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Über die Sinnlosigkeit des Lebens

Manchmal dient es dazu, uns zu zeigen, wo wir gegen unser besseres Wissen verstoßen. Z.B., wenn wir was essen, von dem wir genau wissen, dass es nicht gut für unseren Körper ist.
Dann gibt es Leiden, das dem Wachstum, der seelischen Reifung dient - wie AktivFreidenker schon erwähnte. Wenn man mal was durchgestanden hat, ist man anschließend stärker als vorher.

Tut mir leid, aber diese Erklärung befriedigt mich nicht.
Du meinst, der Mensch reift durch das Leid. Aber dann stellt sich sofort wieder die Frage, wozu er reifen soll.

Auch hier ist es besser, man wäre nicht, denn wer nicht ist, muss nicht reifen und folglich nicht leiden.

Die Sinnlosigkeit ist noch genauso da und unverändert wie vorher. Also wie willst du sie jetzt ad absurdum führen?
 
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AW: Über die Sinnlosigkeit des Lebens

Hm, befriedigt euch nicht?
Seid ihr denn schon mal durch was durchgegangen?
Ich meine, habt ihr schon mal richtig gelitten und das Leid bewältigt?
Klar, während man drinsteckt, ist es furchtbar. Aber wenn man es gepackt hat, hat man was gewonnen! Guckt euch einfach mal alte Menschen an. Manche sind einfach nur alt. Aber manche sind alt und strahlen was aus. Das sind die Gereiften! Vielleicht versteht ihr dann besser, was ich meine.
 
AW: Über die Sinnlosigkeit des Lebens

Übrigens habe ich die Antworten für MICH gefunden und für MICH ist es klar, dass das Leben einen Sinn hat! Aber das musste ich mir erarbeiten. Im Nachhinein sehe ich in Vielem einen Sinn, wo ich früher keinen sehen konnte. Aber so was kann man nicht vermitteln. Genausowenig, wie einem ein Schreinermeister sein Gefühl für Holz vermitteln kann.
 
Seid ihr denn schon mal durch was durchgegangen?
Ich meine, habt ihr schon mal richtig gelitten und das Leid bewältigt?

Ja, habe ich! Sehr sogar! Und bewältigt.
Ich verstehe sehr gut, was du mir damit sagen willst, aber du verstehst noch immer nicht, was ich mit Sinnlosigkeit meine.

Und: Du konntest sie nicht ansatzweise ad absurdum führen!

Denn auch wenn man Leid bewältigt und daran selbst wächst, ist der, der nicht ist, immer noch im Vorteil. Er braucht nicht wachsen, nicht reifen, nicht leiden und hat noch nicht einmal das Bedürfnis glücklich zu sein.
 
Übrigens habe ich die Antworten für MICH gefunden und für MICH ist es klar, dass das Leben einen Sinn hat!

Für mich heißt das nichts anderes, als dass dieser so genannte Sinn nur von relativer Natur ist. Für dich mag er als solcher erscheinen, in Wahrheit ist er aber keiner, weil er nichts erklärt. Weder warum du bist (und ich meine damit nicht ein Mensch bist, sondern warum du überhaupt bist), noch warum irgendetwas ist.
 
AW: Über die Sinnlosigkeit des Lebens

Hm, befriedigt euch nicht?
Seid ihr denn schon mal durch was durchgegangen?
Ich meine, habt ihr schon mal richtig gelitten und das Leid bewältigt?

ja. Aber was heißt schon "bewältigt"? Schwierige Phasen überwunden, hinuntergetaucht bis kurz vor dem Punkt, an dem einem nichts und niemand mehr auf dieser Welt halten kann? Sicher. Aber das hätte es natürlich nicht gebraucht. Jedes "Hindurchgehen" hätte ich mir auch gerne sparen können.


Klar, während man drinsteckt, ist es furchtbar. Aber wenn man es gepackt hat, hat man was gewonnen!

ja, so ähnlich wie man nach einer schweren Virusinfektion, die man überlebt hat, immun gegen diesen Virustyp geworden ist. Aber ist das wirklich ein Gewinn?


Guckt euch einfach mal alte Menschen an. Manche sind einfach nur alt. Aber manche sind alt und strahlen was aus. Das sind die Gereiften! Vielleicht versteht ihr dann besser, was ich meine.

für mich strahlen diejenigen alten Menschen "etwas" aus, die innerlich jung geblieben sind. Eben nicht "gereift" sind. Ich hab' kürzlich den Hans Magnus Enzensberger in einem TV-Interview gesehen... und seither weiß ich, daß meine Vorstellungen, wie begeisternd Menschen auch im hohen Alter sein können, nicht nur Phantasie sind...

http://www.faz.net/s/RubD3A1C56FC2F...247~ATpl~Ecommon~Sspezial.html?rss_feuilleton


Der Rote Baron
 
AW: Über die Sinnlosigkeit des Lebens

Es gibt Fragen, wie diese nach dem Sinn des Leidens, die führen uns zwangsläufig unsere eigene Begrenztheit auf. Nicht die Begrenztheit der Wahrnehmung, weil wahrnehmen konnten wir alle schon mal dieses Leid bei uns selbst und bei anderen, sondern die Begrenztheit der Erkenntnisfähigkeit.

