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Ist der Tod die wahre Erleuchtung?

Derzeit erleben wir im Arbeitsleben bei der jungen Generation Krankheitsausfälle, die sind von einem anderen Stern. Bei manchen muss man den Eindruck haben: Sie sind mehr krank, als dass sie da sind, und oft wegen psychischer Probleme. Die halten die Belastung nicht mehr aus, und das selbst dann nicht, wenn es im Branchenvergleich und vor allem zu früher noch vergleichsweise moderat zugeht.
Nach meiner Auffassung sind solche Menschen im Grunde arbeitsunfähig oder zumindest nah dran.
Einige (wenn nicht alle) sind in einer medikamentösen Behandlung, das will ich nicht grundsätzlich in Frage stellen.
Nur: Wenn selbst eine solche medikamentöse Behandlung ihnen auch nicht das bringt, was ihnen die Pharmakologie verspricht - ein mehr oder weniger normales Leben führen zu können - was soll dann eine solche Behandlung bringen? Sie scheitern trotz medikamentöser Behandlung, nur mit dem Unterschied, dass sie irgendwann medikamentenabhängig sind.

Wir wollten eine individualistische Gesellschaft, in der jeder für sich selber kämpft, in der es kein echtes Gemeinschaftsgefühl mehr gibt, in der Gott, die geistige Welt und die spirituelle Ebene des Daseins "überwunden", also verdrängt wurden, und das ist jetzt eben das Resultat. Ein Haufen verängstigter, verstörter Wesen, medikamentenabhängig, obwohl die Medikamente nichts bringen, die nicht mehr arbeitsfähig sind und sich irgendwann gar nicht mehr auf die Straße trauen. Man kann nicht den Sinn aus dem Leben nehmen und dann erwarten, dass alles so weiterlaufen wird wie bisher.
 
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Wir wollten eine individualistische Gesellschaft, in der jeder für sich selber kämpft, in der es kein echtes Gemeinschaftsgefühl mehr gibt, in der Gott, die geistige Welt und die spirituelle Ebene des Daseins "überwunden", also verdrängt wurden, und das ist jetzt eben das Resultat. Ein Haufen verängstigter, verstörter Wesen, medikamentenabhängig, obwohl die Medikamente nichts bringen, die nicht mehr arbeitsfähig sind und sich irgendwann gar nicht mehr auf die Straße trauen. Man kann nicht den Sinn aus dem Leben nehmen und dann erwarten, dass alles so weiterlaufen wird wie bisher.
Es gibt eine Philosophin, die sehr interessante Thesen zum Narzissmus in unserer Gesellschaft aufgestellt hat: Hier
 
Ich persönlich bin jedoch sehr an der geistigen Welt interessiert - von mir aus kann das Nirvana, also die komplette Auflösung, ruhig noch ein paar Jahrmillionen auf mich warten, ich bin sehr am feinstofflichen Klimbim zwischen "hier" und "dort" interessiert. :)

Die überwiegende Antwort derer, die im begründeten Verdacht stehen, in diesen Fragen kompetent zu sein ist: Ja, das gibt es - wie weitreichend, keine Ahnung -

Mir persönlich reichen die alten Schriften aus den Anfangstagen der Menschheit, die alle von der geistigen Welt sprechen, um an diese zu glauben. Denn ich denke, dass die Menschen damals noch viel näher an der wahren Natur des Lebens dran waren als wir heute, dass also die moderne Wissenschaft und ihre Schlussfolgerungen geradezu irrelevant sind, wenn es um die großen Fragen des Daseins geht. Die Anthroposophie mag ich deshalb so sehr, weil sie das Wesentliche aus allen Traditionen nimmt und es zusammenfasst, dort findet man also beides: Die geistige Welt mit ihren verschiedenen Ebenen und Wesenheiten und das endgültige Ziel der Auflösung im Nirvana:

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Die geistige Welt im weitesten und allgemeinsten Sinne umfasst alle übersinnlichen Daseinsbereiche, die über der sinnlich-physischen Welt liegen und zusammenfassend auch als höhere Welten bezeichnet werden. Dazu sind auch die Ätherwelt und die Astralwelt zu rechnen. Im engeren und eigentlichen Sinn ist mit dem Ausdruck geistige Welt aber das Devachan und insbesondere das obere Devachan gemeint, wo die schöpferischen Quellen für alles Geschaffene, d.h. für alles Seelische, Lebendige und Physische entspringen.

Über dem Devachan liegen noch höhere Weltbereiche, zunächst der Buddhiplan, die Welt der Vorsehung, als der Inbegriff des aktiven schöpferischen Lebens. Der darüber liegende Nirvanaplan ist die Quelle allen aktiven Seins. Hier entspringt die Schöpfung aus dem Nichts. Von dort stammt auch der geistige Wesenskern des Menschen, die Monade. Als Folge der luziferischen Versuchung in der lemurischen Zeit stieg die Monade zur irdischen Inkarnation herab und damit bildete der Mensch erstmals individuelles Karma. Nirvana ist in gewissem Sinn die Quelle, aus der das individuelle Karma stammt, und es ist zugleich die Senke, in die hinein es wieder verschwindet und sich auflöst.


