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Warum existiert heute noch das Christentum?

Warum existiert heute noch das Christentum?

  • Weil das Christentum die Wahrheit ist

    Stimmen: 2 28,6%
  • Weil nicht die Lehre, aber Gott wahr ist

    Stimmen: 0 0,0%
  • Die Lehre ist unwahr; aber Erziehung und die versprochene Jenseitserwartung haben uns so geprägt

    Stimmen: 2 28,6%
  • Wir brauchen Gott als einen moralischen Halt; egal, ob es ihn gibt oder nicht

    Stimmen: 3 42,9%

  • Umfrageteilnehmer
    7
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Hmmmm....

.... warum bekomme ich denn keine weiteren Antworten von denen, die anfangs in die Diskussion eingestiegen sind? Weil Religion die Diskussion nicht wert ist? Immerhin bildet das Christentum unseren Kulturboden. Wer Diskussionen zu diesem Thema für überflüssig hält, wird es für richtig halten, die Macht der Religionen so zu behalten, wie sie ist. Vielleicht auch so, wie sie mal war oder wie sie sein könnte? Die heilige Schrift der Christen steht noch so, wie sie vor 1700 Jahren schon stand.
Die Bibel ist immerhin, auch zu Teilen des neuen Testamentes, die Ausgangsschrift zum Koran gewesen. Bis in das 4. Jahrhundert wurde die Bibel noch auf leitungsgerecht kanonisiert - das war die Bibel offensichtlich noch nicht so sehr wie heute das "heilige Buch". Auch die Gewaltsuren (gegen Ungläubige, gegen die eigenen Frauen) haben den Stand des Dogmas und der Unveränderbarkeit. Sie sind ein Klotz an den Beinen der Muslime zur Vereinigung der Welt. Wegen diesen Gewaltsuren hatte Kemal Atatürk aus der Türkei einen laizistischen Staat gemacht. Aber die Sucht nach muslimischer Religionsausübung ist bei den Türken ungebrochen...
Diskussion überflüssig? Oder zwar wichtig, aber nur über den Islam? Was ich meinesteils auch hier (im Westen) nicht akzeptiere, für grundfalsch und schädlich halte,
sind glatte Lügen oder lächerliche Märchen und Horrormärchen als moralbildenden Unterricht!
Über Religion(en) wird nicht gerne diskutiert. Das tun auch die Religionsverhafteten nicht. Denn die Diskussionen decken schnell die Widersinnigkeiten auf oder stoßen schnell an die Grenzen der Diskussionsunfähigkeit der Gläubigen - weil sie ihren Glauben behalten, aber etwas Wahrheit nicht gewinnen wollen!
Wer auch von den Nicht-Gläubigen der Auffassung ist, dass Religion besser nicht diskutiert werden sollte, arbeiten den Kirchenleuten zu. Wer den Stand der Religionen in unserer Gesellschaft, unseren Gesellschaften, so akzeptieren kann wie er ist - o.k. - ich will und kann es nicht.

Byebye. Wir sehen/schreiben uns ja in den anderen Threads! :winken1:

Gysi
 
One more time...

Gisbert Zalich schrieb:
.... warum bekomme ich denn keine weiteren Antworten von denen, die anfangs in die Diskussion eingestiegen sind? Über Religion(en) wird nicht gerne diskutiert. Gysi

Das Gegenteil ist der Fall:
Es wird extrem viel über Religion diskutiert! Vor allem in diesem Forum. Das fällt ja schon Außenstehenden auf.
Die meisten haben ihre Ansichten zur Religion ja auch schon bis zum Überdruss wiederholt. Und zum Schluss streiten sich wieder die zwei Selben.
Ich kann auch noch einmal meine Hauptthesen wiederholen: (Fast) niemand wird zur Religion verführt. Man wächst in vorhandene Strukturen hinein. Diese Strukturen sind sehr stabil, es ist keine Frage der Vernunft.
Und es ist auch nicht das größte Problem der Menschheit, dass Religion oder das Christentum noch existieren.
 
Hallo Gisbert,

nicht doch so ungeduldig, viele Forenteilnehmer - mich inbegriffen - haben sicherlich auch noch andere Dinge zu tun, als hier im Forum allzeit zugegen zu sein. Ich finde zudem, dass ein sich langsam entwickelnder Gedankenaustausch - gerade über das zeitreiche Medium Internetforum - mehr an bereichernden Denkanstößen hervorbringt, als ein hastig und zu oberflächlich geführter Diskurs. Also, nehmen und gönnen wir uns doch ruhig die reichlich vorhandene Zeit ;)

Deine letzte Frage an mich lässt sich recht schnell beantworten.