Deshalb lehne ich auch den harten Determinismus ab, weil man eben nicht alles auf Ursache und Wirkung hin erkennen kann. Hier reißt die Kette der Zusammenhänge ab und dies macht das Leid noch schlimmer.

Warum hungern Menschen und warum schlagen wir uns den Wamms so voll?
Warum leiden die Menschen unter Gewalt, Krieg und Vertreibung und wir kuscheln uns ein in unser Europa, schieben das Leiden der anderen ab und setzten uns vor dem PC und erschießen die Bösen, welche im Rhythmus der Maschinen erscheinen und uns beschäftigen?
Warum sperren wir Menschen dafür ein, weil sie Heilkräuter handelten und selbst konsumierten und jene, welche Menschen im Suff töten kommen mit einer Bewährungsstrafe davon?

Nunja ~ hier die Antworten:
Wir werden satt, weil die anderen hungern.
Wir spielen Krieg und schotten uns ab, weil wir das Leid der anderen nicht tragen können/wollen.
Wir sperren Menschen ein, weil sie nicht der Norm entsprechen und den versoffenen Autofahrer, welcher ein Kind getötet hat, geben wir noch mal eine Chance, weil er ja unzurechnungfähig war?


Hääääh?
Und das ist alles sinnvoll und nützlich?

Es gibt keine allgemeingültige Sinnebene, welche eben für alle Menschen Gültigkeit hat, weil der Mensche ein Individuum ist und in einer sinnfreien Welt der Sinn dieser Existenz in dieser selbst steckt. Keiner kann dies widerlegen, weder mit Leid noch mit Ungerechtigkeit, welches der Mensch selbst herbeiführt.

~~~~~~

Da fällt mit ein schöÖöner Aufsatz von Thomas Nagel ein, welcher den Sinn des Lebens methodisch untersuchte und die beiden Pole zwischen Gewissheit und Verzweiflung klar herausarbeitete.

Wer kennt ihn?
 
AW: Über die Sinnlosigkeit des Lebens

"Wenn wir auf der anderen Seite nicht anders können, als uns so wichtig zu nehmen, dann müssen wir uns womöglich am Ende damit abfinden, lächerlich zu sein. Das Leben ist dann vielleicht nicht allein sinnlos, sondern
a b s u r d."

Thomas NAGEL, in : Was bedeutet das alles?, Stuttgart 1990, S. 84

Ich erinnere in diesem Zusammenhang an den Philosophen/Schriftsteller des Absurden, Albert CAMUS, für den die Absurdität des menschlichen Lebens darin bestand, dass er die beiden folgenden Gewissheiten nicht in Einklang bringen konnte - das Verlangen nach Absolutem und nach Einheit.
"Der absurde Mensch kann nur alles ausschöpfen und sich selber erschöpfen...Leben heisst, das Absurde zum Leben bringen."

Gruß, moebius
 
AW: Über die Sinnlosigkeit des Lebens

Ja, habe ich! Sehr sogar! Und bewältigt.
Ich verstehe sehr gut, was du mir damit sagen willst, aber du verstehst noch immer nicht, was ich mit Sinnlosigkeit meine.

Und: Du konntest sie nicht ansatzweise ad absurdum führen!

Denn auch wenn man Leid bewältigt und daran selbst wächst, ist der, der nicht ist, immer noch im Vorteil. Er braucht nicht wachsen, nicht reifen, nicht leiden und hat noch nicht einmal das Bedürfnis glücklich zu sein.


Ok, dann hatte ich das missverstanden. Ich meinte nämlich mit "warum wir hier sind", warum wir hier auf der Erde sind. "Warum bin ich", diese Frage hab ich gar nicht gestellt, ich fragte nach dem Woher, Wer, Wohin und Wozu!
Der, der nicht ist, ist nicht im Vorteil, er ist in gar nichts. Ihn gibt es schlicht und ergreifend nicht. Hm, warum gibt es mich? Ich bin irgendwie entstanden oder erschaffen worden oder war in irgendeiner Form schon immer da. Andere Möglichkeiten fallen mir dazu nicht ein. Aber da ich nun schon mal bin, will ich möglichst gut zurechtkommen. Und da ich dem Leid letzten Endes nicht ausweichen kann, will ich wissen, wozu es gut ist. Und da hab ich eben für mich Antworten gefunden. Vielleicht ist es auch nur einfach als Herausforderung da, um es zu überwinden, wieder abzuschaffen, für gelangtweilte Seelen, die eine Herausforderung brauchen in der Ewigkeit! :D
 
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AW: Über die Sinnlosigkeit des Lebens

Für mich heißt das nichts anderes, als dass dieser so genannte Sinn nur von relativer Natur ist. Für dich mag er als solcher erscheinen, in Wahrheit ist er aber keiner, weil er nichts erklärt. Weder warum du bist (und ich meine damit nicht ein Mensch bist, sondern warum du überhaupt bist), noch warum irgendetwas ist.


Für mich ist das nicht die Frage nach dem Sinn! Ich verstehe Sinn mehr als, wozu es dient. Die Augen dienen dazu zu sehen, die Ohren zum Hören, die Hände zum Greifen und Tasten usw.! Wenn überhaupt, dann sind wir alle Teile des Großen Ganzen und dienen einander, damit das Große Ganze experimentieren und sich ausdrücken kann. Was sollte es sonst tun? :confused:
 
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