Die Graswurzelrevolution frisst auch ihre eigenen Kinder!
EarlyBird schrieb:
Hi Neugier!
Es muss ja nicht immer eine blutige Revolution sein, die einen Wandel herbeiführt.
Zumal Gewalt ja nur zu Gegengewalt führt, was man unschwer sowohl an der französischen,
als auch an der Oktoberrevolution erkennen kann.
Nee, ich denke, es kann und sollte SO gehen:
Zweifellos wäre es in höchstem Maße wünschenswert, dass bei den Drahtziehern hinter
den diversen Finanzskandalen (und auch bei deren willigen Helfern) so etwas wie Anstand,
Verantwortungsbewusstsein, Vernunft und Augenmaß einkehren.
Aber was ist zu tun,
wenn sich solche Skrupel bei diesen Herrschaften nicht und nicht blicken lassen?
Ted Turner hat mit seinem dezenten Hinweis darauf, dass die skrupellose Feudalherrschaft
der Aristokraten mit Enthauptungen und Erschießungen beendet wurde, ein sehr drastisches
Beispiel gewählt, um dem Gewissen der notorischen Einsichtsverweigerer ein wenig auf die
Sprünge zu helfen.
Inwieweit dieser Hinweis die gewünschte Wirkung auslöst, das steht freilich noch
in den Sternen.
Diese Herrschaften glauben anscheinend immer noch ganz fest daran,
dass sie durch Bodyguards vor einer ähnlichen "Karriere" geschützt werden.
Das dürfte allerdings ein ziemlich naiver Glaube sein, denn es wurden ja auch Kennedy
ermordet, Sadat ermordet, Rabin ermordet, Ceausescu liquidiert, etc.,
und die waren allesamt nicht ohne Personenschutz unterwegs.
Übrigens assoziiere ich mit dem Begriff "Graswurzel" auch zuallererst eine Revolution,
eben die
Graswurzelrevolution. Ob die Protagonisten dieser Revolution ausschließlich
auf geduldige argumentative Überzeugung setzen, das wäre noch zu untersuchen.
Das musste auch einmal in aller Klarheit gesagt werden.