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Heidegger und die Politik (noch einmal)

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Das mit dem Schweigen sehe ich etwas anders.
Bei Wittgenstein ist der Ort klar und dies führt dann zwangsläufig zum Schweigen.
Bei Heidegger gibt es mehrere Orte, die er “verkrampft' zu verknüpfen versucht.
Brücke und Haus, wobei ja er sein Haus im Dorf lässt.
Sozusagen wäre es klarer gewesen, die Kirche im Dorf zulassen.:D

Ebenso zeigt mir sein Geist, die Angst/ Furcht als Sorge für technischen Fortschritt unbegründet.
Jedenfalls wenn es um das Ding geht.
Das Ding (Gott) ist verknüpft mit menschliche Gehirne und dieses Spiel treibt vorwärts, denn Stillstand wäre dumm. ;)


Naja was Heideggers Biografie anbetrifft , hat er sich bekanntlich über den Nationalsozialismus "ausgeschwiegen" bzw. dazu nichts gesagt nach dem Krieg. Das ist ja ein Punkt, der Heidegger immer wieder angekreidet worden ist.

Ich weiß jetzt nicht ob Wittgenstein ähnlich geschwiegen hat zu bestimmten Dingen, die den zweiten Weltkrieg betreffen, jedenfalls ist das nicht so bekannt oder vergleichbar wie bei Heidegger. Das hängt natürlich damit zusammen, dass Wittgenstein nicht in den NS involviert war wie Heidegger und daher auch nach dem Krieg nicht schweigen musste.

Hier sieht man aber die Rolle des Schweigens bei Heidegger konkret bezogen auf seine Biografie.

Nun Heidegger kommt halt von der "Provinz" her, also Meßkirch ^^ Das ist sowas vielleicht nicht verwunderlich... Aber sein Denken des Ortes und des Dinges ist schon irgendwie interessant...

Manche sehen ja in ihm einen verkappten Theologen, der der Moderne und ihrem technischen Fortschritt kritisch gegenüber stand. ;)

Die Rolle des Schweigens scheint mir bei Wittgenstein und Heidegger unterschiedlich zu sein.
 
Eben, was könnte schon dagegen sprechen?

Antwort: Nichts :morgen:


Ich habe mich nicht dafür entschieden. Wie kommen Sie denn darauf?

Naja im Bezug auf die letzten zwei oder drei Beiträge kann man diesen Eindruck gewinnen...sonst haben Sie eigentlich davor eher mehr für Verbindlichkeit und Klarheit in der Argumentation plädiert, sofern ich mich da richtig erinnere.


Welche Ahnungen wären Ihrer Meinung gemäß 'philosophisch'?

Nun philosophische Ahnungen bzw. Spekulationen über das "Sein " und wie es mit den Dingen der Welt zusammenhängt (also was nur noch intuitiv erfasst werden und nicht mehr durch Rationalität). Damit kommen wir ja aber in den Bereich der philosophischen Mystik wie sie beispielsweise bei Plotin und der platonischen/neuplatonischen Tradition vorkommt. Da geht es durchaus spekulativ bzw. im Sinne von philosophischen "Ahnungen" zu, die eben das "Sein" betreffen. Man lese nur diese Neuplatoniker oder auch diese Mysterienlehre wie sie Platon im Symposion darstellt. Da wird dann irgendwann der rationale Bereich verlassen und es wird dann religiös , spekulativ , mystisch . Man könnte dann kritisch von religiös philosophischer Schwärmerei sprechen bei solchen Denkern. Und auch Heidegger wird ein gewisser Hang zur Spekulation bzw. zum philosophischen Mystizismus nachgesagt (also Heidegger als philosophischer Mystiker, der sich in Ahnungen und Spekulationen über das "Sein " ergeht).
 
Die Rolle des Schweigens scheint mir bei Wittgenstein und Heidegger unterschiedlich zu sein.

