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Gedanken zum Sinn des Lebens

Dr. Seltsam schrieb:
Ich würd hier gern noch mal einen neuen Aspekt herreinbringen,für den mich wahrscheinlich alle zerreissen werden:
Aber kann man nicht sagen(wenn man davon ausgeht,dass nach dem Tod nichts vom Menschen übrigbleibt,keine Seele,Keine Erinnerungen usw.)
dass alles was wir tun sinnlos ist,egal ob freude oder ärger.
Du schließt von der Vergänglichkeit des Daseins auf die Sinnlosigkeit von allem. So gesehen ist aber alles, was Du tust, weder sinnvoll noch sinnlos, denn diese Begriffe sind rein menschliche Kategorien, denen keine eigene, unabhängige Existenz zukommt.

Von einem objektiven Sinn zu sprechen, ist meiner Meinung nach genauso sinnvoll wie von einer objektiven Gültigkeit von Aussagen und Theorien zu sprechen, da es aus erkenntnistheoretischen Gründen nur sinnvoll sein kann, von intersubjektiver Gültigkeit zu sprechen. Es macht meiner Meinung nach nur dann Sinn, eine Sache oder Tätigkeit als sinnvoll zu bezeichnen, wenn diese Wertung intersubjektiv gültig ist. Eine Handlung kann also sehr wohl sinnvoll sein, auch wenn Du sterben wirst und sich irgendwann keiner daran erinnern wird.

Dr. Seltsam schrieb:
denn nach dem tod wird man sich an nichts erinnern,damit ist es doch genauso,als hätten alle ereignisse nie stattgefunden.
Es ist ja nicht so, dass Du alleine auf der Welt bist, sondern es gibt eine Menge andere Menschen. Durch Dein Tun kannst Du Deine Umgebung nachhaltig positiv verändern und so von Deinem Umfeld nicht so schnell vergessen werden. Ansonsten siehe auch, was ich oben geschrieben habe.
 
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@benjamin

stell dir den gedankengang der gesamten menschheit als eine hügellandschaft vor, wo wir ständig herumwandern und in den tälern sesshaft werden. viele generationen werden in den tälern verlebt und richteten den lebenssinn auf den jeweiligen standort aus, sämtliche glaubensrichtungen, religionen und andere gesellschaftsformen wurden dort im maximum gelebt und vermehrten sich auch innerhalb dieser bildung. (wie sonst kann man sich jahrhundertelang irren)

unabhängig wie schlimm der zustand der jeweiligen zeit auch war, so war es die phantasie der es gelang auszubrechen. ein kleiner gedankenvorschuß, ein traum eine vision veranlasste letztendlich auch die massen dieses tal zu verlassen. sogar die grauenhaftesten epochen unserer geschichte wurden von der menschlichen phantasie gebrochen und abgeändert worden, der damalige höchststand an bildung und wissen und das uneingeschränkte weitergeben dieser selbstverständlichkeiten war damit beendet.

wir leben in so einem tal, bildung und wissen gibt unser leben vor, unsere denkgrenzen sind erreicht, die phantasien werden nur innerhalb dieses rahmen ausgeschöpft, die träume verkümmern innerhalb unserer belesenheit, die hoffnungen ist am tiefststand und das lebensglück ein zufall.

…..In welchem Sinne redest du nun vom "Sinn des Lebens". Sprichst du nun schon vom Sinn des Seins überhaupt?....

die aufgabe und den lebenssinn der menschen, die uns naturgemäß gegeben sind, sowie die rolle jedes einzelnen auf dieser welt.

…Ich versuchte lediglich unsere Gesellschaft auch positive Aspekte zuzusprechen, die es auf jeden Fall gibt. Und zufrieden sein können wir in der Tat!....

kommt darauf an, wenn ich meinen kopf mit geschichte und hitlerbücher fülle, bin ich froh das ich am leben sein darf und bin fasziniert von den heutigen sozialeinrichtungen. wenn ich einen schmetterling beobachte, dann ist es schon eine gewaltige frechheit, wenn man mir beim grenzübergang in den hosensack greift.
also hängen die positiven aspekte von der sichtweise ab.

