewigkeit diskutieren. Aber das ist eben nicht die ganze Psychologie und selbst begrenzte Theorien, die sich auf einen kleinen Teilbereich des menschlichen Erlebens und Verhaltens beziehen, zeigen oft Zusammenhänge auf, die dem Alltagsbewusstsein entgehen. "Reden versus Fühlen" ist für mich kein handlungsleitendes Prinzip und auch kein Gegensatz - vielmehr bin ich als (im Moment) Schreibender sehr wohl ein fühlender Mensch.

Das alles zeigt mir wieder einmal, wie wenig eigentlich über Psychologie bekannt ist und welche schrägen Vorstellungen über dieses Fach durch die Gegend geistern.

lg Methusalem :blume2:
 
@ methusalem

lieber methusalem,

nie und nimmer gehe oder ging ich davon aus, dass DU nicht ein fühlender mensch bist.
ganz im gegentum: ich erspüre in dir einen sehr mitfühlenden und einfühlsamen mitmenschen.

bitte glaube nicht, dass ich mit all meinen obigen äußerungen DICH in irgend einer form persönlich beleidigen wollte.

dennoch kann ich keine dieser äußerungen zurücknehmen - da sie für mich weiterhin volle gültigkeit haben.

nun, das ist halt meine wahrnehmung.

sie mag ja vielleicht ganz daneben und falsch sein.

ist ja nur so, dass ich mich schon seit längerem mit genau dieser art der konversation beschäftige - und da sehe ich manche dinge halt schon sehr anders als du.

doch es liegt mir fern, mit dir oder irgend jemand anders darüber zu streiten.
was ich sehe ist für mich stimmig und hilft mir in diesem wirrwarr hier die orientierung für mich zu finden.

nicht mehr und nicht weniger.

und ich kann nur wieder frankie zustimmen, wenn er sagt, dass denken UND gefühle gleichermaßen wichtig sind - das eine kann nicht durch das andere ersetzt werden.

...und: je größer die klarheit sowohl im bezug auf die gefühle als auch im bezug auf das denken beim einzelnen ist, desto mehr ist er sich selbst bewusst - und desto besser ist seine beziehungsfähigkeit.

so ist meine meinung.

liebe grüße
kathi

p.s.: was den "mediator" angeht, so wär´s schon gut, wenn du dich da mal klar positionieren würdest. denn von meínem gefühl her hast du schon irgendwie diese rolle übernommen gehabt - oder liege ich da falsch?
 
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AW: @ methusalem

...und: je größer die klarheit sowohl im bezug auf die gefühle als auch im bezug auf das denken beim einzelnen ist, desto mehr ist er sich selbst bewusst - und desto besser ist seine beziehungsfähigkeit.

so ist meine meinung.

So ist auch meine Meinung.

Ganz genau so ist auch meine Meinung.

Jetzt. Nach dem Weg durch diesen und ähnliche Threads der letzten Tage und Wochen.

In einem Menschen gibt es Gefühle und Verstand. Und der persönliche Umgang des Verstandes mit den Gefühlen und der Gefühle mit dem Verstand entscheidet über die Beziehungsfähigkeit.

Wenn also meine eigenen Gefühle meinen Verstand fürchten (z.B. seine "Kälte", seine "Schärfe", seine "Gnadenlosigkeit", seine "zwingende Logik", usw.), dann werde ich auch mit meinem Partner nicht gut zurechtkommen, sobald der etwas Vernünftiges sagt.

Wenn ich aber meine Gefühle fürchte (das "Spontane" an ihnen, das "Unlogische", das "Verwirrte", das "Vage", "das Wechselhafte", usw.), dann werde ich immer dann schlecht mit meinem Partner zurechtkommen, wenn er etwas Gefühlvolles zum Ausdruck bringt.

Aber es gibt einen harmonischen, sinnvollen Umgang zwischen Gefühl und Verstand, in dem nicht der eine versucht, den anderen zu beherrschen, zu bekämpfen, zu unterdrücken, zu verdrängen, zu bezwingen, auszuschalten, usw.

Ich sehe es wie Kathi: nach meiner Beobachtung versucht Methusalem, Gefühlen aus dem Weg zu gehen, sie irgendwie in den Griff zu bekommen, sie zu beruhigen, sie zu besänftigen und so ähnlich. Die Gefühle der anderen und seine eigenen.

Ich z.B. versuch(t)e, Gefühle zu töten. Das hat Lilith hier schmerzhaft erleben müssen. Liebe Lilith, bitte entschuldige das. Es war nicht böse gemeint. Mir hat das hier wirklich die Augen geöffnet! Danke für deinen Beitrag dazu!

Lilith wiederum erleb(t)e ich hier eher so, dass sie den Verstand gern austricksen will. Verstand ist etwas Lebloses. Daran will sie rütteln!

Liebe Lilith, ich kann dir gar nicht sagen, wie sehr ich das verstehe.

Jetzt verstehe ich es.

Der Verstand kann aber auch anfangen, Gefühle ernst zu nehmen. Und die Gefühle können auch anfangen, den Verstand zu spüren: als etwas Wichtiges, das sie nicht ersetzen können. Aber auch als etwas, das sie niemals ersetzen kann...

lg Frankie
 
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