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???Original geschrieben von -Akelei-
Tod und Trauer gehören leider zu den großen Tabu-Themen unserer Zeit. Im allgemeinen Schönheits- und Jugendwahn unserer schnellen Gesellschaft, haben Verfall und Sterben wenig Raum, denn sie erinnern uns nur zu deutlich, dass viele von uns einer Illusion nachjagen. Weil dies so ist, treffen Trauernde oft auf wenig Verständnis für ihren Schmerz. Eine gewisse Trauerzeit - in der Regel ein paar Tage - wird den meisten zwar zugestanden. Dann aber bitte schön soll derjenige doch loslassen, das Leben geht schließlich weiter...
Schmerz, die Gefühle und Tränen sind in Ordnung - und das unabhängig davon, wie weit der tatsächliche Verlust zurück liegt. Akzeptieren von Trauer Schmerz, sie sind einfach da. Verdrängt wird schon genug.
Ja. Irgendwie schon. Aber Egoismus ist ein uns gegebener Lebensstandpunkt, der Lebenstrieb. Dagegen ist nichts zu sagen. Man weint, trauert UM einen Menschen. Er ist plötzlich fort. Er, der dein Leben - mehr oder weniger - gespeist und bestückt hat. Der Tod eines Menschen erinnert auch daran, dass man eines Tages selber abzutreten hat. Schau, jetzt liegt er in der Erde, und bald du. Trauert man beim Ableben eines geliebten Menschen darum, dass er sein Leben nicht vollenden darf? Ja, auch. Wenn er jung stirbt, gewiss. Aber in erster Linie beweint man den eigenen Verlust. Glaube ich schon.Original geschrieben von jhi `or
die frage nochmal: ist die trauer um den tod eines geliebten menschen nicht nur ausdruck des menschlichen egoismus?
vor allen dingen greift beim letzten aspekt wieder, was du auch schon am anfang anführtest ("gespeist und bestückt hat")Original geschrieben von Gisbert Zalich
Ja. Irgendwie schon. Aber Egoismus ist ein uns gegebener Lebensstandpunkt, der Lebenstrieb. Dagegen ist nichts zu sagen. Man weint, trauert UM einen Menschen. Er ist plötzlich fort. Er, der dein Leben - mehr oder weniger - gespeist und bestückt hat. Der Tod eines Menschen erinnert auch daran, dass man eines Tages selber abzutreten hat. Schau, jetzt liegt er in der Erde, und bald du. Trauert man beim Ableben eines geliebten Menschen darum, dass er sein Leben nicht vollenden darf? Ja, auch. Wenn er jung stirbt, gewiss. Aber in erster Linie beweint man den eigenen Verlust. Glaube ich schon.
Gysi
Deine Position hat was. Aber wie ist das bei der Kindesliebe der Mutter? So wie wir die Inhalte unserer Egos nicht rein von anderen Menschen abgrenzen können, so ist die Liebe möglicherweise nicht zu 100 % aus dem Quell des Egoismus. "Die Grenzen in Natur und Gesellschaft sind nicht scharf zu ziehen." (Lenin. War nicht alles falsch, was der alte Hund von sich gegeben hat... )Original geschrieben von jhi `or
vor allen dingen greift beim letzten aspekt wieder, was du auch schon am anfang anführtest ("gespeist und bestückt hat")
ist der mensch überhaupt in der lage zu trauern, weil ein anderer sein leben nicht vollenden "darf"? aus einem ganz selbstlosem motiv? - ich denke nicht. da mag der "profit", den man aus dieser person geschlagen hat, das was man selber verliert (geborgenheit, sicherheit usw. usf) ausschlaggebend sein
also die kindesliebe würde ich vor allem biologisch erklären (die tatsache, dass diese gerade in den ersten jahren besonders ausgeprägt ist würde dafür sprechen). die MUTTER verliert etwas - und wenns nur die gene sind, die nicht weitergegeben werden können (aber der einwand ist nicht schlecht...die mutter "bekommt" vom baby ja eigentlich nichts - liebe vielleicht *grübel*)Original geschrieben von Gisbert Zalich
Deine Position hat was. Aber wie ist das bei der Kindesliebe der Mutter? So wie wir die Inhalte unserer Egos nicht rein von anderen Menschen abgrenzen können, so ist die Liebe möglicherweise nicht zu 100 % aus dem Quell des Egoismus. "Die Grenzen in Natur und Gesellschaft sind nicht scharf zu ziehen." (Lenin. War nicht alles falsch, was der alte Hund von sich gegeben hat... )
Gysi
Original geschrieben von jhi `or
warum trauern menschen beim tod...
...eines nahestehenden (geliebten)? warum "muss" ich auf beerdigungen weinen?
- eigentlich...egoismus, oder?
ich möchte expliziet erwähnen, dass ich dir auf keinen fall zu nahe treten möchte.Original geschrieben von Haiku
auch!
Aber vor allem Wut über die Ungerechtigkeit des Lebens (als mein Vater starb, der wirklich ein herzensguter Mensch und Vater war und "mitten im Leben" mit 57 JAhren völlig unerwartet und ohne jede Vorwarnung starb!
Ich habe geweint, weil ihm einfach mehr zu gönnen war!
...und natürlich weil ich ihn für immer verloren habe...
korrekt!so gesehen ist trauer entweder grob unsinnig oder egoistisch