• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

Ist Liebe existent, oder Illusion

AW: Ist Liebe existent, oder Illusion

Liebe als Gefühl ist sicher wenig ähnlich dem Molekül, das man angreifen kann. Mit dem Musikstück hat es aber auch nicht gemein, dass es dafür eine Anleitung gäbe. Aber mit dem Musikstück hat es zumindest gemein, dass es ein Ablauf ist, solange man das Gefühl hat, und später kann man sich an das Gefühl vielleicht erinnern. Oder man kann es neu haben.


lg Frankie

...also ich würde mal nicht sagen, dass Liebe als erstes sowas wie ein Gefühl ist...

Ich würde Liebe als als ein mir zugrunde gelegtes Prizip bezeichnen, nach dem ich meine Handlungen ausrichte...soetwas wie eine Grundhaltung aus der dann bestimmte Handlungen und Gedanken auch Gefühle resultieren.

Ich nenne dabei jene Grundhaltung eines Menschen Liebe, die darauf abzielt, dem anderem (auch sich selbst) etwas "gutes" zu tun. Mit etwas "gutes" tun meine ich weiter jede Handlung, die einem anderem Handlungs -und Denkmöglichkeiten eröffnet, die er z.B. vorher entweder nicht gesehen hat, nicht sehen wollte oder konnte...die ihn berührbarer macht, als er vorher war. Liebe ist dann das meinem Leben zugrunde liegende Prinzip, das auf mich selbst und für andere öffnend und befreiend wirkt und das unabhängig von der Art und Weise der Beziehung zu einen bestimmten MEnschen oder von meinen Gefühlen für bestimmte Menschen.

Ob Liebe dann existent ist...ich halte diese Frage ansich für nicht zielführend;)
 
Werbung:
AW: Ist Liebe existent, oder Illusion

Wenn ich Liebe als Illusion begrifflich begrenze, bleibt
sie jedoch immer die stärkste Illusion, die ich kenne.

Reinhard70
(uralter "Liebhaber" und Buchautor)
:):):)
 
AW: dass etwas ohne liebe sei, ist die illusion

Liebe Kathi, ich will dir nicht zu nahe treten, aber Liebe ist ein Gefühl wie jedes andere auch, das mit dem Himmel gar nichts zu tun hat. Es ist wirklich bloß eins von vielen Gefühlen, und Angst oder Hingabe oder Hass oder Verzweiflung oder Hoffnung oder Mut oder Glaube usw. treiben einen Menschen mindestens genauso zu Höchstleistungen wie Liebe.

Und wenn Angst (usw.) erwidert wird, dann hat das mindestens dieselbe Dynamik, wie wenn Liebe erwidert wird.

Ich sehe keinen Wirklichkeitsbezug in der Glorifizierung von einem Gefühl unter vielen.

Was ich aus einer solchen Verherrlichung nämlich heraushöre, ist die unter Höchstleistung stattfindende Suche nach Liebe von Leuten, die in sich keine Liebe spüren und hoffen, dass sie plötzlich doch Liebe spüren, wenn sie von jemand anderem geliebt werden.

lg Frankie

Ja, ja,.........aber....Liebe braucht den S e l b s t _ W e r t und so frage ich, was hat der Selbstwert für eine Nuance im Gefühl, ist er ein Gefühl?

Ich finde nicht. Er, der Selbst_Wert ist eine Grundlage, die Selbst_Liebe ist und scheint und zeigt sich als ein Mani_Fest. Zu sein in jedem Wesen drin.

Liebe Deinen Nächsten wie Du Dich selbst!

Das zeigt die folgende Geschichte mir:

"Meister, ich bin gekommen, weil ich mich so wertlos fühle, daß ich überhaupt nichts mit mir anzufangen weiß. Man sagt, ich sei ein Nichtsnutz, was ich anstelle, mache ich falsch, ich sei ungeschickt und dumm dazu. Meister, was kann ich tun, damit die Leute eine höhere Meinung von mir haben?"

