• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

Ist der Tod die wahre Erleuchtung?

Also letztendlich bin ich mir nie komplett sicher, was das alles betrifft, nur eben soweit, dass ich erkennen kann, ob der Inhalt wertvoll ist, nicht unbedingt, ob die Person authentisch ist.
Ich schenke dir mal einen Inhalt, nur weil du es bist... Du kannst dann damit die Bibel, Höllen, Reinkarnationen und sonstigen Unfug beiseite lassen.;)
Der Grundstein des Bewusstseins ist die Erinnerung, denn jede Wahrnehmung wird sofort nach ihrem Entstehen zu Erinnerung. Soweit dürften wir uns einig sein. Somit bestimmen die Erinnerungen auch unser ganzes Leben und beeinflussen dadurch auch unsere Wahrnehmung und dem zur Folge unsere Realität.
Nehmen wir mal das Szenario an, dass du jeden Morgen in einer anderen Realität aufwachst, die mit einem vorgefertigten Paket an Erinnerungen bestückt ist, so dass du den Eindruck hast, du hättest bereits ein ganzes Leben hinter dir, denn die Erinnerungen daran sind ja alle da. Tatsächlich bist du jedoch nur für diesen Tag - genauer für die Zeit, die du bewusst erlebst - in dieser Realität. Sobald du wieder eingeschlafen bist oder sonstwie deine Wahrnehmung ausgeschaltet ist, ist mit ihr auch diese Realität gelöscht und du wirst nach dem Wiedererlangen deines Bewusstseins mit neuen Erinnerungen versorgt.
Kannst du das widerlegen, dass es so sein könnte? Eigentlich nicht.
Die Erinnerungen, die heute also deine Realität bestimmen, sind nur für dieses Zeitintervall bestimmt. Wenn du dir das bewusst machst, dann verlieren sie an Macht, deine Stimmungen zu beeinflussen.
Denk daran: das, was ich hier schreibe, wird nur während dieses Zeitintervalls existieren, bis du wieder ein neues Bewusstsein bekommst (es kann schließlich auch sein, dass es der Moderation zu bunt wird und sie löscht diesen Beitrag... :) )
Wenn du Glück hast und er taucht wieder in deiner Erinnerung auf beim nächsten Mal, wenn du ein Bewusstsein erlangst, dann lass es auf dich wieder einwirken.
Genieße den Tag als wäre er dein letzter, denn morgen ist ein neuer Tag...:)
 
Werbung:
Sobald ich in der Bibel lese oder mich generell mit der klassischen christlichen Lehre befasse, schleicht sich bei mir die Angst vor der Hölle ein.
Das ist insofern konsequent, als man die eine Seite nicht ohne die andere haben kann. Aber die fundamentalistische Interpretation (also die Schriften buchstäblich zu verstehen) ist ja nun auch nur eine Sicht und nicht die überzeugendste. Die Interpretation die mythischen Bilder scheint mir der passendere Ansatz zu sein.

Es wird gerne gesagt, die Religionen seien im Kern alle gleich, aber das ist im Grunde Quatsch. Die mystischen Berichte sind mehr oder weniger gleich, die mythischen Erzählungen sind verschieden, das ist für mich schon mal ein Hinweis.

Atheisten sind insofern besser dran, als sie die Gesamterzählung von Himmel und Hölle lächerlich finden, insofern besteht da kein Leidensdruck - was ich erst mal gut finde und unterstützen würde - aber die Erzählung des entqualifizierten Universums wirft natürlich seinen eigenen Schatten und ich habe mich schon länger über den eigenartige Stolz gewundert, mit dem man dort verkündet, es eben aushalten zu können, dass das alles keinen Sinn hat.

Ich komme mit Wilber Hierarchisierung von archaisch - magisch - mythisch - rational - mystisch gut zurecht. Du willst da ja demütig sein, aber wenn man sich mal klar macht, dass man in einer Psychotherapie die Kette von vielen Generationen und ihren Problemen beenden kann, indem man das Muster nicht mehr weiter gibt, wird vielleicht klar, weshalb man bei mystischen Erfahrungen sein Karma beenden kann. Die einen sagen, dass da eben noch ein paar Vasanas ürbig bleiben, aber das ist alles halb so wild.
Ansonsten sagen die meisten, die meinen, dass es nach dem Tod weiter gehen könnte, dass da nichts anderes passiert, als schon im Leben, weshalb man sich hier vorbereiten kann.

