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Ist der Tod die wahre Erleuchtung?

Wenn es die spirituelle Erleuchtung gibt, dann ist sie heute genau die selbe wie vor 3000 Jahren.

Da bin ich mir nicht so sicher.

Und ich habe mich durchaus schon mit Buddha und Jesus befasst, hierbei ist ein Problem, dass damals die Sprache noch ganz anders war und wir es zudem oft mit Übersetzungen von Übersetzungen von Übersetzungen zu tun haben. Ich halte Übersetzungen grundsätzlich für fragwürdig und sage deshalb auch immer wieder, dass man McKenna im englischen Originaltext lesen muss, bzw. überhaupt alles im Original lesen muss, wo es die eigenen Sprachkenntnisse zulassen (ich bin mit dieser Einschätzung auch bei weitem nicht alleine, Schopenhauer hat das auch immer wieder betont).

Dieser Meinung ist man im Islam auch, was in Teilen der islamischen Welt dazu führt, dass die Gläubigen den Koran auswendig lernen und rezitieren können, ohne zu wissen was drin steht.
Ich halte diesen Aspekt für überschätzt. Denn selbst wenn man das Original liest, so handelt es sich ja dennoch um eine Art Übersetzung (wenn auch um eine interne).
 
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Chris M, die Zwangsgedanken überfallen Dich. Überfall doch mal die Zwangsgedanken und zitiere sie willentlich herbei!!
Das ist wie mit dem Gähnen, wenn man es willentlich machen will, kommt es nicht.
Wenn Du Dich hinsetzt und ganz schreckliche Gedanken herbei rufst - kommen sie nicht!
Die kommen nur, wenn sie Dich überfallen können. 👽
 
Gibt ja therapeutische Verfahren, die damit arbeiten. Man versucht die Kontrollinstanz des Tagesbewusstseins ein wenig zu lockern und dann, nach einer leichten Tranceinduktion Traumbilder aufstreigen zu lassen, sie aber gleichzeitig zu erzählen. Das geht erstaunlich gut.

Ich musste vor sehr langer Zeit mal eine Magenspiegelung machen und dazu wurde mir ein sogenanntes Kurzzeithypnotikum verabreicht - das war einer der größten Flashs, die ich je erlebt habe, es wäre mir fast wert, noch mal eine Magenspiegelung über mich ergehen zu lassen, nur um das nochmal verabreicht zu bekommen :D . Man kommt dadurch in einen Trancezustand und wird komplett willenlos, man befolgt alle Anweisungen, man kann problemlos sprechen und laufen, ist dabei aber irgendwie trotzdem "weg" - schwierig zu beschreiben. Gleichzeitig ist es auch ein bisschen beängstigend, dass man durch eine Injektion buchstäblich zur Marionette wird. Der eigentliche Flash ist dann aber der Aufwachprozess aus der Hypnose, der so etwa eine halbe Stunde dauert. Man merkt plötzlich, dass man mitten in einem Satz ist, weiß aber nicht mehr, wie man den Satz angefangen hat und bricht abrupt ab. Zuvor in der Hypnose hat man einfach automatisch gesprochen, auch Fragen ganz präzise beantwortet, aber man spricht nicht bewusst. Meine Begleitperson damals fand das etwas verstörend, ich kann es ihr nicht verübeln. Ich habe mich rückblickend oft gefragt, warum solche Mittel eigentlich nicht in der Psychotherapie verwendet werden, es wäre sicherlich hochinteressant, was da für Antworten aus dem Unterbewusstsein hochsteigen würden, wenn man tiefgehende Fragen gestellt bekommt. Ich weiß aber nicht, ob es das war, was du mit "Tranceinduktion" meintest. Wenn du damit eine klassische Hypnose, also ohne chemische Keule, meinst, bin ich ziemlich sicher, dass das bei mir nicht funktionieren würde.

Das wundert mich die ganze Zeit etwas bei Dir. Das Ziel einfach ruhiger werden zu wollen ist m.E. völlig legitim und ausreichend. Aber Du bist ja ganz ausdrücklich spirituell interessiert, willst dann aber doch nicht dran.

Ich weiß vermutlich selber nicht so recht, was ich will. Das dürfte die einfache und klare Antwort darauf sein.
 
Wenn es die spirituelle Erleuchtung gibt, dann ist sie heute genau die selbe wie vor 3000 Jahren.

Da bin ich mir nicht so sicher.

Das, was man gemeinhin als die spirituelle Erleuchtung bezeichnet, ist die Erlangung und dauerhafte Bewahrung des nondualen Bewusstseins. Und dieses nonduale Bewusstsein war vor 3000 Jahren das gleiche wie heute und wird auch in weiteren 3000 Jahren noch das gleiche sein.

