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Der HINTERN GOTTES

AW: Der HINTERN GOTTES

Aber der rationale Teil der Begründung für meinen Glauben ist folgender:

1. Wenn es keinen Gott gibt, wer sagt was richtig ist, bzw. wer sagt dann, dass es falsch ist z. B. einen Menschen zu töten, um selbst besser leben zu können? Irgendwelche Menschenrechtskommissionen? Was die sagen muss keineswegs Gesetz sein, sie sind ja auch nur Menschen.

2. Gott, sei er existent oder nicht, bietet mir Orientierung und Halt. Wenn ich alles verloren habe, habe ich immer noch meinen Glauben, an dem ich festhalten kann. Mit dem Glauben, dass doch noch nicht alles vorbei ist. Es kann natürlich sein, dass nicht jeder einen Gott braucht, um weiterzumachen, wenn alles verloren scheint.

Ich sehe nicht ein, wieso ein Gefühl eine Begründung braucht. Ich spüre und glaube, dass da kein Gott ist. Du spürst und glaubst, dass da sehr wohl ein Gott ist.

Das muss jeder Mensch auf der Welt respektieren. Jeder darf spüren und glauben, was er will. Ohne jede Begründung. Das ist ein Menschenrecht.

Deine Argumente hingegen sind so haltlos, wie sie überflüssig sind: mir sagen nämlich mein Gerechtigkeitsgefühl, mein Verantwortungsgefühl, mein Mitgefühl mit anderen und mein scharfer Verstand, was richtig und falsch ist. Nicht Gott.

Und mir geben mein Gespür, mein Scharfsinn, mein Mut, meine Entscheidungen und meine Überzeugungen Orientierung und Halt. Nicht Gott.

lg Frankie
 
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AW: Der HINTERN GOTTES

Ich sehe nicht ein, wieso ein Gefühl eine Begründung braucht. Ich spüre und glaube, dass da kein Gott ist. Du spürst und glaubst, dass da sehr wohl ein Gott ist.

Das muss jeder Mensch auf der Welt respektieren. Jeder darf spüren und glauben, was er will. Ohne jede Begründung. Das ist ein Menschenrecht.

Du hast recht, aber ich sprach von einer rationalen Begründung, warum ein Glaube an Gott meiner Meinung nach der Menschheit zu empfehlen (nicht aufzuzwingen!) ist. Dass ein Gefühl keiner Begründung bedarf, weiß ich schon, aber das sind positive Aspekte, die selbst dem militantesten Atheisten (damit bist du ganz bestimmt nicht gemeint, sondern jene, die aus Prinzip jede Art von Religion verurteilen) zu denken geben sollten.

Deine Argumente hingegen sind so haltlos, wie sie überflüssig sind: mir sagen nämlich mein Gerechtigkeitsgefühl, mein Verantwortungsgefühl, mein Mitgefühl mit anderen und mein scharfer Verstand, was richtig und falsch ist. Nicht Gott.

Das mag wohl sein, aber woher kommt dein Gerechtigkeitsgefühl und dein Mitgefühl? Es ist dir auf Basis christlicher Werte, die in unserer Kultur tief verwurzelt sind (z.B. die zehn Gebote), anerzogen worden, es ist nicht alles angeboren. Und weil ein einzelner Mensch oder auch mehrere anderen nicht einfach aufgrund ihrer Überlegungen, ihres Gerechtigkeitsgefühls, ihres Mitgefühls, usw. eine bestimmte Handlungsweise vorschreiben können, da ja jede Meinung gleich viel wert ist, brauchen die Menschen Gott. Zumindest so lange, bis sie von alleine kapieren, was "gut und richtig" ist (wie seltsam dieses "gut und richtig" klingt, wenn es keinen Gott gibt). Wenn du ohne Gott soweit bist, finde ich das natürlich gut, aber leider sind das längst nicht alle.

Und mir geben mein Gespür, mein Scharfsinn, mein Mut, meine Entscheidungen und meine Überzeugungen Orientierung und Halt. Nicht Gott.