Dein Problem wird vermutlich sein, dass Du keine 100% Garantie hast, wie es denn nun wird und wer denn nun Recht hat, aber je mehr Dir klar wird, dass Du die bereits im Leben nicht brauchst, umso entspannter kannst Du an die Möglichkeiten des Todes heran gehen.
 
Atheisten sind insofern besser dran, als sie die Gesamterzählung von Himmel und Hölle lächerlich finden, insofern besteht da kein Leidensdruck - was ich erst mal gut finde und unterstützen würde - aber die Erzählung des entqualifizierten Universums wirft natürlich seinen eigenen Schatten und ich habe mich schon länger über den eigenartige Stolz gewundert, mit dem man dort verkündet, es eben aushalten zu können, dass das alles keinen Sinn hat.
Was ist ein "entqualifiziertes Universum"? Habe ich noch nie gehört.
Inwiefern macht die künstliche Verschiebung der Sinnfrage auf einen Gott, für dessen Existenz jeglicher Beweis fehlt, alles sinnvoller?
Wäre unser Leben tatsächlich total gravierend sinnvoller wen wenn wir ein Geschöpf eines sinnlosen Gottes wären?
Grundsätzlich ist "Letztbegründung" überhaupt ein schwieriges Thema. Nachstehend ein Artikel der darauf eingeht:
 
Aber andererseits, die Gegenwart ... Muse haben den Soundtrack dazu geschrieben:
Man kann alles "schwarz malen" ... nur ändert das nichts daran das man hier ist und auch das Bedürfnis hat hier zu sein.
Musikalisch gab es auch schon weniger negative Zugänge zB.

Blue Oyster Cult - Don't Fear The Reaper

 
Was ist ein "entqualifiziertes Universum"? Habe ich noch nie gehört.
Habe ich bei Wilber geklaut.
Soll heißen, das versucht wird alles als prinzipiell dasselbe, nur mit einer anderen Quantität versehen gedeutet wird.
Also etwas mehr Hirnzellen und das soll dann alles erklären können.
Inwiefern macht die künstliche Verschiebung der Sinnfrage auf einen Gott, für dessen Existenz jeglicher Beweis fehlt, alles sinnvoller?
Das musst Du die fragen, die dran glauben. Aber es gibt dem Leben natürlich Orientierung und bestimmte Werte - mal konkreter, mal abstrakter.
Auch Atheisten können natürliche Werten folgen und tun das sicher oft, vielleicht haben sie mehr Schwierigkeiten mit der Herleitung ('weil Gott das so will' ist simpel, philosophisch völlig unzureichend, aber kann für einen Gläubigen ein starkes Argument sein) und mitunter Probleme mit der Selbstbegrenzung des Ich.
Grundsätzlich ist "Letztbegründung" überhaupt ein schwieriges Thema.
Letztbegründungen haben erst einmal überhaupt nichts mit Gott zu tun. Ich habe ein Buch über Letztbegründungen von Karl-Otto Apel gelesen, da ist der Rekurs auf Gott, Mythen, Religion bei 0,0%, auf etwa 700 Seiten.
 
Viele Menschen, die in der Bibel lesen, suchen Trost und Orientierung und vergessen dabei, dass sie nicht das Wort Gottes vor sich sehen. Es ist das Werk von Menschen, die aus ihrer subjektiven Ausrichtung heraus - mit dem Mittel der Manipulation - programmatische Vorgaben machen.

Helmfried nutzte heute andere Worte, aber wenn Du es nicht selbst erkennen willst, dann musst Du eben diese sinnlose Angst aushalten. Nur Du kannst Dich von dieser föllig unbegründeten Angst befreien ;-)

Du kannst dann damit die Bibel, Höllen, Reinkarnationen und sonstigen Unfug beiseite lassen.;)

Aber die fundamentalistische Interpretation (also die Schriften buchstäblich zu verstehen) ist ja nun auch nur eine Sicht und nicht die überzeugendste.

