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Ist der Tod die wahre Erleuchtung?

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Die fantasievolle Annahme, es gäbe einen Entwicklungsweg, so als hätte das Universum einen Anfang gehabt, ist völlig unlogisch und ohne Beweise. Wo genau steckt der Mensch dahinter?
Wenn es Beweise gäbe, dann wäre sie keine Urknalltheorie. Sobald man Beweise für eine Theorie hat, dann ist sie keine mehr und sobald sie widerlegt wurde, hört sie auch auf, als solche zu existieren.
Bis heute kann niemand Bewusstsein definieren. Deine Bemerkung hat deshalb keinen Wert und kann gar nicht in Überlegungen einfließen.
Also fangen wir mal ganz von vorne an.
Die Welt existierte auch ohne uns, lange bevor wir existiert haben und wir können gerade noch auf unserer kleinen Erde existieren und das auch nicht überall auf der Erde. Sind wir uns darin einig?
Wir sind von der Evolution mit Sinnen beschenkt worden, die uns als Krücken dienen sozusagen, damit wir nicht bei jedem Schritt auf die Nase fallen. Mit diesen Sinnen erfassen wir einen sehr begrenzten Bereich unserer Umgebung, also nur einen winzig kleinen Bereich der tatsächlichen Welt. Wir können genauso wenig sehen, wie die die Elektronen um den Atomkern kreisen, wie wir auch nicht sehen können, wie die Erde um die Sonne kreist und bis vor gar nicht so langer Zeit glaubten wir genau das Gegenteil. Vereinfacht gesagt, nehmen wir also nur die Reflexionen der Materie wahr.
Die Evolution hat uns Menschen allerdings auch mit einem Organ beschenkt, das das Wahrgenommene analysiert und daraus Schlussfolgerungen für bestimmte Zusammenhänge in der materiellen Welt zieht. Wir sind mit anderen Worten inzwischen in der Lage, unsere Krücken mit Flügeln auszustatten und unseren Bewegungshorizont zu erweitern. Damit jedoch das möglich ist, müssen wir auch wissen, wo wir uns befinden, weil unsere Sinne nur dafür taugen, dass wir oben oder unten erkennen, aber ohne Orientierungsmöglichkeiten wie beispielsweise "Wand", "Berg" oder "Wasser" verloren sind. Deshalb haben wir ein Koordinatensystem entwickelt, damit wir unsere Position im Raum berechnen können und uns nicht darin verlieren. Dadurch geht also nicht der Raum verloren, wenn wir ihm keine Koordinaten spendieren, sondern wir verlieren uns im Raum.
 
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Wir sind von der Evolution mit Sinnen beschenkt worden, die uns als Krücken dienen sozusagen, damit wir nicht bei jedem Schritt auf die Nase fallen.

Die Evolution hat uns Menschen allerdings auch mit einem Organ beschenkt, das das Wahrgenommene analysiert und daraus Schlussfolgerungen für bestimmte Zusammenhänge in der materiellen Welt zieht.

Ich sehe es eben genau anders herum. Du siehst die fünf Sinne plus Gehirn als einen Gewinn, ich als einen Verlust, weil die fünf Sinne plus Gehirn unterm Strich eine Beschränkung der Wahrnehmung bedeuten. Das Bewusstsein, welches auch vorher schon in der geistigen Welt existierte, aber als freie Seele ohne Beschränkungen, zwingt sich durch die Inkarnation in einen Körper und ist dann in Folge der Inkarnation beschränkt auf Sinneswahrnehmung und Gehirnarbeit. Daher mein Gedanke, dass der Tod die wahre Erleuchtung ist. Wir werden dann wieder ohne Beschränkung wahrnehmen können und dieser Gehirntrip hier, so will ich es einmal nennen, wird uns dann vorkommen wie ein Schwarzweißfoto im Vergleich zu einem 3D-Kinofilm. Nahtoderfahrungen beschreiben immer wieder genau das, eine unglaubliche Erweiterung der Wahrnehmung und schon good old Schopenhauer sagte:

Ich glaube, wenn der Tod unsere Augen schliesst, werden wir in einem Lichte stehen, von welchem unser Sonnenlicht nur der Schatten ist.
 
Dadurch geht also nicht der Raum verloren, wenn wir ihm keine Koordinaten spendieren, sondern wir verlieren uns im Raum.

Wenn ich aus dem Fenster schaue, sehe ich nirgendwo einen Raum. Ob mit oder ohne hinzugedachten Koordinaten.
Außer es ist "Space" gemeint, dann ist es der Weltraum. In dem Fall ist es aber auch kein Raum, sondern der Platz (Space) wo sich das Vakuum befindet. Sprachlich besteht hier eine Verwirrung zwischen Raum und Platz (Space). Platz bezieht sich auf das Potential Inhalte aufzunehmen. Raum hingegen hat gewöhnlich Begrenzungen, sonst könnte es nur der Weltraum sein. Aber der Weltraum ist nicht hier, wenn ich aus dem Fenster schaue. Weltraum = Vakuum = Zwischenraum der Planeten, um es genau zu sagen. Also ausnahmslos mit einem Koordinatensystem.

