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Ist der Tod die wahre Erleuchtung?

Wenn ich aus dem Fenster schaue, sehe ich nirgendwo einen Raum. Ob mit oder ohne hinzugedachten Koordinaten.
Außer es ist "Space" gemeint, dann ist es der Weltraum. In dem Fall ist es aber auch kein Raum, sondern der Platz (Space) wo sich das Vakuum befindet. Sprachlich besteht hier eine Verwirrung zwischen Raum und Platz (Space). Platz bezieht sich auf das Potential Inhalte aufzunehmen. Raum hingegen hat gewöhnlich Begrenzungen, sonst könnte es nur der Weltraum sein. Aber der Weltraum ist nicht hier, wenn ich aus dem Fenster schaue. Weltraum = Vakuum = Zwischenraum der Planeten, um es genau zu sagen. Also ausnahmslos mit einem Koordinatensystem.

Ob Weltraum oder nur Raum, diese Wörter ergeben keine Sinn. Entweder Vakuum oder kein Vakuum, das ist hier die Frage.

Was genau heißt: wir verlieren uns im Raum?
Space ist das englische Wort für Raum und nicht nur für Weltraum. Und wenn du aus dem Fenster schaust dann siehst du nicht den Raum, du befindest dich darin. Es geht doch nicht darum, woraus der Raum besteht. Woraus besteht der Raum zwischen der Umlaufbahn der Elektronen und des Atomkerns? Wo siehst du dort irgendwelche Koordinaten? Wir brauchen sie nicht, weil wir uns nicht darin bewegen, aber der Raum ist vorhanden.
Wir verlieren uns im Raum heißt, dass wir nicht wissen, wo wir uns befinden, weil uns unsere Koordinaten abhandengekommen sind, so wie wir uns gerade im geistigen Raum verloren haben und ich bin nicht schuld daran...
 
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Und wenn du aus dem Fenster schaust dann siehst du nicht den Raum, du befindest dich darin.

Das ist eine Redewendung. Der von dir erwähnte Raum ist eine kreative Erfindung aus dem Kopf.
Ich befinde mich in einem Wohnraum, der aus Wänden besteht und damit erst zum Raum wird. Ohne Wände kein Raum.

Gehe mal auf die Straße und sage dem nächsten Passanten: "Hallo, ich befinde mich in einem Raum, du auch?"

Viel Spaß dabei :gitarre:
 
Nun, der Glaube oder Nicht-Glaube an ein individuelles Weiterleben nach dem körperlichen Tod ist halt wirklich eine reine Glaubensfrage und über Glaubensfragen kann man nicht wirklich diskutieren.

Doch, sollte man. Warum? Weil es um Wahrscheinlichkeiten geht. Nachdem die Verdrängung des Nichts nur unter der Hilfestellung des unendlichen Potentials realisierbar ist, befindet sich diese Unendlichkeit im Universum. Und auf Grundlage der Unendlichkeit ist eine Menge möglich, einschließlich endlose Netzwerke mit typischem multiplen Memory. Das Gehirn und sein Gedächtnis sind mit hoher Wahrscheinlichkeit tiefer verankert. Insofern braucht man nicht nur einfach glauben, man kann auch die nicht unbeachtliche Wahrscheinlichkeit berücksichtigen und respektieren.
 