Auch hier gilt: Gott ist zwar rational nicht "zwingend notwendig", aber er kann doch hilfreich sein.

lg, Animus
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Der HINTERN GOTTES

Du hast recht, aber ich sprach von einer rationalen Begründung, warum ein Glaube an Gott meiner Meinung nach der Menschheit zu empfehlen (nicht aufzuzwingen!) ist. Dass ein Gefühl keiner Begründung bedarf, weiß ich schon, aber das sind positive Aspekte, die selbst dem militantesten Atheisten (damit bist du ganz bestimmt nicht gemeint, sondern jene, die aus Prinzip jede Art von Religion verurteilen) zu denken geben sollten.

Lieber Animus!

Verstehe ich dich richtig, dass dein Hungergefühl sofort verschwindet, wenn dir dein Verstand vorrechnet, dass es gerade "vernünftiger" ist, einfach keinen Hunger zu haben? (Damit hättest du soeben das Welthungerproblem gelöst, oder?)

Und wenn du einem anderen Menschen vorrechnest, dass es "vernünftiger" ist, an Gott zu glauben, dann ändert sich schlagartig dessen innerstes Gefühl, dass es ganz sicher keinen Gott gibt?

Ganz abgesehen davon: weil etwas hilfreich wäre, deswegen beweist das, dass es da ist?

lg Frankie
 
AW: Der HINTERN GOTTES

Wenn ich auf den Link im Eröffnungsposting drücke, verabschieden sich meine Internetbrowser.
Ich wollte Gott auch mal von hinten sehn. :pcwut: :weinen3:
 
AW: Der HINTERN GOTTES

Zweigal, ich kann Dich beruhigen, er unterscheidet sich nicht von anderen. :baden:

federlesen -
oh das beruhigt ungemein !

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Animus,
geht man durch die verschiedenen Erdteile und anderen Glaubensformen, so gibt es sehr wohl welche, die an keinen Gott glauben.

Der Glaube an einen Gott hat nicht verhindert, dass eben im "Namen dieses Gottes" bestialische Kriege geführt wurden, Menschen getötet wurden usw.

sartchi
 
AW: Der HINTERN GOTTES

Der Glaube an einen Gott hat nicht verhindert, dass eben im "Namen dieses Gottes" bestialische Kriege geführt wurden, Menschen getötet wurden usw.

Der Glaube an keinen Gott verhindert das auch nicht.

Wer Krieg will, der braucht dazu keinen Glauben. Er kommt ihm bloß als Ausrede gelegen.

Wer aber von seinem Glauben überzeugt ist (sei es der Glaube an die Existenz Gottes oder an seine Inexistenz), der führt deswegen niemals Krieg.

lg Frankie
 
AW: Der HINTERN GOTTES

Der Glaube an keinen Gott verhindert das auch nicht.

Wer Krieg will, der braucht dazu keinen Glauben. Er kommt ihm bloß als Ausrede gelegen.

Wer aber von seinem Glauben überzeugt ist (sei es der Glaube an die Existenz Gottes oder an seine Inexistenz), der führt deswegen niemals Krieg.

lg Frankie

Frankie,

aber natürlich, das ist mir schon klar. Nur dieser Glaube muss wahrscheinlich erst "gefunden" werden, der das dann auch wirklich so praktiziert. Denn das hieße ja die Akzeptanz Anderer. Und zur Zeit sind wir davon meilenweit entfernt.

