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Jesus

Hallo Manfred,

nun, Thomas inspiriert und fasziniert mich aus mehreren Gründen:

1. Finde ich es spannend, wie er versucht, Aristoteles und den christlichen Glauben zu verbinden - auf der einen Seite kämpft er dabei gegen die Aristoteliker um Siger von Brabant, auf der anderen Seite natürlich gegen die Hoftheologen am Hofe des Papstes, die natürlich augustinisch gegen jegliche Form von Wissenschaft waren.

2. War er ein wirklicher Mystiker, wenn ihn auch die kath. Kirche zum Doctor Angelicus stilisierte und ihn zum kath. Hofphilosophen und -theologe degradierte :mad: Thomas hätte sich gegen diesen "Dr." sicher gewehrt, wenn er gekonnt hätte.

3. Er war wahrhaft ökumenisch:"Alles Wahre, gleich wer es ausspricht, stammt vom Heiligen Geist."

4. Er hatte auch seine Haken ;) Das macht ihn nicht zu einem Heiligen, sondern zu einem Menschen..!

Viele Grüße

Joachim
 
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Verschiedene Menschen, verschiedene Quellen

Original geschrieben von Joachim
Jeder Mensch hat eine andere Quelle der Inspiration, die ihm entspricht, und an der sollte er/sie sich auch weiter orientieren.
Ich habe nicht ganz deine Quellen, aber es hat meine volle Zustimmung, was du da sagst! :) :) :)

GG
 
Original geschrieben von Joachim
Hallo Manfred,nun, Thomas inspiriert und fasziniert mich aus mehreren Gründen:
1. Finde ich es spannend, wie er versucht, Aristoteles und den christlichen Glauben zu verbinden - auf der einen Seite kämpft er dabei gegen die Aristoteliker um Siger von Brabant, auf der anderen Seite natürlich gegen die Hoftheologen am Hofe des Papstes, die natürlich augustinisch gegen jegliche Form von Wissenschaft waren.

Freut mich, Joachim, dass er dir so gut gefällt. Ich allerdings halte es für einen Fehler Aristoteles mit dem christlichen Glauben zu verbinden, weil man dadurch den unmittelbaren Zugang des Menschen zu Gott, wie Augustinus ihn gelebt und verkündigt hat, zuschüttet, weil nur noch das zählt, was in den Sinnen ist. (Nichts ist im Geist, was nicht in den Sinnen war!)

herzlichst manfred
 
Augustinus und sein Zugang

Hallo Manfred,

meiner Auffassung nach hatte Thomas von Aquin völlig recht: Man kann sowohl den Glauben an Gott als auch die Wissenschaft haben - und ich bin sicher, die Gottheit wäre die letzte Instanz, welche Wissenschaft ablehnen würde. Meiner Meinung nach kann die Wissenschaft ein Gespür für das Numinose auch wecken; aber sicher gibt es viele ChristInnen, die das ganz anders sehen.

Was Augustinus angeht - so kann ich nur hoffen, dass viele Menschen nicht den augustinischen Weg gehen, um sich der Gottheit zu nähern. Augustinus war in seiner Sprache bezüglich Seele und Körper ziemlich gewalttätig, sah den Menschen bestenfalls als Sünder an und lehrte eine rein introspektive Psychologie. Welche Weite der Seele und des Glaubens findet man dagegen bei MystikerInnen wie Thomas, Meister Eckardt oder Mechtild von Magdeburg.

Viele Grüße

Joachim
 
Bach

Hallo Gisbert,

Bach und seine Goldberg-Variationen, die haben mir schon oft weitergeholfen :)

Viele Grüße

Joachim
 
Bach

Original geschrieben von Joachim
[Bach und seine Goldberg-Variationen, die haben mir schon oft weitergeholfen :)
Mir hilft alles weiter, was meine Gefühle wiederspiegelt, kunstvoll ausdrückt und wie auf eine große Leinwand wirft. Und wenn und weil andere das ebenso empfinden, fühlt man sich im Anschauen und Anhören der Kunst nicht mit seinen Empfindungen allein. Kunst schafft dir ein mächtiges Gemeinschaftsgefühl.
Mein Favorit ist John Lennon. Mit den Beatles hatte er bessere Musik gemacht, wohl wahr. Aber mit Yoko hat er die magischeren BOTSCHAFTEN gehabt.

GG
 
Re: Bach

Original geschrieben von Gisbert Zalich


Mein Favorit ist John Lennon. Mit den Beatles hatte er bessere Musik gemacht, wohl wahr. Aber mit Yoko hat er die magischeren BOTSCHAFTEN gehabt.

GG


Das ist wohl wahr :)

Viele Grüße

Joachim
 
Hallo Gisi und Joachim & all others!

mich wundert immer wieder, wie uns ein "sympathisches" Thema - sag ich mal - zu Gedankensprüngen verleitet wie nicht nur in diesem Thread. Das kommt mir fast so vor wie im Chat (mache ich persönlich nicht, weil nicht mein Ding): ein Chatroom "Jesus" befruchtet und inspiriert uns. Dabei hatte ich den Jesus eigentlich schon "zugemacht".... er läßt uns nicht raus hier, unser Gastgeber J.

Komisch, was?:p
 
Re: Augustinus und sein Zugang

Original geschrieben von Joachim
Was Augustinus angeht - so kann ich nur hoffen, dass viele Menschen nicht den augustinischen Weg gehen, um sich der Gottheit zu nähern. Augustinus war in seiner Sprache bezüglich Seele und Körper ziemlich gewalttätig, sah den Menschen bestenfalls als Sünder an und lehrte eine rein introspektive Psychologie. Welche Weite der Seele und des Glaubens findet man dagegen bei MystikerInnen wie Thomas, Meister Eckardt oder Mechtild von Magdeburg.

Joachim, kannst du mir etwas erläutern, was du mit "gewalttätig" in diesem Zusammenhang meinst? Ich kenne einige Texte Augustins und mir ist nie derartiges aufgefallen.

herzlichst m.
 
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Eros

Hallo Manfred,

mit "gewalttätig" meine ich, dass Augustinus in großem Maße abwertend dem Eros, der Freude, gegenüberstand. Der Körper wird von ihm feindlich angeschaut. Seine Psychologie ist rein introspektiv, und primär geht es ihm nur um die Sünde und um unser armseliges Leben.

Die Confessiones sind voll davon, Manfred, ich glaube, das ist offensichtlich.

Viele Grüße

Joachim
 
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