….Ich lege, für mich, Wert darauf positive Träume zu träumen, denn schließlich sind es sie, die die Macht haben, die Welt zu verschönern. Und vor allem machen sie mich und somit zwangsläufig andere glücklich!....

ich bin kein pessimist, kann auch schwer einer sein, wenn ich glaube das alles abänderbar ist. so kann ich dir bei den letzten sätzen nur beipflichten.

gruss van G8
 
Hallo G8!

wir leben in so einem tal, bildung und wissen gibt unser leben vor, unsere denkgrenzen sind erreicht, die phantasien werden nur innerhalb dieses rahmen ausgeschöpft, die träume verkümmern innerhalb unserer belesenheit, die hoffnungen ist am tiefststand und das lebensglück ein zufall.

Ich denke wie schon gesagt, dass Bildung tatsächlich eine Verschulung ist, zu unberechtigten Hochmut führt, den Geist mit Vorurteilen stopft und Menschen somit hindert wesentliche Dinge zu erkennen. Es ist nicht nur Bildung, sondern auch Fernsehen und Bücher, die uns in gewisse Bahnen halten. Ja, ich bin auch der Meinung, dass dadurch sogar eine Art Schranke für unser Bewusstsein entsteht.
Aber ich bin auch der Überzeugung, dass diese Schranke nicht sein muss. Man kann gebildet und dennoch phantasievoll sein. (Leider, aber selten der Fall.)
Dass die Hoffnung am Tiefstand ist, das finde ich nicht unbedingt. Und dass das Lebensglück Zufall ist, denke ich schon gar nicht. Zufall gibt es nicht.

kommt darauf an, wenn ich meinen kopf mit geschichte und hitlerbücher fülle, bin ich froh das ich am leben sein darf und bin fasziniert von den heutigen sozialeinrichtungen. wenn ich einen schmetterling beobachte, dann ist es schon eine gewaltige frechheit, wenn man mir beim grenzübergang in den hosensack greift.
also hängen die positiven aspekte von der sichtweise ab.

Ich stimme dir zu, dass positive Aspekte von der Sichtweise abhängen. Das ist logisch.
Ich bin jedoch davon überzeugt, dass wir - egal wie die äußeren Umstände sein mögen - immer die Chance haben glücklich zu sein. Es ist unser Geburtsrecht glücklich zu sein.
Wenn ich aber ehrlich bin, dann muss ich dir Recht geben. Aus der Sichtweise meines Herzens ist die Gesellschaft wirklich ein hässlicher Haufen.

liebe Grüße
Ben
 
hallo benjamin

wir sind da ziemlich ähnlich, mit der einstellung und den sichtweisen, das freut mich sehr, es erhöht auch den label der diskussion.

weißt du warum es in der tierwelt keine optimisten und pessimisten gibt :-)
weil es ohnehin ihr natürliches bestreben ist, ihre ziele zu erreichen, dazu brauchen sie keine negativen oder positiven träume. im gegensatz zu menschen richten die tiere es sich ein, wie sie in ihrer form am besten leben.

….Ich bin jedoch davon überzeugt, dass wir - egal wie die äußeren Umstände sein mögen - immer die Chance haben glücklich zu sein. Es ist unser Geburtsrecht glücklich zu sein….

davon kannst du sicher überzeugt sein, den wie könnte es anders sein, es ist unser geburtsrecht glücklich zu sein…wie du sagst.
doch es sollte für alle gelten und das kann nur oberstes gebot einer gesellschaft sein.
wenn wir glauben das wir machenschaften brauchen die uns anführen, dann sind es diese vorraussetzungen die sie in den fall mitbringen müssen.

große ideen, veränderungen und visionen kommen sicher vom volk, auf die politik, auf ihre hochgebildeten vollstrecker politischer gedanken und auf wissenschaften die davon ausgehen, das menschen ohne fähigkeiten geboren werden, brauchen wir nicht mehr warten.

…Aus der Sichtweise meines Herzens ist die Gesellschaft wirklich ein hässlicher Haufen…

so sehe ich das auch, zweifellos.