Bei Wittgenstein weiß ich auch nicht soviel, nur das er Nietzsche las (Also sprach Zarathustra) und sein Vermögen verteilte.
Für mich schon ein Zeichen mehr für eine religiöse Erfahrung und Heidegger hat sich in seinem Dorfidyll gemütlich gemacht.
Frei nach dem Motto: Was geht mich der Rest der Welt an, wenn es mir gut geht!
Und seine Mitgliedschaft zeigt ja so auch schon, seine Schwärmerei von einem großen Führer!
Heidegger nennt ja selbst sein Denken ist eine hierarchisches Spiel.
Eben gegen solche Menschen war Nietzsches/ Wittgensteins Schweigen denke ich zu wissen.
Heidegger 'verkroch' sich schon in SuZ (s.Kehre)
Weshalb machte er diese Kehre?
Für mich ein klares Zeichen, dass er einen Fehler erkannte, aber seine Schwäche nicht klar benannte. (Schweigen vorzog!)
Wittgenstein bereitete etwas vor, für eine bessere Welt!
Heidegger fühlte sich in seiner Zeit pudelwohl.
 
Zuletzt bearbeitet:

Naja, bei oberflächlicher Betrachtung möcht man so meinen.

Naja im Bezug auf die letzten zwei oder drei Beiträge kann man diesen Eindruck gewinnen...

Kann man oder Sie?

Nun philosophische Ahnungen bzw. Spekulationen über das "Sein " und wie es mit den Dingen der Welt zusammenhängt (also was nur noch intuitiv erfasst werden und nicht mehr durch Rationalität).

Das ist ein hübscher Zeitvertreib für esoterische Spinner oder gelangweilte Sophisten. Das Sein der Dinge besteht doch in deren Wahrgenommenwerden und da ist ein Rückschritt auf Heidegger und Konsorten wirklich nicht nötig.

Man lese nur diese Neuplatoniker oder auch diese Mysterienlehre wie sie Platon im Symposion darstellt.

Ich kann mich auch bremsen. Ich lese ja auch nicht die Bibel oder andere esoterische Schriften. Aber Heidegger und die Politik, pfui Deibel!
 
Bei Wittgenstein weiß ich auch nicht soviel, nur das er Nietzsche las (Also sprach Zarathustra) und sein Vermögen verteilte.
Für mich schon ein Zeichen mehr für eine religiöse Erfahrung und Heidegger hat sich in seinem Dorfidyll gemütlich gemacht.
Frei nach dem Motto: Was geht mich der Rest der Welt an, wenn es mir gut geht!
Und seine Mitgliedschaft zeigt ja so auch schon, seine Schwärmerei von einem großen Führer!
Heidegger nennt ja selbst sein Denken ist eine hierarchisches Spiel.
Eben gegen solche Menschen war Nietzsches/ Wittgensteins Schweigen denke ich zu wissen.
Heidegger 'verkroch' sich schon in SuZ (s.Kehre)
Weshalb machte er diese Kehre?
Für mich ein klares Zeichen, dass er einen Fehler erkannte, aber seine Schwäche nicht klar benannte. (Schweigen vorzog!)
Wittgenstein bereitete etwas vor, für eine bessere Welt!
Heidegger fühlte sich in seiner Zeit pudelwohl.


Auch Heidegger las Nietzsche, insofern scheinen mir beide da was gemeinsam zu haben. Was das Schweigen anbetrifft, ist mir nur die Äußerung aus dem Tractatus bekannt ("worüber man nicht reden kann, darüber soll man schweigen"). Bei Nietzsche bin ich fündig geworden zum Thema Schweigen:

423.

Im großen Schweigen. — Hier ist das Meer, hier können wir der Stadt vergessen. Zwar lärmen eben jetzt noch ihre Glocken das Ave Maria — es ist jener düstere und törichte, aber süße Lärm am Kreuzwege von Tag und Nacht —, aber nur noch einen Augenblick! Jetzt schweigt Alles! Das Meer liegt bleich und glänzend da, es kann nicht reden. Der Himmel spielt sein ewiges stummes Abendspiel mit roten, gelben, grünen Farben, er kann nicht reden. Die kleinen Klippen und Felsenbänder, welche in’s Meer hineinlaufen, wie um den Ort zu finden, wo es am einsamsten ist, sie können alle nicht reden. Diese ungeheure Stummheit, die uns plötzlich überfällt, ist schön und grausenhaft, das Herz schwillt dabei. — Oh der Gleisnerei dieser stummen Schönheit! Wie gut könnte sie reden, und wie böse auch, wenn sie wollte! Ihre gebundene Zunge und ihr leidendes Glück im Antlitz ist eine Tücke, um über dein Mitgefühl zu spotten! — Sei es drum! Ich schäme mich dessen nicht, der Spott solcher Mächte zu sein. Aber ich bemitleide dich, Natur, weil du schweigen musst, auch wenn es nur deine Bosheit ist, die dir die Zunge bindet: ja, ich bemitleide dich um deiner Bosheit willen! — Ach, es wird noch stiller, und noch einmal schwillt mir das Herz: es erschrickt vor einer neuen Wahrheit, es kann auch nicht reden, es spottet selber mit, wenn der Mund Etwas in diese Schönheit hinausruft, es genießt selber seine süße Bosheit des Schweigens. Das Sprechen, ja das Denken wird mir verhasst: höre ich denn nicht hinter jedem Worte den Irrtum, die Einbildung, den Wahngeist lachen? Muss ich nicht meines Mitleidens spotten? Meines Spottes spotten? — Oh Meer! Oh Abend! Ihr seid schlimme Lehrmeister! Ihr lehrt den Menschen aufhören, Mensch zu sein! Soll er sich euch hingeben? Soll er werden, wie ihr es jetzt seid, bleich, glänzend, stumm, ungeheuer, über sich selber ruhend? über sich selber erhaben?

