• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

Nietzsche: Die ewige Wiederkehr

Dir auch danke, eine interesssante Aussage von Jung (über Nietzsche und Goethe)!
 
Werbung:
Oh weh oh weh.....

Hi all,

tja, oft drüber nachgedacht, aber ohne Ergebniss. Erstmal das Problem aus anderer Perspektive. Ein Zustand könnte auch wiederkehren als Zeitsprung. Als alter "Alpha-Centauri"- Gucker (Serie in Bayern3) weiß ich, daß Zeitsprünge nur unter einer Bedingung möglich sind, und zwar muss ALLES ( und ich meine wirklich alles) zurückversetzt werden. Und dann haben wir ein Problem. Wir wissen nämlich nicht, daß wir gesprungen sind, da unser Gehirn in den Zustand vor dem Sprung versetzt wird - Schade.
Das Problem mit den unterschiedlichen Universum sieht meiner Meinung nach folgendermaßen aus. Von wegen derselbe Zustand kommt wieder - nö, nix da. Das ist wie mit Planeten, die Athmosphäre entwickelt haben. Die Materie der Planeten muß sich in einem ganz bestimmten Abstand zur Sonne und in ganz bestimmter Menge ansammeln, damit überhaupt die Toleranz der Temperatur auf dem Planeten Leben zulassen kann (siehe Mars, Merkur, beides außerhalb der Toleranz).

Das ist mit dem oder den Universen vor und nach unserem dasselbe. Unser Universum ist wie es ist, weil z.B. eine 100tel Sekunde nach dem Urknall ganz bestimmte Reaktionen abgelaufen sind. Im nächsten Universum sind diese Reaktionen vielleicht zu schnell, zu langsam oder zu kalt, oder zu grün um irgendwelches Leben entstehen zu lassen, vielleicht sogar keine Sonnen und Planeten. Die Hitze beim Urknall ist der Zustand des größtmöglichen Chaos. Da kann mir keiner erzählen, daß die Dinge sich wiederholen, oder? Daher ist diese philosophische Gedankenspielerei eben nur genau das. Eine Spielerei .

Gruß
Guardian

[Bin übrigens Anhänger der String-Theorie, da is auch nix mit Quantenzuständen und so - lest mal Brian M. Green "Das elegante Universum". Is für mich interressanter als dieser Hawkins]
 
ganz schön lange, ganz schön oft

Guardian:
Da kann mir keiner erzählen, daß die Dinge sich wiederholen, oder? Daher ist diese philosophische Gedankenspielerei eben nur genau das.
Schön, wenn sich die Dinge nicht wiederholen, aber was, wenn sich die Dinge sehr, sehr ähnlich sind?

Immerhin kann so eine Ewigkeit ziehmlich lange gehen, wenn es "dumm" kommt.

Und in einer Ewigkeit können alle Zustände sogar unendlich oft vorkommen, aber das ist ja zum Glück eine Spielerei ... ;)
 
@Guardian

Nietzsche bezieht in seine Überlegunbg die EWIGKEIT ein. In der EWIGKEIT kehren ALLE Konstellationen immer wieder, und wenn auch Billionen, TRILLIARDEN (hoch Trilliarden und noch viel mehr) von Alternativen daneben stehen....

Gysi
 
Re: nietzsche's bedeutung für psychologie/psychotherapie

Original geschrieben von flora
hallo rudhi! in diesem sinne, herzlichen dank für deine buchempfehlungen, rudhi! ich werde demnächst nietzsche's 'menschliches allzumenschliches' in angriff nehmen.....
übrigens, flora, empfehle ich: die Aufzeichnungen, die es nicht in das Buch geschafft haben, parallel zu lesen. Gibts sicherlich auch bei Euch in der Bücherei als Sammelband. Unter den Texten sind manche dabei, die das Buch übertreffen. Oder er nimmt einen Gedanken auf andere Weise darin auf.