gruss van G8
 
Glücklichsein allein ist der Sinn

:jump1: Die ewige Frage nach dem Sinn des Lebens ist meiner Meinung nach kopfmäßig betrachtet UNLÖSBAR.
Fest steht jedoch, dass jeder der lebt, weiss, dass er lebt (ob ihm das nun Recht ist oder nicht) und vor die Aufgabe gestellt ist, mit diesem, seinem Leben irgendwas zu tun. :autsch:
Und jetzt finde ich den Ansatz, von dem Benjamin in seinem 1. Artikel ausgeht, total passend:
Ich lebe; so ist das; das ist nun mal so.
Was soll ich machen - mit meinem Leben - mit meinem jetzigen Leben - in dieser jetzigen Sekunde?
Wenn mir das, was ich jetzt gerade mache, Glück bereitet, weiss ich, dass ich RICHTIG liege. Glück ist der Maßstab, der mir anzeigt, dass der jetzige Moment stimmt. Dass alles in diesem jetzigen Moment seine Richtigkeit hat.
Natürlich haben es Momente so an sich, dass sie sich ÄNDERN. Sie ändern sich, weil neue Umstände eintreten oder ich mich nicht mehr ganz wohl fühle.
In jedem solchen FAll besteht daher wieder neuer Handlungsbedarf meinerseits: was ist zu tun, damit sich bei mir wieder das Glück einstellen kann? Die Antwort dieser Frage weist in die Richtung, wie´s mit mir weitergehen soll.
Der Glücksfaktor ist also mein Maßstab!
Die Empfindung von Glück zeigt mir, ob ich im Einklang mit mir und meiner Umwelt bin.
Gelingt das häufig bzw. langanhaltend, bin ich "wunschlos glücklich".
Aber fad wird das nie, weil mir das Leben immer wieder neue Situationen (Aufgaben) bringt. Diese sind nun wieder nach dem Glücksfaktor zu behandeln.
Wenn ich Glück empfinde, bzw. mich in meinem jetzigen Augenblick glücklich fühle, stellt sich die Sinnfrage überhaupt nicht. Das Glück stellt sich vielmehr erst dann ein, wenn ich innerlich ganz in meiner/m jetzigen Tätigkeit/Sein aufgegangen bin. Denn dann empfinde ich mich als Teil eines größeren Ganzen.
Und wenn das eintritt, macht´s allemal Sinn. (Zumindest fühlt es sich so an.)
 
Hallo,
ich habe eure Diskussion verfolgt und möchte gerne dazu meinen "Senf" beitragen.

Ich denke, daß Glücklichsein bzw. Unglücklichsein nicht unbedingt die Dinge sind die unserem Leben tatsächlich Sinn geben müssen. Überhaupt stelle ich die Frage ob die Frage nach einem Sinn, nicht die Abgabe der eigenen Lebensverantwortung an etwas anderes ("Gott", od. ein höheres uns erschaffendes "Wesen") ist.
Ich denke, daß Viktor Frankl es ganz gut getroffen hat indem er uns sagt, daß ein authentisches Leben das richtige Leben ist. Im autentisch Sein ist Glück und Unglück nicht maßgeblich; wichtig ist, daß wir wir sind.

Das sind so im kurzen meine Gedanken dazu.
Gruß Ilias2
 
Ilias2 schrieb:
Hallo,
Ich denke, daß Viktor Frankl es ganz gut getroffen hat indem er uns sagt, daß ein authentisches Leben das richtige Leben ist. Im autentisch Sein ist Glück und Unglück nicht maßgeblich; wichtig ist, daß wir wir sind.

Das sind so im kurzen meine Gedanken dazu.
Gruß Ilias2
:jump1: Hallo Ilias
Meine Empfindung dazu (ohne den V.Frankl zu kennen) ist: wenn ich authentisch bin, ich mich ganz und gar als ICH erlebe oder - anders ausgedrückt - bei mir bin, fühle ich mich gut (=glücklich?).
Wie so eine Situation ausschaut, steht auf einem anderen Blatt. Und deswegen wird sie evtl. von anderen nicht als "glückliche Situation" gesehen.
(Z.B. wenn ich jem, der mich herausgefordert hat, anschreie und dieser Schrei mich befreit.)

Wie du dich in einer spez. Situation fühlst, kann vielfach von Außenstehenden nicht erkannt werden. Du selbst jedoch merkst immer, was Dir guttut - vorausgesetzt, Du kannst es Dir eingestehen. Dies ist jedoch eindeutig ein anderes Kapitel namens "Selbstehrlichkeit und Selbsterkenntnis".
LG kathi
 
:) Danke Kathi;

der Sinn des Lebens ist also global nicht lösbar - individuell jedoch durchaus; wobei auch hier der Authenzität durchaus gesellschaftliche Grenzen gesetzt sind. So kann ich nicht jemanden Umbringen, obwohl ich dann authentisch gewesen wäre.
Andererseits wäre dies ja wieder ein Verrat gegenüber dem Leben als solches. Somit kann ich eigentlich nur gesellschaftlich halbwegs frei leben.

