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Selbstdefinition

AW: Selbstdefinition

Doch. "Man" ist immer ein Individuum - eine wichtige Erkenntnis, die nicht mit unserem Bildungssystem harmoniert und schon so manchen 17-jährigen Kopf hat rauchen lassen. Das Motto "Der Sinn des Lebens ist leben" wurde mir in dieser Phase auch gesagt. Danach habe ich es aber nie wieder gehört. Ich denke, dass man im Leben keine Gelegenheit bekommt, sich selbst zu definieren. Aber man kann Leben definieren und Aufgaben, die zu den individuellen Fähigkeiten und Charaktereigenschaften passen.

Aber in Folge dieser (wohl nie abgeschlossenen) Definition lässt sich auch zumindest eine allgemein für alle Individuen gültige Aufgabe festlegen, nämlich die Not-wendigkeit, sich von anderen Individuen abzugrenzen ohne deren Existenzberechtigung infrage zu stellen.

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Natürlich, das Dilemma, wie man es sich anmaßen kann, die äußere Welt zu definieren, ohne vorher die innere definiert zu haben, kommt als Gewissensfrage daher. Aber - und das wusste ich damals auch noch nicht - sie zeugt lediglich von einem falschen Verständnis der Naturwissenschaften, allen voran der Mathematik.

Das Gewissen sorgt dafür, dass bei der Spekulation der mögliche Fehler/Irrtum NUR beim definierenden Subjekt angesiedelt wird, man also der Wahrheit verpflicht ohne sie zu kennen oder zu beanspruchen, und so immer offen für Korrekturen bleibt.

Anders in der intersubjektiven Wahrnehmung und Einschätzung, da resultieren Fehler/Irrtümer aus Missverständnissen, die ihren Ur-sprung in einem unzureichenden Selbstverständnis BEIDER Beteiligten haben können, so dass ein Missverständnis immer als konstruktiver Motor für eine Erweiterung der Selbsterkenntnis fungieren kann. Leider wird stattdessen meist der andere zum Objekt degradiert und ohne Einspruch des Gewissens über SEINE verfehlenden Motive spekuliert, als sich um eine neue Selbstdefinition zu bemühen. :rolleyes:
 
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AW: Selbstdefinition

Aber in Folge dieser (wohl nie abgeschlossenen) Definition lässt sich auch zumindest eine allgemein für alle Individuen gültige Aufgabe festlegen, nämlich die Not-wendigkeit, sich von anderen Individuen abzugrenzen ohne deren Existenzberechtigung infrage zu stellen.

Also, in so einer Aufgabe würde ich jetzt gar keine Notwendigkeit erkennen. Zumal sie sicherlich nicht zu den Fähigkeiten und Charaktereigenschaften von allen Individuen passen würde. Ich meinte ja Aufgaben, die man sich selbst stellt - nicht anderen oder gar allen. Außerdem sind Sinn und Daseinsberechtigung nicht deckungsgleich. Für jemanden, der nach Sinn strebt, wird eine Auseinandersetzung mit vermeintlichen Daseinsberechtigungen nie zum Ziel führen. Eine wohldefinierte Lebensaufgabe für ein Individuum sollte schon etwas mit Sinn zu tun haben, wenn nicht sogar sinnvoll sein. Keiner wird in einem Leben die Gelegenheit bekommen, sich ausdrücklich von 7 Milliarden Individuen abzugrenzen. Das wäre noch am ehesten über die eigene Biographie möglich. Die kann aber maximal ein Indiz für den individuellen Lebenssinn sein - sicherlich keinesfalls der Weisheit letzter Schluss. Auch wenn man für sich beispielsweise eine Aufgabe findet, der sich schonmal oder gleichzeitig jemand gewidmet hat oder widmet, würde sie nicht schon dadurch ihren Zweck verfehlen, dem Leben eines bestimmten Individuums einen besonderen Sinn zu verleihen. Allgemeinplätze wie beispielsweise "Füge keinem Andern zu, was du nicht willst, das man dir tut." genügen einem solchen Zweck natürlich nicht.

@MuzMuz
Ja genau, den meinte ich. Danke!
 
AW: Selbstdefinition

Also, in so einer Aufgabe würde ich jetzt gar keine Notwendigkeit erkennen. Zumal sie sicherlich nicht zu den Fähigkeiten und Charaktereigenschaften von allen Individuen passen würde. Ich meinte ja Aufgaben, die man sich selbst stellt - nicht anderen oder gar allen.

Aber die selbstgewählte Aufgabe, wenn sie sinnstiftend sein soll, erfüllt das Individuum doch in einem sozialen Kontext, weshalb das "Was" gemeinschaftlich und nur das "Wie" individuell bleibt, dieses allerdings doppelt, sowohl als Weg der Aneignung, der auch autodidaktisch ohne direkten Kontakt zu Menschen sich gestalten kann, als auch in der konkreten Umsetzung. Wo der soziale Aspekt einfach ausgeklammert wird, wird eine neue Ideologie geboren, der Individualis-mus, der "Leben" gerade nicht definiert, sondern reduzierend verstümmelt und so die Individualität scheitern lässt bevor sie sich überhaupt entwickeln, ausprobieren und hoffentlich auch durchsetzen kann.
 
