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Positives Denken

AW: Positives Denken

da frag ich mich nur, wer von den beiden eigentlich der Dumme und der Intelligente ist. Das dauernde Haar-in der Suppe-Suchen kann ja auch beizeiten ziemlich dämlich sein.
Tja...ich weiss nicht, ob es intelligenter ist, es so wie der "Dumme" zu sehen. Mir geht es hier auch nicht darum, IMMER etwas Negatives in allem zu finden, sondern nur darum, die Dinge von beiden Seiten zu sehen. Für mich hat sich im Laufe der Jahre dadurch erst ein gewisser Grundpessimismus gefestigt, dass das Negative in der Regel überwiegt. Nicht nur, wenn ich auf mich selbst schaue...

Ich bin nicht gerade ein "Freud-Freund" (was für'n doofes Wort) und halte von vielen seiner Theorien nichts, deswegen würde ich, wenn ich unbedingt müsste, doch die trivialere Variante vorziehen, auch wenn das "nicht-intellektuelle" ist.
Es gibt jedoch noch wesentlich mehr therapeutische Ansätze, nur macht man aus einem Pessimisten mit keinem einzigen einen Optimisten. Man schaut vielleicht ein wenig positiver in die Zukunft, aber viel mehr ist wohl nicht drin.


Off...
 
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AW: Positives Denken

Bei mir bewirkt das "Don't worry, think positive" genau das Gegenteil – ich bin irritiert von dem hohen Maß an Verdrängung, an sich selbst in die Tasche zu lügen.
Warum sollte man nicht eher im Laufe des Lebens lernen mit persönlichen und auch gesellschaftlichen Ereignissen so umzugehen wie sie halt sind – und doch noch seine zeitweilige Fröhlichkeit sich zu bewahren?

Thinking positive ist eigentlich eine Modeerscheinung, ein Trend – und hat m.E. nichts mit den Ereignissen um einem herum zu tun, nein es ist oft nur eine Verschleierungsstrategie – und das hat mit demjenigen zutun, der die Ereignisse betrachtet.
Mit anderen Worten könnte man auch sagen: es ist das Bestreben niemals sein Wohlbefinden zu verlassen – auch wenn dies bedeutet sich oft etwas vorzumachen.

Wobei Strategien zu entwickeln die uns erlauben in einer von dramatischen Geschehnissen gebeutelten Welt zurecht zu kommen, durchaus nicht verkehrt ist. Es fragt sich nur: wie sieht diese Strategie aus?

Ich würde es – was mich betrifft - kurz so fassen: sich entscheiden zwischen den sehr oberflächlichen Strategien eines Dale Carnegie oder dem subtil-ironischen Vorschlag des Kommunikationswissenschaftlers Paul Watzlawick, der uns einen Spiegel unserer negativen Einstellungen vorhält in seinem Buch "Anleitung zum Unglücklichsein".
Ich habe mich für letzteren entschieden – und finde, dass dies sehr hilfreich sein kann.

Paul Watzlawick zeigt uns an Hand seines unterhaltsamen Buches, wie wir uns noch zusätzlich das Leben schwer machen durch unsere Vorstellungen, durch dem was wir hinter den Dingen noch vermuten – und ich denke, dass es eher gilt dies zu vermeiden.

Hier noch ein Link zum "Don't worry, think positive" der mir lesenswert erscheint.

http://www.streifzuege.org/texte_an...vue-koelnmagazin_0605_markt-als-religion.html


Liebe Grüße

Miriam
 
AW: Positives Denken

Liebe Offside,
liebe Miriam,

ich gehöre ja selbst zum Lager der Grübler, genau genommen argumentiere ich gegen meine eigene Realität. Mir sind zu große Fröhlichkeiten immer etwas fremd geblieben, ganz besonders wenn es um aufgesetzte Fröhlichkeiten geht (Miriam, mir fällt da die Kölner Pappnase ein und ein Lied der Kölner Rockgruppe, weißt schon welche(s)). Als gerade in vor kurzem unmittelbarer Nachbarschaft des hiesigen Schützenfestes Leidender weiß ich auch als Niedersachse ähnliche Lieder zu singen. Vier ganze Tage Humtata, Karusselsirenen, besoffene pöbelnde Prolls rund um die Uhr bei noch warmen Wetter und zwangsläufig offenen Fenstern können mich zermürben und zum richtigen Griesgram machen. die Nachbarn müssen mich wohl auch für einen solchen gehalten haben, sie fanden´s alle gar luschtig. Eine solche Art von "positiven Denken" will ich hier auch nicht unterstützen. Ich feiere halt gern etwas dezenter, wenn ich nicht (einzige Ausnahmen) gerade Rock-Musik mache oder höre oder alle 4 Jahre auch mal bei einem Sportereignis mitfiebere.

Aber mal ehrlich, abgesehen davon, daß wir uns grübelnd die halbe Welt analysieren (was ohne Frage auch spannend ist):

Wer bestimmt eigentlich mehr den Ablauf der Dinge, der Grübler oder der Handelnde?

Ist nicht in Wirklichkeit eine gehörige Portion Angst mit im Spiel, wenn es darum geht, einfach mal die Bedenken fallen zu lassen und die Dinge in die Hand zu nehmen. Diesen so wichtigen Schritt zu tun, bedarf zumindest eine Spur positiven Denkens, denn es erfordert zumindest die Hoffnung, durch das Handeln auch etwas zu bewirken = Selbstvertrauen.