Ich finde übrigens Deine Charakterisierung sehr passend, vielleicht war er gerade deshalb für mich in einer ähnlichen Lebensphase so sehr Vorbild! Das abgehobene Genie stürzt aber irgendwann ab, wenn die Luft "da oben" zu dünn wird. "Roger an Bodenstation: bitte um Landeerlaubnis!":) Rudhi
 
Ewige Wiederkehr

Original geschrieben von Guardian
Jo Gisbert,

alle kommen wieder. Außer Du.
Das sollte mich aber wundern...:D Ich glaube, dass du diese "ewige Wiederkehr" auch nicht ganz verstanden hast: Du wirst die Wiederkehr nicht als solche empfinden; sie ist kein Aufbau auf das jetztige Leben. Sie sagt "lediglich", dass die GEGENWART nicht für alle Zeit vergeht. Diese Gegenwart, die du erlebst, dieses "Hier und Heute", dieses "Zeitpunktbewusstsein", das war schon immer da, und wird auch immer da sein - aus unserer Warte: immer wiederkehren. Die Wiederkehr ist nicht zu erfahren (als Wiederkehr)!

Gysi
 
Ich erachte die hier zu lesenden Beiträge als äußerst interessant, aber leider viel zu kurz gegriffen. Um die ewige Wiederkehr des Gleichen wirklich darzustellen, bedarf es schon mehr als einiger Sätze; ganze Bücher sind darüber geschrieben worden. Nun ist nicht alles, was man darüber veröffentlicht hat, auch wirklich relevant; aber zwei Bücher möchte ich den Interessierten doch empfehlen, weil sie m. E. die ewige Wiederkehr des Gleichen im Sinne Nietzsches sehr gut darstellen resp. aufzeigen, was man sich darunter vorzustellen hat:
- Günter Abel: Nietzsche - Die Dynamik der Willen zur Macht und die ewige Wiederkehr
(ersch. bei deGruyter)
- Pierre Klossowski: Nietzsche und der Circulus vitiosus deus
(ersch. bei Matthes & Seitz)
 
Danke, WDK48, für die Tipps.
Könntest du ein paar Worte zu den Mängeln dieser Diskussion bis jetzt sagen? :zauberer1 Jetzt sag aber nicht, dass alles in den zwei empfohlenen Büchern steht - und dass es kürzer nicht geht... :D

Thank you.

Gysi
 
Werbung:
Reise ohne Wiederkehr

Gisbert Zalich schrieb:
Nietzsche sagt, dass die Konstellation der äußeren Bedingungen, die (auch) unser Er-Leben ausmachen - in sehr, sehr weit entfernter Zukunft - wiederkehrt.

Gisbert, selbst wenn Nietzsche das gesagt haben sollte, hätte er dieses nicht zur Diskussion gestellt. Denn er hielt sich für einen geistigen Wegbereiter einer neuen Philosophie, die nicht mehr fragt, ob das, was für einen selbst wahr ist, für andere Wahrheit sein kann. Jede Art von Dogmatik ist demnach zu überwinden, jede Wahrheit, jedes Gut, das allen gehört, also Gemeingut ist, ist wertlos. »Mein Urteil ist mein Urteil: dazu hat nicht leicht auch ein andrer das Recht« - sagt vielleicht solch ein Philosoph der Zukunft. Man muß den schlechten Geschmack von sich abtun, mit vielen übereinstimmen zu wollen. (Nietzsche: Jenseits von Gut und Böse, S. 77. )

Mein Urteil aber zu deinem Urteil, nachdem sich Wiederkehr zwingend aus deinem materialistischen Weltbild ergäbe ist: Nein!

Warum?

Nietzsche würde vielleicht sagen: Meinem sensiblen und feinen Geschmack läuft derartiges zuwider. Übrigens Nietzsche hielt nichts vom Materialismus. Warum? Ich widerspreche, wie nie widersprochen worden ist und bin trotzdem der Gegensatz eines neinsagenden Geistes. (Nietzsche: Ecce homo. Warum ich ein Schicksal bin, 1.)

Meine Begründung , nimmt sich dagegen bescheiden aus: Ich sehe keinerlei zuverlässige Anhaltspunkte für eine Wiederkehr!

manni

PS.: ... außer z.B. bei bestimmten Hausarbeiten: :buegeln: :waesche2:
 
Zurück
Oben