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Ist der Tod die wahre Erleuchtung?

nur muss jeder irgendwann den Mut haben zu sagen, was ihm wichtiger ist, womit er sich besser fühlt, was sein Leben mehr ausmacht.
Was mir wichtiger ist, hängt von der Situation ab, ich kann das nicht ein für alle mal festlegen.
Auch spielt evt. das Alter eine Rolle. Dass ich nach einem Fühlforum guckte, war teils Neugier und teils das Vermisste hier.
Dass ich wieder auf das Denkforum stiess, sagte mir, ich soll Aufhören zu Suchen! (Gruss vom Buddha) :) :)
 
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Was die Meditation angeht, ist meine Meinung, dass man damit eine bestimmte Instanz (in sich oder sonst wo) stärkt, die man m.E. auf diese Art besser erleben und festigen kann, als mit jeder anderen Praxis. Manchmal wird das der Zeuge genannt, d.h., dass man das, was man tut, fühlt und denkt bemerkt, bezeugt und milde zurückweist. Man beobachtet das was passiert, ohne dem weiter nachzugehen und lässt sich gerade nicht von Einfällen und Idee forttragen sondern bleibt dabei, sie nur zu bezeugen.

Ja, das kenne ich aus der Meditation durchaus. Es ist auf jeden Fall ein sehr wichtiger Aspekt, dass man sich nicht mit den Gedanken und Gefühlen identifiziert. Mein persönliches Hauptproblem bei der Meditation ist übrigens, dass dadurch mein immer unterschwellig vorhandener Tinnitus die Lautstärke hochdreht, und das kann sehr ablenkend sein. Denn dadurch ist dann ja einer der wichtigsten Aspekte - die Stille - nicht gegeben. Süffisant betrachtet sehe ich darin einen von Mayas einfallsreichen Tricks, mich vom Meditieren abzuhalten. Die Göttin der Illusion ist da sehr kreativ. ;)

Erleuchtung war vor 3000 Jahren nichts anderes als heute.

Auf jeden Fall. Und deshalb sagte ich ja, dass die gesamte Naturwissenschaft in diesem Bereich komplett irrelevant ist.

Darum bin ich immer etwas skeptisch, wenn jemand über Spiritualität redet und wenn die Frage auf die Praxis kommt, dann zu Ausflüchten greift, dass die eigene Praxis ja das Klavierspielen oder sonst was sei, aber klassische spirituelle Praktiken kommen oft gar nicht vor.

Da ich sehr stark von der Idee der Reinkarnation überzeugt bin (aus unzähligen Gründen macht es nur so Sinn, wir können das gerne einmal vertiefen) sehe ich das etwas anders: Es gibt solche, die in diesem Leben noch gar nicht für spirituelle Dinge zu interessieren sind, und das ist auch okay so. Dann gibt es diejenigen, die zwar sehr offen für spirituelle Themen sind, aber doch nicht all in gehen, wie man sagen könnte. Und die dritte Gruppe geht in die Vollen und macht Meditation usw. zum Lebensinhalt. Ich sehe mich selbst im mittleren Bereich der Skala. Interessiert, aber nicht 100% an Bord.

Wie Du schon schriebst, man merkt, ob sich jemand mit einem Thema auskennt oder ob er oder sie immer nur bestimmte Phrasen wiederholt. Deine Erfahrungen kann ich durchaus ernst nehmen, aber es gibt noch andere Bereiche.

Meine wichtigste und alltäglichste spirituelle Erfahrung sind auf jeden Fall meine Träume. Das hatte ich ja auch schon mal erwähnt. Aus meiner Sicht sind Träume eigentlich psychedelische Erfahrungen ohne Drogeneinnahme. Und dann ist da ja das Problem, dass wir uns an die meisten Träume gar nicht erinnern. Wusstest du, dass es manche indigenen Kulturen gibt, in denen das als Krankheit gilt? Also wenn man sich nicht oder nur teilweise an seine Träume erinnern kann, gilt das als eine Krankheit. Ich finde das sehr aufschlussreich, und es passt ja auf jeden Fall zu unserer Gesellschaft, dass die allermeisten von uns diese Krankheit haben.
 
Eschatologische Vorstellungen im Heiligen Quran: "Die Menschen schlafen, und wenn sie sterben, erwachen sie"

Was die Raupe das Ende des Lebens nennt, nennt der Weise einen Schmetterling.
 
