Auseinandergenommen
Und jetzt nehmen wir ein Frankie-Beispiel:
Wenn das Entscheidende am Fühlen, am Denken und am Bewusstsein nicht die Eiweiße, sondern die
Informationsspeicherung in Eiweißen, der
Strom der Gehirnströme und das
Netzartige der neuronalen Netze sind,
dann kann es Fühlen, Denken und Bewusstsein auch in Systemen geben, die nicht auf Eiweiß aufgebaut sind, sondern z.B. auf Slizium.
Sie müssen bloß Informationsspeicherung, Strom und Netze beherbergen können.
Das ist ein
logisches Argument.
Kein Schwachsinn.
Bis es jemand aus den Angeln hebt.
Also bitte, viel Spaß damit!
lg Frankie
Bitte Frankie:
zur Kritik der Argumentation lässt sich sagen...
a) die Prämisse ist fragwürdig. Selbst wenn die Theorie korrekt wäre, dass das Entscheidende am Fühlen, Denken und Bewusstsein (bitte, das sind schon mal drei ganz unterschiedliche Dinge!) Informationsspeicherung, Gehirnströme und "das Netzartige" SIND, dann ist damit noch nicht gesagt, dass dieses Entscheidende nicht nur notwendig, sondern auch hinreichend ist. Jeder Computer (ich nehme jetzt mal einen modernen PC) kann Informationen speichern, es fließt Strom und die Bauteile sind auch "netzartig" miteinander verbunden. Bewusstsein hat ein PC trotzdem nicht. Und soweit ich mich an mein Studium erinnere, gibt es zwar mehrere Modelle, wie das menschliche Bewusstsein organisiert ist, aber wie der Gedanke wirklich im Kopf entsteht, das wissen wir nicht. Fühlen können Tiere auch und wenn man an die Experimente insbesondere mit Primaten denkt, können manche Tiere auch denken, logische Schlussfolgerungen ziehen. Bewusstsein kann man ihnen also zuschreiben, was das Selbstbewusstsein betrifft, wird es aber schon problematisch.
b) aufgrund der fragwürdigen Prämisse ist auch die Schlussfolgerung, dass das ganze auch auf Siliziumbasis funktioniert, fragwürdig.
Ich gehe also davon aus, dass Bewusstsein an physiologische Prozesse gebunden ist - aber was das Bewusstsein letzen Endes ausmacht, weiss ich nicht.
c) Wenn von künstlicher Intelligenz die Rede ist, geht es in der Regel nicht um Bewusstsein, sondern um Informationsverarbeitungsprozesse, die mit Denken und Fühlen nichts zu tun haben. Der Denkende ist stets der Programmierer, der seine Algorithmen in ein Programm überträgt. Der Vorteil, den ein Computer hat, ist eben, dass er sehr viel schneller Informationen verarbeiten kann. Zumindest wenn es die Verarbeitung in der Form von Algorithmen betrifft. Nimmt man Begriffe wie emotionale oder soziale Intelligenz hinzu, dann sieht es schon wieder anders aus.
Die Argumentation, dass Bewusstsein auf Silziumbasis "herstellbar" sei, ist hochspekulativ. Was nicht bedeutet, dass es unmöglich ist. Nur WIE, das lässt sich erst beantworten, wenn klar ist, was das (menschliche?) Bewusstsein eigentlich wirklich ausmacht. Und selbst wenn wir das wissen, heisst es noch lange nicht, dass wir das auch herstellen können.
lg Methusalem