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Integration, was verstehst du darunter

e-a-s schrieb:
D`accord.

Nur ist ursprünglich vom "Anteil der Straftaten" bei Dir keine Rede gewesen, sondern stattdessen vom Anteil der einsitzenden Straftäter.

Diese beiden Mengen sind nicht in zwingender Weise identisch und berechtigen demzufolge auch nicht zu identischen Schlussfolgerungen!

Und das war es jetzt von mir dazu!

Dieser Unterschied scheint aber nicht so gravierend zu sein.

Finde ich.
 
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Binchen schrieb:
siehst du zeili deshalb kommen die meisten immigranten zu uns, weil sie - bis jetzt - nichts der gleichen berücksichtigen müssen ausser sich an unsere gesetze zu halten.
jeder hat bei uns das recht auf freie religion, was ich nur unterschreiben kann.

unsere sprache müssen sie auch nicht können.

und dank hartz IV verhungern sie hier auch nicht, ja müssen noch nicht einmal arbeitswillig sein.

was wolltest du eigentlich damit sagen?

lg binchen
Binchen, ich beginne mit der Beantwortung Deiner direkten Frage.

Da ich die Heuchelei hasse, meine ich in den allermeisten Fällen auch das was ich schreibe. Du kannst meinen Beitrag, in dem ich versuche, mich in einen Emigranten hineinzuversetzen, also ruhig wörtlich nehmen.

Noch etwas Grundsätzliches. Binchen, 95 % Deiner Beiträge lese ich immer wieder gerne und es hat mir sehr leid getan, dass Du im Juni 2005 nicht zum Treffen in Wien kommen konntest. Eines aber muss ich aufklären. Wie ich, glaube ich, im thread von Claus - "Sind die Österreicher Deutsche" - klar zum Ausdruck brachte, fühle ich mich in erster Linie als Österreicher, zwar als EU-Österreicher aber doch als Österreicher, nicht als Alldeutscher und nicht als Großdeutscher, wiewohl wir sprachlich und teilweise auch kulturell sehr verwandt sind. Deswegen interessieren mich auch
  1. die österreichischen Gesetze
  2. die europäischen Gesetze und
  3. die deutschen Gesetze.
Das gleiche gilt für die Politiker. Solange in Euren Augen - und jetzt spreche ich von der Mehrheit der Deutschen - der Schröder ein guter (im Sinne von arbeitnehmerfreundlicher) Sozialdemokrat ist (war), werde (würde) ich in hundert Jahren auch noch nicht nach Deutschland auswandern wollen. Da ist unser Präsident der Wirtschaftskammer, Leitl, weiter links und arbeitnehmerfreundlicher. HartzIV ist aus (österreichischer) Arbeitnehmersicht weder arbeitnehmerfreundlich noch christlich, sondern ein sadistisches Gesetz und einige deutsche Touristen, mit denen ich immer wieder kommuniziere, haben sich in Österreich bereits darüber beklagt.

siehst du zeili deshalb kommen die meisten immigranten zu uns, weil sie - bis jetzt - nichts der gleichen berücksichtigen müssen ausser sich an unsere gesetze zu halten.
Na Binchen, ich bin ja auch nicht für Überfremdung und auch für die Aufteilung der Einwanderer auf das ganze Land, aber Du kannst doch nicht einen Menschen, der ein paar Monate in einem neuen Land ist, dafür verantwortlich machen, was dort für Gesetze herrschen. Es gibt ja Inländer, und zwar in den meisten Ländern der Erde, die sich an die eigenen Gesetze nicht halten können !

Sicher soll man sich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, aber aufmachen sollte man das Fenster schon hin und wieder.

Mit europäischen Grüßen

Zeili
 
Ziesemann schrieb:
arbeitsbereit. Wenn eine junge Türkin - nur ein Beispiel unter vielen - auf die Frage, was willst Du mal werden? antwortet: "Ich mach' auf Sozialhilfe", dann ermangelt es einer solchen Bereitschaft. Es gibt bereits Sozialhilfekarrieren in der dritten Generation - auch bei Deutschen (!), wie ich bereitwillig hinzufügen möchte, bevor das Totschlagargument kommt, "aber auch die Deutschen".
Das ist sicher eine zutiefst amoralische und dadurch mMn auch asoziale Haltung. Die würde ich wieder hinauskomplimentieren und falls es Inländer sind, bestrafen. Wobei man natürlich bei den Geldstrafen schon aufpassen soll, dass man den Bestraften nicht in die Kriminalität treibt; damit wäre auch nichts gewonnen.

