AW: Priester
Ja, Priester sind auch "nur" Menschen ...und es gibt, wie in allen Systemen, solche und solche ....
1. ... Auch Priester sind Menschen und haben deshalb auch das Recht Fehler zu begehen, das sollte nicht vergessen werden.
2. Ich denke, Priester zu sein ist kein bloser Beruf sondern, wie man sagt, eine Berufung, die den ganzen Menschen fordert. Vielleicht deshalb auch der Zölibat, der eigentlich, nach Bibelauslegung gar nicht erforderlich wäre. Ein Priester hat vielfältige Aufgaben,
3. Ich denke für gläubige Menschen ist er so etwas wie ein Mittler zwischen Gott und den Menschen.
4. Ein Seelsorger. Aber doch mehr als ein Psychotherpeut. Er verfügt zudem noch über besondere, sichtbare Zeichen der Heilswerdung über die fluuu jetzt nicht verfügt - die Sakramente. Heilsmittel - von Jesus selbst eingesetzte Zeichen einer Heilswerdung. Doch das Verständnis der Sakramente setzt Glauben voraus, deshalb mache ich damit auch gar nicht weiter. Dem Priesteramt geht die Priesterweihe voraus und selbst ein Priester, der seines Amtes enthoben ist kann, in Notfällen, immer noch Sakramente spenden.
5. Ein, für mein Empfinden, sehr weiser und mutiger Priester hat, zu meinem großen Erstaunen, in einer Kirche, mal folgendes gesagt: Religion sei so etwas wie eine Krücke. Sobald man laufen gelernt habe könne man sie wegwerfen.
6. Ich habe es so verstanden, dass die Religion, die Priester eine Hilfe sind, ein persönliches Verhältnis zu Gott aufzubauen und das ist , für mich, auch das Wesentliche.
Zu 1.:
Ja ...
Zu 2.:
Okay.., (da ich keiner bin, hoffe ich, dass Du recht hast ...)
Zu 3.:
Ja, aber was ist, wenn der sog. "Glaube" nicht mehr trägt - aus welchen Gründen auch immer ...
Zu 4.:
Aber woher können wir relativ sicher wissen, was Jesus eingesetzt hat, da wir von ihm lediglich aus Berichten etwas wissen, die ca. 60 - 70 Jahre nach seinem Tode geschrieben worden sind, wie z.B. die Bücher der sog. "Heiligen Schrift" des Neuen Testaments ...
Zu Lebzeiten von Jesus gab es zwar jüdische Hohepriester, aber noch keine katholischen Priester...
Wem die sog. "Sakramente" helfen, bitte sehr ...
Zu 5.:
Ja, das erinnert mich an den Sprach-Philosophen Ludwig WITTGENSTEIN, der seinen Tractatus logico-philosophicus mit den folgenden Worten/Sätzen beendet hatte:
6.54 "Meine Sätze erläutern dadurch, daß sie der, welcher mich versteht, am Ende als unsinnig erkennt, wenn er durch sie - auf ihnen - über sie hinausgestiegen ist. (Er muß sozusagen die Leiter wegwerfen, nachdem er auf ihr hinausgestiegen ist.)
Er muß diese Sätze überwinden, dann sieht er die Welt richtig.
7 Wovon man nicht sprechen kann, darüber muß man schweigen."
Und in den "Reden des Buddha" wird die Lehre mit mit einem Floß verglichen:
"Dem Floße gleich will ich euch die Lehre darstellen, zum Überschreiten geschaffen und nicht dazu bestimmt, sie festzuhalten."
Stuttgart 1957, S. 55
Lange Schreibe - kurzer Sinn:
Die jeweilige Lehre als "Leiter" bzw. als "Floß", die zum Überschreiten bestimmt ist, hat eine lange religionsgeschichtliche und philosophische Tradition, die Dein erwähnter "kluger und weiser Priester" wahrscheinlich gekannt hat, als er seine Religion mit einer wegzuwerfenden "Krücke" verglichen hatte ...
Ich kritisiere ja auch in meinen Beiträgen keineswegs diesen Priester, sondern das katholische System, das in ca. 1500 Jahren entstanden ist ...
Zu 6.:
Okay..., wobei mich Deine Position eher an die protestantische Tradition erinnert, die nach 1517 nicht zuletzt durch Martin Luther auf deutschsprachigem historischem Boden entstanden ist ...