Ja dann kann man den Laden aber zusperren.
Was genau würde "den Laden zusperren" bedeuten?
Ja so ist das in der Opposition.
Ja, das ist auch die vorgesehene Aufgabe der Opposition.
Nur muss man ihre Worte unter dem Aspekt bemessen, dass sie nicht zeigen
muss, dass sie tatsächlich etwas besser könnte und daher leicht groß reden kann.
Ist aber auch nicht verboten, aufgezeigtes aufzugreifen und zu ändern.
Natürlich nicht, aber es ist leicht, Schwieriges oder gar Unmögliches zu fordern.
Es umzusetzen ist aber eben schwierig oder gar unmöglich.
Dann eben in die Richtung, für die diejenige Partei/Regierung steht. Man muss die Probleme ja nicht offen lassen nur weil ich nicht die Lösungen der Opposition gut finde.
Bevor man an einer Lösung arbeitet sollte man 1. das Problem verstehen, 2. ein Ziel definieren und 3. einen Weg haben, der (voraussichtlich) zu diesem Ziel führt.
Fehlt es an einem oder gar mehreren ist ein "Herumwerken" bloßer Aktionismus. Manchen ist er Programm, dem Vernünftigen und Verantwortungsvollen aber nicht.
Ist sie das?
Schau dir mal politische Diskussionen an. Da wird jedes Wort von einem Politiker der anderen Partei sofort in der Luft zerrissen.
Bei diesem Punkt meinte ich mich, als Antwort auf ein konkretes pauschales Herumnörgeln.
Musst man auch nicht oder sollte es nicht müssen. Das ist ja nicht Aufgabe des normalen Bürgers. Das ist Aufgabe der Politik. Mit solchen Dingen wollen auch viele gar nicht belästigt werden.
Und dennoch meint der Bürger, ein inhaltliches Urteil darüber fällen zu können.
Doch, die meine ich. Da geht es um die Art und Weise wie man Handelt und mit den Bürgern umgeht. Und das tun nunmal die Politiker selbst und sonst niemand.
Ja und wie genau geht man mit den Bürgern um?
Und woher kommen die überzogenen Erwartungen?
Aus der Selbstgerechtigkeit heraus, die manche glauben lässt, ihnen stünde nur das Beste zu und gerade sie wären es, die man bevorzugt behandeln müsse. Diese, gepaart mit Neid und Missgunst anderen gegenüber.
Ja und? Das Ergebnis zählt für die Menschen.
"Das Ergebnis" ist ebenso vage, um nicht zu sagen, beliebig.
Bsp. leistbares Wohnen. Ob du jetzt Wohnungen baust oder lieber 300.000 Asylanten/Flüchtlinge/Ausländer abschiebst - vollkommen egal wenn am Ende mehr leistbare Wohnungen verfügbar sind. Ja es werden sich einige Menschen aufregen aber wenn viele damit zufrieden sind, wird es sich bald wieder beruhigen.
"Leistbar" ist vieles. Oft sind es aber die Ansprüche, die einem die Wunschwohnung unleistbar werden lässt.
Wie gesagt, wenn man überzogene Erwartungen hat und meint, die beste Wohngegend wäre für einen gerade gut genug,
dann ist es nun einmal so, dass sich das viele nicht werden leisten können.
Und, es sind nicht wirklich die Asylanten, die die bundesweite Wohnsituation bestimmen. Sie sind eben nur beliebte Sündenböcke,
und man sicht und findet da und dort konkrete Situationen, wo Asylanten etwas bekommen, wo einer meint, das würde vielmehr
ihm zustehen. Das wird dann als "untragbarer Regelfall" dargestellt, und die grölende Menge zieht durch die Straßen. Mitunter mit
"Ich habe ja nichts gegen Ausländer, aber DAS ist eine Frechheit!"
Bsp. Kriminalität. Du kannst ja gerne mehr Polizei auf die Straße schicken oder wieder selbes Prinzip wie beim leistbaren Wohnen - lieber 300.000 Asylanten/Flüchtlinge/Ausländer abschieben. Wenn am Ende die Kriminalität zurückgeht, die Gefängnisse nicht mehr mit über 50% Ausländern befüllt sind, dann wird sich niemand mehr aufregen.
Doch, wird sich. Nur müssten die sich dann andere Sündenböcke suchen.
Es ist ja nicht so, dass Kriminalität eine Erfindung der Asylanten wäre. Aber, auch hier sucht man konkrete Situation, wo Asylanten kriminell geworden sind, dies dann als "untragbarer Regelfall" dargestellt wird, und die grölende Menge zieht durch die Straßen. Mitunter mit "ich habe ja nichts gegen Ausländer, das DAS ist eine Frechheit!"
Gibts Probleme, sollten die gelöst werden.
Sollten, im Sinne eines Ideals.
Aber, erstens lassen sich nicht alle Probleme lösen und zweitens kostet jede Problemlösung ihre Ressourcen, was ein Problem für sich ist.
Daher muss man sich im großen wie im kleinen (auch dich und mich als Person betrifft das) damit abfinden, dass man mit manchen Problemen nun einmal leben muss.
Da ist es zu wenig immer nur den (vermeintlichen) Lösungsansatz anderen Parteien zu diskreditieren.
Nun, eine Fundamentalopposition macht das aber gerne.