Meine genaue Einstellung dazu ist (bezogen auf österreichische, wirtschaftliche Verhältnisse): ich möchte natürlich gut verdienen, wenn ich aber zum (arbeitslosen) Leben mehr als € 750,- brauche, bin ich lebensuntüchtig. Wenn ich arbeitsfähig, aber arbeitsunwillig bin, bin ich schlecht.

Ich bin für Bevorrechtung der europäischen Einwanderer gegenüber jener außerhalb Europas.

MfG

Zeilinger
 
Zeilinger schrieb:
Das ist sicher eine zutiefst amoralische und dadurch mMn auch asoziale Haltung. Die würde ich wieder hinauskomplimentieren und falls es Inländer sind, bestrafen. Wobei man natürlich bei den Geldstrafen schon aufpassen soll, dass man den Bestraften nicht in die Kriminalität treibt; damit wäre auch nichts gewonnen.

Meine genaue Einstellung dazu ist (bezogen auf österreichische, wirtschaftliche Verhältnisse): ich möchte natürlich gut verdienen, wenn ich aber zum (arbeitslosen) Leben mehr als € 750,- brauche, bin ich lebensuntüchtig. Wenn ich arbeitsfähig, aber arbeitsunwillig bin, bin ich schlecht.

Ich bin für Bevorrechtung der europäischen Einwanderer gegenüber jener außerhalb Europas.

MfG

Zeilinger

Lieber Zeili,

diese Deine Anschauung ist leicht nachvollziehbar.

Außerdem: Die Haut ist mir näher als das Hemd! Ganz natürlich und normal.
 
Asymptotisch schrieb:
Es gibt für mich keinen guten Importgrund für Menschen, denen wir keine Beschäftigung bieten können. Hier scheitert die Integration schon am Fundament.

Da hast Du recht.

Liebe Grüße

suche :blume1:
 
Gedanken zur Integration in Österreich

Gedanken zur Integration in Österreich

Die Österr. Innenministerin Ilse Prokopp (ÖVP) ist durch eine Integrationsstudie der österr. Moslems auf Grund der Terroranschläge in London ins Kreuzfeuer der Kritik geraten. In bezug auf Terroranschläge mit Unrecht, jedoch in bezug auf den Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Daten, gerade vor der Wahl, mit einem Verdachtsmoment, mit der FPÖ, die dieses Thema zu Propagandazwecken gebraucht hat, für sich zu beanspruchen.

Integrationsstudien sind natürlich positiv zu werten, doch wäre es angebracht, diese Befragung nicht nur bei ein paar Türken und Bosniern durchzuführen. Es gibt schließlich oberflächlich betrachtet viele verschiedene Bevölkerungsgruppen, einschließlich der Österreicher, die auch nicht besonders gut integriert sind.

Es ist schon wahr, dass es eventuell mit den Moslems in bezug auf unsere Demokratie mehr Schwierigkeiten geben könnte, weil ihre Religion zugleich eine Staatsform ist, die von den Moslems als die einzig gültige (im Koran verankert) angesehen werden muss.

Man muss allerdings festhalten, dass es bis jetzt mit den an sich unauffälligen und friedlichen Moslems keinerlei Schwierigkeiten gegeben hat.

Zur Vorbeugung, dass unser Land nicht auch in diese Unruhen hineingezogen wird, hat man eine Konferenz mit 160 österreichischen Imamen einberufen, welche erklärten, dass alle Mosleme ab jetzt in den Moscheen aufgefordert werden, verdächtige Momente sofort der Polizei zu melden.

Die Integrationsuntersuchung hat ergeben, dass 45 % der „Türken und Bosnier“ mit österreichischen Verhältnissen unzufrieden sind. Es ist gegangen um Meinungen zu anderen Religionen, Gesetzen in der Demokratie, Verheiratung und Terroranschlägen in London, die man zum Teil auch bejaht hat. Diese Haltungen können natürlich bei einer Zuspitzung von bestimmten Situationen zu Integrationsproblemen, sprich Unruhen, im Land führen.

