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Was ist Beziehungsfähigkeit?

Was ist das Schwierigste in Beziehungen?

  • Leute kennenlernen

    Stimmen: 2 6,7%
  • Sich verständigen

    Stimmen: 3 10,0%
  • Gemeinsamkeiten entwickeln

    Stimmen: 0 0,0%
  • Das (alltägliche) Miteinander gestalten

    Stimmen: 8 26,7%
  • Konflikte bewältigen

    Stimmen: 9 30,0%
  • Sich in der Beziehung entwickeln und entfalten

    Stimmen: 6 20,0%
  • Sich aus einer Beziehung lösen

    Stimmen: 2 6,7%

  • Umfrageteilnehmer
    30
AW: Was ist Beziehungsfähigkeit?

Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich verstanden habe, worauf Dein Einwand abzielt - ist es einer oder geht es darum, etwas Bestimmtes zu hinterfragen? Richtet sich die Kritik gegen pädagogisches Denken, das anderen etwas "überstülpen" möchte und damit die natürlichen Entwicklungsbedürfnisse ignoriert? Richtet sich die Kritik gegen ein Leitbild "an sich" oder gegen ganz bestimmte Inhalte eines solchen Leitbilds?

Mein "Einwand" war vor allem einmal ein emotionaler. Das war ja auch aus meiner Holzpflock-Geschichte mit den hohlen Birnen deutlich erkennbar. :)

Mein Gefühl sagt mir jedenfalls ganz deutlich, dass es mir mit der Tendenz der Äußerungen hier in diesem Thread nicht gut geht.

Gefühle können aber auch irren. Ich nehme daher gern deine Einladung an, diesem Gefühl mit dem Verstand auf den Grund zu gehen.

Also, z.B. mit Kathis-Satz "gerade KOMMUNIKATION haben wir überhaupt nicht gelernt. weder das ZUHÖREN noch das konstruktive GESPRÄCH." und mit deiner Antwort, Methusalem "Hallo Kathi, das ist ein sehr zentraler Aspekt. ... die Konfliktrhetorik ... Konfliktangst ist oft die Angst, irgendwie blöd dazustehen" geht es mir gefühlsmäßig überhaupt nicht gut.

Diesen von euch gewählten Blickwinkel will ich hier hinterfragen. Man könnte es nämlich auch anders darstellen. Man könnte z.B. sagen, dass "234 Jahre Schulpflicht eine breitere Schicht der Bevölkerung inzwischen so weit gebracht haben, dass das lateinische Wort 'Konflikt' zu ihrem Allgemeingut gehört, und dass Menschen sich aus eigenem Antrieb damit beschäftigen, welche Konfliktbewältungsstrategien und -methoden die Menschheit schon kennt, und wie sie als einzelne damit ihr eigene Streitkultur bereichern und die Qualität ihrer eigenen Beziehungen steigern können."

Mit dem Blickwinkel, der auch frei gewählt ist, würde ich mich sehr viel wohler fühlen. Mir erscheint der wirklichkeitsnäher.

lg Frankie
 
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AW: Provokanter Einwurf

Aber die schlimmste Auswirkung ist, dass wir von Geburt an lernen, dass das, was in uns wächst, was wir als "unsere eigene Persönlichkeit" fühlen, wie wir uns ausdrücken wollen, welche Form der Kommunkation wir entwickeln, dass das nicht gebraucht wird. Was immer uns einfällt, es gibt schon ein vorgefertigtes Muster, wie es heutzutage sein soll. Ob das übers Fernsehen an die Kinder herangebracht wird oder über den ganz alltäglichen Umgang miteinander, lässt sich nicht wirklich zuordnen, ist aber auch nicht so wichtig. Kinder - und auch wir alle - werden mit vorgefertigten Ansichten, Meinungen, Lösungen, Vorgaben nur so überschüttet. Wir kriegen Vorlagen für alles und haben kaum noch Freiräume, etwas eigenes zu entwickeln. - Alles was wir damit lernen, deckt das, was aus unserem eigenen Impuls kommen will, zu.