"Der erste Satz meiner Antwort war aber ziemlicher Blödsinn, sorry - fällt mir jetzt erst auf... "

Deine Antwort war meineserachtens nicht blödsinnig. Ich meinte mit "ähnlich" nämlich keinesfalls, dass ein neu kreiertes Glaubenskonstrukt sich in irgend einer Weise an das Christentum anlehnen und gar von denselben Welterklärungsmodellen ausgehen muss. Vielmehr wäre es ein menschenimmanentes Glaubensbedürfnis, welches letztlich befriedigt werden möchte, die konstruierten Glaubensinhalte mögen hier beliebig und an die gereifteren Seinserfahrungen der Menschen entsprechend angepasst sein.

Raum für diverse Glaubenskonstrukte gibt es meiner Ansicht nach auch in einer - angenommen - vollends erklärten Erfahrungswelt noch zur Genüge, jedenfalls dann, wenn sich der Gläubige den allgemein erklärten Erfahrungen entzieht oder sie nicht annehmen möchte, bzw. nicht fähig ist diese Erklärungen (bzw. die zur Erklärung notwendigen Systeme) verstandesmäßig selbst nachzuvollziehen.

Viele Grüße,

Philipp
 
Zuletzt bearbeitet:
PhilippP schrieb:
zu sein. Ich finde zudem, dass ein sich langsam entwickelnder Gedankenaustausch - gerade über das zeitreiche Medium Internetforum - mehr an bereichernden Denkanstößen hervorbringt, als ein hastig und zu oberflächlich geführter Diskurs. Also, nehmen und gönnen wir uns doch ruhig die reichlich vorhandene Zeit
Jou, hast recht. :)
Raum für diverse Glaubenskonstrukte gibt es meiner Ansicht nach auch in einer - angenommen - vollends erklärten Erfahrungswelt noch zur Genüge,
Glauben tun wir alle, wenn etwas nicht bewiesen ist, aber im Fokus unseres Erkenntnisinteressen steht. So ein Glaube hat aber eine andere Qualität als der Religionsglaube, der den Glauben höher als das Wissen setzt. Glaube ist mit Zweifel gepaart und nicht ausschließlich mit Überzeugung. Einen solchen Grundsatz in den Vatikan und in den Religionsunterricht der Schulen gegen unsere Kinder, die dann zu einem "guten" Teil sich aus den widersinnigen Fesseln dieser Angstreigion nicht befreien können - das sollte doch wohl möglich sein, oder?

Gysi
 
Robin schrieb:
Und es ist auch nicht das größte Problem der Menschheit, dass Religion oder das Christentum noch existieren.
Das Christentum und der Islam bilden die Böden verschiedender Kulturen, die nicht mehr so tun können, als ob sie auf separaten Planeten existieren.
Wie willst du einem streng gläubigen Muslim erklären, dass das Menschenwort, das demokratisch gebildete Gesetz, höher zu achten ist als das Gotteswort? Wie willst du einem streng gläubigen Muslim erklären, dass die Gewaltsuren, die u.a. die Ermordung von "Giauren" nahe legen, heute nichts mehr gelten? Ich will, dass solche Fragen öffentlich über die Medien diskutiert werden! Ist das zu viel erwartet? Du unterschätzt die Wirkung der Religionen, wenn du lax behauptest, dass wir ja "größere Probleme" hätten. Mit die größten Sollbruchstellen gegen einen möglichen friedlichen Einigungsprozess, beschert uns die Macht, die die Religionen heute noch haben, möchte ich mal behaupten! Der islamische Terrorismus ist mehr als nur ein Mäntelchen, dass sich politische Wirrköpfe heute umhängen, aber schnell auch wieder ablegen könnten, weil sie ja ganz andere Ziele verfolgen.

Es gibt atheistische Türken, denen Kemal Atatürk sehr am Herzen liegt, und die entsetzt über die enge Verknüpfung von Terrorismus und islamischem Glauben sind. Mir haben einige von denen - ohne Abweichung voneinander - geschrieben, dass alle Muslime mit dem internationalen Terror sympathieren. Ich solle mich also nicht wundern, warum es denn nicht den internationalen Aufschrei der Muslime gäbe, den ich erwartete.
Ich möchte Klarheit über die Konflikte haben, die der Islam mit der modernen westlichen Welt hat. Und ich bin - hier und heute - der Auffassung, dass (die herrschenden) Religionen nicht nur "Privatsache" sind, substanziell diskutiert werden müssen - und letztlich abgeschafft werden müssen. Und die Einsicht wird uns auch dahin bringen, das zu tun. Hoffe ich doch...

