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Sinn des Lebens

AW: Sinn des Lebens

Und das mit dem bewussten und unbewussten ignorieren . fällt mir aus eigener Erfahrung schwer daran zu glauben,....
Weil sonst würde ich mir ja gar keine fragen stellen und das Glauben was mir das einfachste und liebste wäre.Und mir nicht so den Kopf zerbrechen.

Etwas zu ignorieren heißt nicht gleich alles ignorieren. Stell dir vor, du müsstest jede Sekunde deines Lebens an all das denken, was du erlebt hast und was überall auf der Welt passiert. Du würdest entweder innerlich so erkalten, dass du zu keiner positiven Empfindung und zu keinem positiven Umgang mehr fähig wärst - oder innerhalb von wenigen Tagen sterben. Was meinst DU, könntest du überhaupt noch genug Motivation aufbringen, um zu essen und zu atmen?
 
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AW: Sinn des Lebens

Und hier kommen noch 3 ganz ernsthafte Menschen, die gegen Wände rennen....
:wut3::wut3::wut3: (wahrscheinlich handelt es sich um 3 CERN-ologen...):clown2: - auf der Suche nach dem sog. "Gottesteilchen" (= Higgs-Boson)....:lachen::lachen::lachen:
 
AW: Sinn des Lebens

Wir kommen aber über die uns bekannten Grenzen nicht hinaus, das ist die Crux.
Die Zurückverfolgung würde beim Einzeller enden oder seinem Vorläufer und wie erklärt sich dieser?
Warum und wodurch entstanden dieser Einzeller und sein/e Vorläufer, die sich über Jahrmilliarden hinweg zu Nachtaktiv oder Queen Elizabeth entwickelten?
Was oder wer setzte den Impuls und wer initiierte den Impulsgeber und so weiter ad infinitum. Die Kausalkette hört niemals auf, sie verliert sich im unerklärbaren SEIN, gläubige Menschen sagen GOTT, geben aber gleichzeitig zu, dass sie seine Wege nicht verstehen, denn sie sind unergründlich.

Genau so war es auch gemeint - als Argument dagegen, man könne den Sinn seines Lebens ausschließlich selbst definieren, da es an für die Bewertung erforderlichen Fakten mangelt - während man natürlich über sein Leben unter jeweils gegebenen Umständen empfinden kann.

Ich kann deshalb nur auf das zurück kommen, was ich am Anfang dieses threads sagte - dass wir ganz simpel und naiv einen Sinn nur empfinden können und auch nur dann, wenn es für uns rund läuft, was wiederum nur die individuelle Lösung sein kann, weil sie die Frage nach DEM Sinn auch nicht beantworten kann.
Wäre sie objektiv beantwortbar, hätte man die Antwort längst gefunden!

Mir fällt auf, dass du und die anderen Vertreter dieser Sichtweise und ich die ganze Zeit über zwei verschiedenen Dingen reden.
Während ich vom "Sinn des Lebens" als "Sinn des DA-seins bzw. DIESES Lebens" ausgehe, meint ihr damit anscheinend sowas wie den "Sinn des allgemeinen Existierens", den "Sinn des Erlebens des Seins".

Das habe ich die ganze Zeit missverstanden!
In dem Fall kann ich mich natürlich fügen und stimme zu, dass diese Frage wahrscheinlich nur subjektiv zu beantworten ist - allerdings würde ich diesen Sinn nicht mit Wohlbefinden gleichsetzen, auch nicht unbedingt mit einem Streben nach Harmonie.

Dazu zwei rein fiktive Beispiele:

Angenommen, deine Existenz, die von Leiden geprägt ist, ist für die anderen Mitglieder deiner Gemeinschaft lebensnotwendig. Du kannst einen Sinn darin sehen (intellektuell und intuitiv), ewige Qualen erleben zu müssen, um den anderen eine glückliche Existenz zu ermöglichen.

Auch könntest du vielleicht ein Sadist sein, der seinen Sinn nur darin sieht, harmonisches zu "dissonieren" (falls es das Wort gibt).
 
