...........Die nächste Hürde war zumindest für mich, die Idee fallen zu lassen, dass die niederen Stufen doch irgendwie schlechter sind.........
..........In der Konsequenz heißt das für mich, Menschen, die ihr Ding gefunden haben, in Ruhe zu lassen und mich für sie zu freuen, dass ihnen das gelungen ist......
Gute Sicht. Setzt aber auch voraus, dass ich in der Lage bin, Stufen - zumindest halbwegs objektiv - als ´niedere´ und ´höhere´ zu qualifizieren.
Selbst, wenn ich ´niedere´ Stufen als nicht schlechter ansehe, lasse ich sie - im Bezug auf mich - doch erst einmal links liegen, zumindest wenn ich nichts Bequemes suche, sondern weiter an mir arbeiten will.
Dann schiele ich schon nach oben und erkenne irgendwann, dass, auch und gerade in der Philosophie, Orientierungs-Entscheidungen auf mich zukommen, wenn ich nicht alle möglichen Theorien, wie Briefmarken, sammeln will.
Ich kann der Entscheidung, wessen Geistes Kind ich bin, auch ausweichen. Ich bin dann mit allen Strömungen recht gut vertraut und kann sie gut erklären, positioniere mich aber nicht.
Dann aber beschäftige ich mich mit einem Bereich, der mich nur intellektuell interessiert und zu dem ich zumindest keinen emotionalen Bezug habe.
Eine solche Distanz muss kein Zeichen von Gleichgültigkeit sein. Es wäre die Herangehensweise von Menschen, die ihr Leben auf einen festen Sockel installiert haben und im Grunde recht zufrieden mit sich sind.
Da schwingt keine unterschwellige Kritik mit; das ist schon ein beneidenswerter Zustand.
Nur gibt es eben auch diejenigen, denen sich bestimmte Fragen etwas bohrender aufdrängen. Menschen, die ausgehend von ihrer Situation, mehr noch durch persönliches Erleben, in weltanschaulichen Fragen und daraus resultierenden Antworten mehr sehen als den bloßen Erwerb von Wissen.
Da ist die Konstellation in Sachen innere Ruhe und Zufriedenheit noch in Bewegung. Da wird nicht hauptsächlich verwaltet, da wird noch gesucht. Da ist die Tür noch auf.
, Vielleicht vergeht das wieder, dann kommt der Impuls weiter zu suchen von allein oder sie sterben und sind mit der Welt - weil sie ihr Ding gefunden haben - so weit ausgesöhnt und da halte ich es für ethisch nicht geboten, sie zu bedrängen.
Ja bedrängt werden sollte niemand, es führt ja auch zu nichts, vor allem, wenn die Tür schon lange zu ist.
Die meisten Menschen verkommen in der Lebensmitte (oder schon viel früher) zu einem geschlossenen System. Das heißt, sie vermeinen zu wissen, ´wie es läuft´ und sind auf eine bestimmte Art und Weise eigentlich schon tot.
Das ist das Recht eines jeden und dennoch freut man sich, wenn man einen Menschen - vielleicht sogar hier - begegnet, der noch "Zuckungen" hat.
LG * Helmfried