Gruß
:danke: Ilias2
 
Ilias2 schrieb:
:) der Sinn des Lebens ist also global nicht lösbar - individuell jedoch durchaus;
wobei auch hier der Authenzität durchaus gesellschaftliche Grenzen gesetzt sind. So kann ich nicht jemanden Umbringen, obwohl ich dann authentisch gewesen wäre.
Andererseits wäre dies ja wieder ein Verrat gegenüber dem Leben als solches. Somit kann ich eigentlich nur gesellschaftlich halbwegs frei leben.

Lieber Ilias.
Danke für Dein Danke.
Aber hui, jetzt wird´s wirklich haarig.
Weil:wie sehr wir zu unserer Autenthizität stehen, zeigt sich ja erst wirklich, wenn (gesellschaftl. oder sonstige) Grenzen auftauchen. (Das ist mEn auch der Grund für solche Situationen.)
Und nun stellt sich die Frage: stehe ich zu meinen Empfindungen,Gefühlen, Werten oder halte ich mich an eine andere (von außen auferlegte) Norm.
Das ist der Fall: "ach 2 Seelen streiten in meiner Brust".

Für mich ist jene Handlung die mir dienliche=authentische, die mir die wohligsten/besten Gefühle (oder pathetisch: das größte Glück) beschert.

Das könnte in einem spez. Fall sogar die Tötung eines Wesens sein!!!
(Als Beispiel zum Verständnis: Töten aus Notwehr, zur Selbstbefreiung, im Affekt, auf Verlangen...)
Glücklicherweise wird das in unseren Kreisen nicht allzu häufig der Fall sein.
Denn stell Dir mal vor, in welchem Fall DU töten würdest, um Deine Authentizität zu wahren. Ich glaube, das käme für Dich (wie für mich) kaum in Frage.

Die Frage des "Verrats gegenüber dem Leben" stellt sich mir so dar:

Wem gegenüber begehe ich den Verrat?
Begehe ich ihn gegenüber gesellsch. Wertvorstellungen/Vorschriften, die ich nicht teile (und gefährde damit evtl. mein Ansehen) oder begehe ich ihn gegenüber mir selbst (meinen Impulsen/meinen Wertvorstellungen; dem, wohin es mich treibt)?
Im letzteren Fall kann mMn nicht von Authentizität die Rede sein. Und ich werde mich in einer Situation finden, die Unbehagen in mir auslöst.
Dieses Unbehagen zeigt mir nun wiederum, dass ich nicht authentisch gehandelt habe und weist mich darauf hin , dass das fragl. Thema noch nicht erledigt/erlöst ist.

Aus meiner Sicht lässt es sich daher schon gesellschaftlich frei (so wie Du es oben meintest) leben. Das ist ja gerade der springende Punkt, dass du dich frei verhalten sollst.

Wobei jedoch die Miteinbeziehung der "Gesellschaft" einer eigenen Erläuterung bedarf.

:) liebe Grüße kathi
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
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Hi Kathi,
es freut mich auch in diesem Threat mit dir diskutieren zu können.

Das Leben welches ich meine, kennt nur das Leben als solches. Kurz anhand eines Beispiels erklärt: Wenn ich sterbe, gebe ich mein Leben an DAS LEBEN zurück. Wenn ich mich selbst umbringe, bin ich MIR so nah wie noch nie.
Wir gehen jetzt ein bisschen ins analytische. Also es gibt ein ICH = das LEBEN und es gibt ein MICH, das von mir und der gesellschaft aufgebaute Leben. In diesem gibt es Regeln um das Miteinander zu ermöglichen. Wenn ich im ICHsein bin, bin ich authentisch. Das wird nur schwerlich gelingen - aber manchesmal ist man`s. viele sind es erst in Krisen, viele sind es in großer Euphorie. Aber alle empfinden diesen Zustand als einen EHRLICHEN Zustand ihrer Seele. Also vielleicht der wahrlich schönste Zustand.

Und hier stelle ich die Frage: Kann sich in der Autenzität der Sinn des Lebens finden?

Ich denke ja. Aber - naja. :schaukel:
 
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