Letztlich ist diese Höllenangst natürlich eine irrationale Angst, aber das haben Ängste eben so an sich, dass sie irrational sind. Mit Vernunft kommt man gegen Emotionen nicht an. Aber danke für eure Antworten. Und es ist ja nun nicht so, dass mich diese Angst 24/7 begleitet, sie taucht nur hier und da mal auf und verschwindet dann auch genau so schnell wieder.

Nehmen wir mal das Szenario an, dass du jeden Morgen in einer anderen Realität aufwachst, die mit einem vorgefertigten Paket an Erinnerungen bestückt ist, so dass du den Eindruck hast, du hättest bereits ein ganzes Leben hinter dir, denn die Erinnerungen daran sind ja alle da. Tatsächlich bist du jedoch nur für diesen Tag - genauer für die Zeit, die du bewusst erlebst - in dieser Realität. Sobald du wieder eingeschlafen bist oder sonstwie deine Wahrnehmung ausgeschaltet ist, ist mit ihr auch diese Realität gelöscht und du wirst nach dem Wiedererlangen deines Bewusstseins mit neuen Erinnerungen versorgt.
Kannst du das widerlegen, dass es so sein könnte? Eigentlich nicht.

Nein, das lässt sich nicht widerlegen, aber es hilft mir auch kein Stück weiter. Ich habe ja trotzdem das Gefühl, dass meine Erinnerungen schon immer die selben waren, also kommt es doch auf das selbe hinaus.

Dein Problem wird vermutlich sein, dass Du keine 100% Garantie hast, wie es denn nun wird und wer denn nun Recht hat, aber je mehr Dir klar wird, dass Du die bereits im Leben nicht brauchst, umso entspannter kannst Du an die Möglichkeiten des Todes heran gehen.

Ja, die Ungewissheit ist auf jeden Fall so eine Sache, die mich immer wieder einholt. Gerade deshalb habe ich eine gewisse Bewunderung für Menschen, die einen tiefen Glauben haben und aus diesem Energie für das irdische Leben ziehen. Aber wie auch Helmfried schon sagte, man sollte sich vermutlich erst einmal auf die Lösung der "irdischen" Probleme beschränken, dann kann man auch "das Jenseitige" aus einer neuen Perspektive angehen.
 
Werbung:
Nein. Ganz und gar nicht. De Sehnsucht nach ausgleichender Gerechtigkeit ist zwar verständlich. Aber wie heißt es so treffend: Das Leben ist kein Ponyhof.
Ja und m. E. ist die Idee von Karma sowieso widerlich, weil es nüchtern betrachtet nicht mehr als eine Ausrede dafür ist andere Menschen im Stich zu lassen und schlecht zu behandeln (weil die ja angeblich an Ihren Leid selbst schuld sind) und sich selbst auf die Schulter zu klopfen wenn man zu den Glücklicheren gehört.
Ich glaube nicht an eine Reinkarnation im üblichen Sinne.
Was ich mir vorstellen kann ist das Menschen potentiell wiedergeboren werden. Man ist schon einmal entstanden, also könnte das eventuell auch wieder passieren. So unwahrscheinlich es auch sein mag, aber bei extremen Zeitspannen kann was uns unwahrscheinlich vorkommt doch auch passieren.
Beispiel: Ich werde in 100 Jahren wahrscheinlich nicht den Lottojackpot gewinnen. Aber könnte ich 100.000 Milliarden Jahre spielen wird das vermutlich doch irgendwann einmal klappen.
Ich habe aber eine andere Vorstellung von Wiedergeburt als die Meisten.
Ich denke das es etwas gibt was ich "elementares Ich" nenne und davon kann ich mir eine Wiedergeburt vorstellen.
Damit ist nicht das gemeint was Menschen über mich sagen wenn sie mich beschreiben wollen.
Dazu gehört nicht was ich mag oder nicht mag. Nicht was ich liebe oder hasse.
Nicht was ich tue, nicht meine Erfolge und mein Versagen.
Es ist das was mich zentral mit dem verbindet wenn ich mich zurück erinnere als ich zB. 5 Jahre alt war.
Ich war damals ein sehr, sehr anderer Mensch als heute, aber es gab eine ganz zentrale Gemeinsamkeit.
Ich fühlte mich damals als ich, wie ich mich auch heute als ich fühle ... obwohl ich so unterschiedlich bin.
 
Zurück
Oben