Ich halte diesen Aspekt für überschätzt. Denn selbst wenn man das Original liest, so handelt es sich ja dennoch um eine Art Übersetzung (wenn auch um eine interne).

Man sollte meiner Meinung nach einfach so nah am Original wie möglich bleiben. So lese ich zum Beispiel die Bibel in der Originalübersetzung von Luther aus dem Jahr 1545. Ich bin da einfach Purist.
 
Chris M, die Zwangsgedanken überfallen Dich. Überfall doch mal die Zwangsgedanken und zitiere sie willentlich herbei!!
Das ist wie mit dem Gähnen, wenn man es willentlich machen will, kommt es nicht.
Wenn Du Dich hinsetzt und ganz schreckliche Gedanken herbei rufst - kommen sie nicht!
Die kommen nur, wenn sie Dich überfallen können. 👽

Ja, dieser Trick funktioniert tatsächlich. Aber man vergisst das manchmal wieder, keine Ahnung wieso. Wenn die Gedanken kommen, muss man einfach sagen: Mehr davon, mehr davon - und dann "hören sie auf". Ich finde diese Mechanismen sehr erstaunlich, sie sind ein interessanter Ansatzpunkt für "Bewusstseinsforschung".
 
@Chris M

Es freut mich, dass der Mechanismus "Paradoxe Intention" klappt, ich glaube, er stammt von Victor Frankl. :D
 
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...........Die nächste Hürde war zumindest für mich, die Idee fallen zu lassen, dass die niederen Stufen doch irgendwie schlechter sind.........
..........In der Konsequenz heißt das für mich, Menschen, die ihr Ding gefunden haben, in Ruhe zu lassen und mich für sie zu freuen, dass ihnen das gelungen ist......
Gute Sicht. Setzt aber auch voraus, dass ich in der Lage bin, Stufen - zumindest halbwegs objektiv - als ´niedere´ und ´höhere´ zu qualifizieren.
Selbst, wenn ich ´niedere´ Stufen als nicht schlechter ansehe, lasse ich sie - im Bezug auf mich - doch erst einmal links liegen, zumindest wenn ich nichts Bequemes suche, sondern weiter an mir arbeiten will.
Dann schiele ich schon nach oben und erkenne irgendwann, dass, auch und gerade in der Philosophie, Orientierungs-Entscheidungen auf mich zukommen, wenn ich nicht alle möglichen Theorien, wie Briefmarken, sammeln will.
Ich kann der Entscheidung, wessen Geistes Kind ich bin, auch ausweichen. Ich bin dann mit allen Strömungen recht gut vertraut und kann sie gut erklären, positioniere mich aber nicht.
Dann aber beschäftige ich mich mit einem Bereich, der mich nur intellektuell interessiert und zu dem ich zumindest keinen emotionalen Bezug habe.
Eine solche Distanz muss kein Zeichen von Gleichgültigkeit sein. Es wäre die Herangehensweise von Menschen, die ihr Leben auf einen festen Sockel installiert haben und im Grunde recht zufrieden mit sich sind.
Da schwingt keine unterschwellige Kritik mit; das ist schon ein beneidenswerter Zustand.
Nur gibt es eben auch diejenigen, denen sich bestimmte Fragen etwas bohrender aufdrängen. Menschen, die ausgehend von ihrer Situation, mehr noch durch persönliches Erleben, in weltanschaulichen Fragen und daraus resultierenden Antworten mehr sehen als den bloßen Erwerb von Wissen.
Da ist die Konstellation in Sachen innere Ruhe und Zufriedenheit noch in Bewegung. Da wird nicht hauptsächlich verwaltet, da wird noch gesucht. Da ist die Tür noch auf.
, Vielleicht vergeht das wieder, dann kommt der Impuls weiter zu suchen von allein oder sie sterben und sind mit der Welt - weil sie ihr Ding gefunden haben - so weit ausgesöhnt und da halte ich es für ethisch nicht geboten, sie zu bedrängen.
Ja bedrängt werden sollte niemand, es führt ja auch zu nichts, vor allem, wenn die Tür schon lange zu ist.
Die meisten Menschen verkommen in der Lebensmitte (oder schon viel früher) zu einem geschlossenen System. Das heißt, sie vermeinen zu wissen, ´wie es läuft´ und sind auf eine bestimmte Art und Weise eigentlich schon tot.
Das ist das Recht eines jeden und dennoch freut man sich, wenn man einen Menschen - vielleicht sogar hier - begegnet, der noch "Zuckungen" hat.
LG * Helmfried
 
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