Liebe Lilith! Das tut mir wirklich für dich leid, wenn du das so erlebt hast und erlebst.

Im Gegensatz dazu kann ich mich nämlich erinnern, dass alle meine Erzieher und Lehrer nur eins von mir wollten: dass ich aus dem, was sie mir geben, und aus dem, was ich an Talent, Instinkt, Persönlichkeit und Möglichkeit mitbringe, etwas für mich mache und für die Menschen, die Anteil an mir haben. Etwas Neues. Etwas, das meine Lehrer und Erzieher nicht können. Weil ich die nächste Generation bin.

Sie haben mir das bloß nie gesagt. Weil es einleuchtend war.

Heute will ich das von der Generation, die mir folgt, auch so: von meinen Kindern, und von meinen Nachfolgern im weitesten Sinn.

Und ich sage es denen einfach dazu, für die es nicht einleuchtend ist.

lg Frankie
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
AW: Provokanter Einwurf

Liebe Lilith! Das tut mir wirklich für dich leid, wenn du das so erlebt hast und erlebst.

Im Gegensatz dazu kann ich mich nämlich erinnern, dass alle meine Erzieher und Lehrer nur eins von mir wollten: dass ich aus dem, was sie mir geben, und aus dem, was ich an Talent, Instinkt, Persönlichkeit und Möglichkeit mitbringe, etwas für mich mache und für die Menschen, die Anteil an mir haben. Etwas Neues. Etwas, das meine Lehrer und Erzieher nicht können. Weil ich die nächste Generation bin.

Sie haben mir das bloß nie gesagt. Weil es einleuchtend war.

Heute will ich das von der Generation, die mir folgt, auch so: von meinen Kindern, und von meinen Nachfolgern im weitesten Sinn.

Und ich sage es denen einfach dazu, für die es nicht einleuchtend ist.

lg Frankie

Hallo Frankie!
Es stimmt mich irgendwie hoffnungsfroh, das von dir hier zu lesen. Ich habe wirklich immer darum kämpfen müssen, dass das, was ich als meine Persönlichkeit in mir gespürt habe, auch da sein durfte und leben durfte. Und ich sehe sehr viele Kinder, denen es heutzutage auch so geht.

Aber es scheint auch solche zu geben, die es wie du erleben. Ja, das macht mich fröhlich und zuversichtlich.
Danke!
:blume1:
 
das system ist für den menschen da - nicht umgekehrt.

lieber frankie,

jetzt hast du aber eindeutig einen wunden punkt bei mir erwischt.
tut mir leid, aber über den komm ich derzeit nicht drüber.

ich habe die sache nämlich absolut nicht so erlebt wie du.
ich habe mich nämlich vom "system", das mich zu erdrücken drohte, erst langsam befreien müssen.
und wenn ich nun sehe, wie sehr es mich schmerzt, dass ich von dir soooooooooooo mißverstanden wurde, dann merke ich, dass ich noch gar nicht wirklich befreit bin.

ja, du hast insofern recht, dass ich lange zeiten in meinem leben das "system" ändern wollte...bessern wollte...anders wollte, als es ist.
von diesem ansatz bin ich dabei mich zu lösen (siehe auch meinen artikel # 23 in "macht der ohnmacht").
dass es dabei NICHT darum geht, dass der einzelne MENSCH dauernd verbessert und an das system angepasst werden soll, dachte ich deutlich gemacht zu haben.
ich plädiere dafür, dass das system mehr an die bedürfnisse und eigenheiten der menschen angepasst wird.

und dabei stellt die kommunikation eine schlüsselfunktion dar - so meine ich.

allein dadurch, dass DU und ICH nicht einmal hier gut zusammenfinden, zeigt mir, wie schwer uns kommunikation fällt.
und wie sehr zumindest ich in diesem bereich eine verletzung habe.

nun, mit dieser muss ich natürlich selbst zurande kommen - ist klar.
doch es schmerzt.

liebe grüße
kathi
 
AW: das system ist für den menschen da - nicht umgekehrt.

