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Heidegger und die Politik (noch einmal)

Die Kehre aus deiner Sicht wäre für mich interessant.

Nun ich verstehe die sog. "Kehre" als eine gewisse Denkentwicklung bei Heidegger, die sich in einer (teilweise) Distanzierung von seinem "früheren" Denken zeigt.

"Die genannten Gründe veranlassten Heidegger schließlich zur Abkehr vom fundamentalontologischen Ansatz. So war „der Weg durch Sein und Zeit ein zwar unumgänglicher und doch ein Holzweg – ein Weg, der plötzlich aufhört“.[75] Es folgte für Heidegger ein Umdenken, das er als Kehre bezeichnete."

Diese sog. "Kehre" beginnt glaube ich in den 1930er Jahren , und geht vom Dasein mehr zum Sein bzw. "Seyn".

Ich sehe das so, dass er mit seinem bisherigen philosophischen Ansatz nicht zufrieden war und daher ein Umdenken für ihn erforderlich, was eben zu seiner sog. "Spätphilosophie" führte...

Aber offen gesagt, ich muss mich damit noch etwas mehr befassen.
 
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Das habe ich doch überhaupt nicht behauptet!

Wer aber vielfältige philosophische Interessen oder Lieblingswörter hat, der kann doch nicht nichts dagegen einzuwenden haben. was wäre denn das für eine philosophische Betrachtung der eigenen Vorlieben, wenn man nicht einmal einen kleinen Einwand fände? Wer so selbstunkritisch philosophiert, kratzt wohl nur nach Hühnerart an der Oberfläche herum.

Gut, dann ist das ja wenigstens "geklärt" :morgen:

Naja "selbtkritisches" Philosophieren ist durchaus eine "Tugend", und ich möchte ja nicht zu den philosophischen Dogmatikern gezählt werden, die überhaupt keine "Einwände" mögen und eher dem Ideal eines "selbstunkritischen" Philosophierens huldigen..

Man kann natürlich gegen die "philosophische Betrachtung der eigenen Vorlieben" Einwände geltend machen und darüber offen diskutieren.

Ich zähle mich jedenfalls nicht zu den Dogmatikern und (philosophischer) Dogmatismus liegt mir ferne.
 
Nun ich verstehe die sog. "Kehre" als eine gewisse Denkentwicklung bei Heidegger, die sich in einer (teilweise) Distanzierung von seinem "früheren" Denken zeigt.

"Die genannten Gründe veranlassten Heidegger schließlich zur Abkehr vom fundamentalontologischen Ansatz. So war „der Weg durch Sein und Zeit ein zwar unumgänglicher und doch ein Holzweg – ein Weg, der plötzlich aufhört“.[75] Es folgte für Heidegger ein Umdenken, das er als Kehre bezeichnete."

Diese sog. "Kehre" beginnt glaube ich in den 1930er Jahren , und geht vom Dasein mehr zum Sein bzw. "Seyn".

Ich sehe das so, dass er mit seinem bisherigen philosophischen Ansatz nicht zufrieden war und daher ein Umdenken für ihn erforderlich, was eben zu seiner sog. "Spätphilosophie" führte...

Aber offen gesagt, ich muss mich damit noch etwas mehr befassen.

die kehre beginnt bei heidegger 1934 mit der inneren abkehr vom nationalsozialismus und findet gegen ende des krieges mit den einsatz der massenvernichtungswaffen, schrecken von ausschwitz und einsatz der atombombe wie auch die entwicklung des medialen und wirtschaftlichen globalismus ihren höhepunkt. aufgearbeitet hat er diese entwicklung in seinen bremer unf frankfurter vorträgen welche er nach dem krieg gehalten hat
http://www.philosophie.uni-wupperta...narmaterialien/Trawny/Heideggers_Ge-Stell.pdf
meines erachtens sein wichtigstes spätwerk. es ist seine kriegserklärung gegen das funktionale denken in technischen kategorien mit der damit verbundenen verdinglichung der welt und entmenschlichung des menschen. was er dagegensetzt ist der paradigmabruch: eine abwendung vom verdinglichen wesen der technik hin zum wesen der ausdrückenden kunst und von der analyse des seins zum erfühlen des seyns mit dem entstehen und der hingabe in eine neue spiritualität. er stellte damit klar die weichen auf grünes denken, woodstock und die 68 kulturrevolution..
 
die kehre beginnt bei heidegger 1934 mit der inneren abkehr vom nationalsozialismus und findet gegen ende des krieges mit den einsatz der massenvernichtungswaffen, schrecken von ausschwitz und einsatz der atombombe wie auch die entwicklung des medialen und wirtschaftlichen globalismus ihren höhepunkt. aufgearbeitet hat er diese entwicklung in seinen bremer unf frankfurter vorträgen welche er nach dem krieg gehalten hat
http://www.philosophie.uni-wupperta...narmaterialien/Trawny/Heideggers_Ge-Stell.pdf
meines erachtens sein wichtigstes spätwerk. es ist seine kriegserklärung gegen das funktionale denken in technischen kategorien mit der damit verbundenen verdinglichung der welt und entmenschlichung des menschen. was er dagegensetzt ist der paradigmabruch: eine abwendung vom verdinglichen wesen der technik hin zum wesen der ausdrückenden kunst und von der analyse des seins zum erfühlen des seyns mit dem entstehen und der hingabe in eine neue spiritualität. er stellte damit klar die weichen auf grünes denken, woodstock und die 68 kulturrevolution..


Ich danke dir für den Hinweis. Soweit ich sehe, kann man sagen , dass die sog. "Kehre" in die 1930er Jahren beginnt/stattfindet. Man kann dann unterscheiden zwischen Heidegger I (vor der Kehre) und Heidegger II (nach der Kehre). Wichtig ist, dass er sich mit der Kehre von seinem "fundamentalontologischen" Ansatz verabschiedet. Das Wort "Fundamentalontologie" taucht nur in Sein und Zeit auf, danach nicht mehr bzw. distanziert er sich in der Einführung in die Metaphysik von dem Wort Ontologie .

Heideggers Denken der Technik , ist vor allem das, was seine sog. "Spätphilosophie"/"Spätwerk" kennzeichnet. Aber auch seine Beziehung zur Dichtung, zu Hölderlin.
 
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