Gysi
 
Eine berechtigte, aber auch schwierige Frage.

Hallo Gysi,

Zitat: „Wer Diskussionen zu diesem Thema für überflüssig hält, wird es für richtig halten, die Macht der Religionen so zu behalten, wie sie ist. Vielleicht auch so, wie sie mal war oder wie sie sein könnte? Die heilige Schrift der Christen steht noch so, wie sie vor 1700 Jahren schon stand.“


Zunächst, so interessant das Thema auch ist, aber es gibt noch anderes im täglichen Ablauf als das Forum.

Weiter möchte ich mich der Aussage von Robin anschließen: „Die meisten haben ihre Ansichten zur Religion ja auch schon bis zum Überdruss wiederholt.“

Dazu ist anzufügen: Jeder hat nur sein Programm anzubieten und neue An- und Einsichten reifen langsam.


Guten Abend an alle.

So weit so gut und ich möchte keine weiteren Einträge kommentieren, sondern zum Ausgangsthema: „Warum existiert heute noch das Christentum?“ aus meiner Sicht Stellung nehmen.

Möglicherweise, weil die Menschheit noch nicht reif ist für eine nachchristliche Religion, im Sinne der uns bekannten christlichen Lehre.
So wie das Christentum es für sich tut, erhebt auch der Islam ebenso den Anspruch, durch Mohammed die letzte von Gott offenbarte Religion zu sein, aber Gleiches behaupten auch die Bahai-Anhänger.
Auch durch Jacob Lorber wurden Kundgaben aus der spirituellen Welt, in denen die Bibel z.T. in ein neues Licht gerückt wird, übermittelt.
Zu Recht gibt es m.E. das Wort: „Der Geist Gottes weht wo er will.“ Heißt das nicht, dass er auch in diesem Forum weht?
Pestalozzi sagte in diesem Zusammenhang: „Es ist das Los des Menschen, daß die Wahrheit keiner hat; sie haben sie alle, aber verteilt, und wer nur bei einem lernt, vernimmt nie, was die anderen wissen!“

Auch ich nehme für mich in Anspruch nach der göttlichen Wahrheit zu suchen, obwohl mir bewusst ist, dass, solange ich im Stoff wandle, ich den Schleier nicht lüften werde.
So sehr ich mich auch bemühen mag, werde ich trotzdem nicht nachlassen weiter zu suchen, selbst auf die Gefahr hin, wie Lessing es sagte, mich immer zu irren, da die reine Wahrheit nur bei Gott ist.

Diese, meine persönlichen Suche nach Erkenntnis, nach Wahrheit und nach Gott ist ein Weg, den ich vor vielen Jahren begann und in dem ich immer versucht habe zu erfahren, was lehren die verschiedenen Denker.
Auch hier musste ich feststellen, je weiter der Fortschritt, desto umfassender die Sicht und, um so klarer die Erkenntnis, dass eine Quelle alle Religionen speist.
Nur die Ausformungen der einzelnen Lehren sind verschieden, deshalb möchte ich sagen, Religion heißt in einem gewissem Sinne Einheit, da ich sehe, dass alles religiöse Streben sowie das Licht, das den Wahrheitssuchenden leitet, ein und dasselbe für alle Religionen ist. Ob wir Hindus, Buddhisten, Juden, Christen, Mohammedaner oder Anhänger irgendeiner anderen Religionsgemeinschaft sind, wir sind alle Pilger auf dem gleichen Pfade, ja, mehr noch, wir müssen alle gewisse Entwicklungsstadien des Bewußtseins durchschreiten, welchem Glauben wir auch angehören mögen.
Nicht nur das Ziel – Gott – sondern auch der Weg – die Wallfahrt zu Gott – haben alle religiösen Lehren gemeinsam.

Williges Jäger schreibt noch: „Wir brauchen die Vielfalt der Religionen, um möglichst viele Facetten des Göttlichen in Bildern und Worten zu erfassen. Darin liegt die Bedeutung der Religionen, die Menschen immer wieder auf die Wirklichkeit zu verweisen, die hinter den Bildern und Konzepten liegt“.

Der Ansatz für die Zukunft heißt aber Überwindung der konfessionellen Kleingeistigkeit und des Fundamentalismus in den Religionen, damit durch Religionsfrieden der Weltfrieden Wirklichkeit werden kann, wie es auch von Hans Küng mit seinem Weltethos gefordert wird.
Hin zu einer Religion in der alle Menschen übereinstimmen können, so sehr sich auch die Fundamentalisten aus Machtgründen wehren mögen.