Ohne ihn anzusehen, sagte der Meister: "Es tut mir sehr leid, mein Junge, aber ich kann dir nicht helfen, weil ich zuerst mein eigenes Problem lösen muß. Vielleicht danach..."
Er machte eine Pause und fügte dann hinzu: "Wenn du zuerst mir helfen würdest, könnte ich meine Sache schneller zu Ende bringen und mich im Anschluß eventuell deines Problems annehmen."
"S... sehr gerne, Meister", stotterte der junge Mann und spürte, wie er wieder einmal zurückgesetzt und seine Bedürfnisse hintangestellt wurden.

"Also gut", fuhr der Meister fort. Er zog einen Ring vom kleinen Finger seiner linken Hand, gab ihn dem Jungen und sagte: "Nimm das Pferd, das draußen bereit steht, und reite zum Markt. Ich muß diesen Ring verkaufen, weil ich eine Schuld zu begleichen habe. Du mußt unbedingt den bestmöglichen Preis dafür erzielen, und verkauf ihn auf keinen Fall für weniger als ein Goldstück. Geh und kehr so rasch wie möglich mit dem Goldstück zurück."

Der Junge nahm den Ring und machte sich auf den Weg. Kaum auf dem Markt angekommen, pries er ihn den Händlern an, die ihn mit einigem Interesse begutachteten, bis der Junge den verlangten Preis nannte.

Als er das Goldstück ins Spiel brachte, lachten einige, die anderen wandten sich gleich ab, und nur ein einziger alter Mann war höflich genug, ihm zu erklären, daß ein Goldstück viel zu wertvoll sei, um es gegen einen Ring einzutauschen. Entgegenkommend bot ihm jemand ein Silberstück an, dazu einen Kupferbecher, aber der Junge hatte die Anweisung, nicht weniger als ein Goldstück zu akzeptieren, und lehnte das Angebot ab.

Nachdem er das Schmuckstück jedem einzelnen Marktbesucher gezeigt hatte, der seinen Weg kreuzte - und das waren nicht weniger als hundert -, stieg er auf sein Pferd und kehrte zurück.

Wie sehr wünschte sich der Junge, ein Goldstück zu besitzen, um es dem Meister zu überreichen und ihn von seinen Sorgen zu befreien, damit der ihm mit Rat und Tat zur Seite stehen konnte.

Er betrat das Zimmer.
"Meister", sagte er, "es tut mir leid. Das, worum du mich gebeten hast, kann ich unmöglich leisten. Vielleicht hätte ich zwei oder drei Silberstücke dafür bekommen können, aber es ist mir nicht gelungen, jemanden über den wahren Wert des Ringes hinwegzutäuschen."

"Was du sagst, ist sehr wichtig, mein junger Freund", antwortete der Meister mit einem Lächeln. "Wir müssen zuerst den wahren Wert des Rings in Erfahrung bringen. Steig wieder auf dein Pferd und reite zum Schmuckhändler. Wer könnte den Wert des Rings besser einschätzen als er? Sag ihm, daß du den Ring verkaufen möchtest, und frag ihn, wieviel er dir dafür gibt. Aber was immer er dir auch dafür bietet: Du verkaufst ihn nicht. Kehr mit dem Ring hierher zurück."

Und erneut machte sich der Junge auf den Weg.

Der Schmuckhändler untersuchte den Ring im Licht einer Öllampe, er besah ihn durch seine Lupe, wog ihn und sagte:
"Mein Junge, richte dem Meister aus, wenn er jetzt gleich verkaufen will, kann ich ihm nicht mehr als achtundfünfzig Goldstücke für seinen Ring geben."
"Achtundfünfzig Goldstücke?" rief der Junge aus.
"Ja", antwortete der Schmuckhändler. "Ich weiß, daß man mit etwas Geduld sicherlich bis zu siebzig Goldstücke dafür bekommen kann, aber wenn es ein Notverkauf ist..."

Aufgewühlt eilte der Junge in das Haus des Meisters zurück und erzählte ihm, was geschehen war.

"Setz dich", sagte der Meister, nachdem er ihn angehört hatte. "Du bist wie dieser Ring: ein Schmuckstück, kostbar und einzigartig. Und genau wie bei diesem Ring kann deinen wahren Wert nur ein Fachmann erkennen. Warum irrst du also durch dein Leben und erwartest, daß jeder x-beliebige um deinen Wert weiß?"