...allein dadurch, dass DU und ICH nicht einmal hier gut zusammenfinden, zeigt mir, wie schwer uns kommunikation fällt. ... es schmerzt.

Liebe Kathi! Ich verrate dir jetzt, dass mir eure Postings in diesem Forum ganz große Erkenntnis- und Wachstumsschmerzen bereiten.

Und je mehr es weh tut, umso mehr sagt es mir, wie GUT wir hier miteinander kommunizieren. Die Betonung liegt nämlich auf den Erkenntnis- und Wachstumsschmerzen.

Ich mag dich.

lg Frankie
 
wachstumsschmerzen

Frankie schrieb:
Liebe Kathi! Ich verrate dir jetzt, dass mir eure Postings in diesem Forum ganz große Erkenntnis- und Wachstumsschmerzen bereiten.

Und je mehr es weh tut, umso mehr sagt es mir, wie GUT wir hier miteinander kommunizieren. Die Betonung liegt nämlich auf den Erkenntnis- und Wachstumsschmerzen.

Ich mag dich.

lg Frankie
@ lieber frankie,
da stimme ich dir zu...
hat ja auch bei mir eine wunde gezeigt, die nun offen liegt und (hoffentlich) heilen darf.
ich muss ja zugeben, dass mein früherer hang zur "weltverbessererin" sehr stark war.

:kuss1: kathi
 
AW: Provokanter Einwurf

Ich habe wirklich immer darum kämpfen müssen, dass das, was ich als meine Persönlichkeit in mir gespürt habe, auch da sein durfte und leben durfte.

Weißt du, liebe Lilith, ich habe mich vor kurzem wieder einmal mit meinem Sohn unterhalten. Ich habe ihm gesagt, dass ich ihm die besten und wichtigsten Räume zeigen will, die ich in meinem Leben gefunden habe.

"Aber von dort", habe ich ihm gesagt, "wirst du mit deiner gesamten Persönlichkeit - weitergehen."

In die nächsten Räume, in die Räume dahinter. "In meinen Räumen, in denen ende ich. - Aber du beginnst hier."

Das ist das älteste Ritual zwischen Vater und Sohn.

Zwei Wochen später sind wir Billard spielen gegangen. Da war auch meine Tochter dabei. Ich habe beiden ein wenig erklärt, wie es geht, und dann hat die Tochter angefangen, sich mit ihrer ganzen Person in das Spiel zu versetzen und wirklich zu begreifen, wirklich zu spüren, wie das funktioniert.

Da ist mir klargeworden, dass es dieses Ritual jetzt auch zwischen Vater und Tochter gibt...

lg Frankie

P.S.: Lilith, das gilt auch für dich. Die Räume der Menschheit sind dazu da, dass du mit allem hineingehst, was du bist, und dann mit allem Gefühl, aller Intuition und all deiner Persönlichkeit - weitergehst. Selbst wenn deine Lehrer es gar nicht wussten: auch sie haben dich nur deswegen in diese Räume geführt.

Sie konnten es dir nur nicht sagen.
 
Schnarch

Mein Gefühl sagt mir jedenfalls ganz deutlich, dass es mir mit der Tendenz der Äußerungen hier in diesem Thread nicht gut geht.

Hallo Frankie und Anhängerinnen!