Wird eine Regierungspartei gefragt, warum sie den Lösungsansatz der Opposition nicht umsetzt,
dann muss sie ihn wohl kritisieren bzw diskreditieren, wenn sie ihn tatsächlich nicht gut/brauchbar findet.
Was sonst? Soll sie ihn erst falsch loben und dann aber sagen "machen wir trotzdem nicht!"?
Man muss dann halt auch mal selbst an Lösungen arbeiten. Schafft man es dann die Probleme zu lösen, wird auch niemand mehr der FPÖ nachlaufen. Schafft man es nicht, laufen noch mehr zur FPÖ.
1. Es gibt immer mehr Probleme als jemals jemand lösen können wird. Stell dir vor es gäbe keine Probleme, dann wären Langeweile und Stagnation das Problem. Du erkennst die Paradoxie?
2. Jede staatstragende Partei arbeitet "permanent" an Problemlösungen. Die Vorstellung "wir lösen jetzt die Probleme und dann ist alles eitel Wonne" ist ein erschreckend naiver Gedanke. Probleme stellen sich laufend, man wird nie alle Probleme lösen können und selbst wenn man es eines Tages schaffen würde, würden sofort neue Probleme auftauchen
3. Die FPÖ bedient sich des notwendiger Weise existierenden reichhaltigen Fundus an Problemen, pickt sich einzelne heraus und präsentiert dann "ihre" Lösungen dazu, die zwar nichts taugen, aber sich nett anhören müssen. Diesen Luxus hat eine verantwortungsvolle Regierung nicht. Erstens, kann sie sich die Probleme nicht so wie eine FPÖ aussuchen und zweitens müssen ihre Lösungen tatsächlich etwas taugen.
Die Politik hat sich entscheiden so zu handeln.
Wer ist diese "Politik"? Ich nehem an, die meinst damit die prominenten Politiker,
aber du vergisst hier wohl, dass es dass Volk bzw der Wähler ist, der sie in ihre Positionen gewählt hat. Der Wähler also bestimmt die Eigenschafter derer in jenen Positionen. Wenn du dir eine Schlange hältst, und sie zeigt ein von dir verpöntes Verhalten (z.B. sie beißt dein Kind), gibst du dann der Schlange die Schuld oder nicht vielmehr dir selbst, weil du die Schlange ins Haus geholt hat, wohl wissend, dass Schlangen nun einmal beißen können und das auch werden, wenn man nicht aufpasst?
Mit Wahlversprechen um sich werfen, keine politische Diskussionen mehr zulassen, anderen Parteien keine gute Idee zu gönnen, sofort alles zu diskreditieren,...
Jetzt ist man Passagier. Entweder alle ändern ihr Vorgehen oder man geht bei den nächsten Wahlen unter.
Politiker haben begonnen, mit Wahlversprechen um sich zu werfen als sie sehen mussten, dass jene gewählt werden die eben mit solchen Versprechen um sich schmeißen. Die Entscheidung, wer gewählt wird, liegt letztendlich beim Wähler, also ist er auch dafür verantwortlich, was bzw wen er wählt.
Das gilt auch für sonstiges politisches Handeln. Es hat sich gezeigt, dass Populismus gouttiert wird, und das bringt den seriösen Politiker in ein Dilemma. Entweder er bleibt weiterhin schlich-seriös und wird abgewählt und kann somit nicht gestalten oder aber er bedient sich ebenfalls des Populismus, verrät damit teilweise seine Prinzipien bzw handelt wider seiner Natur, aber bleibt so in der Funktion, in der er gestalten kann.
Was ist verantwortungsvoller? Was will man ihm konkret vorwerfen? Das Dilemma hat er sich ja nicht ausgesucht, das war der Wähler mit seiner Belohnung des Populismus.
P.S. Sorry, aber die Art wie wir hier und auch bei anderen Themen diskutieren geht gar nicht. Themen sind spannend und es ist auch eine sachliche Diskussion aber ich hab nicht die Zeit und auch nicht den Willen auf jeden kleinen Nebensatz einzugehen und den dann Seitenweise zu diskutieren. Das liegt nicht an der Qualität der Diskussion und auch nicht an deinen Aussagen - es zieht sich nur extrem in die länger und ich weiß beim zitieren nicht mehr um was es gegangen ist. Dann muss ich mir erst wieder alles durchlesen.
Wir können gerne diskutieren und es macht auch Spaß, aber vielleicht können wir unsere Antworten etwas kürzer halten und vielleicht auch mal auf ein gesammtes Posting beziehen.
Ja, das passiert oft, wenn man tatsächlich inhaltlich und tiefergehend diskutieren will.
Anders als in oberflächlichen Fernsehdiskussionen, wo Themen nur kurz angerissen werden,
jeder lädt kurz seinen Senf ab und wenn jeder seine Meinung, die er vorab hatte, abgeladen hat,
kommt schon das nächste Thema, das ja auch angerissen werden soll. Jenes Verfahren ist keine
Diskussion, sondern eine bloße Aneinanderreihung von Meinungen, das vornehmlich der Unterhaltung
dient.
Ich wüsste keine Lösung des Problems, dass es sich in die Länge zieht - zumindest keine, bei der
ich mitmachen würde. Das bloße aneinanderreihen von Meinungen ohne inhaltliche Erörterung
liegt mir nicht bzw sehe keinen Sinn darin für mich.