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Ich kenne den Sinn des Lebens

AW: Ich kenne den Sinn des Lebens

Das Dasein
Ein dunkler Feind erheiternder Getränke,
Ein Philosoph, trat neulich hin
Und sprach: Ihr Herren, wißt, ich bin.
Glaubt mir, ich bin. Ja, ja! Warum? Weil ich gedenke.

Ein Säufer kam und taumelt' ihm entgegen,
Und schwur bei seinem Wirth und Wein:
Ich trink, o darum muß ich sein.
Glaubt mir, ich trink: ich bin. Wer kann mich widerlegen?


Friedrich von Hagedorn
Aus der Sammlung Oden und Lieder, 2. Buch (1742-1752)

http://gedichte.xbib.de/Hagedorn_gedicht_Das+Dasein.htm
 
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AW: Ich kenne den Sinn des Lebens

Nach langer Zeit habe ich ihn begriffen, habe das gefunden, was ich meinte zu vermissen und von ihm sogar dachte, es existiere womöglich gar nicht. Der Sinn des Lebens und des Seins als Ganzes.

Es wird vielen ziemlich anmaßend erscheinen, dass ich hier herkomme und das verlautbare. Als würde jemand, dem diese Erkenntnis tatsächlich zuteil wird, in ein einfaches Internetforum schreiben: „Hallo, hört mich an, ich kenne den Sinn des Lebens.“

Aber es ist wahr. Und auch hat es seinen konkreten Sinn. Wie alles andere im Leben, jedes Detail und jede Winzigkeit hat ihren Sinn. Es ist nicht so, dass ich diese ganzen Details verstehe. Ganz und gar nicht. Es gibt nur ganz wenige Details, deren Sinn mein Geist einigermaßen erfasst. Und selbst dieses Erfassen ist von höherer Perspektive aus nichts, denn im Vergleich zur Unendlichkeit ist alles Endliche unendlich klein.

Das Erste, was ich euch an den Kopf werfe, ist, dass die Welt unendlich ist. Endlichkeit ist eine Erfindung. Genau genommen ist sogar die Unendlichkeit eine Erfindung. Von uns selbst. Unser ganzes Leben ist erfunden. Es ist geplant und genau durchdacht. Nicht das, was passiert, aber das, was passieren kann. Es gleicht einem Computerspiel. Wir haben es programmiert mit all seinen Möglichkeiten und Grenzen und wir spielen es. Wir spielen es so, dass wir sogar vergessen haben, dass wir es spielen. Das ist Teil des Spiels.

Und das ist das Zweite, was ich euch an den Kopf werfe. Es ist von uns gewollt, dass wir nicht wissen, wer wir wirklich sind. Wir haben bewusst vergessen, dass wir nicht der Körper alleine sind. Nicht einmal der Geist sind wir. Aber ich kann euch nicht mitteilen, wer ihr seid, weil es keine Worte dafür gibt. Und wenn ich Worte dafür erfinden würde, oder es umschreiben würde, nichts würdet ihr davon verstehen, weil Worte nicht mitteilen können, was der Geist sich nicht vorstellen kann.

Damit komme ich zum Dritten, was ich euch an den Kopf werfe. Ich kann euch den Sinn des Lebens nicht in Worte fassen. Er ist unfassbar. Für den Geist. Versucht aus endlicher Perspektive nicht etwas Unendliches zu verstehen. Es geht nicht. Und auch das ist gewollt von uns. Selbst wenn ihr euch nicht daran erinnern könnt. Aber ich kann euch Worte geben, die euch erinnern, an das, was ihr ohnehin schon wisst.

