Man wird immer öfter belehrt, man müsse die Demokratie schützen. Dabei frage ich mich immer, was macht eigentlich die Politik dafür, die Demokratie zu schützen?
Die erlässt die entsprechenden Gesetze und führt sie aus.
Weiters weist sie auf die Widerwärtigkeit und undemokratischen Grundsätze beispielsweise der afd, FPÖ, etc hin.
Wenn manche aber schon so weit in ihrer Verschwörungswelt eingetaucht sind, dass sie für
Argumente nicht mehr zugängig sind, siehe 5zeichen, frenilshtar und denkmal hier, dann ist
das mitnichten Schuld der Politik, das sind persönliche Verfehlungen bzw Mängel.
Das ganze Verhalten in der Politik, quer durch alle Parteien, hat dich zu einer gewissen Grundstimmung geführt. Die Themen sind mittlerweile ja schon egal, Protestiert wird gegen alles, für oder gegen. Aus meiner Sicht ist der Protest ja nur Ausdruck einer generellen Unzufriedenheit. Die immer neu aufkommenden Themen sind nur die verschiedenen Wellen.
Richtig. Wenn es dem Esel zu gut geht, geht er aufs Eis tanzen.
Will man der Politik nun vorhalten, dass sie uns einen so komfortablen Alltag beschert,
dass einige dekadent werden und durchdrehen? Was wäre die Alternative?
Wenn die Politik wirklich sachlich arbeitet und auch mal über Parteigrenzen und Ideologien Lösungen finden kann, hätte es sich mit den Protesten auch schnell wieder erledigt.
Das ist ein Irrglaube. Erstens, man kann es niemals allen recht mache und zweitens, die individuellen Ansprüche sind nicht rational, fair oder "aufs Ganze" ausgerichtet, sondern sie sind eben inviduell.
Ähnlich wie die Bewertung der eigenen Fahrkünste. Es halten sich deutlich mehr als 50% aller Autofahrer für überdurchschnittlich gute.
Man arbeitet doch nicht mehr für das Land sondern nur mehr für die Partei, die eigene Ideologie und das eigene Klientel. Obwohl man für das ganze Land und die ganze Bevölkerung da wäre.
Das ist ein Nachteil einer freien Demokratie. Jemand, der nicht auch auf sein eigenes politisches Fortkommen schaut, wird nicht mehr gewählt.
Wem willst du diesen Umstand nun vorhalten?
Ein gefestigter Alleinherrscher, egal ob Kaiser, König oder Diktator, kann ganz nach eigenem Gutdünken, ganz ohne Rücksicht auf die eigene politische Zukunft, politische Entscheidungen treffen. Ein demokratisch auf Zeit gewählter Politiker hat diesen Luxus nicht. Will er etwas erreichen, muss er erstens permanent Kompromisse schließen und zweitens auch darauf achten, dass er auch in der nächsten Legislaturperiode wirken kann.
Das ist ein Preis der Demokratie, ebenso wie der, dass der letzte Idiot, sofern wahlberechtigt, das gleiche Stimmgewicht hat wie ein gebildeter Politologe oder Philosoph. Es ist nicht jeder Aspekt der Demokratie ideal, aber sie ist noch immer das beste System für unsere momentanen Rahmenbedingungen. Man könnte durch einen Wechsel einzelne Mängel beseitigen, handelt sich aber dadurch viel größere Probleme ein.
Die afd-ler haben mit ihrer negativen Rhetorik und paranoiden Haltung nur die Mängel vor Augen und scheren sich einen Teufel um den Preis,
der deren Beseitigung kosten wird. Erstens übersteigt das ihr geistiges Fassungsvermogen und zweitens wollen sie sich auf Grund ihrer Egomanie und Rücksichtslosigkeit damit auch gar nicht befassen.