ichbinderichwar
Well-Known Member
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Gemeint ist, dass die Frage "welchen Sinn hat..." darauf abzielt, dass objektiv ein Sinn bestünde, der von sich aus bzw durch die Umstände "einfach gegeben" ist, und der gefunden bzw erkannt werden solle. Dabei lässt man außer Acht, dass man einen Sinn geben bzw verleihen kann - und womöglich auch nur durch Gabe/Verleihung entstehen kann.
Durch die verschiedenen Perspektiven die du erwähnt hast, lässt sich schon erkennen, wie relativ die alltäglichen "Sinnhaftigkeiten" letztendlich sind. Wenn ich heute ein "sinnvolles Leben" führe - beispielsweise mein Leben sozialen Zwecken widme, dann sind die meisten geneigt zu meinen, ich hätte mein Leben "sinnvoll" gelebt.
In einigen Millionen Jahren, wenn die Menschheit nicht mehr existiert, macht es aber keinen Unterschied, wie heutzutage jemand lebt oder auch nicht. In diesem Kontext ist alles menschliche Tun sinnlos weil das Endergebnis davon nicht beeinflusst wird. Ergo ist der Sinn eine Frage der Perspektive - und wo keine Perspektive vorhanden ist, lässt sich auch das Konzept der Sinnhaftigkeit nicht anwenden.
Das "Was"bedenke,mehr bedenke "Wie"Goethe