@ Chris M
Betr. Tinitus: Man sagt, dass Meditation sogar auf dem lautstarken Marktplatz stattfinden kann.
Bei körperlichen Störungen lässt man sich genauso wenig involvieren wie bei den Gedanken. Man kann es lernen,
siehe Autogenes Training.
 
Mein persönliches Hauptproblem bei der Meditation ist übrigens, dass dadurch mein immer unterschwellig vorhandener Tinnitus die Lautstärke hochdreht, und das kann sehr ablenkend sein. Denn dadurch ist dann ja einer der wichtigsten Aspekte - die Stille - nicht gegeben.
Einen leichten Tinitus habe ich auch. das stört nicht. Du kannst ja zur Not auch mit leiser Musik meditieren, es geht immer um die Meditation, nicht um die perfekten Bedingungen. An einem Tag eines Zenkurses haben vor dem Fenster mal Bauarbeiter mit einem Presslufthammer gearbeitet, irgendwann stört auch das nicht mehr.
Auf jeden Fall. Und deshalb sagte ich ja, dass die gesamte Naturwissenschaft in diesem Bereich komplett irrelevant ist.
Für das innere Erleben auf jeden Fall.
Ich sehe mich selbst im mittleren Bereich der Skala. Interessiert, aber nicht 100% an Bord.
Unser heutiges Leben bietet nicht unbedingt die Chance ständig zu praktizieren, aber für einige Menschen ist das ein wichtiges Lebensthema und wenn Du ein bestimmtes Niveau erreicht hast, wirst Du es nie mehr vergessen, Du startest bei der Meditation nie mehr bei Null, auch wenn Du mal nicht praktiziert hast und sich ein Berg angehäuft hat. Du hast einfach die Fähigkeit bewusst in den Moment zu kommen (aber in dem/dort ist buchstäblich jeder) und Dich zu erinnern, dass Du da jetzt gerade bist und zu spüren, wie es sich anfühlt.
Da wird ja die Lupe drauf gehalten, Atmung und Sitz, der Rest ist egal. Letztlich sind Atmung und Sitz aber auch egal, sie sind nur langweilig genug, um zu zeigen, dass auch diese Momente besonders sein können, obwohl oder auch wenn gerade gar nichts Spektakuläres passiert.
In diesen Momenten fehlt nichts.
Natürlich kann man sofort wieder zu den Einwänden zurück kehren und seine 1000 Bedenken vortragen, aber man kann es eben auch sein lassen. Es geht nicht darum, dass diese Momente einzigartig, unvergleichlich oder Wow sind, es reicht, dass man gerade bewusst im Moment ist. Und da fehlt nichts. Man kann in die Welt der Unvollkommenheiten wieder hinein, aber man kann jederzeit auch wieder in den Moment.
Wofür willst Du ein Wissen um Reinkarnationen haben?
Das interessiert mich auch, aber man kann ja beide Wege gehen, den einen theoretisch erforschen, den anderen praktisch gehen.
Mit allem was Du machst, kannst Du im Moment sein. Dort existiert dann auch keine Langeweile, bzw. auch diesen könntest Du einfangen, sie kommt und geht, wie alles andere auch. Ob ein Moment frisch und klar ist - jeder neue Atemzug ist anders, kann als anders ein einzigartig erlebt werden - oder langweilige Routine, liegt am Bewusstsein, das man etwas zukommen lässt.
 
Unser heutiges Leben bietet nicht unbedingt die Chance ständig zu praktizieren, aber für einige Menschen ist das ein wichtiges Lebensthema und wenn Du ein bestimmtes Niveau erreicht hast, wirst Du es nie mehr vergessen...

