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Ist der Tod die wahre Erleuchtung?

An kruden Thesen mangelt es uns doch nun wirklich nicht...

Ich meinte eigentlich eher sowas wie: Thinking outside the box. Aber das ist natürlich ein schmaler Grat. Man kann dann so enden wie manche hier im Forum, die in ihrer eigenen Welt und ihrer eigenen Sprache leben (und ich weiß, dass manche genau das auch mir vorwerfen). Man muss sich im Bereich der Spiritualität schon an ein paar Spielregeln halten, oder besser gesagt: Man sollte die Spielregeln vielleicht so weit wie möglich biegen, ohne sie zu brechen. Das wäre dann eine gelungene Mischung aus Logik und Novelty, mir fällt dafür kein passender deutscher Begriff ein.

Zudem ist das Argument (aus dem Video), die Natur unterscheide nicht zwischen Gut und Böse, auch nicht so wahnsinnig überzeugend, weil Spiritualität nichts mit Natur zu tun hat.

Von den Leuten, die diesen extremen Pfad gehen, sind wir ja so weit entfernt, wie Deutschland von Neuseeland. Wir sind ganz gewiss am anderen Ende des Spektrums, zu vernünftig und angepasst.

Dass wir notorisch unsere Sterblichkeit vergessen, ist natürlich ein Punkt. Aber auch der ist nicht nur schwarz oder weiß.

Death Awareness, also Todesbewusstsein, also das Gegenteil der Verdrängung der Sterblichkeit, wird übrigens von Jed McKenna als der Königswegs zur Erleuchtung bezeichnet.

 
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Kleiner Schritt: Hör mal auf zu rauchen durch Deinen Willen oder durch strenge Meditation.
Nächster Schritt: Verlasse Dein Weltbild -- Du wirst Dich wun dern!!!

Es ist interessant und sehr treffend, dass du das Rauchen und das Weltbild nennst, denn beides ist eine Sucht. Aber andererseits: Wie viele Leute kennst du, die zugeben, dass ihr Weltbild (so wie jedes Weltbild) eine Sucht ist. Dass man das überhaupt erkennt, ist schon Fortschritt. Und ich habe schon oft gesagt, dass ich mich in den spirituellen Dingen letztlich noch als Anfänger betrachte, auch wenn ich mich schon seit über 20 Jahren damit befasse und schon massenweise Texte zu diesen Themen geschrieben habe. Das ist ein Grund, warum ich an Reinkarnation glaube: Wie soll man das alles in bestenfalls 90 Jahren lernen und verstehen und dann auch noch anwenden und umsetzen.
 
Ich meinte eigentlich eher sowas wie: Thinking outside the box. Aber das ist natürlich ein schmaler Grat. Man kann dann so enden wie manche hier im Forum, die in ihrer eigenen Welt und ihrer eigenen Sprache leben (und ich weiß, dass manche genau das auch mir vorwerfen).
Ein schmaler Grat zu beiden Seiten. Zazen ist im Grunde eine Technik in diese Richtung, aber man kann sich dort auch als jemand mit Zwangsstörung wohl fühlen.
Von den Leuten, die diesen extremen Pfad gehen, sind wir ja so weit entfernt, wie Deutschland von Neuseeland. Wir sind ganz gewiss am anderen Ende des Spektrums, zu vernünftig und angepasst.
Wer ist wir? Ist ja nicht so, dass diese Versuche nicht schon alle durchexerziert worden wären. Zu jeder guten Loge des linken Weges gehört doch heute der Rekurs auf die Gnostiker, Templer und Nietzsche oder die einen oder andren Bad Guys aus dem fernen Osten. Alles nicht so neu, dennoch ein spannendes Thema.
Death Awareness, also Todesbewusstsein, also das Gegenteil der Verdrängung der Sterblichkeit, wird übrigens von Jed McKenna als der Königswegs zur Erleuchtung bezeichnet.
Das Memento mori ist ja durchaus Teil unserer abendländischen Traditionslinie, nicht mal der Esoterk, sondern der ganzen Gesellschaft. Wir haben das eigentlich sogar erst relativ spät verloren.
 
