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Wann erreichen wir die soziale Leistungsgrenze?

AW: Wann erreichen wir die soziale Leistungsgrenze?

"lediglich" kann man aus meinen Zeilen wohl nicht herauslesen :)
aber:



fast die Hälfte der Haushaltsausgaben gehen bei uns seit vielen Jahren für soziale Belange drauf, das gibts in keinem anderen Land.

http://de.wikipedia.org/wiki/Bundeshaushaltsplan_(Deutschland)

Sie vergessen jeweils die ca. 500 Milliarden für die Banken. Jetzt sollen wieder 140 Milliarden für die HRE bereitgestellt sein.
Dagegen sind die Sozialleistungen "peanuts" und noch dazu stellen sie eine der wichtigsten Aufgaben eines Staates für seine Bürger dar, während die Bankengeschenke eine ungeheure Geldverschwendung ohne sittlichen Nährwert darstellen.
Ich vermute: auch das gibts in keinem anderen Land.
Perivisor
 
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AW: Wann erreichen wir die soziale Leistungsgrenze?

Hallo Perivisor.



An welcher Front bist Du denn da? Ärztlich, pflegerisch, verwaltungstechnisch?
Ein aufgeblähter Verwaltungsapparat und mächtige Pharmalobbies, sind in meinen Augen da die Hauptprobleme, das Personal wird kaputtgekürzt, die Qualität leider gleich mit.
Ob das gewollt ist, weiß ich nicht, aber weniger alte Menschen werden wohl billigend in Kauf genommen, das wird ja alles vergleichsweise kühl durchgerechnet.
Ein Mensch wird statistisch teuer für die Kassen, wenn er alt wird, blöd sind immer chronisch fortschreitende Krankheiten in jungen Jahren, Diabetiker sind gefürchtet.
Ich habe mich immer gefragt, warum Krankenkassen, die ja primär Wirtschaftunternehmen sind, kein Interesse daran haben, dass ihre Mitglieder möglichst lange gesund bleiben.
Ein Arzt mit dem ich mich mal darüber unterhielt und der da Einblicke hatte, sagte, selbst ein früher Tod mit komplizierten OPs sei immer noch billiger, als ein altes Leben, er findet das auch zynisch und verabscheuenswürdig und sagt das den Kollegen, nach eigenen Aussagen – bin ja nicht dabei, klang halbwegs authentisch.

Rauchend dient man dem Staat also gleich doppelt, einmal über die Steuer und dann über das frühe verglimmen, außer man heißt Schmidt und übt zivilen Ungehorsam, unanßtändigerweise.


Die hier thematisierte "Leistungsgrenze" wird ja von denen bestimmt, die die Steuergelder ansonsten fast wahllos verpulvern (siehe meine Beiträge).
Niemand benötigt ein soziales Schlaraffenland. Aber ein menschenwürdiges Leben ohne Angst vor Armut mit den Folgen des sozialen Abstiegs muß der Staat dann bieten können, wenn er Steuern erhebt. Die Schwüre bein Antritt eines Ministeramtes oder anderer hoher politischer Ämter enthalten die Verpflichtung ..."Schaden vom Volk abzuwenden..." ! Das ist ein eklatanter Widerspruch zu den tatsächlichen Geldausgaben dieses Staates.
Perivisor
 
AW: Wann erreichen wir die soziale Leistungsgrenze?

Ja, ja, ja, ich kritisiere das auch, kann man das überhaupt gut finden?

Die Frage stellt sich, was wir aber dann mit unserer Kritik machen?
Klar, wenn man sieht, was schief läuft und besser laufen könnte, das kann einen sauer machen. Vielleicht kriegt man die Wut, ob der Ohnmacht, aber wem hilft die?
Sie hilft, wenn man sie konstruktiv nutzt.
An leitender Stelle ist das sicher leichter, denn als kleiner Soldat, aber ich habe mir die naive Haltung bewahrt, dass man selbst beim pflegerischen Popo ausputzen, mehr oder weniger Menschlichkeit walten lassen kann. Man muss kein Zyniker werden und die Welt in der man leben will kann man sich manchmal mehr basteln als man will.
 
AW: Wann erreichen wir die soziale Leistungsgrenze?

Das war mir schon klar, dass meine Überlegungen platt waren. Der Geist :D ist mir eben schon lange ausgetrieben.
Aber in Hinblick auf das Thema ist ja dann soziale Grenzenlosigkeit angesagt, denn wir brauchen nur miteinander reden, in den Austausch treten und Beziehungen untereinander zu bilden. Wie schön, denn alles andere haben wir ja nach Deinen Worten schon. Dumm nur, dass dies mein Nachbar wohl nicht so sieht.

Der böse Nachbar ist ein genauso plattes Klischee, alle Menschen die dicht beieinander sind, sich sehr ähneln oder ähnliche Vorlieben haben konkurrieren miteinander aber das lässt sich durch Kommunikation leicht lösen.
Du könntest z.B. dem feindlich gesonnenen Nachbarn vorleben was Du hier im Forum über soziale Kompetenz mitbekommst und wie glücklich das macht, wenn er dann nacheifert ist der soziale Friede hergestellt ohne Verlust.
 