AW: Selbstdefinition

Aber die selbstgewählte Aufgabe, wenn sie sinnstiftend sein soll, erfüllt das Individuum doch in einem sozialen Kontext, weshalb das "Was" gemeinschaftlich und nur das "Wie" individuell bleibt, dieses allerdings doppelt, sowohl als Weg der Aneignung, der auch autodidaktisch ohne direkten Kontakt zu Menschen sich gestalten kann, als auch in der konkreten Umsetzung. Wo der soziale Aspekt einfach ausgeklammert wird, wird eine neue Ideologie geboren, der Individualis-mus, der "Leben" gerade nicht definiert, sondern reduzierend verstümmelt und so die Individualität scheitern lässt bevor sie sich überhaupt entwickeln, ausprobieren und hoffentlich auch durchsetzen kann.
Nein, eigentlich ist es nicht gesagt, dass das "Was" einer Lebensaufgabe in einem sozialen Kontext stehen muss, um Leben nicht zu verstümmeln und Individualität nicht scheitern zu lassen. Wie kommst du denn überhaupt auf den Gedanken, jede Lebensaufgabe könne nur dann sinnvoll sein, wenn sie einem vermeintlichen Gemeinwohl dient? Nein, eine richtig gute, selbstdefinierte Lebensaufgabe muss nur sinnvoll für eine Person sein.
 
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Nein, eigentlich ist es nicht gesagt, dass das "Was" einer Lebensaufgabe in einem sozialen Kontext stehen muss, um Leben nicht zu verstümmeln und Individualität nicht scheitern zu lassen. Wie kommst du denn überhaupt auf den Gedanken, jede Lebensaufgabe könne nur dann sinnvoll sein, wenn sie einem vermeintlichen Gemeinwohl dient? Nein, eine richtig gute, selbstdefinierte Lebensaufgabe muss nur sinnvoll für eine Person sein.

Ich habe nichts von GemeinWOHL gesagt oder gemeint, sondern gehe von einer Definition biologichen Lebens aus, das den Austausch BRAUCHT, um überhaupt existieren zu können und einen Zweck außerhalb reinen Selbsterhaltes, um sich als sinnvoll zu erleben, nicht umsonst ist ja von einer AUFGABE, und nicht von einem Lebensinhalt die Rede. Dieser Zweck bedarf nicht des Etiketts "Gemeinwohl", er kann beispielsweise auch als persönliches Lern- oder Entwicklungsziel definiert werden, aber der Mensch wird sich mit dem bloßen Erreichen seines Zieles noch nicht als sinnvoll erleben, sondern erst, wenn er eine Wirkung auf Strukturen seiner Umgebung oder eine Wechselwirkung mit anderen Lebewesen/Menschen spürt.
 
AW: Selbstdefinition

Ich habe nichts von GemeinWOHL gesagt oder gemeint, sondern gehe von einer Definition biologichen Lebens aus, das den Austausch BRAUCHT, um überhaupt existieren zu können und einen Zweck außerhalb reinen Selbsterhaltes, um sich als sinnvoll zu erleben, nicht umsonst ist ja von einer AUFGABE, und nicht von einem Lebensinhalt die Rede. Dieser Zweck bedarf nicht des Etiketts "Gemeinwohl", er kann beispielsweise auch als persönliches Lern- oder Entwicklungsziel definiert werden, aber der Mensch wird sich mit dem bloßen Erreichen seines Zieles noch nicht als sinnvoll erleben, sondern erst, wenn er eine Wirkung auf Strukturen seiner Umgebung oder eine Wechselwirkung mit anderen Lebewesen/Menschen spürt.

Allein auf einer Insel,Sonnen auf und Sonnen Untergang,ein Leben lang allein,zu wissen das du nicht allein bist auf dieser Welt und doch auf dieser Insel.Der Austausch mit sich allein,auf dieser Insel, wäre hier auf ein Minimum beschränkt, sagen wir 30-40 Jahre, jeden Tag das selbe,aber ohne Menschen.Könnte das nicht funktionieren?
Vielleicht ist es auch so,daß vom Aussterben bedrohte Tiere , einfach aussterben und wir Menschen,jeder nach seiner Art, fast unbegrenzt vorhanden sind.Mann Frau beachte Grösse und Anzahl und auch Stärke , bzw.Schwäche.
 
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der Mensch wird sich mit dem bloßen Erreichen seines Zieles noch nicht als sinnvoll erleben, sondern erst, wenn er eine Wirkung auf Strukturen seiner Umgebung oder eine Wechselwirkung mit anderen Lebewesen/Menschen spürt.

Das denkst du vielleicht. Jeder individuelle Lebenssinn und -zweck, jede Lebensaufgabe wird Einem in die Wiege gelegt und will erkannt werden, ist aber nicht steif, sondern anpassungsfähig. Der Sinn einer Seele hat wenig zu tun mit rudimentärer Anerkennung.
 
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