Das Vierte, was ich euch an den Kopf werfe, ist, dass ihr den Sinn des Lebens kennt. Ihr findet ihn in euren tiefsten Gefühlen. Der Sinn offenbart sich nicht in einer logischen Formel oder einem Naturgesetz. Der Sinn offenbart sich in allen Naturgesetzen zusammen, und die kennt der Mensch noch lange nicht. Das ist auch nicht notwendig. Es ist nicht einmal erwünscht. Weil es Teil des Spiels ist, dass wir all das nicht wissen. Achtet eure tiefsten Gefühle, spürt die aufregendsten Momente, dort ist der Sinn zu finden. Im Leben, das ihr lebt, und den Umständen, das es ausmacht. Denkt nicht über meine Worte nach, sie werden keinen Sinn ergeben. Fühlt! Im Gefühl werdet ihr spüren, dass ich Recht habe. Es fühlt sich an wie eine Stimme, die sagt: „Es ist wahr, was du hier liest.“ Die Stimme ist umso lauter, desto genauer du auf dein Gefühl hörst. Es ist wie das Wiedererkennen eines lange nicht mehr gesehenen Ortes. Es ist erinnern. Erinnern an etwas, das ihr alle wisst.

Ich fühle, dass ich Christ bin und ich fühle mich gut dabei. Das, was Du hier schreibst, ist eine Idee, die keine guten Gefühle in mir auslöst. Es gibt auch keinen vernünftigen Grund für mich, an so etwas zu glauben. Es halte es für eine Idee, die man braucht um zB Science fiction Geschichten zu schreiben.
 
AW: Ich kenne den Sinn des Lebens

Ich fühle, dass ich Christ bin und ich fühle mich gut dabei. Das, was Du hier schreibst, ist eine Idee, die keine guten Gefühle in mir auslöst. Es gibt auch keinen vernünftigen Grund für mich, an so etwas zu glauben. Es halte es für eine Idee, die man braucht um zB Science fiction Geschichten zu schreiben.

Ja, bei Ideen und Vorstellungen geht es darum, welche Gefühle und Handlungen sie bewirken, ansonsten sind sie beliebig.
 
AW: Ich kenne den Sinn des Lebens

Ja. Jeder kann frei wählen, welche Ideen für wahr gehalten werden. Auch die Idee der Freiheit. ;)

Es gibt einen Unterschied zwischen Ereignissen, die historisch verortet werden können, die von mehreren Personen bezeugt sind und solchen, die es nicht sind. Es besteht ein Unterschied zwischen dem was geschichtlich eingetreten ist und bloßer Phantasie.
 
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AW: Ich kenne den Sinn des Lebens

......[...].........

Die Wahrheit ist unabhängig von jeder Religion. Man kann ein Atheist sein, und dennoch ein besser Christ als jemand, der streng nach den Worten Christi lebt. Weil Worte nur Symbole sind, so wie das Wort "Gott". Erst wenn man die Symbole richtig deutet, kann man gemäß der Lehre leben.

Ich formuliere es in anderen Worten, aber die Wahrheit bleibt dieselbe: Du bist Gott. Wir alle sind es. Wir haben es nur vergessen. Manche haben sich daran wieder erinnert. Jesus zum Beispiel, daher sagte er: Ich und der Vater sind eins.

Der Kern einer jeden Widerspiegelung von Wahrheit scheint tatsächlich immer gleich zu sein, womit er sich zur Verführung einer Substitution durch etwas Gleichwertigem ganz besonders in der Abkömmlichkeit (=Vater) zu eignen scheint.

Diese Eignung könnte sich somit im Symbol "eins=1" (in der Vollkommenheit einer reinen ungebrochenen Ganzzahl) oder im Symbol "nichts=0" (in der symmetrischen Vollkommenheit einer Selbstneutralisation der ersten angenommen Zahl=0) aufzeigen lassen.

Allerdings muss hier die Möglichkeit von fatalen Folgen einbezogen werden, aber "nur" nach klassischer Beweisführungslogik einer jederzeit wiederholbaren "Rechnung auf Probe", wie es die "ewig Gestrigen" auch für eine "beweisbare" Zukunft berechnend "für alle" zu fordern scheinen.

Man kann sich leicht vorstellen, dass die Akzeptanz einer falschen Prämisse mit konsequent falschen Folgen für alle Ewigkeit dann auch weiterhin falsch sein "muss", um konsequent wahr sein "zu dürfen"!

Es sollte einleuchten, dass jede Logik dabei zwangsläufig "verrückt" spielen muss, wenn wir zum Beipiel aus der vorformuliert akzeptierten Prämisse "Null Ahnung", auch noch eindeutige Folgerung "seriös" ableiten sollen!

