1. Ich soll dir von Meister Wittgenstein ausrichten: Die Welt ist alles was der Fall ist.
2. Aber kann Bewusstsein beobachtet werden?
3. Wenn es einen freien Willen gibt, können manche Gedanken aus dem Bewusstsein in die Welt springen, aber längst nicht alle.
4. Und das Bewusstsein mag zwar ans Hirn gebunden sein, aber ob man Bewusstsein aus neuronalen Prozessen konstruieren kann bezweifle ich.
5. Erinnert mich daran, dass man vor zwei Jahrhunderten behauptet hat, man könne die Illias nur dadurch rekonstruieren, indem man ein paar Kabel ans Hirn von Homer anschließt...
6. Wenn das Bewusstsein nicht ist - was ist es denn dann?
7. Sein oder nicht sein, sprach dereinst ein Prinz aus Dänemark.
8. Aber vielleicht gibt´s ja das Bewusstsein gar nicht, nur Schleier der Maja? Wobei: Cogito ergo sum.
9. Denken ist wohl ein Akt des Bewusstseins. Also gibts vielleicht nichts außerhalb meines Bewusstseins?
10. Seit wann gibts in der Philosophie "Scheitern"?
11. Metaphysik hat durchaus eine Berechtigung und ist gar nicht auszurotten - vgl. Kant, Prolegomena zu einer jeden künftigen Metaphysik, die als Wissenschaft wird auftreten können: : „Dass der Geist des Menschen metaphysische Untersuchungen einmal gänzlich aufgeben werde, ist ebenso wenig zu erwarten, als dass wir, um nicht immer unreine Luft zu schöpfen, das Atemholen einmal lieber ganz und gar einstellen würden.“
12. Was ist denn nach deiner "unmaßgeblichen philosophischen Perspektive" das Gegenteil vom Sein?
13. Gibt´s überhaupt den "Nihilismus"?
14. Ich kenne zumindest keinen ernstzunehmenden Philosophen, der sich zu dieser Richtung bekennt
15. (außer vielleicht den s.g. russischen Nihilismus, der aber in meinen Augen kein Nihilismus ist...).
Zu 1.:
Und was der Zu-Fall ist ...
Zu 2.:
Jedenfalls nicht empirisch ..., denn Bewusst-sein ist die Bedingung der Möglichkeit von Beobachtungs-Prozessen ...., vermute
ich ....
Zu 3.:
Was heißt:
"Gedanken können aus dem Bewußtsein in die Welt springen" ? Vielleicht, indem sie zu bewußten Handlungen/Taten werden ...?
Zu 4.:
Das bezweifle
ich auch, aber die neuronalen Prozeß-Wissenschaftler können ja weiterhin
ihr Glück versuchen ...
Zu 5.:
Na, hoffentlich ist der
Kopf von
(=
Homer) noch brauchbar ....
Zu 6.:
Vielleicht ist es ja -
nichts ...?
Zu 7.:
Ja, aber das ist längst nicht mehr die Frage ...- jedenfalls für
mich nicht ....
Zu 8.:
Oder :
coito, ergo sumserumsumsum ....
Zu 9.:
Du kannst es ja
ausprobieren, was es
innerhalb und
außerhalb Deines Bewußtseins gibt ...
Und wo verläuft eigentlich die Grenze zwischen
innerhalb und
außerhalb ...?
Zu 10.:
Spätestens seit
Meister Thomas von AQUIN, der kurz vor seinem Tode auf das Drängen seines Sekretärs, seine Arbeit an der
"Summa thelogiae" fortzusetzen, gesagt haben soll:
"Ich kann nicht, denn alles, was ich geschrieben habe, kommt mir jetzt wie Stroh vor."
(In: Anthony Kenny,
Thomas von Aquin, Freiburg i.Br., o.J., S. 48).
Zu 11.:
Ja, als
menschliches Bedürfnis schon, aber als Wissenschaft ist sie bloß ein
Herumtappen, was aber die
KANT'ianer klären können ...
Und aus
meiner unmaßgeblichen Perspektive führen die
metaphysischen Untersuchungen eh' zu -
nichts ...
Zu 12:
Aus
meiner unmaßgeblichen Perspektive ist die Gegenüberstellung von
SEIN und
NICHTS spätestens seit
Meister HEGEL nichtig, da beide letztlich zu
nichts führen ...
Zu 13.:
Nein Es gibt lediglich Denker mit
nihilistischen Tendenzen (wie z.B.
CIORAN), was immer auch
"nihilistisch" heißen mag ...?
Zu 14.:
Es gab mal einen Schüler von A. SCHOPENHAUER, dessen Namen
ich vergessen habe, der seinerzeit in Heidelberg von einer Brücke in den Neckar gesprungen ist - und der sich
als nihilistischer Philosoph verstand -
jedenfalls
vor seinem Sprung ...
Zu 15.:
Wer
ernsthaft fragend denkt, dem geht es wahrscheinlich irgendwann einmal so wie
seinerzeit (
1927)
Bertolt BRECHT, als er schrieb:
"Ich gestehe es: ich
Habe keine Hoffnung.
Die Blinden reden von einem Ausweg. Ich
Sehe.
Wenn die Irrtümer verbraucht sind
Sitzt als letzter Gesellschafter
Uns das Nichts gegenüber."