Quelle: http://www.textlog.de/20126.html

Nun das ist für mich eine bemerkenswerte Reflexion über das Schweigen. Aber es gibt noch andere Stellen, wie z.B.:

Nietzsches Schweigen

[...] noch jetzt schwankt nach einer Stunde sympathischer Unterhaltung mit wildfremden Menschen meine ganze Philosophie: es scheint mir so töricht, recht haben zu wollen um den Preis von Liebe, und sein Wertvollstes nicht mitteilen zu können, um nicht die Sympathie aufzuheben. (Nietzsche in einem Brief an Peter Gast vom 20. August 1880)

Quelle: http://unversoehnlichkeiten.blogspot.de/2012/11/nietzsches-schweigen.html

oder auch:

Wenn man ein Jahr lang schweigt, so verlernt man das Schwätzen und lernt das Reden.

Wer viel einst zu verkünden hat, schweigt viel in sich hinein.
Wer einst den Blitz zu zünden hat, muß lange — Wolke sein.


Das mal als ein paar Beispiele, wie bei Nietzsche das Schweigen gedacht wird. Was Heidegger , Nietzsche und Wittgenstein verbindet ist der Punkte, dass alle drei mehr oder weniger über das Schweigen nachgedacht haben.

Bei Heidegger kann man das wie gesagt an angegebener Stelle in Sein und Zeit nachlesen (S.164):

http://busyreadywhat.org/Authors/Heidegger/Heidegger Martin - Sein und Zeit.pdf


Zu Heidegger und die Führer Schwärmerei:

"Dass den Juden ein solches Manöver wie die Papenepisode gelungen ist, zeigt eben , wie schwer es auf jeden Fall sein wird, gegen alles , was Großkaipital und dergleichen Groß- ist, anzukommen. Politische Ungeschicklichkeiten der <Nazi> kommen dazu. Und trotzdem , trotz aller Auswüchse und Unerfreundlichkeiten muß zu ihnen und Hitler gehalten werden. Ich schicke Dir die neue Hitlerrede."

Quelle: Heidegger und der Antisemitismus , Herder Verlag 2016, S.31> ein Brief Heideggers an seinen Bruder Fritz vom 28. Oktober 1932)

Man kann hier gut sehen, wie positiv Heidegger schon vor der sog. Machtergreifung Hitler gegenüberstand. Geschwiegen hat er in der Hinsicht nicht gegenüber seinem Bruder, sondern offen seine politische Meinung geäußert.

Warum Heidegger die Kehre machte, ist nicht einfach zu beurteilen. Auf jeden Fall war das eben seine Denk-Entwicklung.

Heidegger war eben stark von seiner Zeit beeinflusst und war dieser gegenüber wie mir scheint nicht wirklich distanziert, sonst hätte er nicht so positiv auf den NS reagiert schon vor der Machtergreifung.
 
Naja, bei oberflächlicher Betrachtung möcht man so meinen.

Warum sollte "man" keine vielfältigen philosophischen Interessen haben? Und was hat dues mit einer "oberflächigen Betrachtung" zu tun? Hier könnte Erläuterung hilfreich sein. Auch das "Man" ist hier nicht weg zu denken...