Eine Alternative, die Dinge anzugehen, ist Ironie. Auch wenn diese zumindest in den zwei ausgeprägtesten Formen Sarkasmus und Zynismus eine zerstörerische Kraft entfalten kann, sorgt sie beim Ironieträger jedenfalls für Klarheit in den Gedanken infolge der Zuspitzung. Auch das ermöglicht ein Handeln (oft genug im allerletzten Moment). Auf Dauer aber schwer praktizierbar, ohne Kollateralschäden zu verursachen, d.h. andere Menschen mit in den Strudel zu ziehen.

Viele Grüße
Zwetsche
 
AW: Positives Denken

Ach zwetsche...,

ich finde Optimismus ja auch toll, bin gern mit optimistischen Menschen zusammen, die eine natürliche positive Ausstrahlung haben, aber das ändert nichts an meiner Grundeinstellung. Es lenkt nur für eine Weile ab.

Was ich sehr gut nachvollziehen kann, ist deine Aussage über diese aufgesetzte Fröhlichkeit, die jeder glaubt, haben zu müssen, weil es gerade Zeit dafür ist (siehe dein Beispiel mit dem Schützenfest). Sowas ist mir zutiefst zuwider. Diese Art der Oberflächlichkeit und gesellschaftlichen Anpassung ist das, was ich als Verbiegen bezeichnen würde. Mag sein, dass die Betreffenden das gar nicht so empfinden, aber ich denke, meist merkt man es.

Und ja, Miriam hat insofern Recht, dass es sich bei "Think positiv" nur um Verdrängung handelt, jedenfalls dann, wenn man nicht mehr das Pro und Kontra abwägen kann und immer denkt, es wird schon werden. So einfach ist es nun auch wieder nicht. Ich bleibe lieber von Grund auf Pessimist, als mir ständig bewusst (oder unbewusst?) etwas vorzumachen.


Off...
 
AW: Positives Denken

@Muckel:
Ja, es ist bequemer für die Umwelt, wenn man sich nicht mit negativen Gedanken auseinandersetzen muss. Ist es nicht toll, wenn alle nur positiv denken und weder rechts noch links schauen?

Nebenbei: Wird wenn als Optimist wirklich geboren?
ja, so eine richtig tolle positive Spaßgesellschaft... schnelllebig und ohne groß Fragen zu stellen...

ich denke daß es in den Genen liegt wie ein Mensch denkt, was für ein Wesen er hat.
natürlich kommt auch noch die Prägung in den ersten Lebensjahren dazu.
Es gibt z.B. so Typen Strahlemann die auffallend optimistisch sind (teilweise mit aufgeblasenem Ego) und auch Menschen die auf den ersten Anschein eher etwas düster wirken, die sich viele Gedanken machen, nicht oberflächlich sind und nicht ständig am Grinsen sind.
Gruß Muckel
 
AW: Positives Denken

ich denke daß es in den Genen liegt wie ein Mensch denkt, was für ein Wesen er hat.
Man könnte aber auch vermuten, dass genau diese Meinung eben nicht Folge von Klugheit oder Einsicht ist - sondern ebn genau eine Folge einer pessimistischen Weltsicht. Nur ne Möglichkeit...;)

natürlich kommt auch noch die Prägung in den ersten Lebensjahren dazu.
Es gibt z.B. so Typen Strahlemann die auffallend optimistisch sind (teilweise mit aufgeblasenem Ego) und auch Menschen die auf den ersten Anschein eher etwas düster wirken, die sich viele Gedanken machen, nicht oberflächlich sind und nicht ständig am Grinsen sind.
Gruß Muckel
Jedenfalls scheinen dir optimistsche Menschen gründlich auf den Keks zu gehen, oder?
 
AW: Positives Denken

boah da bin ich baff, soviel geschriebenes und alles super interessant!
ich als optimist und positiv/naiv denker hätte nicht mit soviel zuschrift gerechnet, freut mich umso mehr

werde nun so gut wie möglich auf euch einzeln antworten

danke nochmal

liebe grüssle binchen
 
AW: Positives Denken

hallo nilora

Also bei mir ist es ganz einfach: Ich bin kein Pessimist, soweit es nötig ist Realist, und sonst durch und durch Optimist!! Klar ist das nicht immer vom Vorteil, man sollte sich den Realisten schon bewaren, um nicht doch versehentlich in seiner kleinen Welt zu verschwinden!

ganz deiner meinung, so sehe ich mich auch

und was ich absolut super finde ist diese aussage:

Ich betreibe das positive denken nicht, ich lebe es einfach!

das ist optimal und nur so funktioniert es.

lg binchen
 
AW: Positives Denken

hallo robin

"Think positiv!"

wusste nicht das dies schon wieder ne amerikanische sache ist, aber die können es auch gut gebrauchen bei so nen staatsoberhaupt.:D

zum rest später mehr

lg binchen
 
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AW: Positives Denken

hallo offside

Ich sehe auch einen bedingten Zusammenhang zwischen Intelligenz und positivem Denken. Es gab mal eine Studie, die besagte, dass die meisten intelligenten Menschen eher zum Pessimismus tendieren oder zumindest nicht nach dem Grundsatz leben: "Das wird schon alles wieder...irgendwie." Sie sehen eher das Pro und Kontra und machen sich darüber ihre Gedanken, während die weniger intelligenten Menschen gern in den Tag hineinleben und nicht an morgen denken wollen.

nein würde ich so nicht unterschreiben ich sehe eher einen zusammenhang zwischen optimisten und pessimisten.
intelligent sind beide doch bringt es ein optimist meist weiter im leben wie ein pessimist den dieser beginnt nie was da es ja auch schief gehen könnte und die chancen nur sehr knapp sind, während ein optimist sich lachen sagt:"wird schon schief gehen" und wenns nicht klappt macht er gleich das nächste.

doch ganz ohne intelligenz kann auch der grösste optimist sein geschäft oder idee nicht durchsetzen und geld verdienen - nur so als beispiel.

lg binchen
 
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