Die wahre Erleuchtung findet in diesem Leben statt
Sehe ich auch so.
durch den Willen, sich zu ändern oder durch strenge Meditation
Wenn jemand zu mir sagt (oder ich mir selbst auferlege): "Ändere dich und meditiere streng", hätte das für mich etwas beängstigendes
Meditation hat ja auch viel mit loslassen zu tun, da ist mir Strenge irgendwie zu streng (:.
..........in der man merkt, dass man die Erziehung und Gewohnheit ablegen kann.
Erziehung ablegen ? Meinst Du das geht so einfach ?
Nächster Schritt: Verlasse Dein Weltbild
Radikaler Schritt. Vielleicht stelle ich es vorher erst einmal in Frage (wenn ich einen Grund dafür sehe).
LG * Helmfried
 
Helmfried, mit Strenge meinte ich nicht nur mal ein Stündchen meditieren, sondern eine ganze Woche von morgens bis abends
und möglichst in einer Gruppe. Die Automatismen (Erziehung usw.) sind durch die grosse "Ruhepause" einfach nicht mehr "sprungbereit".
Ja, das mit dem Weltbild ist am schwersten, hängt aber mit den abgelegten Automatismen zusammen. Wenn ich nicht mehr so automatisch
über die Welt urteile, komme ich zu eigenen Schlüssen.
 

Ich meinte damit einfach uns beide. Wir sind beide eher sachlich und verkopft, wobei ich etwas mehr zum feinstofflichen Klimbim hin tendiere.

Wenn jemand zu mir sagt (oder ich mir selbst auferlege): "Ändere dich und meditiere streng", hätte das für mich etwas beängstigendes
Meditation hat ja auch viel mit loslassen zu tun, da ist mir Strenge irgendwie zu streng :).

Es kommt auf die Person an. Manche brauchen manchmal einen strengen Tonfall, einen Arschtritt, mich eingeschlossen.

Helmfried, mit Strenge meinte ich nicht nur mal ein Stündchen meditieren, sondern eine ganze Woche von morgens bis abends
und möglichst in einer Gruppe.

Dir ist aber schon bewusst, dass es Leute gibt, für die Meditation sehr schwierig oder sogar gefährlich sein kann? Also für mich ist eine Stunde kaum aushaltbar.
 
Mir ist das bewusst, Chris! Meine Tochter hielt es auch nicht aus und floh aus der Gruppe.

Von dem was du über deine Tochter erzählst glaube ich, dass sie ein ähnliches Mindset hatte wie ich. Es gibt diesen Menschenschlag.

Derzeit ist Meditation für mich ausgeschlossen, da ich in den Wintermonaten und insbesondere gegen Ende des Winters depressionsmäßig noch viel labiler bin als sonst. Dieser Winter ist zwar sehr mild, aber es ist auch nicht die Kälte, die mich runterzieht, die gefällt mir sogar, wenn sie da ist, nein, es ist die permanente Dunkelheit und die ist diesen Winter besonders präsent. Ich glaube es hat hier seit Anfang des Jahres noch kein einziges Mal einen wolkenlosen Tag gegeben. Dazu kommt noch, dass ich saisonbedingt (Gastronomie) kaum arbeite, was ebenfalls nicht gut für mich ist. Wenn ich unter solchen Umständen meditiere, ist das für meine Psyche gar nicht gut, deshalb lasse ich es. Aber bald ist ja Frühling, dann sieht die Sache wieder anders aus. :blume2:
 