AW: Sinn des Lebens

Mir fällt auf, dass du und die anderen Vertreter dieser Sichtweise und ich die ganze Zeit über zwei verschiedenen Dingen reden.
Während ich vom "Sinn des Lebens" als "Sinn des DA-seins bzw. DIESES Lebens" ausgehe, meint ihr damit anscheinend sowas wie den "Sinn des allgemeinen Existierens", den "Sinn des Erlebens des Seins".
Meinst du nicht, dass das eine mit dem anderen unentwirrbar verknüpft ist?
Wenn der gesamte Kosmos nach einem sinnvollen Prinzip funktioniert, bist du mit deinem Leben darin eingebettet wie eine Zelle in einem großen Organismus.
Da ich ein "intelligent design" vermute - gehe ich davon aus, dass mein spezielles Dasein, ebenso wie das deine und das aller Menschen, einem logischen System entspricht, in das wir unerklärlicherweise (noch?) keinen Einblick haben - nur manchmal über das Empfinden oder auch eine untrügliche Gewissheit, dass es so ist. Erklär- oder vermittelbar ist das leider nicht.
- allerdings würde ich diesen Sinn nicht mit Wohlbefinden gleichsetzen, auch nicht unbedingt mit einem Streben nach Harmonie.
Es ist mehr als das - eine unbeschreibbare innere Überzeugung, die dir diese Gewissheit gibt. Die löst allerdings ein Wohlbefinden aus und auch die Harmonie ergibt sich von selbst als Nebenprodukt, ohne dass sie besonders angestrebt wird.
Angenommen, deine Existenz, die von Leiden geprägt ist, ist für die anderen Mitglieder deiner Gemeinschaft lebensnotwendig. Du kannst einen Sinn darin sehen (intellektuell und intuitiv), ewige Qualen erleben zu müssen, um den anderen eine glückliche Existenz zu ermöglichen.
Ewige Qualen lehne ich aus Prinzip ab :) !
Ich kann mir keine Gemeinschaft vorstellen, in der das eine Voraussetzung für deren Lebensgrundlage sein könnte. Die Mitglieder dieser Gemeinschaft wären Unmenschen, das zu akzeptieren, es wäre eine sehr ungesunde Situation für alle Beteiligten!
Auch könntest du vielleicht ein Sadist sein, der seinen Sinn nur darin sieht, harmonisches zu "dissonieren" (falls es das Wort gibt).
Da bin ich überfragt, denn ich kann mich in Menschen, die sich an den Qualen anderer ergötzen, nicht hinein versetzen - ohne ein ausgesprochener Gutmensch zu sein!
Ob die wirklich diese reine innere Freude spüren, die das Herz weit macht, diese geheimnisvolle Verbundenheit womit auch immer, die ein kreativer Mensch empfindet, wenn er zum Beispiel ein Bild malt oder ein gutes Gedicht schreibt oder ein Verliebter, der seinem Herzensmenschen in die Augen schaut?
Ich glaube nicht.
Das muss etwas ganz anderes sein!
Eine gehässige Genugtuung vielleicht, ein hämischer Triumph? Eine Art Machtrausch?

LG
Cosima :blume1:
 
AW: Sinn des Lebens

.....Ja, die Suche nach Sinn scheint nicht umhinzukönnen, sich selbst als sinnvoll zu verstehen sprich, der Mensch will im allgemeinen für etwas gut sein, dass
letztlich für sich selbst gut ist, d.h. seinen Sinn in etwas finden, dass in sich
oder aus sich sinnvoll ist. Doch so stellt sich die Frage, was wäre wenn die
Sinnfrage an sich sinnlos ist? Der Mensch ein nichts an Sinn mit einem an sich
sinnlosen Sinnbedürfnis in einem an sich sinnlosen Kosmos, was wäre daran so
schlimm?.....

m.f.g. plotin
 
AW: Sinn des Lebens

Meinst du nicht, dass das eine mit dem anderen unentwirrbar verknüpft ist?
Wenn der gesamte Kosmos nach einem sinnvollen Prinzip funktioniert, bist du mit deinem Leben darin eingebettet wie eine Zelle in einem großen Organismus.