Ich meinte das nicht nur bezogen auf die Praxis, sondern auch auf die Theorie. Zur Zeit sind dieses Forum und YouTube eigentlich die einzigen Orte, an denen ich mich mit dem Thema überhaupt befasse. Ich lasse mich da so berieseln und das was hängen bleibt gebe ich weiter. Mir geht es - wie vor kurzem hier ausführlichst geschildert - mehr darum, dass ich eine allgemeine Vorstellung davon bekomme, wie "die andere Seite" aussehen könnte. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Du startest bei der Meditation nie mehr bei Null, auch wenn Du mal nicht praktiziert hast und sich ein Berg angehäuft hat. Du hast einfach die Fähigkeit bewusst in den Moment zu kommen (aber in dem/dort ist buchstäblich jeder) und Dich zu erinnern, dass Du da jetzt gerade bist und zu spüren, wie es sich anfühlt.
Da wird ja die Lupe drauf gehalten, Atmung und Sitz, der Rest ist egal. Letztlich sind Atmung und Sitz aber auch egal, sie sind nur langweilig genug, um zu zeigen, dass auch diese Momente besonders sein können, obwohl oder auch wenn gerade gar nichts Spektakuläres passiert.
In diesen Momenten fehlt nichts.
Natürlich kann man sofort wieder zu den Einwänden zurück kehren und seine 1000 Bedenken vortragen, aber man kann es eben auch sein lassen. Es geht nicht darum, dass diese Momente einzigartig, unvergleichlich oder Wow sind, es reicht, dass man gerade bewusst im Moment ist. Und da fehlt nichts. Man kann in die Welt der Unvollkommenheiten wieder hinein, aber man kann jederzeit auch wieder in den Moment.
Wofür willst Du ein Wissen um Reinkarnationen haben?
Das interessiert mich auch, aber man kann ja beide Wege gehen, den einen theoretisch erforschen, den anderen praktisch gehen.
Mit allem was Du machst, kannst Du im Moment sein. Dort existiert dann auch keine Langeweile, bzw. auch diesen könntest Du einfangen, sie kommt und geht, wie alles andere auch. Ob ein Moment frisch und klar ist - jeder neue Atemzug ist anders, kann als anders ein einzigartig erlebt werden - oder langweilige Routine, liegt am Bewusstsein, das man etwas zukommen lässt.

Ich muss ganz ehrlich sagen: Diese Sache mit "dem Moment" hat mich noch nie wirklich so ergriffen. Ich habe dazu hier im Forum - in einem etwas übertriebenen Tonfall - einmal folgendes geschrieben:

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Ich verstehe nicht, warum in der Philosophie und vor allem in der Spiritualität die Gegenwart, das Jetzt, der Moment so in die Höhe gelobt werden. Zu diesem Thema wurden ja schon ganze Bücherregale geschrieben und überhaupt wird einem ständig empfohlen, man solle mehr im Augenblick leben. Ich hingegen empfinde die Gegenwart als ein Gefängnis. Mein Traum wäre es, aus diesem Kerker des Jetzt auszubrechen und mich über die Vergangenheit und die Zukunft zu verteilen. Eckart Tolle kann mich mal, ich möchte nicht The Power of Now, ich möchte The Power of Eternity denn das Now ist doch komplett eingeschränkt. Im Jetzt werden wir zwischen zwei Ewigkeiten zerquetscht, das ist doch fürchterlich.

Ich liebe Träume, ich liebe sogar Alpträume, weil ich nur und ausschließlich im Traumzustand dazu in der Lage bin, aus dem Gegenwartsgefängnis auszubrechen. In Träumen gibt es keine Zeit oder es gibt alle Zeiten zugleich. Meine Träume sind komplett surreal und deshalb liebe ich sie so, da sind Elemente aus meiner Kindheit vermischt mit späteren Ereignissen, Personen, die im echten Leben längst gestorben sind, leben wieder etc. Auch räumlich gibt es keine Grenzen, Szenarien ändern sich plötzlich, eben noch war man in einem Haus, plötzlich steht man auf einem Berg und die Szene geht trotzdem weiter. Ich liebe sowas.

Das Wachbewusstsein ist hingegen einfach nur langweilig, alles viel zu linear und beschränkt, die Zeitlogik presst das freie Dasein in einen vorgegebenen Pfad. Die Vergangenheit ist tot und die Zukunft noch nicht geboren, es gibt nur das Jetzt und diese in bestimmten Zirkeln vergötterte Tatsache finde ich eben gerade fürchterlich. In Nahtoderfahrungen wird oft das Gefühl beschrieben, dass Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft dort keine Bedeutung mehr haben, man kann sich sowohl räumlich als auch zeitlich frei bewegen. Und so wird wohl dieses Problem, wie alle anderen auch, irgendwann vom Sensenmann gelöst werden. :zauberer2

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Ich verstehe nicht, warum in der Philosophie und vor allem in der Spiritualität die Gegenwart, das Jetzt, der Moment so in die Höhe gelobt werden.
Da schreibst Du es ja selbst, Du verstehst es nicht.
Du suchst den metaphysischen Notausgang, ansonsten etwas Unterhaltung, was ich nicht abwertend meine, allein schon, weil Du da sehr ehrlich bist. Das Jetzt ist wichtig, weil Du in ihm keinen Notausgang mehr brauchst, es ist nicht die Flucht vor der Welt, sondern die Versöhnung mit dem Samsara.