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... aber letztlich ist das ein Irrweg. Das große Lachen im Zen ist m.E. dadurch ausgelöst, dass man nachher erkennt, dass man die ganzen Umwege nicht gebraucht hätte.
Aber man kann sie natürlich gehen.

Diese Einstellung ist meiner Meinung nach die "zweit-arroganteste" Einstellung nach dem Materialismus. Ich halte es eigentlich für ziemlich vermessen, wenn man sich schon als kleines Menschlein über alles hinwegsetzen will und unbedingt gleich ans Endziel kommen will. Ich denke, dass es viel realistischer ist, dass man alle Stufen der neun Hierarchien in der geistigen Welt durchlaufen "muss" (ich sage: darf, denn ich sehe das als etwas sehr Positives an) bevor man zum Ursprung zurückkehrt. Ich denke darüber hinaus auch, dass selbst die Leute, die hier unbedingt "raus wollen" dann in der geistigen Welt einsehen werden, dass das voreilig war. Aber das sind nur meine Schlussfolgerungen aus der Anthroposophie, ich will damit niemandem zu nahe treten.
 
Ich denke, dass es viel realistischer ist, dass man alle Stufen der neun Hierarchien in der geistigen Welt durchlaufen "muss" (ich sage: darf, denn ich sehe das als etwas sehr Positives an) bevor man zum Ursprung zurückkehrt.
Ob man zurück zu einem Ursprung geht oder vorwärts, darüber wird auch gestritten.

Was mich aber interessiert: Einerseits sagst Du, dass es hier ganz schön gruselig ist, andererseits willst Du das alles hier nicht missen. Was denkst Du, wo die Reise hingehen soll oder wird?
 
Was mich aber interessiert: Einerseits sagst Du, dass es hier ganz schön gruselig ist, andererseits willst Du das alles hier nicht missen. Was denkst Du, wo die Reise hingehen soll oder wird?

Ich habe die Inhalte der Anthroposophie wohl schon sehr verinnerlicht, dass ich sie nicht mehr ausreichend erkläre. Also: Wenn ich sage, dass ich es "hier" gruselig finde, meine ich damit ausschließlich die physische Ebene des Daseins, die Sphäre, in der wir uns derzeit befinden. Die neun Hierarchiestufen, die es zu durchlaufen gilt, liegen jedoch in der geistigen Welt, also in den Ebenen über der physischen Welt. Wenn alle Inkarnationen auf der physischen Ebene abgeschlossen sind verweilt man dauerhaft in der geistigen Welt und kehrt nicht wie zuvor nach einem "Zwischenaufenthalt" wieder auf die Erde zurück. Also aus meiner Sicht ist diese niederfrequente Ebene des Daseins, in der wir derzeit leben, einfach eine Art Exil (das ist mein Empfinden, das sagt nicht die Anthroposophie), aber irgendwie ist es wohl notwendig, dass wir hier Dinge lernen, die wir später in der geistigen Welt brauchen werden. Die Auflösung ins Nirvana kommt erst ganz am Ende des Durchlaufens der neun Hierarchien in der geistigen Welt von der Stufe der Angeloi bis zu den Seraphim (diese Wesenheiten wurden übrigens schon in Dokumenten genannt, die älter als die Bibel sind, nur unter anderen Namen) :

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  • Seraphim (lat. seraphim, hebr. Seraphim, Geister der All-Liebe)
  • Cherubim (lat. cherubim, hebr. Cherubim, Geister der Harmonien)
  • Throne (gr. thronoi, lat. throni, hebr. Aralim, Geister des Willens)
  • Kyriotetes (lat. dominationes, hebr. Tarshishim, Herrschaften, Geister der Weisheit)
  • Dynamis (lat. virtutes, hebr. Hashmalim, theos. Mahat, Mächte, Geister der Bewegung)
  • Exusiai (lat. potestates, hebr. Elohim, Gewalten, Geister der Form)
  • Archai (lat. principates, Fürstentümer, Urengel, Urbeginne, Urkräfte, Zeitgeister, Geister der Persönlichkeit)
  • Archangeloi (lat. archangeli, Erzengel, Söhne des Feuers, Feuergeister, Erzboten)
  • Angeloi (lat. angeli, Engel, Söhne des Zwielichts, Geister der Dämmerung, Söhne des Lebens, Boten)
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Der Mensch steht als zehnte Hierarchie unter den Angeloi und natürlich steht über den Seraphim noch Gott. Und wenn man das alles verinnerlicht, findet man es eben einfach ein bisschen vermessen, wenn man als Mensch mal eben neun Engelshierarchien und Gott gleich noch mit überspringen will. ;)
 
