Zitat von PhilippP
Würden wir das Christentum schlicht vergessen, dann wäre es wohl nur eine Frage der Zeit, bis ein ähnliches Glaubenskonstrukt jene Grundbedürfnisse befriedigt
Gisbert Zalich schrieb:
Das steht auch für mich außer Frage. Es kommt nur darauf an, was man glaubt: Wahrscheinlichkeiten, Mögliches oder baren Unsinn...
Der erste Satz meiner Antwort war aber ziemlicher Blödsinn, sorry - fällt mir jetzt erst auf...
Es würde sich natürlich
kein ähnliches Glaubenskonstrukt bilden. Dazu ist unsere Gesellschaft zu sehr säkularisiert, das Wissen zu sehr fortgeschritten. Die Masse ist gebildet, im Verhältnis zu der Zeit, als die großen Religionen entstanden. Die 10 Gebote waren ein Grundstein der westlichen Gesetzesbildung, das Gesetz wurde als gottgegeben gesehen. Der Mensch war nach Ansicht der Menschen damals Gottes direkte Schöpfung! Das sieht heute alles ein wenig anders aus...
Es wird immer ein Riesenfeld geben, das nicht von menschlicher Erkenntnis durchdrungen sein wird. Religion entsteht aus Unwissenheit. Aber gewiss ist, dass wir uns - gemäß unseres Erkenntniswachstums - heute zu unserer Unkenntnis
anders verhalten (können)! Wir müssen nicht hinter jeder Nebelwand Gott vermuten. Und schon gar nicht einen solchen, wie das Christentum konstruiert hat...
Außerdem hat die Wissenschaft auf die Frage nach dem "ewigen Leben" schon erste Antworten gefunden. Keine Beweise, natürlich nicht, aber Deduktionen, "nahe liegende Spekulationen", die nmM den wilden Spekulationen der herrschenden Religionen trotzdem meilenweit überlegen sind! Früher hatte das Christentum (in unseren Breitengraden) das Monopolangebot des ewigen Lebens, und es war die Angst der Menschen vor dem Tod (auch wenn das von manchen hier bestritten wird, ist das so), die sie an die Kirchen band, auch wenn sie es tief in ihrem Herzen eigentlich besser wussten. Auch heute noch ist die Mehrheit der Auffassung, dass es ohne Gott und (religiösem) Glauben keine Hoffnung, nicht eine Idee, auf "ewiges Leben" gibt. Das ist
das Pfund der Religionen, auch heute noch, aber es muss nicht mehr so sein! Und wer von dieser Angst befreit ist: dass nur durch das Nadelöhr der Widersinnigkeit (der Religion) eine minimale Chance für eine "Jenseits"hoffnung bleibt, der geht auch mit dem weiten Feld der Unkenntnis
radikal anders um, als es unsere Vorväter und -mütter noch vor so zwei- bis dreitausend Jahren taten, als die Religionen entstanden...
Und wenn wir uns alle dazu aufraffen können, die Religionen geduldig
substanziell zu diskutieren, (und die - grundlegende - Aggressivität des Islams wird uns dazu
zwingen, das zu tun!) dann werden die Nebelschleier der Unantastbarkeit durch Dogmen und der um sie gezogenen Minenfeld der Verletzbarkeit "religiöser Gefühle"! so lagsam zerreißen und verfliegen. Wir brauchen nur miteinander zu
reden! Mehr nicht!
Religion, die herrschende christliche sowieso!, ist in der Tat nur ein überkommenens Relikt aus leidvoller Vorzeit, dass sich nur durch Angstmache und der Macht in der Kindererziehung naoch am Leben hält!
Gysi