Trotzdem werden wir wohl noch sehr lange auf Frieden auf diesem Globus warten müssen. Denn bislang war dies ja anders. Ob nun der Glaube ausschlaggebend war ? wer weiß ? Ich denke da z.B. an die Kreuzzüge.
Aufhänger sind immer Ideologien, völlig wurscht ob ein Glaube an einen Gott, an viele Götter oder einfach an die Ideologie von was auch immer.
Die Menschen "glauben" zumeist auch an das, was ihnen da jeweils mittels Berieselung vorgetragen, oder besser gesagt, eingetrichtert wurde.
Und dies ist nun mal die Schwäche von uns Menschen, dass wir auch manchmal sehr willfährig sind.
Und "glauben wollen".

sartchi
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
AW: Der HINTERN GOTTES

Kurz zu der Frage des Krieges im Namen eines Glaubens:
Ich kann mich lebhaft an die Rede von Papst Urban II. zum Aufruf des ersten Kreuzzuges erinnern (selbstverständlich an den Inhalt, als ich die Rede gelesen habe) und das Leitmotiv war die Verteidigung von Heiligtümern, in denen jetzt "des Teufels Lehre öffentlich verkündet" würde.
Man kann Papst Urban II. natürlich auch blanken Egoismus vorwerfen um die Vereinigung der orthodoxen mit der römisch-katholischen Kirche zu erreichen und somit nach dem langen Investiturstreit endlich die Position der Kirche, von Rom zentralisiert, endgültig zu festigen, aber man kann auch christlichen Idealismus im Originaltext erkennen und sagen, dass er um der christlichen Ideologie Willen gehandelt hatte und nicht um des kirchlich-institutionellen Willens.

Ob und inwiefern die Kreuzzüge christlich-ideologisch motiviert waren, ist vom heutigen Standpunkt aus schwer zu beurteilen, aber auf keinen Fall auszuschließen. Fakt ist, dass der Aufruf zum ersten Kreuzzug von Papst Urban II. sich argumentativ auf religiöse Ideologie stützt
Deus lo vult! ;)

MfG Ginsi
 
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AW: Der HINTERN GOTTES

Kurz zu der Frage des Krieges im Namen eines Glaubens:
Ich kann mich lebhaft an die Rede von Papst Urban II. zum Aufruf des ersten Kreuzzuges erinnern (selbstverständlich an den Inhalt, als ich die Rede gelesen habe) und das Leitmotiv war die Verteidigung von Heiligtümern, in denen jetzt "des Teufels Lehre öffentlich verkündet" würde.
Man kann Papst Urban II. natürlich auch blanken Egoismus vorwerfen um die Vereinigung der orthodoxen mit der römisch-katholischen Kirche zu erreichen und somit nach dem langen Investiturstreit endlich die Position der Kirche, von Rom zentralisiert, endgültig zu festigen, aber man kann auch christlichen Idealismus im Originaltext erkennen und sagen, dass er um der christlichen Ideologie Willen gehandelt hatte und nicht um des kirchlich-institutionellen Willens.

Ob und inwiefern die Kreuzzüge christlich-ideologisch motiviert waren, ist vom heutigen Standpunkt aus schwer zu beurteilen, aber auf keinen Fall auszuschließen. Fakt ist, dass der Aufruf zum ersten Kreuzzug von Papst Urban II. sich argumentativ auf religiöse Ideologie stützt
Deus lo vult! ;)

MfG Ginsi

Ginsi,
ich bin zwar kein Theologe, aber ich kann dir versichern, dass Krieg ganz bestimmt und definitiv extrem der christlichen Ideologie WIDERSPRICHT. Wenn ein Papst das nicht kapiert, dann ist das natürlich traurig und zeigt, dass es zumindest zeitweise in der katholischen Kirche mit christlichen Werten nicht weit her war. Ich denke, das lässt sich auch vom heutigen Standpunkt sehr leicht beurteilen. Entweder hatte der liebe Urban ein ziemlich falsches Verständnis vom Christentum (was eher deiner Religiöse-Ideologie-Theorie entsprechen würde, da er tatsächlich den Blödsinn glaubte, den er sagte: "Deus lo vult"), oder er hielt nicht viel davon (Siehe Egoismus).

Fakt ist, dass in der Zeit, in der die Kirche große Macht bekam, der Untergang der christlichen Werte eingeleitet wurde und die Ausrufung der Kreuzzüge ist ein Paradebeispiel dafür, hier stimme ich dir zu.

lg, Animus
 
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