Auch viele Unerklärtheiten, von denen die Bibel "im Nachhinein" berichtet haben wird, werden darunter gefallen sein, ob dies uns nun gefällt oder nicht.

Erklärtheiten lassen sich IM Anfang einem überbestimmten Kern der Wahrheit zuweisen und diese Überbestimmtheit dient dem sich evolutionär ständig selbst verbessern dürfenden Schutz, den ich "selbst bestimmende Bewusstheit" nenne.

Andere nennen dieses (Verhaltens-)Konstrukt, welches Schutz oder Strafe erwarten lässt, mehr oder weniger bestimmt oder unbestimmt "Gott".

Und wiederum Andere scheinen sich am "Fehlen einer bestimmten Bewusstheit" super-rational zu ergötzen und suchen sich dafür Ersatzsymbole, die sie aus Sicht gewillkürter Gedankenortung selbstherrisch einem "außerhalb" zuweisen, so, als ob es "innerhalb ihrer selbst" nichts zu bedeuten hätte, was sie selbst nicht zu bestimmen in der Lage sein könnten.

Und wer sogar das Symbol "unvorstellbar" sich "vorzustellen" erlaubt, der muss sich nicht wundern, wenn ihm wegen dieser Unvereinbarkeit eines zwingenden Selbstwiderspruches dringend eine ärztliche Behandlung angeraten wird!

Aller von dieser "unvorstellbaren Schöpferüberlegenheit betroffenen 'KON-FÜR-MANDEN" :D sei deshalb versichert, dass sich jeder normale Mensch mit normalem Bewusstsein (die sich von einer Bewusstheit nur in der temporären Feinsinnigkeit unterscheidet), so einfach zu artikulieren vermag, dass eine Bewusstheit durch den Symbolismus sogar in jedem "herzlichen Gruß" feinsinnig und ehrlich gemeint zum Ausdruck kommen darf, sofern sie nicht als "Maschinengrußfloskel" sofort als unbedeutend erkennbar ist...

Der Sinn des Lebens darf es sein, etwas ganz einfaches zur Besinnung zu bringen, was man mit dem Begriff Leben auch wirklich verbinden darf, wozu das Herz den Verstand dominieren darf, ohne den Verstand dabei in Frage stellen zu müssen, ...aber ihn auch trotzdem kritisch hinterfragen zu dürfen.....

Bernies Sage
 
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AW: Ich kenne den Sinn des Lebens

Es gibt einen Unterschied zwischen Ereignissen, die historisch verortet werden können, die von mehreren Personen bezeugt sind und solchen, die es nicht sind. Es gibt einen Unterschied zwischen dem was geschichtlich eingetreten ist und bloßer Phantasie.

Es gelingt meistens, für schöne Ideen auch Zeugen zu finden. :D Diese Zeugen widersprechen sich dann ebenso, wie die Ideen. Deshalb entscheide ich mich dafür, Ideen ganz subjektiv nach ihrer Wirkung zu beurteilen.
 
AW: Ich kenne den Sinn des Lebens

Es gelingt meistens, für schöne Ideen auch Zeugen zu finden. :D Diese Zeugen widersprechen sich dann ebenso, wie die Ideen. Deshalb entscheide ich mich dafür, Ideen ganz subjektiv nach ihrer Wirkung zu beurteilen.

Ja, es gibt auch einen Historiker, habe ich mir von einem Univ. Prof. sagen lassen, der ernsthaft bestreitet, dass Karl der Große wirklich gelebt hat und die geschichtlich gut bezeugten Ereignisse im 8. Jhdt. für bloße Fiktion hält. Es hängt halt immer davon ab, wieviel Vertrauen man in geschichtliche Bezeugungen setzt. Und ich gebe Dir vollkommen recht, letztlich ist die Wirkung entscheidend. Ich fühle mich gut dabei, etwas Vertrauen zu schenken, was vielfach belegt ist.

Und wenn bloße Phantasie Benjamins Leben zu einem besseren wenden kann, dann ist es eine gute Phantasie. Ich habe oft die Erfahrung gemacht, dass jemand (auch persönlich) von etwas begeistert ist und glaubt, eine große Erkenntnis gemacht zu haben und letztlich kurze Zeit darauf die Phantasie verpufft ist.
 
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