In diesem Zusammenhang hat die Politik die Aufgabe vorzubeugen, dieser Unzufriedenheit entgegenzuwirken, indem sie darauf achtet, dass die Austro-Ausländer (jene, die bereits die österr. Staatsbürgerschaft haben) aber auch neue Zuwanderer mit öffentlichen Einrichtungen gut versorgt werden, sodass sie nicht ins Ghetto gedrängt werden. Es geht dabei in erster Linie um die deutsche Sprache, welche die Kinder bereits im Kindergarten erlernen sollen, Schule, Arbeitsplatz und Wohnungen.

Meine Meinung ist, dass man die Einwanderung generell drosseln sollte, wollen wir nicht riskieren, dass die Integration kippt.

Wir sind durch die Fehler anderer Staaten vorgewarnt.

Vorbeugen ist besser als Heilen.
 
Zeilinger schrieb:
Das ist sicher eine zutiefst amoralische und dadurch mMn auch asoziale Haltung. Wenn ich arbeitsfähig, aber arbeitsunwillig bin, bin ich schlecht.

Ich bin für Bevorrechtung der europäischen Einwanderer gegenüber jener außerhalb Europas.

MfG

Zeilinger
Lieber Zeili, Zustimmung für beide Aussagen, auch wenn ich den moralisch besetzten Begriff "schlecht" nicht so sehr mag.

Der entscheidende Fehler, den D und mir scheint auch A im Vergleich zu den klassischen Einwanderungsländern gemacht haben, scheint mir darin zu liegen: Keine Selektion nach Vorbildung, Herkunft, Sprachbeherrschung und Beruf sowie Orientierung an den nationalen Bedürfnissen.

Es ist bedauerlich, dass die beiden Threads Integration und Migration parallel laufen, denn sie beschäftigen sich mit derselben Thematik. Beweisbar unhaltbar ist z.B. die im anderen Thread aufgestellte Behauptung, für D war die Immigration von Vorteil. Das galt vielleicht, vielleicht bis 1972, als der Anwerbestop kam. Seitdem ist die Zuwanderung, dafür gibt es X-Quellen, die wichtigste habe ich angegeben, eine solche in die Sozialsysteme und - pardon, aber das ist ein Fakt - in die Kriminalität, wie jede PKS beweist.

Im Übrigen müssten bei einer volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung von Nutzen und Kosten natürlich sämtliche zusätzlichen Aufwendungen berücksicht werden, angefangen von den VHS-Kursen "Deutsch für Ausländer" bis zur Gestellung von Dolmetschern bei Behörden und Gerichten. "Müssten" - faktisch ist diese Berechnung kaum möglich.

Die Frage die Proportionalität ist scheint ja geklärt zu sein.

Es muss im anderen Thread ein unschönes "Híck-Hack" gegeben haben; ich hoffe nur, dass dies nicht auch hier beginnt. Doch wie auch immer, Ziesemann wird sich daran nicht beteiligen.
 
Ziesemann schrieb:
Es muss im anderen Thread ein unschönes "Híck-Hack" gegeben haben; ich hoffe nur, dass dies nicht auch hier beginnt. Doch wie auch immer, Ziesemann wird sich daran nicht beteiligen

Richtigstellung:

Der Thread über den hier berichtet wird (Planet der Nomaden...), wurde von einer Userin wiederholt durch unsachliche, personenbezogene Bemerkungen gestört. Der Moderator des Unterforums musste drei mal die entsprechenden Beiträge entfernen.
So etwas sollte man nicht als Hick-Hack bezeichnen, denn das würde bedeuten, dass es Rede und Gegenrede gegeben hätte. Dies war nicht der Fall. Natürlich hatten andere am Thread interessierte gebeten, man solle uns sachbezogen weiter diskutieren lassen.

Miriam
 
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suche schrieb:
Es gibt schließlich oberflächlich betrachtet viele verschiedene Bevölkerungsgruppen, einschließlich der Österreicher, die auch nicht besonders gut integriert sind.

danke suche,

mit diesem satz hast du den kern getroffen und einen nur schlummernden gedanken in mir geweckt.

ich wollte hierzu antworten, bin aber im migrationsthread ein wenig ausgeschweift, so daß ich gerne darauf verweisen möchte.


verweisenderweise
dex
 
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