AW: Wann erreichen wir die soziale Leistungsgrenze?

Der böse Nachbar ist ein genauso plattes Klischee, alle Menschen die dicht beieinander sind, sich sehr ähneln oder ähnliche Vorlieben haben konkurrieren miteinander aber das lässt sich durch Kommunikation leicht lösen.
Du könntest z.B. dem feindlich gesonnenen Nachbarn vorleben was Du hier im Forum über soziale Kompetenz mitbekommst und wie glücklich das macht, wenn er dann nacheifert ist der soziale Friede hergestellt ohne Verlust.
Na, wenn Du meinst ...:D
Dann werde ich das mal meinem Nachbarn sagen. Der steht mit beiden Beinen im prallen Leben und sorgt sich sozial um seine Nächsten. Jetzt muß ich ihm sagen, dass er böse, aber dicht bei mir ist, mir ähnelt, gar meine Vorlieben hat: "Darüber müssen wir mal kommunizieren!"
Damit er das alles erkennt und seine Feindschaft mir gegenüber überwinden kann, werde ich ihn auffordern, mal online zu gehen, möglichst so oft wie ich, ich will Friede ohne Verlust. Habe ich etwas vergessen?
Ich danke Dir, auch wenn ich befürchte, dass, wenn ich ihm sage, dass ich das alles durch eine Diskussion über das soziale Leistungspotential der deutschen Gesellschaft erfahren habe, er eine unmißverständliche Handbewegung Richtung Kopf vollzieht und mir erklären wird, dass er das Wörtchen "dicht" in diesem Zusammenhang anders versteht. Aber dann ist er mir nicht mehr böse, sondern ganz friedlich, er wird verständnisvoll nicken. Vermutlich hat er sich das ja alles schon gedacht ...:brav:
 
AW: Wann erreichen wir die soziale Leistungsgrenze?

Lustig, Du hast Sinn für Humor, das gibt Hoffnung.
Immer ist das Problem mit dem Nachbarn am größten wenn es Konflikte gibt,
er ist direkt vor der Nase, alle Anderen die weit weg sind kommen gar nicht
ins Sichtfeld und sind somit kaum Bedrohung.
Ich sehe die soziale Leistungsgrenze in der Fähigkeit Beziehungen zu gestalten,
diese Grenze ist unter Deutschen schnell erreicht, im Süden schneller als im
Norden oder anders gesagt der Norddeutsche hat eher die Fähigkeit Kontakte
zu knüpfen aber oberflächlich und der Süddeutsche in den Bergen tut sich
zuerst schwer ist dann aber beständiger und ausdauernder.
Die soziale Leistung ist keine Geldsumme sondern das Vermögen mit Nachbarn
Beziehungen zu kreieren.
Wie Du das gestaltest bleibt Deiner Kreativität überlassen und wenn es schief
geht wirst Du es merken und solltest die Konsequenzen mit Würde tragen und
es noch einmal neu, besser sowie geschickter versuchen.
Du hast da einen entscheidenden Punkt angesprochen beim Thema soziale
Leistung, dieser Nachbarschaftsstreit ist Weltweit immer wieder der Grund
für Konflikte, die Angst der Nachbar nimmt mir was weg oder er hat einen
besseren Status in den Augen der Anderen.
Menschen die ein Selbstwertgefühl und Eigenliebe entwickeln können haben
dieses Problem weniger, sie haben keine Angst und brauchen keinen Status.
 
AW: Wann erreichen wir die soziale Leistungsgrenze?

(trotz eines Riesenschuldenberges infolge der immensen Sozialausgaben)

"Wer hat's erfunden...?" :ironie:


----> Per Saldo

Zitat hieraus:

"Im Jahre 2007 teilen sich Staat und Arbeitswelt nur noch 62% der Erträge; 38% BIP sind leistungsloses Einkommen, wovon 24 %BIP an wenige Eigentümer, 14 %BIP an alle sozial Berechtigte gehen. Die Anzahl der Eigentümer hat abgenommen, die der sozial Berechtigten massiv zugenommen. Nicht damals lebten wir über unsere Verhältnisse, sondern heute! Über diesen Allokationseffekt des Geldes vollzieht sich die Enteignung von Staat und Arbeit. Riesengewinne für Eigentümer (ohne eigene realwirtschaftliche Leistung), Zusammenbruch der Sozialsysteme, Arbeit mit stetig schlechterer Entlohnung, Verdämmern des Staates."


Das liebe Geld, Zins und Zinseszins, meine Damen und Herren, macht das mal lieber zum zentralen Thema, denn darauf setzt alles weitere auf.
 
AW: Wann erreichen wir die soziale Leistungsgrenze?

Leider hat Georg SCHRAMM die "Anstalt" verlassen - und ist heute abend im ZDF ab 22.15 Uhr nicht mehr zu sehen ...:weinen2:
Der blaue moebius
 
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