Und noch während er dies sagte, streifte er sich den Ring wieder über den kleinen Finger der linken Hand."


Komm, ich erzähl dir eine Geschichte... Horst'l :reden:


Autor nicht bekannt! :geist:
 
AW: Ist Liebe existent, oder Illusion

Liebe ist KEIN Gefühl. Liebe ist eine Entscheidung, ein anderes Lebewesen zu fördern und zur Entfaltung seiner selbst zu verhelfen. Da wir aber keine selbstlosen Übermütter und -väter sind, melden sich die eigenen Bedürfnisse und Gefühle, es kommt zu Krisen, Zweifeln und oft zum Abbruch der Beziehungen. Wenn wir es schaffen, den gesunden Egoismus und den Zustand des Liebens in ein gesundes Wechselverhältnis zueinander zu bringen, also uns in den natürlichen Rhythmus von Nähe und Distanz einfügen, können wir sowohl der eigenen Entwicklung als auch unserem tiefsten Bedürfnis zu lieben Rechnung tragen. Meine Erfahrung ist, daß das nur im zeitlichen Nacheinander geht.
 
AW: Ist Liebe existent, oder Illusion

Liebe ist KEIN Gefühl. Liebe ist eine Entscheidung, ein anderes Lebewesen zu fördern und zur Entfaltung seiner selbst zu verhelfen.
Interessanter Gedanke, wenn mir auch "Entscheidung" zu wenig ist.

Können wir uns vielleicht darauf einigen, dass Liebe der Wunsch ist, zu
helfen,
teilen,
verstehen, sich oder etwas anderes zu
schenken ?​
Liebe zwischen Menschen herrscht dann sicher überall dort, wo sich auch jemand geliebt fühlt.

Liebe existiert, wenn auch selten; sie ist, wie auch Vertrauen, alles andere als selbstverständlich und kann weder erzwungen noch verboten werden, sie gehorcht nur sich selbst.

Liebe Grüße

Zeili
 
AW: Ist Liebe existent, oder Illusion

Hi Zeili, bin auch nicht glücklich mit dem Begriff "Entscheidung", wenn man ihn aber durch "Wunsch" ersetzt, handelt es sich ja um den Wunsch zu lieben, nicht um das realisierte Lieben. Mir war es vor allem wichtig, die echte Liebe, mag sie auch selten sein, von dem emotionsgeladenen Zustand des Verliebtseins abzugrenzen. Wir sind uns also noch nicht ganz einig, könnten es aber sicher werden, wenn wir dran bleiben. Liebe Grüße, Kaawi
 
AW: Ist Liebe existent, oder Illusion

Liebe ist der Urgrund oder Urquell aller Existenzen.
Sie schickt uns ins Leben und irgendwann umarmt
sie uns so heftig, dass wir wieder zum Urquell
zurückkehren - müssen. Der "Urgrund" will uns
wieder haben.

:):):)
 
Werbung:
AW: Ist Liebe existent, oder Illusion

Liebe ist KEIN Gefühl. Liebe ist eine Entscheidung, ein anderes Lebewesen zu fördern und zur Entfaltung seiner selbst zu verhelfen.


Da wir aber keine selbstlosen Übermütter und -väter sind, melden sich die eigenen Bedürfnisse und Gefühle, es kommt zu Krisen, Zweifeln und oft zum Abbruch der Beziehungen. Wenn wir es schaffen, den gesunden Egoismus und den Zustand des Liebens in ein gesundes Wechselverhältnis zueinander zu bringen, also uns in den natürlichen Rhythmus von Nähe und Distanz einfügen, können wir sowohl der eigenen Entwicklung als auch unserem tiefsten Bedürfnis zu lieben Rechnung tragen. Meine Erfahrung ist, daß das nur im zeitlichen Nacheinander geht.
genau,
denn einmal fördern wir durch unsere liebe den anderen....und dann wieder uns selbst.
innen und außen.
als individuum und dann wieder als gegenüber.

je nachdem, wo das ungleichgewicht gestört ist - und wo die liebe gerade wichtiger ist.

und so stellen wir in uns und in unserem umfeld eine synthese her.

wenn´s gerade allen beteiligten gleichzeitig gut geht, ist es am besten. ;)
 
Zurück
Oben