Auf diesen Spruch hin war ich erstmal platt... und klar ist es immer noch nicht, was es bedeutet... Tendenz der Äusserungen... und jetzt ist das Thema eingeschlafen, schlafwandelt vielleicht in anderen Zusammenhängen rum. In letzter Zeit bin ich mal wieder mehr bei beruflichen Beziehungen hängengeblieben... womit es mir gar nicht gut geht...
Asymmetrien, Scheingespräche, Probleme, die durch winzige Informationsdefizite entstehen... Ärgernisse, weil ich mit den erlebten Umgangsformen alles andere als zufrieden bin... also hab ich mal einen kleinen Text dazu geschrieben und in meinem Blog veröffentlicht (Adresse auf Anfrage). Aber ein Zitat hab ich gefunden, dass ich mal zum Wiedererwachen des Themas in die Runde werfen möchte...

"Wo die Macht spricht, hört das Gespräch auf" (Hellmut Geissner 1995)

Naja - könnte auch in privaten Beziehungen eine Rolle spielen. Denn auch hier lautet mein alter Spruch: ob ich eine Rolle "spiele" oder eine Rolle "bin", es spielt eine Rolle, welche Rolle ich spiele...

lg Methusalem :blume2:
 
AW: Schnarch

Asymmetrien, Scheingespräche, Probleme, die durch winzige Informationsdefizite entstehen... Ärgernisse, weil ich mit den erlebten Umgangsformen alles andere als zufrieden bin... also hab ich mal einen kleinen Text dazu geschrieben und in meinem Blog veröffentlicht (Adresse auf Anfrage).
Deine Überlegungen finden in mir Resonanz, bitte schick mir deine Blogadresse per PN, dein Text würde mich sehr interessieren.

Aber ein Zitat hab ich gefunden, dass ich mal zum Wiedererwachen des Themas in die Runde werfen möchte...


"Wo die Macht spricht, hört das Gespräch auf" (Hellmut Geissner 1995)
Naja - könnte auch in privaten Beziehungen eine Rolle spielen. Denn auch hier lautet mein alter Spruch: ob ich eine Rolle "spiele" oder eine Rolle "bin", es spielt eine Rolle, welche Rolle ich spiele...

Ich hab festgestellt, dass ich in anderen Threads mit Frankies Diskussionsstil schwere Probleme habe. Die könnte ich auch mit Geissners Spruch erklären.
Bei mir wirkt sich das so aus, dass ich meinen Gesprächspartner nicht mehr ernst nehmen kann, weil er sehr viele Aspekte, die in der Dikussion angeschnitten werden, einfach nicht wahrnimmt, vielleicht auch nicht wahrnehmen kann.

Dein Thema, Methusalem, interessiert mich immer noch sehr, brauche aber auch immer wieder Zeit, um in mir neue Ordnungen entstehen zu lassen.

:blume1:
 
Werbung:
AW: Schnarch

Hallo Frankie und Anhängerinnen!

Auf diesen Spruch hin war ich erstmal platt... und klar ist es immer noch nicht, was es bedeutet... Tendenz der Äusserungen... und jetzt ist das Thema eingeschlafen, schlafwandelt vielleicht in anderen Zusammenhängen rum. In letzter Zeit bin ich mal wieder mehr bei beruflichen Beziehungen hängengeblieben... womit es mir gar nicht gut geht...
Asymmetrien, Scheingespräche, Probleme, die durch winzige Informationsdefizite entstehen... Ärgernisse, weil ich mit den erlebten Umgangsformen alles andere als zufrieden bin... also hab ich mal einen kleinen Text dazu geschrieben und in meinem Blog veröffentlicht (Adresse auf Anfrage). Aber ein Zitat hab ich gefunden, dass ich mal zum Wiedererwachen des Themas in die Runde werfen möchte...

"Wo die Macht spricht, hört das Gespräch auf" (Hellmut Geissner 1995)

Naja - könnte auch in privaten Beziehungen eine Rolle spielen. Denn auch hier lautet mein alter Spruch: ob ich eine Rolle "spiele" oder eine Rolle "bin", es spielt eine Rolle, welche Rolle ich spiele...

lg Methusalem :blume2:

Auch ich hätte gern die Blogadresse.
 
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