AW: ... und führe uns nicht in Versuchung
Wäre die Version "und führe uns in der Versuchung" nicht doch die treffendere und würde dem vorhergehenden Teil "dein Wille geschehe" besser
entsprechen ?!
Mit freundlichen Grüßen
Raphael
aus meiner sicht: ja.
auch kann ich dieser - mir nicht bekannten - chlysty doch einiges abgewinnen.
denn: wer die sünde nicht kennt, weiß nicht wovon er spricht.
zum vaterunser ist anzumerken, dass zum verstehen der worte mAn der gesamte text benötigt wird.
es geht z.b. im schlußwort explizit um die vergebung der sünden ...wenn es nämlich heißt:
"Denn wenn ihr den Menschen ihre Vergehungen vergebt,
so wird euer himmlischer Vater auch euch vergeben;
wenn ihr aber den Menschen nicht vergebt,
so wird euer Vater eure Vergehungen auch nicht vergeben."
und es geht in der einleitung um das ende der heuchelei: "wenn ihr betet, sollt ihr nicht sein wie die Heuchler..."
--> und damit um die überwindung der dualität:
nicht ein so tun als ob ist gefragt, sondern ein werden zu dem, was gottes wille ist.
es geht nicht darum besonders "gut" zu beten und zu "plappern", sondern sich reinen herzens auf das einzulassen, was von gott kommt;
denn "euer Vater weiß, was ihr benötigt."
so wie ich jesu worte sehe, geht es darum, das anzunehmen, was gott für den menschen vorgesehen hat...auf dass auch er dann milde und vergebung walten lassen könne....bei sich selbst wie bei den anderen.
zu dem grundgedanken der überwindung der dualität (wie es ja auch lilith meinte) möchte ich noch gerne einen auszug aus # 22 aus dem thomas-evangelium anschließen:
"...
Jesus sprach zu ihnen:
Wenn ihr zwei zu eins macht,
und wenn ihr das Innere wie das Äußere
und das Äußere wie das Innere
und das Göttliche wie das Irdische macht,
und ihr das Männliche und
das Weibliche zu einer Einheit macht,
so dass das Männliche nicht mehr männlich
und das Weibliche nicht mehr weiblich ist,
...
dann werdet ihr eintreten in das Reich."
lg kathi
p.s.: @ raphael: danke für deine frage, sie hat mir heute schöne und interessante stunden geschenkt.