Ja, WENN - das ist unklar. So gibt es entweder mich - als die Zelle - für den Organismus, den Organismus für mich, beides für einander oder alles für nix.


Es ist mehr als das - eine unbeschreibbare innere Überzeugung, die dir diese Gewissheit gibt. Die löst allerdings ein Wohlbefinden aus und auch die Harmonie ergibt sich von selbst als Nebenprodukt, ohne dass sie besonders angestrebt wird.

Wahrheit durch Gewissheit durch Überzeugung? Also doch wieder nur alles relativ?

Ewige Qualen lehne ich aus Prinzip ab :) !
Ich kann mir keine Gemeinschaft vorstellen, in der das eine Voraussetzung für deren Lebensgrundlage sein könnte. Die Mitglieder dieser Gemeinschaft wären Unmenschen, das zu akzeptieren, es wäre eine sehr ungesunde Situation für alle Beteiligten!

Stell dir vor, sie wüssten es nicht - es geht nur um den einen, der sich selbstlos opfert. Sein Sinn wird bestimmt durch die Sinnhaftigkeit der Leben der anderen, nicht durch ihn, und er selbst hat nichts davon, schlimmer noch, er muss leiden.
Mir fällt gerade ein, dass ich gestern den Film "Die Insel" gesehen hab. Das hat mich zwar nicht bei diesen Überlegungen inspiriert (oder doch?) aber der Inhalt ist das perfekte Beispiel - nur dass die Klone die Unwissenden sind.

Da bin ich überfragt, denn ich kann mich in Menschen, die sich an den Qualen anderer ergötzen, nicht hinein versetzen - ohne ein ausgesprochener Gutmensch zu sein!
Ob die wirklich diese reine innere Freude spüren, die das Herz weit macht, diese geheimnisvolle Verbundenheit womit auch immer, die ein kreativer Mensch empfindet, wenn er zum Beispiel ein Bild malt oder ein gutes Gedicht schreibt oder ein Verliebter, der seinem Herzensmenschen in die Augen schaut?
Ich glaube nicht.
Das muss etwas ganz anderes sein!
Eine gehässige Genugtuung vielleicht, ein hämischer Triumph? Eine Art Machtrausch?

Gute Frage. Angenommen, es gibt diesen Sinn, den du anpeilst - einen dem die Ordnung aller Dinge unterliegt - dann müssten jene daraus resultierenden Dissonanzen Teil dieser Ordnung und somit sinnvoll sein.
Meiner Erfahrung nach werden vor allem jene Menschen zu solchen, die sich am Schmerz anderer erfreuen (bzw. verspüren den Drang dazu und/oder die Lust dabei), welche selbst in der Vergangenheit gleich oder ähnlich behandelt worden sind und/oder dabei eine Ersatzbefriedigung für unbefriedigte Bedürfnisse aller Art (der Zusammenhang ist dabei oft nicht (leicht) erkennbar) erfahren oder anstreben. Echte Sadisten sind vor allem eines: Egozentriker. Der (wahrscheinlich einzige) Sinn, den sie verspüren, ist das streben nach maximalem Wohlbefinden.
Sollte ich mit der Vermutung, bei ihrem Tun handle es sich um Ersatzhandlungen richtig liegen, so empfinden sie die "Belohnung" für ihre egoistische Geisteshaltung vielleicht als eine Art Ersatz-Sinn.
Man denke an diese von manchen - wenn auch nicht immer mit voller Ernsthaftigkeit - theoretisierten neumodischen Vorstellungen einer ansatzweise auf der christlichen Mythologie basierenden Hölle: Ein liebloser Ort der Verdammnis, voller Sünden, ohne wahre geistige Erfüllung, aber alles in allem ein Ort, an dem es sich für manch einen recht gut leben lässt.
Das kann als Modell für das angesprochene Sinnempfinden gesehen werden.
 