Es scheint nur dann naiv, wenn man sich das bildhaft so vorstellt, wie es auf der Erde ablaufen würde, also dass sich alle in einem Zimmer zusammensetzen und dann alles nötige "besprechen". Es wird natürlich in der geistigen Welt ganz anders ablaufen, da es dort keine Körper gibt und auch keine Zimmer etc...
Ich glaube, unsere Vorstellungen lehnen sich zu sehr an irdische Strukturen und Gepflogenheiten an.
Wenn der Körper weg ist, was bleibt dann überhaupt übrig ?
Bewusstsein (manche würden Geist sagen, nur nmM ist das identisch und ohnehin nicht zu trennen) und das bedeutet, dass dieses Bewusstsein genau das Bewusstsein ist, welches sich im Verstorbenen entwickelt hat und auf dem Niveau abschließt, das zu Lebzeiten erreicht wurde.
Nachtodkontakte belegen, dass (auch nach vielen Jahren) das Niveau des Bewusstseins von Verstorbenen unverändert gleichbleibend ist. Es findet also offensichtlich keine Entwicklung mehr statt.
Ich denke, das Bewusstsein richtet sich im Jenseits (nach eigenen Vorstellungen) ein. In der körperlosen Existenz ist der Gedanke unmittelbar auch die Realität. Da viel Gestaltung aus der Gewohnheit heraus geschieht, mag so manche Existenz im Geistigen der verlorenen materiellen Existenz ähneln. Zwar wäre alles was kreiert wird holografisch, aber immerhin.
Wenn ich Recht habe (und da bin ich mir ziemlich sicher), dass sich, mit jedem neuen menschlichen Leben, auch eine Seele entwickelt, weil es nmM anders gar nicht möglich ist, dann wird (nicht zuletzt von der mathematischen Seite her) klar, dass ein zyklischer Wechsel der im “Umlauf” befindlichen Seelen, schlecht darstellbar ist.
Die Seele des Menschen (sprich sein Bewusstsein) zieht ein in die geistige Welt und von dort gibt es nmM kein zurück.
Was "frei" bleibt und unsterblich ist, ist mein Selbst und dieses Selbst ist nicht an den Menschen gebunden.
Die von dir (im Steinerschen Sinn) oft zitierten höheren Instanzen, Hierarchien und Wesenheiten sind - amS - keine Größen, von denen mein Heil und meine “weitere Verwendung” abhängt.
Sie sind, so denke ich, Ausdruck traditioneller und überlieferter Annahmen, oder einfach ins Spiel gebracht, um Menschen in Demut zu halten. Aus meiner Sicht gibt es keinerlei Hierarchien. Bewusstsein ist nmM ein sich selbst verwirklichendes System ohne "Verwaltungspersonal"
Ich bin nicht der Mensch, den ich im Spiegel sehe, genauso wenig bin ich einer der Menschen, die schon vor langer Zeit starben.
Ich bin Bewusstsein. In mir ist die Erfahrung (das Wahrnehmen, Denken und Fühlen) vieler Menschen.
Kein beendetes Leben erfährt einen Neustart oder eine Fortsetzung. Es gibt somit auch keinen Ausgleich im Sinne von Gerechtigkeit. Der Sinn liegt in der Evolution des Bewusstseins, also in meinem Wachsen.
Was wie Größenwahn klingt, ist die logische Konsequenz, aus der Erkenntnis, dass wir alle in Wirklichkeit Bewusstsein sind und das heißt, für die, die es mit Gott halten, wir sind göttlich.
Du merkst, dass sich meine Positionen langsam etwas verschieben. Das hängt damit zusammen, dass ich, wo immer eine Fragezeichen war, versuche, mehr Klarheit zu erlangen.
Alles was an Theorien unterwegs ist und sich mit der Frage beschäftigt, wie denn eine alte Seele in´s Bewusstsein eines entstehenden Lebens geraten soll, ohne es grundlegend zu determinieren, liefert - für mich - keine plausible Erklärung.
Dennoch sehe ich in den Augen von Kindern mitunter auch eine kaum erklärbare Reife (innere Stärke), die so ohne weiteres nicht zu erklären ist.
Nur denke ich, dass die Begründung nicht in einer inkarnierten Seele liegt; allerdings muss ich gestehen, dass ich auch nicht weiß, wie das zu erklären ist. Ich könnte mir vorstellen, dass das Bewusstseinsniveau der Eltern dabei eine Rolle spielt.
Vielleicht kannst du ja soweit mitgehen, dass es keine Menschen ohne Seele geben kann und das jedes sich entwickelnde menschliche Leben auch eine Seele entwickelt. Das würde ja auch, bedeuten, dass es keine Notwendigkeit für eine Seelenwanderung gibt.
Ich beharre nicht auf der Richtigkeit meiner Überlegungen und möchte sie einfach zur Diskussion stellen. Deine Meinung (die von R. Steiner kenne ich schon) wäre mir da schon wichtig.
LG * Helmfried
 
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............ eine ganze Woche von morgens bis abends und möglichst in einer Gruppe............
Puh. Wäre mit mir nicht zu machen, eine gruselige Vorstellung :rolleyes:.
Da bin ich zu sehr Individualist, Autodidakt oder auch Eigenbrötler.
Du hast es offensichtlich hinter Dir (und durchgehalten) 👍 Respekt
LG * Helmfried
 
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