Ich habe viel Geduld mit dir, wenn es um solche Themen geht, denn du bist während dieser Zeit aufgeräumt und stellst keinen anderen Unfug an...;)
Nun, der Glaube oder Nicht-Glaube an ein individuelles Weiterleben nach dem körperlichen Tod ist halt wirklich eine reine Glaubensfrage und über Glaubensfragen kann man nicht wirklich diskutieren. Ich persönlich glaube an eine individuelle Bewusstseins-Energieform, die den Tod überdauern wird, ja, für die eben der Tod die wahre Erleuchtung sein wird. Allerdings ist mir klar, dass Glauben nicht Wissen ist und dass das letztendlich eine metaphysische Spekulation ist. Aber:
Einigen wir uns auf Einbildung anstelle von Glauben? Hinter dem Begriff Glaube verbirgt sich ein Riesenkomplex an Weltanschauungen. Die Angst vor dem endgültigen Tod ist der Vater dieser Einbildung und sie ist zwar eine wichtige Beilage der Religionen, - sie verdanken ihr sogar ihre Verbreitung - aber sie beinhalten auch viele weitere Elemente, die von den Mächtigen der Menschheitsgeschichte geschickt missbraucht wurden.
Ich setze lieber auf Wissen, denn das bleibt nach meinem Tod erhalten, wenn ich zu Lebzeiten dafür gesorgt habe - wenn nicht, dann war es nicht erhaltenswert. Ich selbst werde ohnehin früher oder später nicht mehr erhaltenswert sein. Hätte ich das Potential von Aristoteles, würde ich Jahrtausende überstehen, aber so wie ich jetzt bin, ist es um mich nicht schade, wenn ich nicht mehr bin. Meine Kinder werden mich eine Zeit lang vermissen, aber das war´s dann auch.:)
Selbst wenn man davon ausgeht, dass es kein individuelles Weiterleben nach dem Tod geben wird, sondern sich das individuelle Bewusstsein ins kosmische Bewusstsein auflösen wird, oder wenn man sogar davon ausgeht, dass das Bewusstsein ganz verlöscht und zu nichts wird (wobei das dann aber die philosophische Frage aufwirft, was dieses nichts überhaupt bedeutet), dann ist der Tod als Ereignis trotzdem immer noch - oder vielleicht sogar noch stärker - das zentralste Ereignis im Leben.
Also mit Begriffen wie kosmisches Bewusstsein kann ich nichts anfangen. Das erinnert an Sheldrake und seine "morphogenetischen Felder". Der Kosmos ist viel zu groß für den Menschen, um darin seinen Platz zu finden - da fehlen die Koordinaten dazu, um im Sinne deines Vorgängers zu sprechen. Dem Kosmos ist der Mensch keinen Pfifferling wert.
Das Bewusstsein des Einzelnen erlischt schon zu seinen Lebzeiten, sobald er das Bewusstsein verliert und kein Hahn kräht danach. Die Philosophie darf sich dann mit dem Nichts herumplagen, denn es bedeutet ganz einfach, das etwas nicht mehr da ist, was vorher da war.
Was den Tod betrifft, das ist kein Ereignis - und schon gar nicht das zentralste Ereignis - im Leben, denn der Todzeitpunkt befindet sich außerhalb des Lebens. Der Tod eines Menschen ist ein Ereignis im Leben der Lebenden.
Denn wenn wir wirklich zwischen zwei Ewigkeiten der Nichtexistenz existieren, dann müssten wir hier auf der Erde jeden Tag, jede Stunde, jede Minute maximal auskosten, zumal wir ja wirklich nie wissen, wann der Tod kommt. Aber wer lebt denn so?
Ich würde lügen, wenn ich das behaupten würde, denn man kann es nicht, obwohl man es sollte, denn genau das ist es, was man sich jeden Tag aufs Neue suggerieren sollte: das Leben ist kurz und jeder Tag könnte mein letzter sein.
Was das Leben anstrengender macht, ist die Sorge um die Zukunft und diese Sorge dominiert so stark, dass man die Gegenwart verpasst. Deshalb höre ich jetzt auf, denn ich muss mich fertigmachen, - die Frau drängt schon im Hintergrund - weil wir heute gepflegt essen gehen wollen.
 
Das Gehirn und sein Gedächtnis sind mit hoher Wahrscheinlichkeit tiefer verankert. Insofern braucht man nicht nur einfach glauben, man kann auch die nicht unbeachtliche Wahrscheinlichkeit berücksichtigen und respektieren.

Und dazu kommt noch: Selbst wenn es für das Ich kein individuelles Leben nach Tode geben wird, sondern sich dieses Ich auflöst, dann sind ja alle anderen Ichs trotzdem immer noch da, und da ist dann kein Unterschied ob Ich "ich" sage oder ein anderer. Schopenhauer formulierte es in etwa so: Dem Willen zum Leben ist das Leben gewiss und die Form des Lebens ist immer die Gegenwart. Soll heißen: Im gegenwärtigen Moment, den ich momentan ausfülle, wird immer Leben sein, egal ob ich da bin oder nicht.

Ich hoffe, das war verständlich, diese Grenzthemen sind schwierig in Worte zu fassen.
 
Ich habe viel Geduld mit dir, wenn es um solche Themen geht, denn du bist während dieser Zeit aufgeräumt und stellst keinen anderen Unfug an...;)

:D

Einigen wir uns auf Einbildung anstelle von Glauben?

Nein, darauf können wir uns nicht einigen. Glaube und Einbildung sind zwei unterschiedliche Kategorien. Wenn ich etwas glaube, weiß ich, dass es ein Glaube ist. Wenn ich mir aber etwas einbilde, glaube ich zu wissen. Ein wichtiger Unterschied.

