• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

Überwindung

Ja, das glaube ich auch bzw. ich weiß es. :)

Was aber tun die Menschen mit systemkompatiblen Angewohnheiten mit jenen Menschen, die ihre Arbeit nicht in berufstätiger Form ausüben möchten?

Systemkompatibel ist ja nicht gleichbedeutend mit systemkonform, und ich habe die informativsten und emotional ansprechensten Begegnungen mit berufstätigen Menschen, oft setzt die Systemkritik sogar an gleicher Stelle an.

Freut mich, wenn hier jetzt verstärkt von Erwerbstätigkeit und nicht mehr primär von Beruf oder Arbeit die Rede ist, wo wir über Fleiß (als Gegenteil von unterstellter Faulheit), systemimmanente Ausbeutung und Rebellion gegen diese kommunizieren.
 
Werbung:
Systemkompatibel ist ja nicht gleichbedeutend mit systemkonform, und ich habe die informativsten und emotional ansprechensten Begegnungen mit berufstätigen Menschen, oft setzt die Systemkritik sogar an gleicher Stelle an.

Freut mich, wenn hier jetzt verstärkt von Erwerbstätigkeit und nicht mehr primär von Beruf oder Arbeit die Rede ist, wo wir über Fleiß (als Gegenteil von unterstellter Faulheit), systemimmanente Ausbeutung und Rebellion gegen diese kommunizieren.

O.K.
Wenn Fleiß, systemimmanente Ausbeutung und Rebellion das Thema ist:

Fleiß, also Emsigkeit, Rührigkeit, stete Bewegung und permanentes Handeln kann allein wohl kaum als ein an sich positiver Wert gesehen werden, denn Fleiß bedeutet weder Effizienz noch Effektivität sondern oft das Gegenteil von beidem und er gefährdet die Erholung und die Muße. ;)

Die systemimmanente Ausbeutung sehe ich im Bild #110 beschrieben, die Rebellion dagegen sehe ich im (möglichst weitgehenden) Verzicht auf Erwerbsarbeit, Steuern und Konsum.
 
Gibt es ein Tabu in der Religion des Marktes, diejenigen zu verschweigen, die nicht mitmachen wollen, obwohl sie könnten? ;)
Freilich gibt es das; es kann ja heute jedes Land über jedes Land Statistiken lesen und kein Land will wirklich zugeben, dass es auch typische Sozialschmarotzer hat; auch welche, denen man die Faulenzerei nicht nachweisen kann. Die Systemkompatibilität ist noch nicht ausdiskutiert. Wenn man das Wirtschaftssystem herausnimmt, also in der Mehrheit aller Länder der Kapitalismus, sind natürlich Arbeitslose generell nicht systemkompatibel, im Turbokapitalismus nicht einmal die Kranken.

Das Wirtschaftssystem ist aber nur ein Teil des Gesellschaftssystems, sprich Sozialsystems. Schließlich und endlich haben wir mMn nur 2 Alternativen, die uns zur Verfügung und die wir gutgläubig von gewählten Politikern erwarten dürfen. Entweder
  • es geht uns allen durchschnittlich gut oder
  • einer Elite geht es prächtig und dem Rest schlecht.
Das bestimmen wir bei demokratisch abgehaltenen, freien und fairen Wahlen.

Falls wir uns jetzt im Kreis bewegen, haben wir ja noch den Bernie, der ja mehr geben kann als er hat und sofort unwiderstehliche, durchführbare Vorschläge bringen wird. Aber vielleicht drehen wir uns ja gar nicht im Kreis.

Zeili
 
Vor dem Verbot von Kinderarbeit war wohl zu beobachten, daß Eltern ihre Kinder zur Erwerbsarbeit genötigt haben. :dontknow:
Alle Eltern? Nachweislich? Ist also die Schulpflicht bis 18 eine humanistische Errungenschaft - also mit einem Selbstzweck? Und wenn Arbeit für Minderjährige verboten wird mit dem Argument, dass manche von ihnen dazu genötigt werden könnten, warum genau werden dann die Volljährigen, die von ihren Eltern weiterhin sozial abhängig sind, davon ausgenommen und mehr noch, stigmatisiert, wenn sie es nicht freiwillig tun? Es bleibt paradox.
 
Wer fleißig arbeitet, Steuern zahlt und konsumiert, finanziert und befördert damit das, worüber er sich hernach, in seiner knappen Freizeit, beklagt.
Wie ein Galeerensklave bringt er, festgekettet an sein Ruder, zwar die Galeere in Fahrt, hat aber keinen Einfluss darauf, wo das Ding hin fährt und wer gerammt wird.
Das würde ich so nicht sagen. Zum Einen kann man nicht aufhören zu konsumieren - das wäre ein Freitod. Jeder Mensch konsumiert Zeit seines Lebens. Das ist biologisch sinnvoll. Wir essen, wir trinken, wir schützen uns vor der Witterung, wir knüpfen soziale Kontakte und pflegen sie. Das ist gut so und kompatibel mit Kapitalismus- und Kommunismuskritik.
Zum Anderen sehe ich durchaus Möglichkeiten, Einfluss zu nehmen auf die Richtung des sozialen Wandels, auch wenn man anständig Geld verdient.
Wirklich aktiv befördern würde man unser Staatssystem nur, wenn man einen entsprechenden Beruf gewählt hat und/oder regelmäßig wählt.
 