Im Grunde ist das aber auch okay, weil Du ja recht ausgesöhnt damit bist. Einer der wesentlichen Punkte der Spiritualität ist m.E. zu erkennen, dass es überall ein erleuchtetes Potential gibt und Du bist vielleicht einfach im Moment, wenn Du träumst, warum auch nicht?
Wer den Buddha im anderen nicht erkennt, ist keiner, da ist der Kampf um das schönste Gefieder einfach albern.

Schon aus diesem Grund kann man all diese 'Du bist eben noch nicht so weit' Allüren in der Pfeife rauchen.
 
Einer der wesentlichen Punkte der Spiritualität ist m.E. zu erkennen, dass es überall ein erleuchtetes Potential gibt und Du bist vielleicht einfach im Moment, wenn Du träumst, warum auch nicht?

Wenn ich im Dreamland unterwegs bin, dann bin ich befreit von meinem Wachbewusstsein, vom Alltagsverstand. Ich denke, dass das der wesentliche Aspekt ist. Ich empfinde das "normale" Bewusstsein eigentlich als eine Zumutung. Leute, die das so empfinden, flüchten sich häufig in Drogen, aber da bin ich dann intelligent genug, um zu wissen, dass das mehr schadet als nützt. Alles, was mich vom Alltagsbewusstsein weg bringt, seien es nun entsprechende Filme, Videospiele oder auch das Untertauchen in den Stress beim Arbeiten, all das empfinde ich als Befreiung. Und die beste Version davon ist eben das Träumen, da verschwindet das normale Bewusstsein komplett. :)
 
Wenn ich im Dreamland unterwegs bin, dann bin ich befreit von meinem Wachbewusstsein, vom Alltagsverstand. Ich denke, dass das der wesentliche Aspekt ist. Ich empfinde das "normale" Bewusstsein eigentlich als eine Zumutung.
Ich empfinde das Normalbewusstsein zwar nicht als Zumutung, aber ich kann mit den Verlockungen und Versprechungen unserer Gesellschaft nicht so wahnsinnig viel anfangen. Insofern kann ich dieser durchchoreografierten Lebensweise auch nicht viel abgewinnen.
Es gibt ja mehrere Formen des Bewusstseins, es sagt ja keiner, dass eine davon den prinzipiellen Vorrang zu haben hat.

Über die Frage des Preises den man dafür zahlt, kann man diskutieren. M.E. ist es gar nicht so ausgemacht, dass der Sonderling, der sich in Nischen einrichtet, das schlechtere Leben hat. Auch diese Deutung der Kompensation für dies oder das, ist ja fragwürdig, denn das würde ja voraussetzen, dass es einen Fahrplan gibt, der sagt, wie man zu sein hat.
Das wird den Esos ja immer aufs Brot geschmiert, sich an so einen Fahrplan zu halten.

Ich glaube z.B. dass ein Großteil der Leute, die auf Kohle, Karriere und soziales Ansehen als Selbstzweck setzen, auch dann oft nicht glücklich sind, wenn ihnen gute Schritte gelingen und oft traut man sich dann nicht mehr, das zuzugeben. Einige sich sicher völlig ausgesöhnt damit, aber so ein tolles Modell ist das aktuell nicht.
 
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Ich empfinde das Normalbewusstsein zwar nicht als Zumutung, aber ich kann mit den Verlockungen und Versprechungen unserer Gesellschaft nicht so wahnsinnig viel anfangen. Insofern kann ich dieser durchchoreografierten Lebensweise auch nicht viel abgewinnen.

Die Verlockungen einer materialistischen Gesellschaft können für einen spirituellen Menschen natürlich nur uninteressant sein, wobei, es gibt da eine Ausnahme: Ich denke, wenn ich viel Geld hätte, würde ich das meiste davon in die teuersten Escort Girls investieren, denn Sex ist ja auch eine Möglichkeit, aus dem langweiligen Alltagsbewusstsein zu entkommen. :D

Übrigens kann ich nicht genau sagen, was mich am Normalbewusstsein stört. Ich merke nur, je mehr ich davon abgelenkt bin, desto besser geht es mir und je mehr ich damit konfrontiert bin, desto schlechter geht es mir. Ich habe im Prinzip chronisch das Gefühl, das Menschen nach Nahtoderfahrungen beschreiben, nämlich: Wie kann etwas so Großes, Freies (die Seele) in etwas so Kleines, Eingeschränktes (den Körper) gepresst werden? Ich hatte noch nie eine solche Erfahrung, aber irgendwie scheint dieses Gefühl bei mir "angeboren" zu sein.
 
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