Hätte ich das Potential von Aristoteles, würde ich Jahrtausende überstehen, aber so wie ich jetzt bin, ist es um mich nicht schade, wenn ich nicht mehr bin. Meine Kinder werden mich eine Zeit lang vermissen, aber das war´s dann auch.:)

Also ich persönlich bin froh, dass ich nicht berühmt oder populär bin. Das Weiterleben in der Erinnerung anderer ist für mich überhaupt nicht erstrebenswert. Ich kann das aber gar nicht weiter begründen und will es auch nicht abwerten. Es bedeutet mir einfach nichts. Man darf mich hier auf der Erde gerne vergessen. :)

Also mit Begriffen wie kosmisches Bewusstsein kann ich nichts anfangen. Das erinnert an Sheldrake und seine "morphogenetischen Felder". Der Kosmos ist viel zu groß für den Menschen, um darin seinen Platz zu finden - da fehlen die Koordinaten dazu, um im Sinne deines Vorgängers zu sprechen. Dem Kosmos ist der Mensch keinen Pfifferling wert.

Nun, das ist eben wieder der Materialismus. Ein kaltes, totes Universum mit einem kleinen Ort des Lebens darin, der Erde. Das ist keinesfalls bewiesen und die Quantenphysik zeigt, dass Bewusstsein ein zentrales Element des Universums sein könnte, so wie es alte Lehren schon immer berichtet haben.

Ich würde lügen, wenn ich das behaupten würde, denn man kann es nicht, obwohl man es sollte, denn genau das ist es, was man sich jeden Tag aufs Neue suggerieren sollte: das Leben ist kurz und jeder Tag könnte mein letzter sein.

Also ich kann den Gedanken an den Tod nie ganz ausblenden und trotzdem bringt mir das rein gar nichts. Mein Leben ist trotzdem trivial. Deshalb kann ich diesen Ansatz, den auch McKenna hat, gar nicht verstehen. Todesbewusstsein muss nicht damit einhergehen, plötzlich überall Sinn und Freude zu empfinden, es kann auch sein, dass einem dadurch einfach nur ständig die Hinfälligkeit und Billigkeit der materiellen Existenz bewusst ist.
 
Ich hoffe, das war verständlich, diese Grenzthemen sind schwierig in Worte zu fassen.

Ist dir schon mal aufgefallen, dass alles aus Netzwerkstrukturen besteht? Die Wahrscheinlichkeit zeigt zu mehr als 50% in eine Richtung, wonach wir uns als eingebettete Netze sehen können. Im Grunde ist das Gehirn sowas wie die Baumkrone, aber die fundamentale Existenz liegt in den Wurzeln. Insofern braucht man an eine nachfolgene Existenz nicht einmal glauben, sondern man kann eher damit rechnen. Außer man hat keinen Respekt vor der Unendlichkeit und deren Netzwerkstrukturen.
 
Außer man hat keinen Respekt vor der Unendlichkeit und deren Netzwerkstrukturen.
Das verstehe ich partout nicht. Wie kann man vor etwas Respekt haben, dessen Netzwerkstrukturen jedermann zu Narren macht oder zu narren vermag??
Nun, der Glaube oder Nicht-Glaube an ein individuelles Weiterleben nach dem körperlichen Tod ist halt wirklich eine reine Glaubensfrage und über Glaubensfragen kann man nicht wirklich diskutieren.
Doch, sollte man. Warum? Weil es um Wahrscheinlichkeiten geht.
Diese "Begründung" klingt sehr mutig, so etwas zu behaupten, wo es doch gerade um hochsensible Wahrscheinlichkeiten geht.