"Jaja, man muß nur vielseitig genug sein." (Ihr Zitat)




Kann man oder Sie?

"Wir genießen und vergnügen uns, wie man genießt; wir lesen , sehen und urteilen über Literatur und Kunst, wie man sieht und urteilt; wir ziehen uns aber auch vom <großen Haufen> zurück, wie man sich zurückzieht, wir finden <empörend>, was man empörend findet. Das Man , das kein bestimmtes ist und das Alle, obzwar nicht als Summe, sind, schreibt die Seinsart der Alltäglichkeit vor. (...)

Das Man kann es sich gleichsam leisten, dass man sich ständig auf es beruft. Es kann am leichtesten alles verantworten, weil keiner es ist, der für etwas einzustehen braucht. Das Man <war> es immer und doch kann gesagt werden, >keiner> ist es gewesen."

SuZ, S.127 und S.128:

"Jeder ist der Andere und Keiner er selbst. Das Man, mit dem sich die Frage nach dem Wer des alltäglichen Daseins beantwortet, ist das Niemand, dem alles Dasein im Untereinandersein sich je schon ausgeliefert hat."

Ich glaube, dass sollte jetzt besser nachvollziehbar sein, wenn es um das "Wer" geht, Niemand kann dem Man und seiner Struktur entgehen. Es macht sich eben überall bemerkbar.


Das ist ein hübscher Zeitvertreib für esoterische Spinner oder gelangweilte Sophisten. Das Sein der Dinge besteht doch in deren Wahrgenommenwerden und da ist ein Rückschritt auf Heidegger und Konsorten wirklich nicht nötig.

Nun die philosophische Mystiker a la Plotin sind eben spekulativ vorgegangen bzw. haben sich in mehr oder weniger Ahnungen über das Sein ergangen. Wobei dies soweit ich sehe nicht so stark ist bei Heidegger . Er ist eben nicht nur philosophischer Mystiker oder Theologe. Die Sophisten selbst, waren eher weniger esoterisch veranlangt im vergleich zu einigen esoterischen (Neu) Platonikern...

Ob sich die Dinge nur im Wahrgenommen werden konstituieren , ist ja philosophisch nicht unumstritten :morgen:


Ich kann mich auch bremsen. Ich lese ja auch nicht die Bibel oder andere esoterische Schriften. Aber Heidegger und die Politik, pfui Deibel!

Nun Heidegger und die Politik ist schon ein kontroverses Thema. Ich kann da jetzt den neu veröffentlichen Briefwechsel zwischen Fritz und Martin Heidegger empfehlen.

Wobei es natürlich nicht schadet, die Bibel zu lesen.
 
Auch Heidegger las Nietzsche, insofern scheinen mir beide da was gemeinsam zu haben. Was das Schweigen anbetrifft, ist mir nur die Äußerung aus dem Tractatus bekannt ("worüber man nicht reden kann, darüber soll man schweigen"). Bei Nietzsche bin ich fündig geworden zum Thema Schweigen:

423.

Im großen Schweigen. — Hier ist das Meer, hier können wir der Stadt vergessen. Zwar lärmen eben jetzt noch ihre Glocken das Ave Maria — es ist jener düstere und törichte, aber süße Lärm am Kreuzwege von Tag und Nacht —, aber nur noch einen Augenblick! Jetzt schweigt Alles! Das Meer liegt bleich und glänzend da, es kann nicht reden. Der Himmel spielt sein ewiges stummes Abendspiel mit roten, gelben, grünen Farben, er kann nicht reden. Die kleinen Klippen und Felsenbänder, welche in’s Meer hineinlaufen, wie um den Ort zu finden, wo es am einsamsten ist, sie können alle nicht reden. Diese ungeheure Stummheit, die uns plötzlich überfällt, ist schön und grausenhaft, das Herz schwillt dabei. — Oh der Gleisnerei dieser stummen Schönheit! Wie gut könnte sie reden, und wie böse auch, wenn sie wollte! Ihre gebundene Zunge und ihr leidendes Glück im Antlitz ist eine Tücke, um über dein Mitgefühl zu spotten! — Sei es drum! Ich schäme mich dessen nicht, der Spott solcher Mächte zu sein. Aber ich bemitleide dich, Natur, weil du schweigen musst, auch wenn es nur deine Bosheit ist, die dir die Zunge bindet: ja, ich bemitleide dich um deiner Bosheit willen! — Ach, es wird noch stiller, und noch einmal schwillt mir das Herz: es erschrickt vor einer neuen Wahrheit, es kann auch nicht reden, es spottet selber mit, wenn der Mund Etwas in diese Schönheit hinausruft, es genießt selber seine süße Bosheit des Schweigens. Das Sprechen, ja das Denken wird mir verhasst: höre ich denn nicht hinter jedem Worte den Irrtum, die Einbildung, den Wahngeist lachen? Muss ich nicht meines Mitleidens spotten? Meines Spottes spotten? — Oh Meer! Oh Abend! Ihr seid schlimme Lehrmeister! Ihr lehrt den Menschen aufhören, Mensch zu sein! Soll er sich euch hingeben? Soll er werden, wie ihr es jetzt seid, bleich, glänzend, stumm, ungeheuer, über sich selber ruhend? über sich selber erhaben?