... was letztlich nur dahin zurück führt, was ich hier schon ausgeführt habe, nämlich, dass Überwindung eines vermeintlichen Schweinehundes nichts anderes heißt, als sich selbst negative Eigenschaften zuzuschreiben.

Ja, und ? Ist das etwa unangebracht ? Ich sähe ein Problem erst dann, wenn man sich selbst ausschließlich negative Eigenschaften zuschreiben würde.

Wenn man dann stolz ist auf das Ergebnis einer solchen "Überwindung" (die eigentlich nicht aus einer eigenständigen Tat besteht, sondern eben daraus, ein negatives Grundbild von sich selbst angenommen zu haben),

Nur weil man sich seiner negative Eigenschaften bewusst ist heißt das noch lange nicht, dass das Grundbild negativ sein müsste. Aber, wäre nicht gerade die Leugnung seiner negativen Eigenschaften Selbstverleugnung ?
Aber ja, damit man Selbstwert auf Grund der Überwindung seiner "negativen Eigenschaften" gewinnen kann ist es natürlich Voraussetzung, dass man diese Eigenschaften erkennt und akzeptiert. Akzeptiert im Sinne der Anerkennung ihrer Existenz.

dann ist man ja keineswegs besser geworden, im Gegenteil, das negative Selbstbild hat sich manifestiert und kann nur noch durch Kraftakte temporär übertüncht werden.

Nur dann, wenn man sich in seinen negativen Eigenschaften verliert anstatt mit ihnen konstruktiv umzugehen.

Um Humanismus und Feminismus oder Chauvinismus geht es gar nicht. Ich muss nicht Feministin sein, um stolz auf meine Weiblichkeit zu sein. Ich muss nicht Chauvinist sein, um stolz auf meine Männlichkeit zu sein. Ich kann selbst festlegen, worauf genau ich als Individuum stolz bin. Was genau ich wertvoll finde an mir und an anderen.

Chauvinismus ist nicht das männliche Gegenstück von Feminismus (Masculinismus wäre es). Auch Feminismus ist Chauvinismus wenn er beinhaltet, dass Frauen Männern überlegen wären.
Wenn du in Weiblichkeit einen Grund siehst stolz zu sein, urteilst du nur bedingt feministisch. Was jemanden genau zum Feministen macht ist nicht eindeutig. Die Einzelnen Grundsätze von realem feministischen Gedankengut ist so heterogen wie beispielsweise das vom Christentum oder vom Islam. Da gibt es auch zwischen den einzelnen Strömungen Grabenkämpfe. Manche besinnen sich mehr auf den Selbstwert (Frauen sind etwas wert bzw Frausein ist gut) oder eben auf den Chauvinismus (Frauen sind wertvoller bzw besser als Männer).
 
Ja, und ? Ist das etwa unangebracht ? Ich sähe ein Problem erst dann, wenn man sich selbst ausschließlich negative Eigenschaften zuschreiben würde.

Nur weil man sich seiner negative Eigenschaften bewusst ist heißt das noch lange nicht, dass das Grundbild negativ sein müsste. Aber, wäre nicht gerade die Leugnung seiner negativen Eigenschaften Selbstverleugnung ?

Aber ja, damit man Selbstwert auf Grund der Überwindung seiner "negativen Eigenschaften" gewinnen kann ist es natürlich Voraussetzung, dass man diese Eigenschaften erkennt und akzeptiert. Akzeptiert im Sinne der Anerkennung ihrer Existenz.


Und wieder haarscharf argumentiert!

Man kann
n u r
*aktivieren*
oder eben davon sein-lassen,
was bereits vorhanden!
 
... Zum Einen kann man nicht aufhören zu konsumieren
Mit konsumieren meine ich kaufen mit Staatsgeld. Du zahlst dabei MwSt. Essen, trinken, kleiden geht auch ohne durch selbermachen, tauschen, schenken.

Zum Anderen sehe ich durchaus Möglichkeiten, Einfluss zu nehmen auf die Richtung des sozialen Wandels, auch wenn man anständig Geld verdient.
Verdienst Du Geld, zahlst Du Steuern, Sozialabgaben, lieferst Erzeugnisse, deren Verwendung sich Deiner Kontrolle entzieht.

Wirklich aktiv befördern würde man unser Staatssystem nur, wenn man ... regelmäßig wählt.
Oha. Du meinst etwa, daß Nichtwählen ein tolles Symbol der Rebellion wäre?
Mitnichten, ganz im Gegenteil, Nichtwählen heißt Zustimmung zum Status Quo.
 
Werbung:
Essen, trinken, kleiden geht auch ohne durch selbermachen, tauschen, schenken.
Von welcher Region der Erde und von welcher Zeit ist hier die Rede? Wann hast du dir zuletzt selbst Schuhe zusammengebastelt, oder eine Wetterfeste Jacke?
lieferst Erzeugnisse, deren Verwendung sich Deiner Kontrolle entzieht.
Ja, aber auch Waren, die man tauschen kann und geschenkt bekommen kann…;)
Nichtwählen heißt Zustimmung zum Status Quo.
Von Berufswahl war hier die Rede und es gibt auch Fälle, wo der Beruf durchaus zum Lebensinhalt beiträgt, weil man z.B. dort geistig gefordert wird, weil man seine Kreativität auskosten kann und nebenbei dafür sogar Geld bekommt.
 
Zurück
Oben