Ob Weltraum oder nur Raum, diese Wörter ergeben keine Sinn. Entweder Vakuum oder kein Vakuum, das ist hier die Frage.

Was genau heißt: wir verlieren uns im Raum?
 
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Ich sehe es eben genau anders herum. Du siehst die fünf Sinne plus Gehirn als einen Gewinn, ich als einen Verlust, weil die fünf Sinne plus Gehirn unterm Strich eine Beschränkung der Wahrnehmung bedeuten.
Also zurück zur Amöbe und schon ist das Problem mit den Sinnen gelöst...
Das Bewusstsein, welches auch vorher schon in der geistigen Welt existierte, aber als freie Seele ohne Beschränkungen, zwingt sich durch die Inkarnation in einen Körper und ist dann in Folge der Inkarnation beschränkt auf Sinneswahrnehmung und Gehirnarbeit. Daher mein Gedanke, dass der Tod die wahre Erleuchtung ist.
Ich habe in meinem Text das Verhältnis der Theorien zu Beweisen erwähnt, aber das hier wandert nicht mehr auf dem Feld der Theorien, sondern der Mythen wie man sie von der Esoterik kennt. Das Bewusstsein ist für mich nichts weiter als ein Konsens der Menschen im Zusammenhang mit der Wahrnehmung und die Wahrnehmung ist ein Produkt der Sinne und des Gehirns. Der Begriff sollte dazu dienen, dass man sich einer gemeinsamen Sprache bedient bei der Beschreibung mentaler Prozesse, aber inzwischen scheibt man dem Bewusstsein so viele Bedeutungen zu, dass babylonische Verhältnisse Einzug gefunden haben.
Die Seele ist wiederum ein Konsens unter gläubigen Omas, die den Tod näher rücken sehen und Angst davor haben.:p
Du gehst sogar ein Stück weiter und jubelst der ganzen Welt eine "freie Seele" unter, weil der Begriff sich nicht wehren kann, so amorph wie er inzwischen geworden ist.
Was die Erleuchtung angeht, wenn ich es nicht schaffe, bis zu meinem Tod einiges von dieser Welt begriffen zu haben, dann werde ich dumm sterben. So einfach ist die Formel des Lebens auf der Erde.
Wir werden dann wieder ohne Beschränkung wahrnehmen können und dieser Gehirntrip hier, so will ich es einmal nennen, wird uns dann vorkommen wie ein Schwarzweißfoto im Vergleich zu einem 3D-Kinofilm. Nahtoderfahrungen beschreiben immer wieder genau das, eine unglaubliche Erweiterung der Wahrnehmung und schon good old Schopenhauer sagte:
Wahrnehmen ohne die Sinnesorgane und ohne Gehirn, das die Sinnesreize interpretiert, das wirst du mir erst mal vormachen müssen, sonst kaufe ich es dir nicht ab. Da gibt es dann kein schwarzweiß Bild, ja sogar nicht einmal ein schwarzes, sondern gar kein Bild, denn das Entwicklungsgerät wird genauso fehlen, wie das Medium auf das das Bild abgespeichert werden könnte.
Wenn die Omas sogar im Wachzustand vor lauter Angst vor dem Tod eine Seele zusammendichten können, was glaubst du, was das Gehirn alles zusammendichten kann in diesem extremen Stresszustand, in dem es sich befindet, wenn es ums Überleben geht? Es wird tief gegraben in seiner Datenbank, um Lösungen für diese Situation zu finden, denn ohne sein Mitwirken ist der Körper dem Tod ausgeliefert. Jedes noch so schwache Signal wird interpretiert und mit anderen kombiniert und dabei entstehen Bilder und wenn man es doch überlebt und aufwacht, dann liegen Unmengen Fetzen vor Erinnerungen herum, die dann im Wachzustand mit den eigenen Überzeugungen zusammengerührt werden. Das Produkt ist dann keine Nahtoderfahrung mehr, sondern das, was man sich wieder im Wachzustand zusammengereimt hat.;)
 
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Ich habe in meinem Text das Verhältnis der Theorien zu Beweisen erwähnt, aber das hier wandert nicht mehr auf dem Feld der Theorien, sondern der Mythen wie man sie von der Esoterik kennt.

Die Seele ist wiederum ein Konsens unter gläubigen Omas, die den Tod näher rücken sehen und Angst davor haben.:p

Du gehst sogar ein Stück weiter und jubelst der ganzen Welt eine "freie Seele" unter, weil der Begriff sich nicht wehren kann, so amorph wie er inzwischen geworden ist.