Denn jeder originäre Glaube hat definitiv automatisch immer eine Eigenwahrscheinlichkeit von 100%.
(Unsinnige Zwischenbemerkung: Ansonsten könnte man ja den 'erfolgreichen' Glauben gleich den Haken schlagenden Hasen geben, - möglicherweise sogar passend zum Chinesischen Jahr des Hasen 2023 ?
Nachdem die Verdrängung des Nichts nur unter der Hilfestellung des unendlichen Potentials realisierbar ist,
Quatsch! Solange ein 'unendliches' Potential jedem Bestimmtheitsgrundsatz spottet, verliert es sich in der Unendlichkeit von Zeit und Raum so gewaltig, dass es in einem 'unendlichen Potential' gar nicht mehr realisierbar wäre, weil es dort in der Unendlichkeit 'nahe Null' betragen "müsste"
...befindet sich diese Unendlichkeit im Universum.
Das ist dann (Quatsch)² und wäre nur noch als 'Parabel' zu verstehen, deren Ursprung als Koordinatenmittelpunkt undefiniert bleibt.
Und auf Grundlage der Unendlichkeit ist eine Menge möglich, einschließlich endlose Netzwerke mit typischem multiplen Memory.
Noch einmal: Unendlichkeit 'besitzt' keine exakte Grundlage. Zwar scheint es möglich, die Unendlichkeit in eine mögliche 'MENGE' näherungsweise 'möglichst gut einzupacken', aber doch immer noch auf Kosten einer fehlenden Exaktheit in echter Vertracktheit.
Das Gehirn und sein Gedächtnis sind mit hoher Wahrscheinlichkeit tiefer verankert.
Haha. Eine Wahrscheinlichkeitsfunktion ist von seinem Verankerungsort völlig unabhängig, denn eine Parallelverschiebung verschiebt nur die Verschlüsselungsdaten - und die werden mit aufwendigen Suchprogrammen immer schneller geraten und als Ur-Informationsvorsprung verbraten.
Insofern braucht man nicht nur einfach glauben, man kann auch die nicht unbeachtliche Wahrscheinlichkeit berücksichtigen und respektieren.
Das ist zufällig richtig! Zwischen einer nicht unbeachtlichen Wahrscheinlichkeit und einer beachtlichen Wahrscheinlichkeit steht das sichere Wissen immer über dem Fake-Wissen als 'hälftig' doppelt angenommener Glaube, auf dass ich mir 'einen runterhole' - wohlgemerkt ist hier von einem Exponent die Rede und natürlich von sonst nichts anderem..... ;)

Bernies Sage (Bernhard Layer)
 
Zuletzt bearbeitet:
Insofern braucht man an eine nachfolgene Existenz nicht einmal glauben, sondern man kann eher damit rechnen.

Ich sehe es auch so. Aber bei mir läuft das mehr über die intuitive Ebene und nicht so sehr über die Logik. Logisch kann ich nur argumentieren, dass Energie niemals vernichtet wird, sondern lediglich ihre Form ändert, das ist ein physikalisches Gesetz. Daher kann man annehmen, dass sehr wahrscheinlich auch die Energie, die jetzt mein Bewusstsein erzeugt, nicht vernichtet wird, sondern lediglich immer weiter ihre Form ändern wird. Aber was bedeutet das jetzt konkret? Hier kommen dann für mich eben nur noch zwei Werkzeuge in Frage: Glaube und Intuition. Und diese sind eben im Gegensatz zur Logik sehr subjektiv.

Dazu kommt das Problem der Unvorstellbarkeit: Ich bin eben fest davon überzeugt, dass wir durch die fünf Sinne und das Gehirn extrem eingeschränkt sind in unserer Wahrnehmung und auch in unserer Vorstellungskraft. Dieses Universum ist höchstwahrscheinlich so komplex und vielschichtig, dass unser Versuch, es zu verstehen, geradezu lächerlich ist. Das ist so, als ob ein Sandkorn darüber philosophiert, was eine Wüste ist. Letztlich ist es Zeitvertreib und nichts anderes, weil diese Form des Wissens "von dieser Seite aus" gar nicht möglich ist.

Und das ist übrigens auch mein Hauptkritikpunkt an der "materialistischen" (ich setze es jetzt mal in Anführungszeichen, denn es ist natürlich schon eine Vereinfachung) Wissenschaft: Sie maßt sich die Einstellung an, die Welt im Wesentlichen verstanden zu haben und nur noch die Nebenfragen und Seitenstraßen des Wissens zu erforschen. Ich hingegen sage: Wir haben gar nichts verstanden und können es auch nicht, jedenfalls nicht "von dieser Seite aus".
 
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Quatsch! Solange ein 'unendliches' Potential jedem Bestimmtheitsgrundsatz spottet, verliert es sich in der Unendlichkeit von Zeit und Raum so gewaltig, dass es in einem 'unendlichen Potential' gar nicht mehr realisierbar wäre, weil es dort in der Unendlichkeit 'nahe Null' betragen "müsste"

Was genau bitte soll "Bestimmtheitsgrundsatz spottet" bedeuten? Von welcher Zeit sprichst du, es gibt keine "Zeit", es gibt nur Bewegung. Zeit ist das Wort, welches der Messung von Bewegungen eine Einheit gibt, zur mathematischen Weiterverarbeitung.
 
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