Der Mensch steht als zehnte Hierarchie unter den Angeloi und natürlich steht über den Seraphim noch Gott. Und wenn man das alles verinnerlicht, findet man es eben einfach ein bisschen vermessen, wenn man als Mensch mal eben neun Engelshierarchien und Gott gleich noch mit überspringen will.
Aber dann gibt es ja doch was zu erreichen.
Die Kritik daran kommt aus zwei Ecken: zum einen, von der politisch Linken, die darin eine Projektion reaktionärer Gedanken sieht, zum anderen, von vielen östlichen Weisheitstraditionen, die darin eine Illusion sehen. Tenor: Warum sich mit Zwischenstufen abgeben, wenn die eh nicht von Dauer sind und das Leid nur verlängern? Gemäß buddhistischer Analyse wird das was kommt auch wieder gehen und wenn es etwas gibt, was man erreichen muss, wird auch dies wieder gehen und das Leid nur vergrößern.

Als Chögyam Trungpa in die Staaten ging, lehrte er nur die Essenz: Alles ist Ati (Geist). Die sehr interessierten Schüler schauten sich an und fragten sich, was der Mann will. So etablierte Trungpa schließlich ein Stufensystem.

Spirituelle Glückspilze bekommen eine Unterweisung, verstehen, worum es geht und sind erwacht. Andere mutmaßen, so könne es nicht sein, da hat man von viel mehr gehört, viel weiteren Wege und denen sagt man dann: Ja, Du hast recht, da gibt es richtig viel und mit diesen Meditationstechniken kannst Du das erforschen. Wenn sie alles gesehen haben, erkennen sie, dass sie die Essenz schon immer hätten sehen können. Oder eben das torlose Tor, man geht hindurch, blickt sich um und es hat nie ein Tor gegeben.
 
Die Kritik daran kommt aus zwei Ecken: zum einen, von der politisch Linken, die darin eine Projektion reaktionärer Gedanken sieht,

Die politische Linke liegt halt zuverlässig fast überall daneben, wo sie den Mund aufmacht. :D In diesem Fall weist sie darauf hin, dass die neun Engelshierarchien eine Projektion der katholischen Rangordnung (Bischof - Erzbischof, Engel - Erzengel) und so weiter sind, aber dabei ist es ja genau umgekehrt. Die in vielen Traditionen beschriebene Rangordnung der geistigen Welt wurde auch von den frühen Christen erkannt und dann auf die Institution Kirche übertragen (ohne dass ich jetzt die katholische Kirche groß verteidigen will, aber vieles hat sie schon richtig erkannt, ganz am Anfang mal...). Es handelt sich dabei natürlich in erster Linie um Hierarchien der Erkenntnis und nur in zweiter Linie um Hierarchien der Macht. Je mehr Erkenntnis, desto mehr Macht.

Und außerdem ist in der geistigen Welt sowieso alles ganz anders als hier. Da ist halt tatsächlich auch Phantasie gefragt, wenn man nicht gerade ein Seher ist. Und Phantasie fehlt den Materialisten halt oft komplett, deshalb können sie da gar nichts begreifen.

zum anderen, von vielen östlichen Weisheitstraditionen, die darin eine Illusion sehen.

Man kann natürlich immer sagen: Das ist alles Maya. Darauf kann man aber auch immer sagen: Na und? ;)

Tenor: Warum sich mit Zwischenstufen abgeben, wenn die eh nicht von Dauer sind und das Leid nur verlängern?

Ich denke nicht, dass man in der geistigen Welt noch groß leiden wird, weil die Hauptquelle des Leidens der physische Körper ist, man könnte sogar psychische Krankheiten letztlich als körperliche Gehirnkrankheiten bezeichnen. Ohne Körper kein Leiden mehr, was es aber sicher noch geben wird ist so etwas wie Anstrengung oder Arbeit im weitesten Sinne, Kreativität ganz gewiss.
 
Daher finde ich es nicht verwunderlich, dass Depressionen und Angstneurosen zur Volkskrankheit geworden sind, meines Erachtens handelt es sich dabei um eine normale Reaktion auf das Leben.

Und auch den vermeintlichen Gewinnern geht es nicht besser: Klick

Zu diesem Thema würde ich dir mal dieses Video (20 Minuten) empfehlen, dass ich auch anderer Stelle schon mal geposted habe, aber es ist einfach ein zeitloser Klassiker und passt immer mal wieder rein. Zusammengefasst geht es darum, dass sich heutzutage viele Menschen - unbewusst oder halbbewusst - den Zusammenbruch der derzeitigen Zivilisation wünschen, weil sie zwar alle materiellen Bedürfnisse erfüllt bekommen, aber seelisch komplett unglücklich sind.


Unhappy People Waiting for the Apocalypse

A psychological exploration of why people unconsciously long for SHTF!

 
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@Chris M

Hm, da könnte man zu allen von Dir aufgeführten Punkten viel sagen, aber letztlich ist es für Dich entscheidend, die Geschichte rund zu machen, Du musst überzeugt von ihr sein.
 
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