Wahrnehmen ohne die Sinnesorgane und ohne Gehirn, das die Sinnesreize interpretiert, das wirst du mir erst mal vormachen müssen, sonst kaufe ich es dir nicht ab. Da gibt es dann kein schwarzweiß Bild, ja sogar nicht einmal ein schwarzes, sondern gar kein Bild, denn das Entwicklungsgerät wird genauso fehlen, wie das Medium auf das das Bild abgespeichert werden könnte.

Wenn die Omas sogar im Wachzustand vor lauter Angst vor dem Tod eine Seele zusammendichten können, was glaubst du, was das Gehirn alles zusammendichten kann in diesem extremen Stresszustand, in dem es sich befindet, wenn es ums Überleben geht? Es wird tief gegraben in seiner Datenbank, um Lösungen für diese Situation zu finden, denn ohne sein Mitwirken ist der Körper dem Tod ausgeliefert.

Nun, der Glaube oder Nicht-Glaube an ein individuelles Weiterleben nach dem körperlichen Tod ist halt wirklich eine reine Glaubensfrage und über Glaubensfragen kann man nicht wirklich diskutieren. Ich persönlich glaube an eine individuelle Bewusstseins-Energieform, die den Tod überdauern wird, ja, für die eben der Tod die wahre Erleuchtung sein wird. Allerdings ist mir klar, dass Glauben nicht Wissen ist und dass das letztendlich eine metaphysische Spekulation ist. Aber:

Was die Erleuchtung angeht, wenn ich es nicht schaffe, bis zu meinem Tod einiges von dieser Welt begriffen zu haben, dann werde ich dumm sterben. So einfach ist die Formel des Lebens auf der Erde.

Selbst wenn man davon ausgeht, dass es kein individuelles Weiterleben nach dem Tod geben wird, sondern sich das individuelle Bewusstsein ins kosmische Bewusstsein auflösen wird, oder wenn man sogar davon ausgeht, dass das Bewusstsein ganz verlöscht und zu nichts wird (wobei das dann aber die philosophische Frage aufwirft, was dieses nichts überhaupt bedeutet), dann ist der Tod als Ereignis trotzdem immer noch - oder vielleicht sogar noch stärker - das zentralste Ereignis im Leben. Denn wenn wir wirklich zwischen zwei Ewigkeiten der Nichtexistenz existieren, dann müssten wir hier auf der Erde jeden Tag, jede Stunde, jede Minute maximal auskosten, zumal wir ja wirklich nie wissen, wann der Tod kommt. Aber wer lebt denn so? Ich kannte noch nie jemanden, von dem ich dachte: Der kostet jeden Tag aufs vollste aus, und was mehr als das ist: Ich wüsste gar nicht, wie das aussehen sollte. Wir sind doch alle die meiste Zeit mit irgendwelchen trivialen Dingen beschäftigt, seien es nun die "Instandhaltungsarbeiten" des Körpers (Ernährung/Hygiene/Gesundheit), irgendwelche Dinge oder Termine, die zu erledigen sind, die Arbeit, politische Streitereien im Internet, zwischenmenschliche Streitereien im Alltag, die TV-Serie, die man verfolgt, das Videospiel, das darauf wartet, weiter beackert zu werden und so weiter und so fort. Du wirst mir jetzt wahrscheinlich erzählen wollen, dass das bei dir natürlich nicht so ist, weil du dich ja in allen Bereichen päpstlicher als der Papst gibst, aber sei versichert, dass 90% der Menschen, eher 95%, ein triviales Leben leben. Wüssten wir alle, dass wir zwischen zwei Ewigkeiten des Nichts existieren, dann würden wir nicht so unbewusst dahinleben, ich sehe es paradoxerweise so, dass unser legeres Dahinleben darauf zurückzuführen ist, dass das Wissen um unsere Unsterblichkeit tief in uns verwurzelt ist und wir wissen, dass wir uns hier auf der Erde in einem Exil befinden, temporär und gefallen, und dass es hier nichts von Wert gibt, das man erlangen könnte. Unsere wahre Heimat ist die geistige Welt und dieses Drecksloch hier, die materielle Ebene, ist es gar nicht wert, dass man sich groß damit abgibt.

Aber eben - jetzt bin ich doch etwas abgeschweift - ich wollte eigentlich darauf hinaus: Egal, wie man es betrachtet, der Tod ist die wahre Erleuchtung: Entweder in dem Sinne, wie ich es sehe, oder in dem Sinne, wie der Atheist und Nihilist Jed McKenna, der nicht an eine individuelle Weiterexistenz nach dem Tod glaubt, es sieht: Dass nämlich der Gedanke an den Tod, konsequent zu Ende gedacht, zur wahren Erleuchtung im Leben führt. Er gehört vermutlich wirklich zu den 5 bis 10% der Menschen, die kein triviales Leben führen, das geht aus seinen Büchern hervor, wobei ich natürlich nicht sicher wissen kann, ob seine Bücher fiktional sind oder nicht.

 
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