So schreibt z.B. Paul Schwarzenau: „Gegenüber einer im Christentum weit verbreiteten Auffassung, dass nur die biblische Religion von Gott offenbart worden sei, während die Völkerreligionen lediglich menschliche Versuche darstellen, sich Gott zu nähern, heißt es im „Lied des Mose“:
Als der Höchste die Völker verteilte,
als er die Menschen schied,
Da legte er die Grenzen der Völker fest
Nach der Zahl der Gottwesen. (5. Mose 32,8)

Hier ist von der Scheidung der Menschheit in Völkerwesen nach der Zahl der Gottwesen (Religionen) ausdrücklich als Leitung der Völker durch Gott die Rede. Der Turmbaubericht unterscheidet sich vom Lied des Mose dadurch, dass er von einer Zerstreuung der Menschheit in die Vielheit der Völker durch Erweckung der Sprachenvielheit spricht. Völkervielheit, Sprachenvielheit und Religionsvielheit gehören offenbar zusammen.“ (Zitatende)


Der biblische Auftrag: Macht euch die Erde untertan, heißt auch, entdeckt die materielle Welt, schützt und erhaltet sie und, wenn ihr mit den Gesetzen, die ich euch gab in Einklang lebt, werdet ihr ein gesundes und langes Leben auf Erden haben. So wie es im Friedensevangelium der Essener ausgedrückt wird: „Du sollst den Vater im Himmel, also das geistige Prinzip und die Mutter Erde, also das materielle Prinzip ehren, dann wirst du ein langes und gesundes Leben haben.
Da aber der Mensch, wider besserem Wissens, ständig dagegen verstößt, muß er es erleiden und erdulden, dass er dank seiner Unvernunft und mit Hilfe der modernen Medizin, zunehmend mehr leidet, indem er daran gehindert wird, wenn die biologische Uhr abgelaufen ist, in Frieden zu seinem göttlichen Ursprung zurückzukehren.

Mir gehen noch viele Gedanken durch den Kopf, aber ich möchte mit einem chinesischen Sprichwort zum Schluß kommen, das da lautet:

„Würden die Menschen danach streben, sich selber zu vervollkommnen, statt die ganze Welt retten zu wollen, selbst innerlich frei zu werden, statt die ganze Menschheit befreien zu wollen - wieviel würden sie zur wahren Befreiung der ganzen Menschheit beitragen.“


Durch die modernen Kommunikationsmittel wächst die Menschheit immer näher zusammen. Auch hier im Forum wären wir uns ohne diese Technik nicht näher gekommen.

Deshalb muß jetzt nach der jahrtausendelangen Zerstreuung, nun eine Phase der Integration folgen. Die Herausforderung für alle Religionen wird sein, nicht weiter das Trennende, sondern das Gemeinsame zu suchen und hervorzuheben.
Wollen wir hier im Forum gemeinsam, jeder nach seinem Talent, daran mitwirken, damit wir an unserem jüngsten Tag mit ruhigem Gefühl der neuen Dimension entgegengehen können.

MfG Jan Amos
 
Hallo Gisbert,

dass es verschiedentlichste Formen des Glaubens gibt bezweifle ich nicht. Ich möchte mich auch nicht festlegen und den Glauben vorerst allein als menschliches Bedürfnis vermuten.


Gisbert Zalich schrieb:
Einen solchen Grundsatz in den Vatikan und in den Religionsunterricht der Schulen gegen unsere Kinder, die dann zu einem "guten" Teil sich aus den widersinnigen Fesseln dieser Angstreigion nicht befreien können - das sollte doch wohl möglich sein, oder?
Gysi

Ich verstehe diesen Satz und die nachfolgende rhetorische Frage nicht, hege aber den Verdacht, dass dieser kleine Ausflug in den Vatikan leicht über das eigentliche Thema hinausschießt ;)

Grüßle,

Philipp
 
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ich glaube, es liegt primär an 2 umständen:

1. es gibt keinen gegenbeweis für die existenz gottes und auch keinen
gegenbeweis für das leben nach dem tod
es sind schon viele biblische einzelheiten widerlegt worden, warum der
glaube bei den meisten "bröckelt", aber die essenz des glaubens entzieht
sich einer wissenschaftlichen prüfung und somit der aufklärung

2. als folge von punkt 1: der mensch glaubt gerne etwas schönes
und es ist ja eigentlich ein tröstlicher gedanke, dass es da jemanden gibt,
der über einen wacht und es ein weiterleben nach dem tod gibt

auch wenn es keine beweise dafür gibt; solange es keine dagegen gibt glaubt der mensch das, was er möchte

lg,
Muzmuz
 
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