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AW: Sinn des Lebens

Doch so stellt sich die Frage, was wäre wenn die
Sinnfrage an sich sinnlos ist? Der Mensch ein nichts an Sinn mit einem an sich
sinnlosen Sinnbedürfnis in einem an sich sinnlosen Kosmos, was wäre daran so
schlimm?.....

m.f.g. plotin

Meinst du damit, die Frage sollte von vorn herein bzw. nach deiner Erkenntnis prinzipiell als unwichtig eingestuft und gar nicht mehr gestellt werden?
Wenn ja, warum hat man das nicht schon längst getan?
 
AW: Sinn des Lebens

.....Ja, die Suche nach Sinn scheint nicht umhinzukönnen, sich selbst als sinnvoll zu verstehen sprich, der Mensch will im allgemeinen für etwas gut sein, dass
letztlich für sich selbst gut ist, d.h. seinen Sinn in etwas finden, dass in sich
oder aus sich sinnvoll ist. Doch so stellt sich die Frage, was wäre wenn die
Sinnfrage an sich sinnlos ist? Der Mensch ein nichts an Sinn mit einem an sich
sinnlosen Sinnbedürfnis in einem an sich sinnlosen Kosmos, was wäre daran so
schlimm?.....

m.f.g. plotin
Das Schlimme daran ist das der Mensch sich dann so sieht wie er ist, wie es ist.
Es gibt keine Trostpflästerchen mehr
.
Die Harmonie oder Stimmigkeit ist nicht mehr im Schönreden zu finden.
Auch nicht in der Wissenschaft, oder wie auch immer.
Stimmig heißt dann: Ich leide, wenn es einen Grund zu leiden gibt, ich freue mich, wenn es Grund zur Freude gibt,
Es heißt Abstand zu nehmen von Erwartungen, was natürlich die gute Seite hat, das ich nicht enttäuscht sein kann wegen der mangelnden Erfüllung
Wenn man wirklich diesen Wendepunkt bewußt erlebt und angenommen hat, nicht in der Theorie sondern mit allen Fasern, dann entsteht eine große Freiheit und Ruhe in dem Sinne, dass man im tiefsten weiß, dass alles gleich-gültig ist. Kein ja, kein nein. Diese Lebenshaltung hat nichts mit Resignation zu tun, ich würde es als bewußtes Leben bezeichnen.
Neugiers Zitat:"Man fühlt sich gut, wenn alle Aspekte des erlebten Geschehens zusammen passen" gilt nicht nur für schöne Zeiten.....

Freespirits Frage:"Welche Antwort würde man einem Kind geben?" möchte ich mit einem erlebten Beispiel beantworten. Eine unserer Töchter erkrankte lebensbedrohlich im Kleinkindalter. Sie stellte viele Fragen. Sie wollte ua wissen, wo der Himmel ist. Ich gab zu Antwort:"Da wo du am liebsten bist."
Sie hatte sofort ihre Antwort: "ok.dann komm ich zurück in deinen Bauch."

(Sie hat überlebt und ist selber Mutter.)
 
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AW: Sinn des Lebens

Meinst du damit, die Frage sollte von vorn herein bzw. nach deiner Erkenntnis prinzipiell als unwichtig eingestuft und gar nicht mehr gestellt werden?
Wenn ja, warum hat man das nicht schon längst getan?

.....Nun, die Vorstellung von Sinn macht glauben, dass er irgendwie vorhanden
ist und vom Menschen gefunden werden kann oder muss. Doch mit dem Sinn
verhält es sich wie mit "Gott", sie können an ihn glauben, aber eine letztgültige
Vorstellung bleibt ihnen versagt. Sinngebung ist wohl bloß immer eine Moment-
aufhahme und so kann man annehmen, dass es keine Rolle spielt ob "Sinn" vor-
handen oder nicht, sie/ich als mensch würden es nicht merken....

meint m.f.g. plotin
 
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