Quelle: http://www.textlog.de/20126.html

Nun das ist für mich eine bemerkenswerte Reflexion über das Schweigen. Aber es gibt noch andere Stellen, wie z.B.:

Nietzsches Schweigen

[...] noch jetzt schwankt nach einer Stunde sympathischer Unterhaltung mit wildfremden Menschen meine ganze Philosophie: es scheint mir so töricht, recht haben zu wollen um den Preis von Liebe, und sein Wertvollstes nicht mitteilen zu können, um nicht die Sympathie aufzuheben. (Nietzsche in einem Brief an Peter Gast vom 20. August 1880)

Quelle: http://unversoehnlichkeiten.blogspot.de/2012/11/nietzsches-schweigen.html

oder auch:

Wenn man ein Jahr lang schweigt, so verlernt man das Schwätzen und lernt das Reden.

Wer viel einst zu verkünden hat, schweigt viel in sich hinein.
Wer einst den Blitz zu zünden hat, muß lange — Wolke sein.


Das mal als ein paar Beispiele, wie bei Nietzsche das Schweigen gedacht wird. Was Heidegger , Nietzsche und Wittgenstein verbindet ist der Punkte, dass alle drei mehr oder weniger über das Schweigen nachgedacht haben.

Bei Heidegger kann man das wie gesagt an angegebener Stelle in Sein und Zeit nachlesen (S.164):

http://busyreadywhat.org/Authors/Heidegger/Heidegger Martin - Sein und Zeit.pdf


Zu Heidegger und die Führer Schwärmerei:

"Dass den Juden ein solches Manöver wie die Papenepisode gelungen ist, zeigt eben , wie schwer es auf jeden Fall sein wird, gegen alles , was Großkaipital und dergleichen Groß- ist, anzukommen. Politische Ungeschicklichkeiten der <Nazi> kommen dazu. Und trotzdem , trotz aller Auswüchse und Unerfreundlichkeiten muß zu ihnen und Hitler gehalten werden. Ich schicke Dir die neue Hitlerrede."

Quelle: Heidegger und der Antisemitismus , Herder Verlag 2016, S.31> ein Brief Heideggers an seinen Bruder Fritz vom 28. Oktober 1932)

Man kann hier gut sehen, wie positiv Heidegger schon vor der sog. Machtergreifung Hitler gegenüberstand. Geschwiegen hat er in der Hinsicht nicht gegenüber seinem Bruder, sondern offen seine politische Meinung geäußert.

Warum Heidegger die Kehre machte, ist nicht einfach zu beurteilen. Auf jeden Fall war das eben seine Denk-Entwicklung.

Heidegger war eben stark von seiner Zeit beeinflusst und war dieser gegenüber wie mir scheint nicht wirklich distanziert, sonst hätte er nicht so positiv auf den NS reagiert schon vor der Machtergreifung.

Die Kehre aus deiner Sicht wäre für mich interessant.
 
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Warum sollte "man" keine vielfältigen philosophischen Interessen haben?

Das habe ich doch überhaupt nicht behauptet!

Wer aber vielfältige philosophische Interessen oder Lieblingswörter hat, der kann doch nicht nichts dagegen einzuwenden haben. was wäre denn das für eine philosophische Betrachtung der eigenen Vorlieben, wenn man nicht einmal einen kleinen Einwand fände? Wer so selbstunkritisch philosophiert, kratzt wohl nur nach Hühnerart an der Oberfläche herum.
 
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